kurz zur Einführung. Meine HiFi-"Karriere" begann mit einem Denon PMA 1055 R und einem Bosedukannstdenbassnichtortenbrüllwürfel-Set. Ja ja, jeder macht mal Fehler.

Irgendwann stiess ich auf Nubert und legte mir für meine Stereo-Kette die nuWave 125 zu. Die Älteren unter euch kennen die Boxen sicher noch.

Schnell merkte ich, dass der Denon nicht annähernd das aus den nuWaves herausholte, was ich an vorhandenem Potenzial der Boxen vermutete. Also legte ich mir einen NAD C 372 zu. Der Unterschied war gewaltig! Staubtrockende Bässe und Kraft ohne Ende waren die Belohnung für den Umstieg.
Mit dieser Kombi war ich auch rund drei Jahre glücklich. Vielleicht entwickelt man Laufe der Jahre ein feineres Gehör ( obwohl es ehr schlechter werden müsste ), vielleicht überhört man anfängliche Schwächen . Jedenfalls bekam ich mit der Zeit den Eindruck die Wiedergabe sei irgendwie flach, es fehlte das Authentische beim Hören. Es kam, was kommen musste und wovon jeder Hifi-Händler lebt. Der Wunsch nach etwas Besserem.
Die nuVeros 14 kamen nicht in Frage. Sie gefallen mir optisch nicht sooo gut und liegen preislich über meiner Schmerzgrenze. Ausserdem war ich sicher, dass das Problem nicht die nuWaves waren.
Auf meiner rastlosen Suche las ich zwangsläufig auch nochmal den einen oder anderen Beitrag von Physh über seinen geliebten Korsuck. Aber wollte ich wirklich einen Chinaböller? Und dann auch noch mit fragwürdigen Garantieansprüchen? Ich konnte mich nicht wirklich dafür erwärmen, auch wenn der Dussun schon mein Interesse weckte.
Von Nubert wurde Cambridge in den Ring geworfen. Eine Anfrage und mir wurde ein verlockender Preis für eine Endstufe 840W gemacht. Aber der NAD müsste über kurz oder lang auch weichen, wollte ich die Boxen mit einer kompletten Cambridge-Kette befeuern. Das ginge dann doch gut ins Geld. Und das in Zeiten der aufkeimenden Rezession. Wer weiss, wofür man die Kohle vielleicht noch brauchen würde. So gesehen blieb nur der Dussun übrig. Also nochmal den "kleinen" Korsun-Thread von Physh gelesen

Mit argen Bauchschmerzen bestellte ich dann, mangels Bezugadresse in Deutschland, in China einen V8i zum Komplettpreis bis an die Haustür. Die Kommunikation mit dem Händler verlief zwar auf deutsch, aber dürftig.* ( lest hierzu bitte meine Anmerkung am Ende des Berichts )
Nach rund sechs Wochen bangen Wartens war das gute Stück endlich da.



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Damit der Dicke nicht gleich durchbrach ( die oberste Glasplatte trägt "nur" 25 kg ) musste ich beim Rack eine MDF-Platte unterlegen. Es hat so zwar an optischer Leichtigkeit eingebüßt, aber was sollŽs, es ist eh der Amp, der die Blicke auf sich zieht.

Haptik und Materialanmutung sind deutlich besser. Das wurde schon etliche Mal erörtert, muss also nicht weiter vertieft werden.
Nur ein paar Punkte zur Technik. Manchmal wird berichtet, dass die Fernbedienung des Amp nicht sonderlich feinfühlig reagiert. Bei meinem Amp kann ich das nicht bestätigen. Ob da von Dussun etwas verbessert wurde, oder ob meine feinmotorischen Fähgkeiten besonders ausgeprägt sind, kann ich leider nicht sagen. Bei mir jedenfalls reagiert die Fernbedienung genauso gut, wie jede andere. Sie hat ausserdem den Vorzug so stabil zu sein, dass man zur Not auch mal einen Nagel damit in die Wand hauen kann.


Gleich vorneweg, ich hab keinen Direktvergleich angestellt. Zumindest auf einen genauen Pegelableich hab ich aber schon geachtet. Ich habe die CDŽs stets in nüchternem Zustand gehört.

Kommen wir also zu meinem subjektiven Höreindruck. Gehört hab ich hauptsächlich klassische Musik.
In Betrieb genommen geht von dem Verstärker eine undefinierbare "ruhige Kraft" aus. Ich kann es wirklich nur schwer in Worte fassen. Die Musik, ob leise oder laut, setzt mit unglaublicher Spontanität ein und ebbt auch ebenso schnell ab, wenn nötig. Wenn man es mal ordentlich krachen lassen will, macht der V8i das völlig unangestrengt.
Den zuvor vorhandenen Effekt, dass die Töne beim sehr lauten Hören, schriller irgendwie breiiger und halliger wurden, hatte ich immer auf die Akustik des Raumes geschoben. Mit dem Dussun kann ich unanständige Pegel fahren, ohne das dieses Phänomen auftritt. Jetzt tutŽ s zwar immer noch weh in den Ohren wenn der Pegel zu hoch ist, aber der Klang bleibt sauber.
Imposant ist der Zugewinn an hörbaren Details bei leisen Passagen. Die Instrumente sind genau umrissen. Man hat nicht nur bei "normalen" Lautstärken einen optimalen Klangeindruck. Jetzt ist es egal, ob pianissimo oder fortissimo gespielt wird. Der Dussun beherrscht die komplette Bandbreite meisterhaft.
Gern würde ich sagen, dass der Dussun die auf der CD enthaltenen Daten regelrecht seziert. Aber das klingt viel zu brutal, emotionslos; und vermittelt nur einen vagen Eindruck vom dem, was ich meine. Die Bühne ist nun deutlich geschlossener. Man hat das Gefühl ein Orchester vor sich zu haben und nicht nur ein Orchester spielen zu hören. Die auf der CD enthaltenen Daten werden zu realen Konzerterlebnissen. Interessanterweise stellt der Dussun Stimmen nicht so stark heraus wie der NAD. Der Sänger/ die Sängerin wirkt nun mehr integriert ins Geschehen. Zuvor hatte man den Eindruck der Interpret steht vor der Bühne. Bislang hatte ich diese Eingenart den nuWaves zugeschrieben.
Selbst CDŽs die ich, aufgrund der schlechten Aufnahmequalität, seltener gehört habe klingen besser. Man hört zwar immer noch das Rauschen einer analogen Aufnahme, aber dadurch das der Dussun die Musikinformationen sauberer aus der CD herausstellt, tritt die Musik in den Vordergrund.
Als nuForums-Leser weiss ich natürlich, dass es Verstärkerklang nicht gibt. Aber, sofern es sich tatsächlich nur um herbeigewünschte Unterschiede zum NAD handelt kann ich nur sagen: Solange die pseudo-klangliche Verbesserung in meinem Gehirn als derart real wahrgenommen wird, soll mir das Wurscht sein.



Nach meinen ersten Tagen mit dieser Kombi bin ich überzeugt davon, dass die nuwaves mit dem Dussun V8i einen Zuspieler haben, der ihr Potenzial voll ausreizt. Mehr geht nicht. Weitere klangliche Verbesserungen lassen sich allenfalls noch über raumakustische Maßnahmen herausholen...und natürlich durch einen Wechsel auf die nuVeros.

Grüße
boddeker
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Auf diesen Mißstand hab ich den Händler per Mail hingewiesen. Und was soll ich sagen? Nach zwei Tagen kam eine 39 ! zeilige Antwort aus China. Tenor war, dass man sich der Problematik bewußt sei und daran arbeite sich zu bessern. Und das Negativerlebnisse länger in den Köpfen haften bleiben und mehr breit getreten werden, als wenn alles glatt gelaufen ist. Aus meiner eigenen Erfahrung muss ich dem zustimmen. Jedenfalls hat mich die Antwort positiv überrascht.