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Nubert und Bändchenhochtöner

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
paepcke
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Nubert und Bändchenhochtöner

Beitrag von paepcke »

Hi,

wurden in den Nubert Labs schon mal Bändchenhochtöner getestet. Selbst wenn die im Einkauf samt Weichenkomponenten um die 200 EUR teuer wären und die Box somit im Direktvertrieb 400 EUR teuer wird, wäre das klare, präzise, dynamische Hochton Klangbild es nicht wert?

Wurde damit mal experimentiert?


MfG
Michael Pascal Paepcke
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LogicFuzzy
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Beitrag von LogicFuzzy »

Hallo paepcke,
bloß keine Bändchen. Hatte es in diesem Forum schonmal erwähnt: Klanglich nicht schlecht, aber vom Abstrahlverhalten irgendwie merkwürdig. Die Höhen waren sofort 50 % schlechter, wenn man die Sitzporsition auf Höhe der Bändchen verlassen hat. Ich kann auch nicht feststellen, daß die herkömmlich Bauform der Hochtöner (NuLine100) schlechter klingt. Bändchen halte ich für eine Modeerscheinung der 80er.

Gruß LogicFuzzy
paepcke
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Beitrag von paepcke »

Kurze Frage, was für Boxen mit Bändchen hast Du denn gehört?
Schon mal die Großen Burmester gehört?

Einen so sauberen, klaren und aber auch kräftigen Klang im Hochtonbereich habe ich bisher noch von keinem anderen Höchtöner gehört.
pinglord
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Beitrag von pinglord »

zumindest die Bändchen Hochtöner der Piega High Ender und der Infinity EMIT-R sollen einen recht hohen Klirrfaktor aufweisen. Vom problematischeren Abstrahlverhalten mal abgesehen.

Über die Elac JET hab ich bisher nur gutes gehört. Wird zeit, mal Elac Boxen probezuhören...

ps.: und warum sollte dir ein Burmester Lautsprecher nicht besser gefallen als ein Nubert Lautsprecher? :) Ich denke aber mal, vom messtechnischen Standpunkt haben sie nachteile. Und von diesem Standpunkt aus betreibt G. Nubert u.a. den Lautsprecherbau.
[size=75]Und für die Ohren: Nubox 400 an H/K 3270 RDS.[/size]
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LogicFuzzy
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Beitrag von LogicFuzzy »

Ich hatte seinerzeit (vor 15 Jahren) Quadral Boxen. Die genaue Bezeichnung weiß ich nicht mehr, hatten aber pro Paar auch immerhin 3000 Schleifen gekostet. Natürlich spielten die Dinger auch nicht in der Burmester-Klasse :roll: . Aber es wird schon seinen Grund haben, warum Quadral wieder von Bändchen abgerückt ist.

Gruß LogicFuzzy
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HeckMc
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Beitrag von HeckMc »

Der EMIT-R ist die R unde Version aus der EMIT Reihe. Die rechteckige, ich glaube EMIT-M, soll den hohen Klirrfaktor haben. Und wenn Bändchen wirklich Bändchen heisst, dann ist der EMIT-R kein Bändchenhochtöner. Wenn ich mir den gerade mal angucke dann sind das eher runde Metallfolien.
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Markus
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Bändchen

Beitrag von Markus »

Hallo zusammen,

Herr Nubert hat sich hier bereits schon mal über Bändchenhochtöner und über deren Problematik bzgl. des Abstrahlverhaltens geäußert.

Gruß,

Markus.
paepcke
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Re: Bändchen

Beitrag von paepcke »

Markus hat geschrieben:Herr Nubert hat sich hier bereits schon mal über Bändchenhochtöner und über deren Problematik bzgl. des Abstrahlverhaltens geäußert.
Genau so einen Artikel hatte ich bereits erfolglos gesucht.

Vielen Dank!

Vieleicht sollte man alle Ausführlicheren Nubert Artikel als
FAQ oder Forum Sticky (ganz oben) mal Sammeln?
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Frank Klemm
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Re: Bändchen

Beitrag von Frank Klemm »

Markus hat geschrieben:Hallo zusammen,
Herr Nubert hat sich hier bereits schon mal über Bändchenhochtöner und über deren Problematik bzgl. des Abstrahlverhaltens geäußert.
Es gibt nicht "den Bändchenhochtöner".

Es gibt mindestens 4 völlig unterschiedliche Grundkonstruktionsprinzipien, die man dann noch in jeweils 2 Subversionen bauen kann.
Und die Hälfte davon gibt es dann noch in einer asymmetrischen Form. Das ergibt 12 Bauformen.

Abstrahlverhalten ist im wesentlichen von der Schallführung abhängig. Man kann Bändchen bauen, die wesentlich breiter als Kalotten strahlen.

Weiterhin kann ich viele der erwähnten Probleme nicht nachvollziehen. Durch geschickte Formgebung kann man eine gleichmäßige Schallabstrahlung bis 20 kHz hinbekommen.

Vor 30 Jahren wäre das nicht möglich gewesen, weil der experimentelle Aufwand zum Finden der Lösung zu aufwendig gewesen wäre.
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G. Nubert
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Beitrag von G. Nubert »

Hallo,

wie schon in meinem Beitrag vom 3 .3. 2002 erwähnt, haben wir mit manchen Bändchen und manchen Elektrostaten ganz gute Erfahrungen gemacht.
Eines der besten Bändchen, das wir je im Labor hatten, war das sagenumwobene Technics EAS-10TH 800A (aus den späten 70er Jahren??).
Der horizontale Abstrahlbereich war recht gut, der vertikale war natürlich aufgrund der 65 mm "hohen Abstrahlfläche" stark eingeschränkt.

Das eigentliche Problem bei "typischen" Bändchen ist, dass sie ab einem gewissen Lautstärke-Pegel einen deutlichen Klirr-Anstieg haben, wenn man sie zu tief einkoppelt und dass sie dann auch sehr empfindlich auf Überlastung reagieren.

Wenn man sie bei 4 kHz (oder höher) einkoppelt, bekommt man oft Probleme mit der Sauberkeit des zugehörigen Mitteltöners und einen recht kleinen vertikalen Winkelbereich ohne Phasenauslöschungen.

Eine gewisse Ausnahme stellen manche großflächigen "Riesen-Bändchen" dar, die bei Stage-Anwendungen gegenüber vielen "PA-Hörnern" wesentlich besser (für meine Ohren "weniger metallisch") klingen.
Im Vergleich zu den besseren "HiFi-Kalotten" haben sie klanglich aber wohl kaum Vorteile.

Aus vielen Kundengesprächen höre ich immer wieder das "Grundgefühl" heraus, für die Impulsverarbeitung wäre eine "fast massefreie" Lautsprechermembrane vorteilhaft. -

Durch höhere Membran-Masse verringert sich bei gleichen Antriebskräften zwar die Beschleunigung der Membran; - aber genau im gleichen Maß wie der Schalldruck-Pegel im eingeschwungenen Zustand. -

Nach Pegel-Ausgleich (durch höhere Verstärkerleistung) hat man aber wieder genau die gleiche Impuls-Präzision wie vor der Masse-Veränderung.
Somit hat die Masse der Membrane nichts mit deren "Impulsschnelligkeit" sondern mit dem Wirkungsgrad zu tun.

Kalotten-Hochtöner haben gegenüber Bändchen zwar schwerere Membranen, aber im Normalfall einen wesentlich stärkeren Antrieb als die Bändchen. Sie haben deshalb trotz der höheren bewegten Masse meistens Wirkungsgrad-Vorteile, sind robuster und besser im Klirr-Verhalten.

Im Studio-Bereich, in dem der Preis eines Lautsprechers oft eine untergeordnete Rolle spielt, bemüht man sich ja ebenso um Verbesserung der Wiedergabe-Qualität. Unabhängig von der oft unterschiedlichen Auffassung über die Abstrahl-Eigenschaften von Lautsprechern hätten Bändchen-Lautsprecher hier bestimmt größere Verbreitung gefunden, wenn sie technisch oder klanglich wirklich "besser" wären.

Gruß, G. Nubert
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