Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

In der aktuellen STEREO wurde die SP-200 getestet. Zwischen den Zeilen gelesen fiel der Test eher schlecht aus. Dass diese kein Spitzenergebnis einfährt, hatte ich ja erwartet, aber gemessen an der Preislage schon mehr.
Was mich am meisten verwundert, ist der gemessene Frequenzgang. Dieser ist sehr wellig, zeigt Schwankungen von bis zu 6 dB und eine untere Grenzfrequenz von lediglich 110 Hz, obwohl Nubert 46 Hz bei -3 dB angibt.

Was meint ihr?

Ich kann den "Test" mangels Abo nicht lesen, also kann ich dazu nichts sagen. Da scheinen ja schon zwei völlig konträre Meinungen aufeinanderzuprallen (Welligkeit versus ehrliche Lautsprecher und 110 Hz versus tiefes Bassfundament).

Hatte die Stereo ein defektes Paar...? Denn:

In unserem Lautsprecher- Messlabor entpuppte sich die nuPro SP-200 als eine der linearsten Boxen, die wir jemals vor dem Mikrofon hatten – und das heißt eine Menge, denn schon die bisher getesteten Nubert- Boxen waren in dieser Hinsicht mehr als beeindruckend. Ein schnurgerader Frequenzgang erstreckt sich vom Grundton- bis in den Brillanzbereich

https://www.hifitest.de/test/lautsprech ... -200-21284

Haben sie vielleicht was falsch gemacht bei der Positionierung des Mess-Mikros über den gesamten Frequenzbereich? Oder hatten sie gar ein defektes Gerät?

Wohl wissend, dass ich damit gegen Urheberrecht verstoße, zeige ich jetzt den von der STEREO gemessenen Frequenzgang:

Christian H hat geschrieben: ↑Mi 8. Mär 2023, 14:55https://www.hifitest.de/test/lautsprech ... -200-21284

Da haben wir auch die Erklärung für die 110 Hz/-3 dB, die ich schon vermutet hatte:

Im Tieftonbereich sehen wir einen flachen Pegelabfall unterhalb von 200 Hertz, der angesichts der vorgesehenen Aufstellungsorte genau die richtige Idee ist: Auf dem Sideboard an der Wand neben dem Fernseher oder auf einer Schreibtischplatte wird genau dieser Bereich nämlich spiegelbildlich angehoben, so dass unterm Strich ein ausgewogener Bassbereich entsteht.

Die Reduzierung einer Messkurve auf eine einzelne untere Grenzfrequenz kann ziemlich irreführend sein. Besonders dann, wenn ein für Wandaufstellung abgestimmter Lautsprecher frei aufgestellt vermessen wird.

die Messergebnisse der Frequenzgänge sehen bei Stereo so gut wie IMMER so "bucklig" aus, liegt wohl an deren Methodik und/oder Equipment, aber der Abfall schon knapp unter 200Hz sollte ein FEHLER sein ... wessen bleibt natürlich offen

Zweck0r hat geschrieben: ↑Mi 8. Mär 2023, 16:07 Besonders dann, wenn ein für Wandaufstellung abgestimmter Lautsprecher frei aufgestellt vermessen wird.

wenn dem so wäre, wäre die Angabe "46Hz -3dB" von Nubert gelogen, was ich ja nicht annehmen will ...

PS: ein "flacher Pegelabfall" ist was anderes, allenfalls mit voll runtergedrehtem Bassregler dürfte die Kurve so aussehen (?)

Zweck0r hat geschrieben: ↑Mi 8. Mär 2023, 16:07 Die Reduzierung einer Messkurve auf eine einzelne untere Grenzfrequenz kann ziemlich irreführend sein. Besonders dann, wenn ein für Wandaufstellung abgestimmter Lautsprecher frei aufgestellt vermessen wird.

Bei einem Soundboard sehe ich das in der Tat so, aber bei Stereo-Regal-Boxen, die man auch gerne mal frei im Raum aufstellt, könnte Nubert das ganz schön um die Ohren fliegen. Warum haben sie nicht einfach zwei Werte angegeben (wandnah und frei)? Bei den passiven "Kleinstboxen", die man sowohl wandnah als auch frei aufstellen kann, hat Nubert doch auch zwei Werte angegeben!

Indianer hat geschrieben: ↑Mi 8. Mär 2023, 16:23ein "flacher Pegelabfall" ist was anderes, allenfalls mit voll runtergedrehtem Bassregler dürfte die Kurve so aussehen (?)

In der hifitest-Messung ist der sehr flach. Da fehlen vielleicht 4 dB, der Basseinsteller kann +/-10 dB.

Weyoun hat geschrieben: ↑Mi 8. Mär 2023, 16:39Bei einem Soundboard sehe ich das in der Tat so, aber bei Stereo-Regal-Boxen, die man auch gerne mal frei im Raum aufstellt, könnte Nubert das ganz schön um die Ohren fliegen. Warum haben sie nicht einfach zwei Werte angegeben (wandnah und frei)?

Wenn die 46 Hz/-3 dB bei freier Aufstellung mit dem Basseinsteller erreichbar sind, ohne einen nennenswerten Oberbassbuckel zu produzieren (wovon ich bei dem flachen Abfall ausgehe) sehe ich da kein Problem.

Bei Studiomonitoren steht auch nie dabei, für welche Ortsentzerrungseinstellung die untere Grenzfrequenz gilt.

Unglücklich finde ich nur, dass die (wahrscheinliche) Nutzbarkeit des Basseinstellers zur Ortsentzerrung nicht in der Anleitung erwähnt wird. Schon allein, um Pure-Direct-Aposteln den Wind aus den Segeln zu nehmen, die einfach alles, was nach Klangsteller aussieht, sklavisch auf Null stellen.

Der Bass-Schalter der Nuvero 60 ist laut Anleitung explizit für die Ortsentzerrung vorgesehen. Ich sehe keinen Sinn darin, diese Nutzungsmöglichkeit in den Anleitungen der Aktivboxen zu verschweigen.

Ich zweifle dieses Messergebnis an.

Hier stehen SP-200 auf MS67 Stativen ca. 0,5m vor einer Glaswand und beschallen einen Raum mit viel m3.
Die SP-200 klingen ganz und gar nicht nach flacher Bassabfall (wie ich es von NuVeros und nuLines gewohnt bin, wenn ich dort den Bass-Schalter auf "Wandnah oder Reduziert" stelle.
Die SP-200 klingen am Stativ vielmehr ungewöhnlich kräftig im Bass.
Ich hoffe, Nubert nimmt Stellung dazu.