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Directivity-Messung NuWave 35

Grundlegende Fragen und Antworten zu Lautsprechern
pinglord
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Beitrag von pinglord »

sleepyjoe hat geschrieben:Für alle, die Homevision mal lesen möchten:

unter http://www.wekashop.de/ 3 Ausgaben zum Test für schlappe Eurolein 4,49. Mir gefällt die Zeitschrift ganz gut.

greetz
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US
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Beitrag von US »

Gibt es konstruktiv eigentlich Doppelkalotten, die auf dem selben Magentsystem montiert sind?
Ist mir nicht bekannt.
Bei den Morel-Kalotten handelt es sich um:
MDT40
Hochtöner mit 28er Membran. Gehäuse quadratisch mit 54mm Kantenlänge.

MDM55
MT mit 54er Membran, Gehäuse quadratisch mit 87mm Kantenlänge.

Damit wäre ein Abstand von 7cm realisierbar.

Der Morel hat seine Resonanfrequenz übrigens bei 380Hz. Mechanisch sollte das Chassis auch noch für 600Hz gut sein.
Pegel von über 111dB wären drin, bei angegebenem Hub von 1mm

Gruß, Uwe
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G. Nubert
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Beitrag von G. Nubert »

Hallo,

man kann zwar versuchen, die Daten für den Klirr unserer Lautsprecher aufgrund theoretischer Überlegungen zu ermitteln, aber Messungen sind besser.

Die "Wirbelstrom-kompensierten" Tieftöner liegen im gesamten Frequenzbereich oberhalb 70 Hz bei 10 Watt unter 1 %, bei 50 Watt unter 3 % THD-N, was auch für kompakte Studio-Monitore nur sehr schwer erreichbar ist, und was sie in aller Regel nicht schaffen.

Im Hochtonbereich liegen die Werte bei 100 dB /1 m noch deutlich günstiger. - Wir führen regelmäßig Klirrfaktor-Messungen - auch im Hochtonbereich - bis etwa 600 Watt durch. - Dafür benötigt man spezielle Messverfahren (Spektral-Analyse eines Tonbursts), weil die Messungen nur wenige Milli-Sekunden dauern dürfen, damit die Hochtöner während der Prozedur nicht abschalten.

(Kurze "Leistungs-Peaks" von mehreren 100 Watt kommen in der Praxis auch im Hochtonbereich durchaus vor! - z.B. bei Hi-Hat- und Beckenschlägen.)

Anbei die Messungen der Modelle nuWave 3 und nuBox 360 bei 2 Watt:

Wenn man dieses Bild (UPD-Diagramme) aufruft, sieht man bei manchen Betriebssystemen zunächst nur ein kleines, unscharfes Bild.
Dann muss man für "volle Größe und Auflösung" mit dem Cursor ins Diagramm gehen und den dann erscheinenden Button "auf reguläre Größe erweitern" anklicken.


http://www.nubert.net/g-nubert/nuW3_u_360Klirr.jpg

Vor einigen Tagen habe ich in einem anderen Thema (Amplitudengang NuBox 360 vs 380) was über das Verzerrungsverhalten von Tieftönern bei großen Lautstärken geschrieben:

Beschreibung einer (relativ unbekannten) Klirrfaktor-Quelle:

http://www.nubert.net/g-nubert/Wirbelstr1.png

Gruß, G. Nubert
pinglord
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Beitrag von pinglord »

Sieht in der Tat sehr gut aus.

Ich verstehe allerdings noch nicht, wie man das Abstrahlverhalten eines Lautsprechers mittels der Frequenzweiche kompensieren kann?

Gruß
pinglord
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

pinglord hat geschrieben:Sieht in der Tat sehr gut aus.

Ich verstehe allerdings noch nicht, wie man das Abstrahlverhalten eines Lautsprechers mittels der Frequenzweiche kompensieren kann?
Im Übergangsbereich strahlen Tieftöner (bzw. Mitteltöner) und Hochtöner ab. Der Hochtöner hat in diesem Bereich ein zu geringe Directivity, der Tief- bzw. Mitteltöner eine zu hohe.

Aus einem geeigneten Mix aus beiden kann man die Directivity etwas glätten.

Weitere Möglichkeit ist, durch Phasenunterschiede der beteiligten Chassis die Strahlungskeule etwas vertikal zu verschieben, damit wird der Direktschall etwas gedämpft, der Diffusschall bleibt davon weitgehend unbeeinflußt.
Mit diesem Trick kann man etwas die effektive Directivity im Bereich zwischen 1 und 1,5 kHz dämpfen, ohne das Hochtonchassis zu stark durch tieffrequente Anteile zu belasten, was der erste Trick leider häufig bewirkt.
AH
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Beitrag von AH »

es ist, so finde ich, sehr erfreulich, daß Directivitymessungen Eingang in die Publikumszeitschriften gefunden haben. Leider habe ich sie noch nicht gesehen, werde sie mir aber mal anschauen.

Herr Nubert macht es bei seinen quasi-Zweiwegesystemen mit einem "eigentlich zu großen" Mitteltöner genau richtig, den Frequenzübergang zum Hochtöner so niedrig wie möglich zu legen.
Nur so ist gewährleistet, daß keine starken Sprungstellen im Abstrahlverhalten auftreten. Geht man von 14cm effektivem Strahlerdurchmesser aus, setzt die Richtwirkung bei ca. 800Hz (Wellenlänge entspricht Chassisumfang) ein, oberhalb 1600Hz nimmt die Richtwirkung dann sehr stark zu. Hier am Beispiel eines Peerless-Tiefmitteltöners, wie er so oder ähnlich von Nubert verwendet wird:

http://www.d-s-t.com/peerless/data/freq/850122.gif

"Nach Lehrbuch" sollte man solche Systeme spätestens bei 1600Hz trennen, ich persönlich tendiere sogar dazu, Konuslautsprecher nur bis zu jener Wellenlänge einzusetzen, die dem Strahlerumfang entspricht. Hörtests mit bandbegrenztem Rosarauschen an Einzelchassis ergaben darüber einen in meinen Ohren etwas "phasigen" Klangeindruck, es klingt mir nach interauralen Laufzeitdifferenzen.
Der Hochtöner hat in seinem unteren Einsatzbereich keinerlei Richwirkung, weil er klein gegen die Wellenlänge ist. Nur die Schallwand des LS verhindert eine kugelförmige Abstrahlung.
Also muß das Abstrahlverhalten des Hochtöners entweder angepaßt werden (z.B. "Waveguide"), oder der Frequenzübergang ausreichend niedrig erfolgen.

Geht man von einer linearen Auslenkung von +/-0,25mm aus, schafft eine 25mm-Kalotte mechanisch ca. 102dB/SPL @ 1m (unendliche Schallwand) bei den genannten 1,7kHz. Das ist für Heimtonanwendungen im Regelfall ausreichend. Der Klirrfaktor ist aus meiner Sicht bei 1"-Hochtönern auch nicht das zentrale Problem. Die thermische Belastung schon eher.

@ Frank:

Eine Doppelkalottenkonstruktion ist nicht unbedingt erforderlich. Es gibt 76mm-Kalotten (und auch 50mm-Kalotten) mit Neodym-Magnet, die einen geringen Einbaudurchmesser (ggf. Frontplatte absägen) aufweisen und mit Neodym-Hochtönern kombiniert werden können.

Ich nutze in meinen aktiven Dreiwege-Halbraumstrahlern auf großer, flacher Schallwand (nicht zu verkaufen und ohne jedes kommerzielle Interesse) genau solche 76mm-Kalotten ab 500Hz, was eine lehrbuchgerechte Anbindung eines 10"-Tieftöners (bei ka = 1, d.h. der Wellenlänge, die dem Strahlerumfang entspricht) ermöglicht. Beim Hochtöner bin ich schließlich bei dem inzwischen leider nicht mehr hergestellten Peerless KO10 hängengeblieben, der trotz großem Magnet nur 80mm Frontplattenhöhe aufweist. Frequenzübergang bei 500Hz/2,5kHz (24dB/8va, eine Oktave vom Frequenzübergang entfernt übergehend in 36dB/8va). Der Abstand der akustischen Zentren beträgt 185mm (low-mid) und 100mm (mid-high), die D/Lambda-Werte liegen entsprechend low-mid bei 0,27 (keine Interferenz) bzw. bei 0,73 (recht unproblematisch).

Eine Kombination mit 2"-Morel-Neodym-Mitteltonkalotte (MDM55) und 1" Neodym-Hochtonkalotte (FÜ = 2,4kHz, der Neodym-Hochtöner gibt das bei hohen Filterordnungen her) habe ich ebenfalls überlegt, da sich hier sogar mid-high ein d/Lambda-Wert von 0,5 realisieren ließe.
Allerdings kann man die 2"-Kalotte nur bis ca. 650Hz verwenden, so daß für meinen Geschmack höchstens 8"-Tieftöner in Frage kommen.

Gruß

Andreas
pinglord
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Beitrag von pinglord »

Das Waterfall Diagramm der Home Vision Messungen zeigt eine ziemlich deutlich ausgeprägte Resonanz bei 600 Hz ca.

Darüber so gut wie resonanzfrei mit sehr zügigem Ausklingen, darunter subjektiv betrachtet relativ langsames Ausklingen; wobei die Messungen sau schlecht zu lesen sind, und bei anderen Lautsprechern wurde relativ offensichtlich das Zerfallsspektrum im Bassbereich weggekürzt, bei den NuWaves nicht. Schon etwas komisch.

Was meint ihr dazu?
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