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CD der Woche: Genesis - A Trick of the Tail

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Blap
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CD der Woche: Genesis - A Trick of the Tail

Beitrag von Blap »

1976... Was war da noch...? Ich kam ins dritte Schuljahr, dazu in eine völlig neue Umgebung. Musik war noch kein wichtiges Thema für mich. Die Erinnerungen verschwinden in den Nebeln der Zeit... ;)

Diese Woche ein Klassiker des Progressive Rock. Das 1976 veröffentlichte Genesis-Album "A Trick of the Tail". Neben "Foxtrot" (1972) und dem ambitionierten Doppelalbum "The Lamb lies down on Broadway", sicherlich eines der stärksten Genesis-Alben. Sänger Peter Gabriel hatte die Band nach "Lamb" verlassen, Phil Collins gerbte nun nicht nur die Felle, sondern rückte auch als Sänger nach. Aber keine Angst, die gefürchteten Collins Schmonzetten späterer Jahre gibt es hier noch nicht zu hören.

Das Album bietet hochklassigen Progrock, die Remaster Version klingt durchaus ordentlich.

Los geht es mit "Dance on a Volcano". Der Titel ist Programm das Stück rockt und proggt, es ist eine wahre Freude der Band zu lauschen. "Entangled" tritt dann erstmal auf die Bremse. Dieses Stück bietet eine schöne, teilweise sehr verträumte Stimmung, ideal zur abendlichen Entspannung. Die warme aber keinesfalls muffige Produktion unterstreicht die Stimmung perfekt. Mit "Squonk" nimmt das Album wieder ein wenig Fahrt auf, die romantische Stimmung bleibt erhalten, obwohl "Squonk" deutlich erdiger als "Entangled" klingt. "Mad Man Moon" kommt dann wieder sehr verträumt rüber. Der Song hätte auch sehr gut auf das folgende Album "Wind and Wuthering" gepasst. Der Song plätschert aber nicht vor sich hin, sondern nimmt zwischendurch auf ein wenig Tempo auf. Gerade der instrumentale Teil ist sehr gelungen, hier zeigt Tony Banks seine Qualitäten als Keyboarder. "Robbery, Assault and Battery" ist dann wieder feiner Progrock, erreicht aber nicht ganz die Qualität des Openers "Dance on a Volcano". Dann folgt eines meiner Lieblingsstücke der Band: "Ripples", eine wunderschönes, balladeskes Lied. Leider wird der Song, genauso wie das sehr schöne "Entangled", oft verkannt. Hier wird nicht gefrickelt, hier wird Stimmung erzeugt. Steve Hacketts Gitarre ist einfach nur schön, hört man sich dieses Material an, wird auch klar wie schwer der Ausstieg von Hackett wiegt. Bekanntlich verliess er die Band nach dem Folgealbum "Wind and Wuthering". Der Titelsong kommt recht eingängig daher, verzichtet aber auch auf Plattheiten späterer Jahre. Den Schlußpunkt setzt das fetzige Instrumental "Los Endos", hier werden auch nochmals Teile von "Dance on a Volcano" aufgegriffen.

Fazit: Das vorletzte Album von Genesis als Progressive Rock Band, und dazu eines der stärksten der Band, auf jeden Fall das stärkste mit Phil Collins als Sänger. Mit "Wind and Wuthering" folgte dann noch ein ebenfalls gelungenes Album. Wie bereits erwähnt verliess Gitarrist Steve Hackett die Band nach "Wind and Wuthering". Auf dem Livealbum "Seconds Out" ist er noch zu hören. Das nächste Studioalbum "...and then the were Three" klingt recht orientierungslos, irgendwo zwischen Mainstream und letztem aufbäumen der Progwurzeln. Das Album warf mit "Follow you Follow me" einen beachtlichen Single Hit ab, und zeichnete bereits den Weg von Genesis vor, die in den Achtzigern zu einer der kommerziell erfolgreichsten Bands wurden.
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Vadder
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Beitrag von Vadder »

Hallo Blap,
das gehört zu meinen Top-10 Alben.Von Anfang an hat es mich gefangen genommen.Wobei ich ehrlich zugeben muss:es hängen sehr angenehme Erinnerungen dran. :)
Kennst Du eigentlich auch "Selling England by the Pound"?Das ist das andere,wo ich mich beim Hören immer ganz auf mich zurückziehe.Kann es nicht besser beschreiben. :wink:
Gruss
Michael
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eyeball
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Beitrag von eyeball »

"A Trick of the Tail" war meine erste Begegnung mit Genesis. Meine Schwester hatte sich damals die LP gekauft. Ich konnte im Alter von 13 Jahren aber noch nichts damit anfangen. Erst im Laufe der Jahre habe ich mich allmählich für Genesis begeistert und die Band dann bis Trespass zurückverfolgt.
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Blap
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Beitrag von Blap »

Kennst Du eigentlich auch "Selling England by the Pound"?Das ist das andere,wo ich mich beim Hören immer ganz auf mich zurückziehe.Kann es nicht besser beschreiben.
Selling England by the Pound ist natürlich auch Pflicht für den Progfan. Obwohl ich den Vorgänger Foxtrot lieber höre, dort gibt es nur Höhepunkte, während Selling z.B. bei "The battle of Epping Forest" ein wenig schwächelt. Ein starkes Album ist es aber auf jeden Fall.
Erst im Laufe der Jahre habe ich mich allmählich für Genesis begeistert und die Band dann bis Trespass zurückverfolgt.
Trespass ist auch ein schönes Album. Eigentlich das erste "richtige" Genesis Album. Das Debut "From Genesis to Revelation" ist nicht zu Unrecht in Vergessenheit geraten.

***

Inzwischen habe ich auch meinen Frieden mit den Pop-Alben der Achtziger gemacht. Es gibt zwar ein paar grobe Ausfälle auf den Scheiben, aber man findet auch wirklich gutes Material darauf.
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Beitrag von nisiboy »

Diesem Thema könnte ich stundenlang folgen, denn die alten Scheiben von Genesis sind für mich der Beginn des intensiven Musikhörens. Keines davon möchte ich missen und wenn ich heute mal Zeit habe, dann könnte ich sie aller hintereinander weg hören. Für mich ist die Seconds Out mein Liebling. Aber vielleicht nur, weil ich sie beim allerersten Hören so genossen habe.

Kennt jemand was vergleichbares aus der aktuellen Welt?

Grüße aus dem Norden

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Beitrag von Blap »

Kennt jemand was vergleichbares aus der aktuellen Welt?
Nicht nur aus der aktuellen Welt. Sehr zu empfehlen ist das Album "Battlement" von Neuschwanstein. Die Scheibe erschien 1978 und ist sehr stark von Genesis inspiriert. Das Album ist als qualitativ gute CD erhältlich.

Das erste Marillion Album "Script for a Jester's Tear" ist deutlich von den frühen Genesis beeinflusst.

Auf jeden Fall solltest Du Dich mit der britischen Band IQ beschäftigen. "Subterranea" ist ein sehr starkes Konzeptalbum, und das 2004 erschienene "Dark Matter" zeigt deutliche Genesis Einflüsse. (Es wird aber nicht abgekupfert, sondern IQ haben durchaus ihren eigenen Stil)

Arena solltest Du ebenfalls ein Ohr schenken. Wobei Arena teilweise an die frühen Marillion erinnern, aber etwas härter und düsterer klingen. Beste Alben: "The Visitor", "Contagion".

Sehr schön ist das Debut von Chandelier. Die Scheibe nennt sich "Pure". Ab und zu findet man sie bei eBay, oder beim Amazon Marketplace.

"Children" von Illuvatar ist auch ein sehr hörenswertes Album.

Das erste Soloalbum von Steve Hackett "Voyage of the Acolyte" ist sehr schön. Es entstand als Hackett noch bei Genesis mitwirkte. Sein Album "Genesis Revisited" bietet durchaus interessante Neueinspielungen alter Genesis Klassiker.
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Beitrag von nisiboy »

danke für die Tipps, sind ausgedruckt als Anhör- und Einkaufsliste. Werde aber erst mal in Skiurlaub fahren und danach tätig.

Grüße aus dem Norden

Nisiboy

PS: Die Einrichtung der CD der Woche ist prima, zumindest konnte ich mit den Beschreibungen prima etwas anfangen.
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Beitrag von gereon »

nisiboy hat geschrieben: PS: Die Einrichtung der CD der Woche ist prima, zumindest konnte ich mit den Beschreibungen prima etwas anfangen.
find ich auch klasse! komme im moment mit den ganzen cds und dvds nur nicht so ganz hinterher.
hab halt bis vor nem guten jahr eigentlich fast nur klassik und jazz gehört. (ok, queen greatest hits 1-3, beatles und stones kannte ich auch vorher schon :wink: )

hab im ganzen rocksegment echt noch starken nachholbedarf...
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Beitrag von Nolli »

Blap hat geschrieben:
Kennt jemand was vergleichbares aus der aktuellen Welt?
Auf jeden Fall solltest Du Dich mit der britischen Band IQ beschäftigen. "Subterranea" ist ein sehr starkes Konzeptalbum, und das 2004 erschienene "Dark Matter" zeigt deutliche Genesis Einflüsse. (Es wird aber nicht abgekupfert, sondern IQ haben durchaus ihren eigenen Stil)

sehr guter tipp! und für die audiophilen unter euch: Dark Matter hat auch einen absolut herrlichen warmen sound mit geilen bass!!
Philipp
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Beitrag von Philipp »

...und ein cooles Cover! Erinnert ein bisschen an eine "blaue" Version von Giger. :wink:
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