

Hier ein Erfahrungsbericht vom Bau meiner Leinwand:
"Meister Lis LeiLiKu"
"LeiLiKu" heisst Leinwand Lichtobjekt Kunstwerk.

- zugegebener Maßen nicht ganz so klangvoll wie Meister Lis KoBrAs.
Nun ja, über den Erfolg der Aktion lässt sich streiten. Rein funktionell -> Filme gucken, ist die Sache komplett perfekt. Was die Ziele Lichtobjekt/Kunstwerk betrifft, so konnte ich in der Realität nur 80% der Vorstellungen in meinem Kopf erreichen. Aber das passt schon. Steht ja im Keller.

Das Ergebnis vorweg - was auf dem Bild orange aussieht (Sockel unter der Leinwand) ist in Wirklichkeit übrigens rot - weiss auch nicht, warum die Kamera das nicht schnallt - und die Kabel, ja, ja, ich weiss...


Ab hier wird es relativ uninteressant: just another Leinwandbau-Thread... Ein paar Dinge habe ich allerdings anders gemacht, als die unzähligen anderen Threads, die einen Leinwandbau beschreiben - und die könnten für den ein oder anderen dann doch interessant sein:
- Leinwand an einem Sockel (flexibler Abstand zu den Zuschauern)
- Höhenverstellbare Leinwand
- Leinwand Spannmethode (abweichend von keilrahmen.de und cinetec Anleitung)
- komplett entfernbare Maskierung mit Magnetkopplung
- Cinemascope Leinwand (wobei das nichts besonderes ist)
...und als Goody immer wieder gern gebracht: NuWaves passend zum Leinwandsockel anmalen!

Auf gehts. Der Keilrahmen-"bau". Hingelegt, zusammengehämmert und geschraubt, wie es in der Anleitung steht, alles kein Ding.


Besonderheit: ich befestige die Leinwand am Sockel über nur zwei am Rahmen befindliche Haken. Man mag denken, man bräuchte drei Punkte, um eine Leinwand sicher zu fixieren - falsch: 2,5 Punkte


Hier meine Haken und die Anbringung am Sockel. Nicht sichtbar: ich habe Filzgleiter zwischen die Haken und die Halterung gepackt, damit da auch ja nichts klappern kann, wenn der AW-75 los legt.



Hier erkennt man auch gleich, wie ich damit die Höhenverstellung realisiert habe (- die Haken befinden sich an der Mittleren der drei horizontalen Leisten):

Zuerst wollte ich nur zwei Positionen haben: Kinobetrieb (Leinwand sehr tief) und Kunstwerk (Leinwand deutlich höher - wie in einer Kunstgallerie). Dann dachte ich mir aber, the hell with it, kostet ja (fast) nichts, also baue ich noch ein paar weitere Positionen ein... erst eine, dann zwei , dann wieder eine weniger....und so weiter und so fort - ich glaube es sind jetzt vier (wobei man mit Hilfe eines Schraubendrehers jede einzelne Halterung etwas in der Höhe variieren kann - was super ist, um die Leinwand absolut waagerecht auszurichten). Jetzt bin ich sehr glücklich über diese verschiedenen Möglichkeiten, gerade weil ich die Leinwand zur Zeit gerne ein Stück höher hängen habe als "Leinwandmitte auf Augenhöhe" (- das haben wir ja irgendwo diskutiert, dass man die Leinwand aufgrund der zurückgelehnten Sitzposition meist ein Stück höher hängen muss).
Ach ja der Sockel. Ich hätte schwören können, ich hätte beim Bau Fotos gemacht. Wenn dem so ist, dann kann ich sie nicht mehr finden. Nur noch eines vom Sockel als er fast fertig ist (Rückseite):

Jedenfalls bin ich jetzt Meister im Kantenumleimen:

Für die Stabilität des Sockels sorgen übrigens Betonsteine, die ich in den unteren Teil des Sockels gelegt habe. Der Schwerpunkt des Sockels liegt selbst bei angebrachter Leinwand keine 30 cm über dem Boden. Was man mit 50 kg Steinen nicht alles machen kann. Deshalb besteht auch keine Gefahr des nach vorne oder nach hinten Kippens, obwohl der Sockel recht schmal gebaut ist.
Kommen wir zum Licht. An der Rückseite läuft ein roter Lichtschlauch um den Rahmen, der auch den Sockel rot leuchten lässt (opal Acrylglas - gibts fürn Appel und ein Ei bei e-bay). Hinten am Sockel sind weisse Spots angebracht. Das Ganze ist fernsteuerbar, das rote Licht nur an/aus und die Spots sind dimmbar. Ob ich das rote Licht noch einmal einbauen würde... ich weiß nicht. Es taugt eigentlich nur, um Gäste zu beeindrucken und für ein anerkennendes "Ahhh!" zu sorgen - aber eigentlich ist das rote Licht nervig. Die weißen Spots hingegen sind - insbesondere mit der fernsteuerbaren Dimmung (gabs mal bei Plus) - Gold wert!






Später habe ich getreu dem Motto: MEHR POWER! den Lichtschlauch im Sockel durch einen Zweiten ergänzt (HAOW HAOW HAOW!):

Ach ja: die Vorbereitung für die Maskierung. Dazu habe ich Ausparungen in den Keilrahmen gestemmt und Lochblech eingeklebt. So kann ich mittels Magneten die Maskierung befestigen.


Die obere und untere Maskierung habe ich aus ein paar dünnen mit DC-Fix bezogenen Brettern gemacht. Das DC-Fix konnte ich praktischer Weise von der Maskierung meiner alten Leinwand abziehen. Dabei habe ich diesmal nicht jeweils ein langes Brett (für oben und unten) genommen sondern jeweils zwei kleine Bretter (insgesamt also vier Bretter). Das lässt sich einfacher anbringen und ich habe keine Probleme mit einem möglichen Durchbiegen der Maskierung. Oben und unten werden die Maskierungen jeweils mittels vier Magneten (an einem Winkel befestigt) mit dem Rahmen verbunden (mit der schmalen Ober- bzw. Unterseite des Rahmens). Die Winkel (habe leider keine Fotos) habe ich mit Klettband an den Brettern befestigt, so dass ich die Höhe bei Bedarf etwas variieren kann. Im Prinzip ist die Höhe aber fix. Denn wie bei einer Cinemascope Leinwand üblich wird mit "constant height" projeziert, dass heisst ich variiere nur die Maskierung links und rechts - sehr praktisch, wie ich finde (weil einfacher zu handhaben). Ich hatte vorher eine 16:9 Leinwand, das war nur ätzend.
Für die links/rechts Maskierung habe ich an den oben/unten Maskierungen wieder Lochbleche angebracht, die mir als Ansatzpunkt für die Magnetkopplung der links/rechts Maskierung dienen. Hier ein paar Bilder (ich habe die Bretter nachträglich übrigens noch in der Höhe verkleinert - ist aber nicht weiter relevant...und ich sehe gerade, ich habe das Brett auf dem zweiten Foto verkehrt rum liegen. Das Lochblech ist unter dem DC-Fix und damit unsichtbar. Das habe ich nach dem Foto noch korrigiert.):


Kommen wir zum Bespannen des Keilrahmens.
O.k. - Spannung... Trommelwirbel... uuuuuund... *klack*:


Zuerst bin ich vorgegangen, wie es überall geschrieben steht. D.h. man tackert zuerst die Mitten der vier Seiten fest. Dann bin ich nicht recht weiter gekommen - PANIK! - wie soll es funktionieren, den Rest faltenfrei zu tackern? Die Anleitung von der cinetec Seite ist IMHO Blödsinn - von wegen erst eine Seite komplett tackern... das ist doch Käse - die Anleitung von Keilrahmen.de, die ich mir zwischendurch sogar aufs Handy geladen habe (coole Sache, was mit der Technik heute alles möglich ist) war da schon besser. Von innen nach aussen arbeiten - so stehts ja auch in den Foren.... aber.... PANIK!... das klappt doch nie und nimmer!



Also Plan B, ich muss mir selbst was ausdenken. Ich habe zuerst die Mitten noch etwas "gesichert". Und dann habe ich mir überlegt, dass es am schlausten sein müsste, quadrantenweise vorzugehen. Das ist etwas anders als die keilrahmen.de Vorgehensweise. Dort geht man ja von allen Mitten langsam in Richtung der Ecken weiter. Ich bin von zwei Mitten gleichzeitig in Richtung der dazwischen liegenden Ecke vorgegangen. Dazu habe ich die Leinwand mit brute force, mit extremer Gewalt in Richtung der Ecke gezogen. So wird die Leinwand in dem Quadranten, in dem gerade gearbeitet wird, gespannt. Und dann, unter Halten der Spannung, schnell ein paar Tackernadeln zum Fixieren des gesamten Quadranten gesetzt. Jo, hat super gefunkt!










Damit war die Leinwand dann auch schon so gut wie fertig. Den Sockel habe ich in cremweiss gestrichen - die Nubis haben bei der Gelegenheit auch gleich einen neuen Anstrich bekommen. Hellelfenbein ist doch nicht so toll.







Blieben nur noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen: Firmware des S97 flashen, Beamer tunen (das Filter "Gestell" ist noch provisorisch, da baue ich noch was schönes...), Lautsprecherkabel mal wieder neu herrichten und "Opfer" beweinen (10% Verlust hat man immer):






...zurücklehnen... Licht dimmen... und genießen...


Mir fällt auf, ich habe keine Fotos vom maskierten Zustand. Naja, was solls - damit sieht die Leinwand ja auch hässlich aus. Schwarzer Rand... brrrr... Mittlerweile habe ich für den Filmbetrieb übrigens den gesamten Raum mit 42qm schwarzem Molton maskiert... ein fürchterlicher Anblick... aber das Bild...das Bild.......grandios!
So jetzt muss ich mich mal wieder auf die Diss stürzen. Naja, diesen Vorsatz konnte ich schon als "Doc" nicht umsetzen - aber vielleicht gelingt es mir jetzt (endlich).
Aber zuvor gehe ich erst in meine "Sternenlichtspiele" (=Name meines Heimkinos - hat aber nichts mit Star Wars zu tun, sondern eher mit Tolkien und dem elfischen Gruß "Elen sila lumen omentielvo" = "A star shines on the hour of our meeting" = "Ein Stern scheint auf die Stunde unseres Treffens" und mit dem Kino meiner Kindheit, dem "Sternkino"...) und schaue mir irgendeinen coolen Film an.

CU out there,
Stefan aka Meister Li aka Doc