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nuVero 14 und RS 54 – ein tolles Team auch in Stereo!

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OL-DIE
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Re: nuVero 14 und RS 54 – ein tolles Team auch in Stereo!

Beitrag von OL-DIE »

Hallo,

nach fast 8 Wochen Hörerfahrung mit den Aufsatzlautsprechern RS 54 bin ich nach wie vor überzeugt davon, mit dieser Lösung eine sicher nicht nur für mich sinnvolle klangliche Ergänzung zur nuVero 14 gefunden zu haben.

Ich habe in dieser Zeit, auch nach dem Besuch von Thomas, noch ein wenig mit dem Wert des Vorschaltkondensators experimentiert. Folgende Einstellung hatte sich in meinem Hörraum als gut passend herausgestellt:

Vorschaltkondensator mit 21,5 µF in Kombination mit Bassschalterstellung „voluminös“ (zur Erinnerung: hierbei kippt die Frequenzweiche der 14 den Frequenzgang von den Mitten zu den Höhen etwas ab, ähnlich wie ein ATM-Modul es ermöglicht).

Beim Betrieb des Bassschalters in Stellung „neutral“ in Kombination mit 21,5 µF hörte Thomas eine Neigung des Klangbildes zur „Kehligkeit“ und bei bestimmten Stücken sogar eine gewisse Schärfe heraus. Das konnte auch ich gut reproduzieren.

Im Nachgang hat mich interessiert, ob es auch möglich ist, die nuVero 14 in Schalterstellung „neutral“ mit den RS 54 zu betreiben (damit könnten auch Besitzer einer nuVero 140 profitieren!).

Nun machte ich weitere Versuche, deren Ergebnisse ich nachfolgend darlege (Bassschalter „neutral“):

Vorschaltkondensator 10 µF:
Die Wirkung der RS 54 ist ganz fein vorhanden. Die Klangbühne öffnet sich behutsam nach oben und erscheint dementsprechend größer. Die Räumlichkeit der Stereobühne vergrößert sich ebenfalls ein wenig. Bei flüchtigem Hören kann es sein, dass man kaum einen Unterschied zur nuVero 14 im Solobetrieb wahrnimmt.

Vorschaltkondensator 14,7 µF (10 µF und 4,7 µF parallel):
Die Klangwirkung ist wie oben, aber ein wenig ausgeprägter. Je nach Raumakustik und persönlichem Empfinden kann diese Kombination als sehr gut wahrgenommen werden.

Vorschaltkondensator 15,6 µF (10 µF und 5,6 µF parallel):
Obwohl die Vorschaltkapazität nur um 0,9 µF erhöht wird, zeigte sich klanglich hier ein recht deutlicher Sprung! Der Raum öffnet sich akustisch nach oben sehr schön und auch „Luftigkeit“, „plastische Tonabbildung“ und ganz besonders Stimmen gewinnen deutlich. In meinem Hörraum stehen bei dieser Vorschaltkapazität Sänger und Sängerinnen wunderbar auf einer virtuellen Bühne. Anblasgeräusche sind sehr gut durchhörbar. So klanglich schön kannte ich meine 14er bisher nicht!

Vorschaltkondensator 16,8 µF (10 µF und 6,8 µF parallel):
Der Klangeindruck ist schön wie oben, aber jetzt beginnt das Klangbild tatsächlich ins „Kehlige“ und quellmaterialabhängig in eine gewisse Schärfe abzudriften. Ab dieser Kapazität ist es nach meinem Empfinden tatsächlich notwendig, den Bassschalter an der 14 auf „voluminös“ zu stellen.

So, diese Klangeindrücke und Erkenntnisse wollte ich euch nicht vorenthalten!


Beste Grüße
OL-DIE
OL-DIE
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Re: nuVero 14 und RS 54 – ein tolles Team auch in Stereo!

Beitrag von OL-DIE »

Hallo,

nachdem ich recht positive Kommentare auf meine letzten Beiträge erhalten habe, fühle ich mich ermutigt, an dieser Stelle detailliert meine Vorgehensweise zum Einbau der Vorschaltkondensatoren in die RS-54 zu schildern. In Wort und Bild. Eben für diejenigen, die ähnliches planen.

Aber ganz wichtig dieser Hinweis:
Gewährleistung und Rücktrittsrecht erlöschen nach diesem Eingriff!
Außerdem sind diese Tipps sind nur für „Lötis“ geeignet.


Wer die Vorschaltkondensatoren in eine Zuleitung integriert riskiert natürlich diesbezüglich nichts und kann die Aufsatzlautsprecher später entsprechend modifizieren.

Zunächst muss das Anschlussfeld abgeschraubt werden. Hierfür verwendete ich einen T15 Schraubeinsatz:

Bild


Aufgrund der Tatsache, dass der Vorschaltkondensator durch Parallelschalten von mehreren Einzelkapazitäten gebildet wird, ist es empfehlenswert, das „Kondensatorbündel“ (in meinem Fall bestehend aus drei Stück) vor dem Einbau zu konfektionieren und als Einzelstück einzubauen.

Anschließend habe ich das rot-weiße Anschlusskabel vom Terminal abgelötet und zwischen Anschlussbuchse und das genannte Kabel das „Kondensatorbündel“ eingefügt, hierzu ist noch ein ca. 8cm langes Stück Anschlusskabel zusätzlich erforderlich:

Bild


Hier noch einmal in Großansicht die Details:

Bild

Nun ist elektrisch bereits alles erledigt. Damit das Kondensatorbündel nicht ungewollt Kontakt aufnimmt, muss man es gut verpacken. Außerdem darf es nicht im Gehäuse klappern.

Hierfür habe ich mein letztes Hemd gegeben: Ein ausreichend großes Stück Baumwollstoff desselben habe ich zurechtgelegt und dann sorgfältig und mehrmals um das Bündel gewickelt:

Bild


Frisch gewickelt, dann in die rechte Ecke des Gehäuses bugsieren und gefühlvoll ins Gehäuse einsetzen. Achtung, es ist recht eng im Innern der RS-54, aber seitlich rechts ist noch Platz ...

Bild


Klapperfrei zwischen Dämmmaterial und Gehäuseeck eingesetzt haben die Vorschaltkondensatoren nun ihr endgültiges Plätzchen eingenommen:

Bild


Abschließend wird das Anschlussterminal wieder eingesetzt, von den Vorschaltkondensatoren ist nun nichts mehr zu sehen...

Bild


Und nun ist er fertig, der modifizierte Aufsatzlautsprecher mit schlanker Anschlussleitung :

Bild



Denjenigen, die sich für meine Empfehlung erwärmen können, wünsche ich viel Erfolg und Vergnügen!

Beste Grüße
OL-DIE

p.s.: Nach langem Hören und entsprechendem Feintuning verwende ich nun als Vorschaltkondensator 14,9 µF (10 µF, 4,7 µF und 0,2 µF parallel)
OL-DIE
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Re: nuVero 14 und RS 54 – ein tolles Team auch in Stereo!

Beitrag von OL-DIE »

Hallo,

aus aktuellem Anlass ziehe ich meinen Thread noch mal hoch.
Seit einigen Wochen ist der RS 54 ständig nicht lieferbar bzw. ausverkauft.

Wer diese Aufsatzlautsprecher in welcher Weise auch immer einsetzen möchte, muss sich wohl in Geduld üben... :sweat:

Woran mag das wohl liegen?
:mrgreen:

Beste Grüße
OL-DIE
Indianer

Re: nuVero 14 und RS 54 – ein tolles Team auch in Stereo!

Beitrag von Indianer »

Servus OL-DIE, danke für den link, interessant

für mich hört sich das so an, als ob du dir Teilaspekte von Konzertsaal-feeling in den Raum holst
nicht zu viel, abgestimmt, raumspezifisch angepasst ...
aber es sind "nachgebaute" Klangreflexionen (der Höhen und tw Mitten) die du mit Lebendigkeit oder Lebensechtheit assoziierst - ist es das?

und jetzt wird's vielleicht ketzerisch
ist das vom Eindruck mit dezent eingepegelten Front Height von Yamaha AVR Klangprogrammen zB ev Konzerthalle in München vergleichbar?

Gruß Wolf
OL-DIE
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Re: nuVero 14 und RS 54 – ein tolles Team auch in Stereo!

Beitrag von OL-DIE »

Hallo Wolf,

du hast Recht, das Konzertsaal-feeling ist mir in der Tat wichtig. Mir gefällt es, wenn die Anlage in ihrer Gesamtheit luftig-locker und unangestrengt klingt, aber dennoch klar lokalisierbare Stimmen und Instrumente hörbar werden. Außerdem mag ich tief reichende und trockene Bässe.

Mir ist klar, dass der Hörraum in das Klanggeschehen mächtig eingreift und frühe Reflexionen das Klangbild im Mittel- Hochtonbereich stark „verschmieren“ sowie Kammfiltereffekte im Frequenzgang verursachen. Das ist auch der Grund, warum meine Boxen sehr frei stehen. Frühe Reflexionen werden somit vermieden.

Die späteren Reflexionen (bedingt durch allseitige Abstände >ca. 1,5m) wirken sich gehörmäßig weit weniger ungünstig aus. Das Hirn kann hier unterscheiden und interpretiert das Gehörte als dezenten Raumklang. Dann passt es wieder und hört sich „glaubhaft“ an.
Insofern hast du wieder Recht, da wird tatsächlich klanglich etwas „nachgebaut“.

Die modifizierten RS-54 ziehen das Klanggeschehen noch ein wenig in die Höhe, ohne den Gesamteindruck zu verschlechtern. In etwa so wie das bei der nuVero 170 aufgrund deren Bauweise möglich ist.

Eine Besonderheit stellt der Bassbereich dar. Das Vermeiden von Dröhneffekten ist eine eigene Baustelle und das Problem habe ich mit zeitverzögerten Aktivabsorbern gelöst.

Was wäre in meinem Hörraum die Alternative? Natürlich Absorbermatten für den Mitteltonbereich und die Höhen. Könnte ich theoretisch und praktisch machen und ich weiß auch genau, wo ich ansetzen müsste.

Und jetzt das Aber: Wohnen will ich in dem Raum natürlich auch noch. Ich habe, genau wie meine Frau, keine Lust, mir die schöne Aussicht aus meinem Wohnwintergarten zu verderben und zusätzlich noch ein Matratzenlager aufzumachen. Ein raumakustischer Kompromiss also, wie bei fast allen hier im Forum.

Noch eine Besonderheit in meinem Raum: Da ich eine sehr weite Aussicht habe, koordiniert das Hirn diesen visuellen Eindruck mit dem akustisch Erlebten. Verkürzt gesagt: Fernsicht korreliert mit Raumklang. Ähnlich wie im Konzertsaal. Da hat man ja auch oft viele Meter Abstand zum Orchester. Und die Augen unterstützen das Erlebnis stärker, als man sich dessen bewusst ist.

Deine letzte Frage kann ich nicht beantworten, weil ich mit den Klangprogrammen von AVRs keinerlei Erfahrung habe.

Beste Grüße
OL-DIE
Indianer

Re: nuVero 14 und RS 54 – ein tolles Team auch in Stereo!

Beitrag von Indianer »

OL-DIE hat geschrieben:Fernsicht korreliert mit Raumklang. Ähnlich wie im Konzertsaal.
danke für's feedback, hört sich sehr gut an, klingt nach täglicher Dosis Vergnügen ...

vielleicht können ja noch andere audiophile Forianer zu Erfahrungen mit den Yamaha-Schallfeld-DSPs etwas sagen :text-threadjacked:
(oder links einstellen, wenn's schon was gibt)
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High-Ender
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Re: nuVero 14 und RS 54 – ein tolles Team auch in Stereo!

Beitrag von High-Ender »

Indianer hat geschrieben:vielleicht können ja noch andere audiophile Forianer zu Erfahrungen mit den Yamaha-Schallfeld-DSPs etwas sagen
hatte auch selbst gebaute Aufsatzhochtöner mit den NV 14 und u.a. einen "alten DSP" Yamaha RX-V 2095 (den ich vorne an der Decke mit NuBox WS-103 betreibe).
Der Klang ist nicht ganz vergleichbar, da der DSP z.B. im Programm "Concert Hall 1, Europe Hall A" vorne mehr Breite des Raumes macht, die Aufsätze aber mehr Höhe darstellen. Außerdem ist der DSP mehr auf die "Räume" simulieren ausgelegt, deshalb sind die Impulsantworten der verschiedenen echten Räume hinterlegt, die mit den 4 Zusatzlautsprechern (in den 4 Raumecken) im "kleinen" Wohnzimmer dadurch mit verzögerten Reflexionen simuliert werden sollen.
Die Aufsätze jedoch reflektieren ja nur das Stereosignal bei den hohen Frequenzen zusätzlich über die Decke. Die Laufzeiten sind hier wesentlich kürzer. Dies ist mit kleinen Raum-DSP-Programmen wie z.B. "Jazz-Club" noch am Besten vergleichbar.
Der Effekt der Aufsätze ist jedoch nicht so deutlich wie mit einem DSP, es kommt auch nie ein "halliger" Klang. Die Ortung wird nur etwas nach oben erweitert, der/die Sänger bleiben akustisch gleich breit ( 8) darf man das so sagen :roll: ). Ich empfand das auch als angenehm, wenn auch wie schon hier kritisiert, die "Echtheit" der Wiedergabe nicht mehr so gegeben ist. Entscheidend ist, was gefällt.
Der DSP läuft bei mir fast nur noch im Kinobetrieb, bei Stereo kaum mehr. Die Aufsätze waren hier immer in Betrieb. Die Hörgewohnheiten ändern sich halt. Damals mit meinem Yamaha DSP-1, den ich 1986 hatte, lief quasi jede Musik damit, Stereo und Kino.
Da hilft nur : ausprobieren.
P.S. meine selbst gebauten Aufsätze wären noch verfügbar, da ich für Stereo inzwischen bei einem anderen Hersteller bin.
wieviel Watt hat diese Box ?
Sie hat keine, sie braucht welche.
Indianer

Re: nuVero 14 und RS 54 – ein tolles Team auch in Stereo!

Beitrag von Indianer »

High-Ender hat geschrieben:darf man das so sagen :roll:
vielleicht habe ich ja gerade deshalb das Gefühl deine Beschreibungen gut nachvollziehen zu können, weil du es so gesagt hast, danke :wink:

hab' grade in die BA für RX-A 2070/3070 geschaut:
die DSP-Programme sind jetzt ziemlich detailliert parametrierbar :sweat:
Schallfeldeffektpegel und -verzögerung, Verbreiterungseffekt (Raumgröße), Lebendigkeit (Intensität der Reflektivität), Nachhallpegel, -abklingzeit und -verzögerung
High-Ender hat geschrieben:Da hilft nur: ausprobieren.
sieht so aus, könnte sich aber lohnen ...
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