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Nubert nuJubilee 40 zu nuLine 24, Canton Chrono CL 520 / Ergo 21 / Ergo SC-L

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linusabh
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Nubert nuJubilee 40 zu nuLine 24, Canton Chrono CL 520 / Ergo 21 / Ergo SC-L

Beitrag von linusabh »

1) Getestet in Schwäbisch Gmünd bei Nubert vor 3 Wochen: nuJubilee 40 + nuVero 3 + nuLine 24:
* Die nuline 24 schied eigentlich schon bei den ersten Tönen aus. Sie klingt zwar hell und analytisch und im Bass unglaublich gut (nahezu paroli bietend), aber deutlich gepresster, deutlich weniger räumlich im Vergleich zur nuJubilee 40. Auch verschiedene Musikstücke haben das gleiche Ergebnis gebracht.

* Die nuVero3 konnte ich nur kurz bei Nubert hören: Hier kann ich nicht differenziert genug rangehen, aber die Unterschiede waren nicht so gravierend wie zur nuLine 24, vielen aber dennoch zugunsten der nuJubilee 40 aus. Was hier Nubert geleistet hat ist einfach unglaublich.

* nuJubilee 40 mit Subwoofer gegen nuLine 264 / 284: Ich will es gerne vorwegnehmen: Die Kombination nuLine AW-600 + nuJubilee 40 konnte nach meinem Hörgeschmack die Standboxen leicht schlagen, was gerade den Mitten/Hochtonbereich betrifft. Hier klingen in der Kombination die nuJubilee einfach "erwachsener" und ausgeglichener. Die Bühne baut sich mehr nach hinten aus. Ich muss aber leider auch sagen, dass sich die beiden Lautsprecherpaare gegenüber standen, also vor uns die 40 und hinter uns die 264/284. Wir konnten zwar direkt umschalten, aber mussten uns (in der Mitte stehend) immer zum jeweiligen Paar umdrehen. Für mich stand aber fest, dass die Kombination eine grandiose Kombi ist, die sämtlichen Standboxen das Leben schwer machen dürfte (je nach Subwoofer).

2) Getestet zu Hause bei 25-30 qm: Wie klingt nun die nuJubilee 40 (Andreas Vollenweider, Katie Melua, Sarah K, Dire Straits, Messias von Händel, Pohlmann, Chris Isaak, ...):
* Die nuJubilee 40 in Höhen und Mitten: Sie klingt sehr in die Tiefe. Die Bühne wird unheimlich tief, aber weniger breit aufgebaut. Dabei schafft es die 40, jedes Instrument unglaublich präzise und differenziert ortbar darzustellen. Auch habe ich meinen Kopf immer ganz leicht nach oben gehoben (verglichen mit andere Lautsprechern), wenn ich den Sänger/ die Sängerin "fixieren" wollte. Durch die sehr tiefe Darstellung haben die 40er aber auch etwas leicht "topfiges" (im direkten Vergleich zu Canton Ergo unten) ohne aber an Klarheit zu verlieren, als würde man in einen tiefen Raum blicken/hören ... passend für Konzertaufnahmen, aber im Vergleich zu weiter unten aufgeführten, breit spielenden Canton Ergo dann doch absolut deutlich hörbar. Und die Breite des Raumes /der Bühne wird, durch diese Abbidung nach hinten, nicht so genutzt wie unten von Canton Ergo. Aber eine absolut tolle Vorstellung der 40.
* Die nuJubilee 40 in den Bässen:: Ich kenne wenig andere Lautsprecher dieser Größe und Preisklasse, die echte 53 Hz abbilden können bei -3 dB. Nuberts "Papierangaben" bei -3 dB sollte Standard sein. Andere Marken wie Canton, Elac ... geben "verbraucherunfreundlich" einen sehr tiefen Frequenzgang an ohne Angabe der dB -3/-6/-12 ... und es zählen eigentlich nur die -3 dB Werte. So gehen die Canton Ergo 620 bei -3 dB bis ca. 65 Hz (Angabe Canton 33 Hz ohne dB), Elac BS 244 bis ca. 48 Hz (korrigiert aus unteren Antworten und gefundenem Frequenzgang bei i-fidelity Seite 5) (Elacs Angabe 38 Hz), B&W CM5 bis ca. 52 Hz korrekte Angabe von B&W. Dass die nuJubille 40 dabei so tiefen wie "farbenfrohen" Bass abliefern aus so kleinen Treibern und Gehäuse ist schlichtweg meisterhaft. 10-15 Hz Unterschied zu einer anderen Kompaktbox sind deutlich hörbar.

Resumée:
Die nuJubilee 40 ist insgesamt ein wunderbarer Lautsprecher, der ungemein tief und differenziert klingt, wie auch die Bühne 3-dimensional nach hinten (weniger in die Breite) aufbaut und Instrumente klar ortbar darstellt. Der Klang ist schön klar aber im Vergleich zu Cantons Ergo-Reihe leicht "topfig" (weil sich nach hinten aufbauend) ... wohl gesagt im Vergleich (da sich das Gehör sehr schnell anpassen kann).
Eine klare und zu dem Preis für mich fast unangefochtene Kaufempfehlung, wenn man die Lautsprecher ohne Subwoofer betreiben möchte.
Wer einen guten Subwoofer betreiben möchte, hat definitiv ein schwierigeres Los zu tragen, da hier der persönliche Höreindruck/-Geschmack von Mitten/Höhen mehr denn je zu tragen kommt. Bitte auf jeden Fall dann mal mit Cantons Ergo Reihe selbst vergleichen, da es Gegensätzlicheres auf gleichem Niveau kaum gibt.

3) Vergleich zu Canton Chrono CL-520, Canton Ergo 21 DC (BJ 1996), Canton Ergo SC-L:
* Canton Chrono CL 520 (klanglich identisch zu SL-520, Unterschied nur im Gehäuse-Finish, bei CL Echtholz Furnier, bei SL lackiert), zum Testen gekauft ... und gleich wieder zurückgeschickt:
Wie kann Canton so einen LS bauen (oder ich habe einen Ausreißer gekauft, klangliche B-Ware ...). Die Canton konnte in keinem einzigen Bereich Punkten. Im Bass spielt die nuJubilee 40 grundsätzlich in einer anderen Liga, aber selbst bei Mitten und Hochton klingt die Canton belegt, deutlich dumpfer und überhaupt nicht differenziert. Instrumente waren kaum ortbar, waren eher diffus im Raum. Also hier war schnell klar. Canton zurück schicken (selbst im Vergleich zur alten Canton Ergo 21 keinerlei Chance).

* Canton Ergo 21 DC (Bj 1996):
Was für ein Vergleich: Neu (Nubert) gegen alt (Canton), .... Und was für unterschiedliche Charaktere auf beiderseitig hohem Niveau.
In den Bässen kommt die Canton mit ca. 65 Hz (geschätzt, da der Nachfolger Ergo 22 ca. 58 Hz bei leicht größerem Gehäuse hat) hörbar nicht ganz so tief hinunter. Ist in den Tiefen aber trotzdem schön relaxt, aber hat keine Chance gegen die "40". Anders in Mitten und Höhen: Ein komplett anderer Charakter: Canton spielt total in die Breite ... kristallklar, weniger differenziert wie die "40". Hier wird von Canton ein Klangteppich in vorderster Front aufgebaut ... und das lupenrein. Nubert baut die Bühne nach hinten in die Tiefe auf, weniger in die Breite, dafür aber deutlich ortbarer. So manche Kritik, dass die älteren Ergos eher harsch klängen kann ich nur bei ebenso harsch aufgenommenen Songs nachempfinden. Ansonsten trotz des Alters immer noch ein toller Lautsprecher (vielleicht ein wenig mehr Wärme im Grundtonbereich der Mitten wünschenswert für etwas mehr Neutralität).
Resumée des Vergleichs: Wie neuere Ergo-Modelle klingen, kann ich leider nicht sagen. Aber mit einem potenten Subwoofer klingen die Ergo bei einer Trennfrequenz von 70 Hz sicherlich top. So breit und so kristallklar. Die Breite läßt fast die weniger ausgeprägte Tiefe oder geringere Ortbarkeit vergessen, gäbe es da im Vergleich nicht die Nubert nuJubilee 40. Hier kann nur der Hörgeschmack entscheiden. Ich persönlich favorisiere da eher einen ticken den Klangteppich.
Ohne Subwoofer betrieben fällt die Entscheidung aber doch deutlich für die "40" aus.

* Canton Ergo SC-l (Standlautsprecher 1992-1996 lt.HiFi-Wiki):
Warum dieser Vergleich? Weil ich meine geliebten SC-L durch eine Subwoofer-Kompaktboxen-Kombi ersetzen wollte durch Wohnraumverkleinerung (Umzug).
Vorbereitung: Das "ATM" Modul (Control-Unit bei Canton ... ich habe übrigens die seltene regelbare SC-L unit, ähnlich der RC-L Unit) rausgenommen und das Bassmanagement auf kleine Lautsprecher gesetzt bei einer Trennfrequenz von 80 Hz: Somit fehlen beiden Lautsprechern die Bässe und wurden so in Mitten/Höhen absolut vergleichbar. Da die SC-L 4 dB lauter klingt, haben wir versucht, beim Umschalten mit dem Pult auf die "40" schnellstmöglich die Lautstärke um 4 dB zu erhöhen.
Das Ergebnis: Ergo bleibt Ergo. Wir hören einen berauschenden Klangteppisch in vorderster Front. Aber noch schöner, noch detaillierter, noch relaxter, noch noch noch ... verglichen zu der Ergo 21.
Auch wenn die 3-Dimensionalität nach hinten bei der "40" sehr verlockend ist und Instrumente hörbar diferenzierter platziert sind, diese Kristallklarheit und Breite der SC-L beim Umschalten ist betörend. Sie klingt somit auch eine Spur heller als die nuJubilee 40. Wir haben lange alles mögliche durchgehört, dann wieder Tage gewartet und erneut probiert. Das Ergebnis blieb das Gleiche. Ich behalte meine SC-L und werde diese im künftig kleineren Raum mit der Control Unit im Bass zügeln. Hoffentlich gibt es mal wieder auftrennbare AVRs, bei denen man dann ein aktuelles Messsystem mit integriertem Equalizer zusammen mit W-LAN und Bluetooth nutzen kann.

Die nuJubilee 40 bleibt aber ein Juwel erster Güte und das bei diesem absolut konkurrenzlosen Preis. Ohne Subwoofer für mich eine top Wahl.


Ich hoffe, all die obigen Infos sind hier von Interesse und helfen bei der richtigen Wahl des Lautsprecherpaares. Selbst Probehören ist und bleibt aber ein "Muss". Und der Besuch bei Nubert war einfach klasse. Auch die ehrlichen Angaben und das Marketing sind beispielhaft und fast schon konkurrenzlos. Weiter so.
Ich selbst wünschte mir einen Nachfolger der extrem kompakten nuLine 24 mit 25mm Hochtöner, LS-Terminal hinten und nicht unten, sowie ohne Dipol ... braucht es nicht m.M. nach und spart Geld ... lieber in einen besseren Hochtöner investieren, Hr. Nubert ;-): Dass so viel Bass aus so kleinem Gehäuse kommen kann ist grandios, und das Frontgitter ist auch ein tolles Kaufargument, welches nur ganz wenige Lautsprecher haben.

Wer mal die allertiefsten Bässe bei anspruchsvoller, schöner Musik hören möchte: Pohlmann - CD "Zurück zu von Selbst" mit dem Song "Getrennte Scheiben"
Zuletzt geändert von linusabh am So 11. Apr 2021, 08:42, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: nuJubilee 40 zu nuLine 24, Canton Chrono CL 520/Ergo 21/

Beitrag von König Ralf I »

Hallo,

netter Bericht.
Aber.... was du so alles behauptest... :roll:
Dass Nuberts "Papierangaben" realen Messwerten (-3 dB) entsprechen ist Hr. Nubert mit seinem ehrlichen Marketing hoch anzurechnen. So gehen die Canton Ergo 620 nur bis ca. 75 Hz, Elac BS 244 bis ca. 85 Hz, B&W CM5 bis ca. 70 Hz
z.B. Vergleichswerte für die BS 244:

http://www.audio.de/produkte/elac-bs-244-348445.html

Grüße
Ralf
Tschö , war schön mit euch
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Re: nuJubilee 40 zu nuLine 24, Canton Chrono CL 520/Ergo 21/

Beitrag von linusabh »

Ja, die 48 Hz untere Grenzfrequenz (-3 dB) bei Audio habe ich auch gelesen. Nur der dazugehörige Frequenzgangverlauf zum Nachvollziehen fehlt. Hat den vielleicht jemand?
Für meine obige Angabe hatte ich folgenden Frequenzgangverlauf zugrunde gelegt:
www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F% ... 00&bih=779

Als Vergleich diente zudem der Frequenzgang der kleineren Elac BS 243 bei Hifi Test mit ca. 90 Hz:
Bild

Jetzt angestchelt habe ich weitere gefunden, die deutlich tiefer gehen bis ca. 58 Hz:
www.i-fidelity.net/testberichte/hifi/el ... 44-be.html
www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F% ... 00&bih=779

Ganz ehrlich, jetzt weiss ich auch nicht weiter, kann aber den 48 Hz aus der Audio wenig Glauben schenken. Wäre toll jemand hätte den Frequenzgang aus der Audio.
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Re: nuJubilee 40 zu nuLine 24, Canton Chrono CL 520/Ergo 21/

Beitrag von linusabh »

Und hier die anderen genannten Frequenzgänge:

Canton Ergo 620 mit ca. 65 Hz:
https://www.soundandvision.com/content/ ... s-measures
Zuletzt geändert von linusabh am So 12. Jul 2020, 11:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: nuJubilee 40 zu nuLine 24, Canton Chrono CL 520/Ergo 21/

Beitrag von linusabh »

Habe weitere Frequenzgänge gefunden und komme für mich auf nun folgende Ergebnisse bei -3dB:

* Elac BS 244: ~48 Hz
www.i-fidelity.net/testberichte/hifi/el ... 44-be.html
www.audio.de/produkte/elac-bs-244-348445.html
* Nubert nuJubilee 40: ~53 Hz
* B&W CM5: ~52 Hz (Sound Systems)
www.hifitest.de/test/lautsprecher_stere ... -cm_5_1132
www.audio.de/produkte/b-w-cm-5-348320.html
www.sound-systems.de/bw-cm5.html
* Canton Ergo 620: ~65 Hz
www.soundandvision.com/content/canton-e ... s-measures

Aber der Höreindruck ist bei all den Frequenzgängen einfach das ultimative Maß, da helfen nun mal keine Grafiken und Tabellen. Und wer einen passenden Subwoofer betreibt, da passen ja dann wohl alle hier aufgeführten Lautsprecher hervorragend
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