ollo78 hat geschrieben:...
Ich denke mal, die Software war nicht ganz unschuldig daran, daß ich bis jetzt zufrieden war.
Deshalb interessiert mich natürlich auch, ob man eine hochwertige Anlage mit Nubert Boxen damit eher verschlechtert.
...
Was die "Software" (oder auch komprimierte Aufnahmen) betrifft:
Schlechte Aufnahmen verschlechtern sich natürlich nicht durch die Nubert-Lautsprecher.
Es ist viel eher so, dass man sich bei den richtig guten Aufnahmen so schnell an den Hörgenuss gewöhnt, dass man
dadurch die schlechten Aufnahmen anschließend nicht mehr hören möchte.
Die Nubert-Lautsprecher haben allerdings schon den "Nebeneffekt", dass man plötzlich gute Aufnahmen von schlechten Aufnahmen deutlich besser unterscheiden kann.
Dadurch steigen dann oftmals die Ansprüche an das Quellmaterial erheblich (dies geht bei mir sogar soweit, dass ich die Archivierung im mp3-Format eingestellt habe und nur noch verlustfreie Formate verwende, sowie auch sehr schlechte Aufnahmen gnadenlos lösche).
Herr Nubert entwickelt seine Lautsprecher mit dem (sehr ehrgeizigen) Ziel, dass die Wiedergabe möglichst genauso wenig verfälscht werden soll, wie bei dem berühmten "Stück Draht" (was in der Praxis natürlich nur an dem Punkt gelingen kann, wo sich der "ideale Messpunkt" der Hörachse befindet).
Die Lautsprecher von Nubert sind also sehr auf Neutralität und hohe Wiedergabetreue getrimmt.
Wenn sich nun manche (weniger gute) Aufnahmen plötzlich noch schlechter anhören wie gewohnt, dann liegt dies oft auch an dieser auf Neutralität getrimmten Wiedergabe - denn durch eine hohe Wiedergabetreue fallen nicht nur die angenehmen Klänge bei guten Aufnahmen deutlicher auf, sondern halt auch negative Klangeigenschaften bei schlechten Aufnahmen.
... aber irgendwie gefällt mir die Dynamikkompression.
Dynamikkompression kann im Grunde
nur dann "gefallen" , wenn die Lautsprecher so schlecht sind,
dass sie eh nicht in der Lage sind, die auf den Aufnahmen vorhandene Dynamik korrekt wiederzugeben (vielleicht hätte ich anstatt "gefallen" lieber schreiben sollten:
"Dynamikkompression fällt nur dann nicht negativ auf, wenn ... ").
Viele schlechte Lautsprecher haben quasi schon eine "eingebaute Dynamikkompression",
weshalb man mit solchen Lautsprechern oft nicht einmal erahnen kann, was einem durch die fehlende Dynamik so alles entgeht.
Hierbei taucht dann die Frage auf:
"Wieviel Dynamik braucht der Mensch"
Um ein Schlagzeug als solches
erkennen zu können, genügt im Grunde bereits ein Küchenradio mit einfachem UMW-Empfang.
Um jedoch die perfekte Illusion zu erhalten, dass ein echtes Schlagzeug tatsächlich im Raum stehen könnte, dafür braucht es dann halt doch
Quellmaterial ohne Dynamikkomprimierung, sowie Lautsprecher mit sehr hoher Wiedergabetreue (welche diese Dynamiksprünge auch fehlerfrei darstellen können).
Denn das Hauptproblem ohne die Software ist halt die unterschiedliche Lautstärke der mp3's.
Inzwischen gibt es zahlreiche Software-Player, die bereits von Haus aus
"Replay-Gain" an Board haben (z.B. Winamp, Foobar, ...)
Mehr Infos zu "Replay-Gain":
http://www.audiohq.de/index.php?showtopic=23
Dadurch kann man im "Partybetrieb" die Wiedergabe auf eine einheitliche Lautstärke bringen, ohne die Musikdaten selbst zu verändern (eine verlustfreie FLAC-Datei ist also trotzdem zu 100% identisch mit der Original-CD, sobald man Replay-Gain im Player wieder abschaltet).
Gruß
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