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Deckensegel: Positionierung, Maße, Optik?

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
Haihappen
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Re: Deckensegel: Positionierung, Maße, Optik?

Beitrag von Haihappen »

So ein bisschen hatte ich es im Gefühl, dass das nicht optimal ist.
Dann womöglich doch die andere, favorisierte Variante.

Bin mal gespannt auf deine fertige Variante.
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MGM
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Re: Deckensegel: Positionierung, Maße, Optik?

Beitrag von MGM »

Selbstverständlich absorbiert ein geeignetes, sprich hier offenporiges Material wie Basotect, in das der Schall eindringen kann.
Je nach längenbezogenen Ströungswiderstand erfolgt erst ab einer gewissen Materialdicke eine Reflektion von langwelligen Schallwellen = Bass.
Je niedriger der längenbezogene Ströumgswiderstand, desto tiefer dringt Bass in das Material und kann bei entsprechender Materialstärke auch absorbiert werden.
Basotect hat aber einen relativ hohen Wert, der produktionsbedingt, starken Schwankungen unterlegen ist. 8.000-20.000 [Pas/m2].

In Schichtstärken von 10-20 cm, wie hier gezeigt, durchdringt/umbeugt der Bass die Elemente genauso ungestört wie großflächigeres Plattenmaterial derselben Stärke. Der Mittel-/Hochtonbereich wird absorbiert. Ein Diffusor-Effekt im Mittel-/Hochtonbereich ist hier sicher nicht zu erwarten, da wird nichts reflektiert.
Die genannte Farbbeschichtung könnte ein Problem sein, wenn Sie zu "geschlossen" ausgeführt ist. Laut diesem Hersteller "offenporig". Muss man so stehen lassen.
Andererseits betrifft das dann fast ausschliesslich den Hochtonbereich. Um eine Überdämpfung in diesem Bereich zu vermeiden, werden gerne auch teilreflektive Folien/Membranen/Verkleidungen eingesetzt. Das kommt halt wieder auf die Menge an Absorbern, den Raum und den gewünschten Efffekt an. Muss also kein Nachteil sein.



Echte Diffusoren reflektieren den eintreffenden Mittel-/Hochtonbereich, Frequenzabhängig in mehrere Richtungen und bestehen aus schallharten Material. Die Energie wird in viele kleinere Reflektionen aufgeteilt, die jeweils deutlich weniger Energie besitzen. Das so erzeugte Schallfeld ist vorhersag- und berechenbar.
Deshalb sind die immer wieder genannten Bücher-/CD-Regale oder Pflanzen keine "echten" Diffusoren, genauso wenig wie Eierkartons den Proberaum entdröhnen...
Diffusoren absorbieren nur einen geringen Teil des Schalls, je nach Material. Den Nachhall reduzieren sie weil die einzelnen, aufgebrochenen Reflektionen eben weniger Energie besitzen und somit auch schneller durch den Luftweg absorbiert werden, als eine hochenergetische direkte Reflektion. Dennoch eine völlig andere Wirkweise.


Mit Zwischenräumen ist eine solche Anordnung von Absorbern u.U. sogar geeigneter als Vollflächig. Die exponierten Seitenflächen bieten sich auch zum Schalleintritt an, nicht nur die Oberseite. Wiederrum, wenn es um Mitten- und Hochtonabsorbtion geht.

Man kann den Kosten-/Nutzenfaktor von porösen Absorbern erhöhen in dem sie mit Wandabstand montiert werden. Bspw. statt 20cm Material direkt, werden 10cm Material + 10cm Luftspalt als Richtschnur genannt. Stimmt nicht ganz, aber dennoch spart man eben Material = Kosten, bei fast ident. Leistung.

Ebenso ist bspw. eine Schachbrettartige Anordung von Flächenabsorbern, gegenüber vollflächiger Belegung, u.U. Vorteilhaft.
Dadurch lässt sich bei ident. Materialeinsatz, die wirksame Fläche vergrößern.
"Unter Umständen" weil man bedenken sollte ob es um eine Reduktion des Nachhalls (nicht Bass) geht, oder um das bedämpfen einer ersten Reflektion.

Wenn durch kostenintensive Bearbeitung (Würfel, Schnitte...) oder Montage (Abstandshalter, Abhängungen...) der Quadratmeterpreis entsprechend ansteigt, dann ist natürlich irgendwann der Kostenvorteil der Materialersparnis futsch. Daher sollte man schon genau hinschauen und wissen was man benötigt, bevor man sich für eine Variante entscheidet.
Dazu kommen noch die jeweiligen subjektiven Gewichtungen, ala gefällt oder eben nicht...
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Viktor Novyy

Re: Deckensegel: Positionierung, Maße, Optik?

Beitrag von Viktor Novyy »

MGM hat geschrieben:Echte Diffusoren reflektieren den eintreffenden Mittel-/Hochtonbereich, Frequenzabhängig in mehrere Richtungen und bestehen aus schallharten Material. Die Energie wird in viele kleinere Reflektionen aufgeteilt, die jeweils deutlich weniger Energie besitzen. Das so erzeugte Schallfeld ist vorhersag- und berechenbar.
Deshalb sind die immer wieder genannten Bücher-/CD-Regale oder Pflanzen keine "echten" Diffusoren, genauso wenig wie Eierkartons den Proberaum entdröhnen...
Interessant. Aber widerspricht das nicht der Grundidee eines Diffusors, nämlich den Schall diffus (unregelmäßig, unberechenbar) zu reflektieren/zerstreuen ? Ist da das Bücherregal über die komplette Rückwand nicht doch im Vorteil?
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MGM
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Re: Deckensegel: Positionierung, Maße, Optik?

Beitrag von MGM »

Viktor Novyy hat geschrieben: Interessant. Aber widerspricht das nicht der Grundidee eines Diffusors, nämlich den Schall diffus (unregelmäßig, unberechenbar) zu reflektieren/zerstreuen ? Ist da das Bücherregal über die komplette Rückwand nicht doch im Vorteil?
Nein. :mrgreen:

Ein diffuses Schallfeld ist nicht unregelmäßig, sondern homogen verteilt.

Mit Diffusoren möchte man die Schallenergie verteilen, also am besten gleichmäßig in alle Richtungen und gleichmässig über den gesamten gewünschten Frequenzbereich.
Bündelungen sind unerwünscht.

Es gibt 1D Diffusoren, welche Schallenergie in der Höhrebene halten, die Räumlichkeit erhöhen und trotzdem erste Reflektionen/Nachhall reduzieren.
Sowie 2D Diffusoren, welche horizontal und vertikal streuen.

Bei einem Bücherregal absorbieren die Bücher zu stark im Hochtonbereich, nur ein Teil wird gestreut.
Wenn dann die Lücken zufällig gewählt sind kommt es zu Bündelungseffekten, bzw. zu Streuung die rein zufällig sind.
Aber eben nicht Homogen, sondern "irgendwie", inkl. zuviel von einer Frequenz in zu schmalen Winkel...

CD-Rücken sind zu schmal, als das sie etwas anderes als den Hochton streuen. Also müsste man zumindest Blöcke von mehreren CDs bilden (>2,5 cm).

Bücher wie CDs müssten damit sie auch im Mitteltonbereich wirken um ganze 1-2 CD/Buchlängen zueinander in der Tiefe versetzt sein.

Grob gesagt:
Die Breite der Lücken bestimmt die obere Grenzfrequenz.
Die tiefe der Lücken bestimmt die untere Grenzfrequenz.


"Echte" Diffusoren ala bspw. QRD (Quadratic residue diffusor, Schröder) haben eine definierte obere und untere Grenzfrequenz, je nach Auslegung.
In diesem Bereich arbeiten sie räumlich und zeitlich. Darüber und darunter teils nur räumlich... im engl. als "scattering" bezeichnet.
Bücher/Cds taugen eher zu Letzterem.

Neben den Grenzfrequenzen, kann man eben berechnen in welchen Winkeln und Phasenverschiebungen einzelne Frequenzen verteilt werden.
Damit erreicht man ein homogenes, diffuses Schallfeld!

Berechenbarkeit ist nötig um einen Diffusor optimal an den Raum anzupassen.
Genauso, wie man erst nach ordentlicher Messung sagen kann wieviel Absorberfläche, bei welchen Stärken für eine gleichmässige Reduktion des Nachhalls im jeweiligen Raum nötig sind.

Für reflektionsfreie Zonen, leitet man per bspw. Sägezahnreflektoren die ersten Reflektionen um den HHP, um sie an anderer Stelle zu absorbieren oder zu zerstreuen.
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Viktor Novyy

Re: Deckensegel: Positionierung, Maße, Optik?

Beitrag von Viktor Novyy »

M'kay. :)

Meines Wissens nach, wahrscheinlich gnadenlos veraltet, ist ein Bücherregal mit völlig chaotisch aufgestellten Büchern ein sehr guter Diffusor.
Haihappen
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Re: Deckensegel: Positionierung, Maße, Optik?

Beitrag von Haihappen »

Moin.
Sehr interessant zu lesen.

Bei meiner Suche nach Absorbern/Deckensegeln gibt es ja verschiedene Varianten (egal ob Selbstbau oder Kauf).

Manche haben hinten eine Platte (Holz, Alu), andere widerum nicht.
Hat so eine Platte bestimmte Auswirkungen, die berücksichtigt werden sollten (positiv/negativ)?

Aixfoam bietet z. B. Alu-Rahmen mit "akustischer Perforation" an. Bei Browne Akustik gibts die mit Holzrückwand usw.

Wenn ich ein Deckensegel mit Rückwand nehme, ist der Abstand zur Decke dann unsinnig, da die Rückwand ja wie die Decke ist?
Zuletzt geändert von Haihappen am Fr 1. Dez 2017, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Andreas H.
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Re: Deckensegel: Positionierung, Maße, Optik?

Beitrag von Andreas H. »

Haihappen hat geschrieben:Wenn ich ein Deckensegel mit Rückwand nehme, ist der Abstand zur Decke dann unsinnig, da die Rückwand ja wie die Decke ist?
Aus dem Bauch heraus würde ich behaupten: Ja !
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Re: Deckensegel: Positionierung, Maße, Optik?

Beitrag von Haihappen »

Die nächste Frage =).

Als Deckensegel wurde mir bisher eine, für mich relativ große und schwer im Wohnzimmer unterzubringende, Fläche empfohlen.
Mittlerweile habe ich mir mal Deko-Basotect bestellt und es an die Decke gehalten um zu schauen wie es wirkt.
Ganz offen, sieht absolut ... aus. Mit Optik/Geschmack hätte eine derartige Deckensegelanordnung in meinem Wohnzimmer nichts mehr zu tun.
Ist dann der Gesamteindruck "Tür, Ende Teppich, Stuck", der nicht passt.

Da werde ich glatt (positiv) neidisch auf die ganzen Wohnzimmer, die Deckensegel als geiles Styleelement mit einbringen können.


Jetzt habe ich mal den Rechner von bmzc.de bemüht. Ich bin dann doch recht überrascht gewesen.
Demnach würde für die Erstreflektion ein Deckensegel mit ca. 160x50cm reichen. Der erste Aufsatzpunkt bei den Frontboxen ist ungefähr 1,30 Meter entfernt.
Optisch denke ich, könnte ich es gut auf 160x100cm ausweiten.

Klar, mehr Deckensegel würde den Nachhall noch beeinflussen aber für die wichtigen Erstreflektionen müsste meine Planung doch ausreichen oder?
Denke mein 150x75cm Absorber an der Rückwand, wird auch noch seine Arbeit leisten.

Was denkt ihr darüber? Habe ich irgendwas nicht bedacht?
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Re: Deckensegel: Positionierung, Maße, Optik?

Beitrag von IngoK74 »

Hallo Haihappen,
mit der Zusammenstellung Rückwandabsorber plus kleines Deckensegel wirst du auf jeden Fall eine hörbare Verbesserung erreichen. Gebe nur zu bedenken, dass besondere Vorsicht bei der Positionierung des nur 1m schmalen Deckensegels geboten ist. Denn 20-30cm verschobene Position können da schon eine Menge bewirken und die Erstreflexionen werden ggfs nicht sauber absorbiert.
Deshalb vorher wirklich genau messen, am besten mit Spiegelmethode: Vom Sitzplatz / Hörposition solltest du über den Spiegel (den dir deine Gemahlin oder ein hilfsbereiter Helfer an die Decke hält) auf die Hoch-Mitteltoneinheit der Nulines schauen können. Dann ist die Mitte des Segels gefunden.
Viel Erfolg und Grüße
Ingo
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Andreas H.
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Re: Deckensegel: Positionierung, Maße, Optik?

Beitrag von Andreas H. »

Wenn Du am Rahmen des Segels Stuckleisten anbringen würdest, würde das optisch gefälliger werden ?
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