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Armeezeit

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aaof
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Armeezeit

Beitrag von aaof »

Wer war auch dabei? Im Nachhinein war es ja ganz lustig. Wobei ich die Zeit zum Schluss ätzend fand.

Ein großer Kindergarten, dessen Sinn mir sich nie ganz erschloss. Fern der Heimat, weg von Mama und Papa. Das hatte einen gewissen erzieherischen Ansatz. Aus Jungs wurden Männer? Mhhhh.

Rechtes Gedankengut habe ich sehr intensiv erlebt. Alkohol wurde normal. Wer sich das Rauchen abgewöhnen wollte, hatte ganz schlechte Karten.

Naja, gibt viel was man da erzählen könnte. Manche wird es langweilen, andere haben da ihren Spaß dran.
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Observer
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Re: Armeezeit

Beitrag von Observer »

Nun ja, ich würde jetzt nicht sagen, dass ich die Zeit in der Armee als verloren ansehe. Ich hatte ja Einblicke in eine ganz andere Welt bekommen. Und ja, etwas auch dabei gelernt. Und wenn's nur etwas mehr Menschenkenntnis und Selbstbewusstsein war. Aber es tummelten sich schon seltsame Gestalten als Dauerzeit- oder Berufssoldaten beim Kommiss. :angry-fire: :angry-jumpinganger: :angry-steamingears: :angry-screaming: Da half dann oft nur sich dumm stellen. Ein bisschen Schule des Lebens war es aber auch.
Viel sinnvoller hätte ich aber ein verbindliches soziales Jahr für alle Jugendlichen in Deutschland gehalten, egal welchen Geschlechts. Und wenn's nur Feuerwehr oder technischer Hilfsdienst wäre. Jetzt wird dem Egoismus in der Gesellschaft nichts mehr entgegen gehalten.
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Markus
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Re: Armeezeit

Beitrag von Markus »

Das war in der Tat die erste längere Periode weg von Papa und Mama... :roll:

Für mich, der ich bei einem Militärmusikkorps Dienst getan habe, war es ein gutes Jahr, wo ich professionell Musik machen konnte - zwar durchsetzt von Alkohol und seltsamen Situationen, wo von ober her Sommer oder Winter befohlen werden konnte (man schon mal mitten im Sommer mit Protokollstiefeln und -mantel auf irgendeinen Staatspräsidenten wartete.

Auch der Grundwehrdienst beim Sanitätskorps war durchaus hilfreich. Dafür braucht vor meinen Schießkünsten definitiv kein Feind Angst haben. :oops:

Viele Grüße,

Markus.
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aaof
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Re: Armeezeit

Beitrag von aaof »

Ich wurde T2 eingestuft und wollte dann aber ausgemustert werden. Aber das lies die Armee nicht zu, da ich eine kaufmännische Ausbildung hatte und für irgendwas schon zu gebrauchen war. Also wurde ich T7 eingestuft, unser Oberleutnant sagte zu mir nur, als er das erfahren hatte, ach du Scheiße. 8O :lol:

Das war damals noch recht neu. Ich hatte diverse Befreiungen, inkl. 5 Kiloschein. Selbst ne. Mützenbefreiung hatte ich am Ende. Der Knaller kam dann aber später: ich erhielt als einziger Rekrut von 150 Soldaten die W13 Planstelle (incl. der Möglichkeit auf 21 Monate zu verlängern). Mein Spieß hat gekocht vor Wut und auf dem Kicker hatte der mich eh schon... :sweat:
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Indianer

Re: Armeezeit

Beitrag von Indianer »

Orientierungsmarsch im Wald, nachts, knietiefer Schnee, Regen, ohne Bussole, uralte Karten, einige Gruppen haben sie erst am nächsten Morgen wieder gefunden, ja, manchmal war's eh lustig ...
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Weyoun
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Re: Armeezeit

Beitrag von Weyoun »

Ich diente von 1998 bis 1999.
aaof hat geschrieben:Ich wurde T2 eingestuft und wollte dann aber ausgemustert werden. Aber das lies die Armee nicht zu, da ich eine kaufmännische Ausbildung hatte und für irgendwas schon zu gebrauchen war. Also wurde ich T7 eingestuft, unser Oberleutnant sagte zu mir nur, als er das erfahren hatte, ach du Scheiße. 8O :lol:
Es gab bei uns einen "echten" T7, der war an den Rollstuhl gefesselt und musste im Innendienst arbeiten (PC-Arbeitsplatz in der Verwaltung). Vermutlich hatte er auch diverse Vorkenntnisse, sonst hätten sie ihn niemals gezogen. Ich selber war als Brillenträger T3 gemustert und das war weder Fisch noch Fleisch. Zu gut um ausgemustert zu werden und zu schlecht um den begehrten LKW-Führerschein machen zu dürfen. Somit durfte ich auch nie KVD (Kraftfahrer vom Dienst) sein, sondern immer nur abwechselnd GVD (Gefreiter vom Dienst) und Wachdienst.
aaof hat geschrieben:Das war damals noch recht neu. Ich hatte diverse Befreiungen, inkl. 5 Kiloschein. Selbst ne. Mützenbefreiung hatte ich am Ende. Der Knaller kam dann aber später: ich erhielt als einziger Rekrut von 150 Soldaten die W13 Planstelle (incl. der Möglichkeit auf 21 Monate zu verlängern). Mein Spieß hat gekocht vor Wut und auf dem Kicker hatte der mich eh schon... :sweat:
Die Befreiungen (hatte auch eine Trage-Befreiung) hatten zur Folge, dass die Kameraden die Last mitschleppen durften und wenn man es sich nicht allzu sehr mit den Stubenkameraden verscherzen wollte, dann hat man einen Teil der Last, von der man eigentlich befreit war, doch getragen. Dennoch war ich regelmäßig beim Physiotherapeuten und habe mir auf Staatskosten Massagen geben und Fangopackungen auflegen lassen. :wink:

Ich war dort gleich nach dem Abitur ohne Ausbildung und viele Unteroffiziere hatten uns "Besserwisser" auf dem Kieker. >>Schütze xxx, sie haben Abitur, Sie müssen wissen, wie das geht!<< ging es in einem fort bei der Grundausbildung. Egal, ich habe das still ertragen und an die Zeit nach dem Bund gedacht. :wink:

Als ich dann als Fernmelder in einer Mini-Kaserne, die längst aufgelöst ist, die Zeit nach der Grundausbildung ableistete, gab es es einige Uffze und StUffze, die keine Ausbildung nachweisen konnten und somit nach vier Jahren rausgeschmissen wurden. Nur wer eine abgeschlossene Ausbildung besaß oder beim Bund eine begonnen und abgeschlossen hatte, konnte weiter in Richtung Feldwebel marschieren. Aber da waren einige von denen so strunzdumm, dass ich mich frage, wie die ihre Unteroffizierspatente bekommen haben.

Während der Ausbildung zum Fernmelder in Erfurt löste sich ein Schuss eines G3-Gewehrs im Keller, als wir bereits vom Manöver zurück waren und die Waffen putzten. Zum Glück nur Übungs-Munition, aber der dortige Hauptmann hat uns so richtig zusammengefaltet. Was da hätte passieren können...

Unser Hauptmann war auch ein Unikat. Dreimal die Majorsprüfung vermasselt und ständig mit roter Nase unterwegs...

Die heftigste Szene (als Tierliebhaber) erlebte ich im Winterbiwak, als wir nachts mit Leuchtspurmunition schossen. Ein Schuss traf einen Feldhasen, der noch eine Weile mit lichterloh brennendem Fell davonlief. 8O

Mein Chef, ein Oberfeldwebel, hatte mich die letzten beiden Monate in die Ordonanz verbannt, da durfte ich dann im Offizierskasino servieren. Das sollte eigentlich eine Bestrafung sein, aber es war gleichzeitig auch eine Abwechslung gegenüber dem tristen Alltag (Autos putzen, mit mehr oder weniger Rechten Kameraden in der Werkstatt arbeiten). :wink:

Apropos Gesinnung: Da gab es einige Kameraden, die regelmäßig damit geprahlt haben, mal wieder im Leipziger Stadion Randale gemacht zu haben (Rausreißen und Werfen von Stühlen, Schlägereien mit gegnerischen Hooligans und der Polizei usw.). Einen "Spezialisten" hat doch glatt die Polizei abgeholt, nachdem er dabei erwischt wurde, wie er auf dem Kasernengelände mit Drogen aller Art dealte.

In der letzten Woche haben wir es dann krachen lassen. Ein Stubenkamerad hat seinen Audi TT von Papa in die Kaserne "geschmuggelt" und wir sind dann nachts Beschleunigungsrennen gefahren, bis der Wachdienst davon mitbekommen hat. Danach war Polen offen, aber wir mussten nur noch wenige Male schlafen bis zum großen Servus, also war und das völlig egal. Und am letzten Abend hatte ich dann in der Tat einen Filmriss. Ich weiß nicht, wie ich in dieser Nacht in mein Bett gekommen bin. :wink:
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Re: Armeezeit

Beitrag von Aleksandar »

Ich hatte ähnliche Erfahrung wie Weyoun,
Auch meine Versetzung ins Offizierskasino sollte eine Bestrafung sein.
Hatte zuvor in einer Geschützeinheit als LKW Fahrer einen Unfall gebaut, mit nicht unbeträchtlichem Blechschaden. Ich hasste ohnehin dieses Soldatenleben (W15, von 1984-85). Nichts, aber auch gar nichts konnte ich der Sache abgewinnen. Mein Feldwebel faselte einige Tage nach dem Unfall, beim Apel was von einer Dauerordonanz, die im Offizierskasino gesucht wird. Ich hatte nichts zu verlieren, denn meine Zeit als Fahrer war beendet. Stattdessen als Kanonier die letzten 9 Monate auszuharren? Das kann nicht schlimmer werden. So stellte ich mich dort vor und bekam die Stelle. Die letzten 9 Monate waren dann erträglich. Im schönen Anzug als Ordonanz im Gefreitengrad winkte ich meinen ehemaligen Leidensgenossen als sie im Februar Richtung Manöver in die Lande zogen.....
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Re: Armeezeit

Beitrag von AndyRTR »

Die Erfahrungen ähneln sich. Auch mit Abi.. Bei mir 12 Monate Pflichtdienst 94/95 in ETW (=Eierteigwaren rund um die Uhr) Weißenfels. Grundausbildung war noch recht heftig nach dem alten Recht. "Das Wandern ist des ("StUffz") Müller Lust" bekam dort eine völlig neue Bedeutung. Unfreiwillige Mehrkilometer auf Grund von besonders wenig rechtem Hirn. Da lernst du schnell, Deine Meinung für dich zu behalten. Das MG ist sonst scheiße schwer im Hochsommer. Ab dem 4. Monat zum Glück als Heimschläfer Geschäftszimmer, bis heute keine Ahnung, was ich da so getrieben habe. Mein Z4 Kamerad hatte seinen privaten PC dort, da lief ein Flipper drauf...Ich war wohl nicht besonders fleißig, wurde nicht mal OG am Ende. Sonst habe ich das verdammt frühe Aufstehen und das Runterschlingen von Mahlzeiten gelernt. Vieles auch auf Grund abartigen Alkoholkonsums und Einöde an Schulwissen wieder vergessen. Ordonanz durfte ich auch. War nett, wenn Russen mit unseren Offizieren die Abrüstung begossen haben. Trotz schummeln und helfen auf unserer Seite keine Chance. Das Jahr war irgendwann auch rum und zum Glück hat mein Ausbildungsbetrieb auch im folgenden Jahr mir die Stelle frei gehalten. Von unfreiwilliger Faust im Gesicht bis zu nett gemeinter Hand im Schritt waren die einige mir zuvor unbekannte und auch unnötige Erfahrungen bei. Ich hätte die Zeit lieber sinnvoller genutzt. Zivi mit 15 Monaten wäre nicht gegangen wegen dem knappen Ausbilungsbginn. Alles Schikane.
FSJ und Bufdi tut dagegen sicher den meisten heute gut, mal ein wenig ersthaft in die Berufswelt der Erwachsenen reinzuschnuppern und den eigenen Berufswunsch zu überdenken. Von allgemeinem Pflichtdienst für alle halte ich nicht viel.
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Re: Armeezeit

Beitrag von martinm »

Moin,
ich hatte auf Bund so gar keine Lust auch wenn ich die Erzählungen von meinem Stiefvater durchaus amüsant empfand.

In meinem damaligen Bekanntenkreis war es üblich entweder zu verweigern oder nach Berlin zu ziehen.

Ich bin dennoch zur Musterung - im Hinterkopf aber eine 'leichte' körperliche Beschwerde verursacht durch einen Unfall im Kleinkindalter.
Und (fast) jeder Orthopäde den ich damals deswegen aufsuchte hat mir erstmal unterstellt Atteste bzgl. der Musterung zu sammeln. das war aber Quatsch.

Bei der Musterung hatte ich nicht ein einziges dabei. Da saß einer im Warteraum mit fehlendem Bein. Motorradunfall. Und einer dicken Mappe Atteste. Er meinte er ist nun schon das zweite mal hier...

Ich wurde dann angeraunzt was mir einfällt Keine Atteste dabei zu haben. Ich meinte dann sie würden ja selbst rausfinden ob und was ich habe.

Wurde dann komplett ausgemustert :-)
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Re: Armeezeit

Beitrag von hifiwilli »

EK 77/1
Das kann nur der verstehen,der richtig dienen musste :angry-teeth:
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