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RX-V6A -> Road to RX-A6A

Diskussionen über AV-Verstärker/Receiver, DVD-Player, TV-Geräte, Projektoren
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Aygoony
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Re: RX-V6A -> Road to RX-A6A

Beitrag von Aygoony »

müller hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 18:34 Yepp, und Natürlich ist bei den Frontlautsprechern normalerweise ab2,5kHz +2db in etwa....
Also eigentlich genau umgekehrt wie du es beschrieben hast,
Natürlich ist ungefähr -2 5dB bei den Höhen, eben so, wie man es in einem Raum natürlicherweise erwarten würde.

Ypao Volume ist super. Die Idee ist, dass der Ton angepasst wird, wenn man zu leise hört (gibt es bei Denon auch).
Da unser Gehör von Frequenzen nicht gleich bleibt bei unterschiedlicher Lautstärke, wird es hierdurch wieder passend gemacht.
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CJoe78
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Re: RX-V6A -> Road to RX-A6A

Beitrag von CJoe78 »

Ich habe mich jetzt seit Wochen über die Weihnachtszeit intensiv mit dem Yamaha Receiver beschäftigt und möchte euch daher an meinem neu erworbenen Wissen teilhaben lassen.

Die einzelnen Funktionen sind mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. Der Yamaha RX-V6A ist nicht allzu schwer zu bedienen und mit ein paar Feintunings durchaus als brauchbar zu bezeichnen.
Es gibt aber auch den ein oder anderen Nachteil zu beklagen, der jedoch stark vom eigenen Lautsprechersetup abhängig ist und somit nicht zwingend zutreffen muss.

Yamama DSP Heimkino-Klangprogramme
Ich habe festgestellt, dass alle Heimkino-Klangprogramme auf einer einheitlichen Raumklang-Basis aufbauen.
Die unterschiedlichen DSP-Effekträume für Kinofilme sind zwar nett.
Aus Sicht einer möglichst akkuraten Klangwiedergabe habe ich den DSP-Level aller Programme im möglichen Verstellbereich (-6 dB bis +6 dB) auf -6 dB gestellt.
Der Effektlevel wird so kaum noch aktiv wahrnehmbar und wirkt nicht störend. Allenfalls Nuancen wie einen minimal wirksamer Halleffekt lassen sich akustisch noch ausmachen.

Ob ihr Action Game, Roleplaying Game, Sports, Drama, Spectacle, Scifi oder Adventure einstellt- Diese unterscheiden sich akustisch nur leicht durch den aufgesetzten DSP-Raumklang-Effekt und den dortigen Einstellungsmöglichkeiten.
Da ich eine akkurate Wiedergabe bevorzuge, habe ich nur einen dieser Kino-DSP´s in meine Auswahl für TV, Filme, Videospiele usw. mit -6 dB FX-Pegel übernommen und die restlichen DSP´s abgeschaltet.

Die Surround DSP Heimkino-Klangprogramme
... und die Unterschiede zu den Yamaha-DSP´s
Die Surround DSP´s unterscheiden sich von den Yamaha-Heimkino-Klangprogrammen (ohne Effektanteil) tatsächlich nur im Detail.
So hat die Raumklang-Basis von Yamaha im Vergleich zu Dolby Surround oder Neural-X einen etwas wärmeren Klang mit einem angenehmen, leicht betonten Grundton, d.h. es ist hier grundsätzlich etwas mehr Bass vorhanden.

Filme wie auch Musik profitieren von diesem wärmeren Grundton. Aber dieser hat u.a. den Nachteil, dass mitunter die Stimmen in dynamischen Filmen zu leise wiedergegeben werden.
Dafür hat Yamaha die Möglichkeit, den Dialogue Level (siehe unten) um bis zu 3 Stufen zu verstärken.

Auch klingen Dolby Surround und Neural-X hinten /oben noch minimal räumlicher, da der Hochtonbereich durch weniger Bass weniger stark maskiert und somit noch etwas deutlicher hervortritt.
Eine dumpfe Mischung kann von Dolby Surround u.U. also eher profitieren.

Dialogue Level-Funktion
Den Dialogpegel könnt ihr in der Music Cast-App sehr direkt mit einem Klick um 3 Stufen erhöhen.
Der Dialogpegel wird unabhängig vom aktivierten DSP Heimkino-Klangprogramm und auch unabhängig davon, ob der Center aktiv ist oder nicht verstärkt.

Eine Besonderheit stellt DTS Neo Music dar.
Dort (und nur dort) könnt ihr über den Regler Center Image (+0.0 bis +1.0) die Stimmen vom Center in 10 Stufen mehr auf den Center oder mehr auf die Frontlautsprecher legen.
Da der Klang durchaus sauber ist, ist dieses DSP eine gute Wahl für alle, denen der Center sonst zu dominant klingt.
DTS Neo Cinema und DTS Neo Music sind ansonsten kaum von der Yamaha Raumklang-Basis unterscheidbar.

Center Image / Spread leider nur eingeschränkt nutzbar!
Es ist schade, dass die Center Image / Spread-Funktion von DTS Neo Music nicht für alle DSP-Programme inkl. Dolby Surround, Neural-X und den Yamaha DSP´s als Alternative zur Dialog Lift-Funktion verfügbar ist.
Denn auch dadurch klingt die Stimme präsenter und mit einer besseren Bühnenbreite. Im empfehle DTS Neo Music daher für TV-Content, TV-Filme oder Musikvideos.

Der Straight-Modus
Der Straight-Modus gibt immer das am Eingang anliegende Signal wieder.
Wenn ihr ein Stereosignal abspielt, wird dieses 1 zu 1 durchgeschleift. Liegt Atmos an, kommt auch Atmos raus.

Ein Yamaha DSP oder ein Surround DSP hingegen arbeitet das eingegebene Signal nach und gibt dieses immer über alle Lautsprecher wieder.

Upmixen von Stereo oder unkomprimierten Tonsignalen (DD, DTS, Atmos usw.)
Das Upmixing von Stereoquellen über die DSP-Upmixer hin zu 7.1 oder mehr funktioniert überraschend gut und lässt gegenüber einer unkomprimierten Tonspur kaum an Klangdetails oder Dynamik vermissen.

Unkomprimierte Tonspuren werden durch die Yamaha DSP´s je nach Wunsch etwas wärmer oder z.B. über Dolby Surround / Neural X etwas neutraler wiedergegeben. Beides ist Geschmackssache und funktioniert im Praxisbetrieb ziemlich gut.
Zudem könnt ihr durch die Wahl des Equalizers den wärmeren Grundton des Yamaha auch wieder entschärfen. Ich habe mir daher auch die Presets YPAO Natürlich, YPAO FLAT, YPAO FRONT sowie mein eigenes, etwas wärmeres EQ-Setting als Presets gespeichert und wechsel diese im Filmbetrieb je nach gewünschter Klangcharakteristik durch.

Neben der leicht anderen Tonabstimmung unterscheiden sich die Upmixer qualitativ kaum voneinander. Vermutlich macht das Auro 3D im kommenden A6A dann nochmal deutlich anders.

Die Dialog Lift-Funktion
Dialog Lift ist leider einzig und allein allen Yamaha DSP-Klangprogrammen vorenthalten.
Damit könnt ihr den Klang aus dem z.B. unten platzierten Center (oder alternativ den Centerklang, der nur über die Frontlautsprecher ausgegeben wird)
in 5 Stufen den vorderen Höhenlautsprechern beimischen, wodurch der Centerklang nach oben rutscht. So klingt die Stimme eher aus der Leinwand oder dem TV und nicht von darunter oder darüber.

Als Höhenlautsprecher für vorne und hinten nutze ich die WS-103. Diese sind in Atmos-Konfiguration auf den Hörplatz ausgerichtet.
Klanglich können die Lautsprecher in der Hochtonauflösung, aber auch im Bass natürlich nicht ganz mit der WS-14 oder der CS-64 mithalten.

Dialog Lift funktioniert zwar auch mit Atmos-Lautsprechern, der Klang wandert jedoch hörbar separiert vom Bild weiter nach vorne in den Raum.
Das hat den Nachteil, dass die Stimmen meist schon zu weit vorne und zu präsent/separiert vom Rest klingen.
Auch fehlt es mir ein wenig an Grundton in der Stimme, was die Atmos-Höhenlautsprecher weiter im Raum positionsbedingt nicht bringen können. An der Wand sähe das wiederum anders aus.

Die Dialog Lift Funktion funktioniert daher am Besten mit einem Auros Front Height-Lautsprecher-Setup.

Ebenfalls besser funktioniert bei mir die Phantomcenter-Schaltung ganz ohne Center-LS, wo der Ton nur über die Fronts ausgegeben und dann noch leicht über die Höhen-LS nach oben gezogen wird.
Denn meine Fronts stehen seitlich und leicht versetzt hinter dem TV.

Die Extra Bass-Funktion
Die Extra Bass-Funktion ist vergleichbar mit einer sofortigen Anhebung der Bassfrequenzen über Treble/Bass um etwa 3 dB (aber nicht exakt identisch).
Für Musikhören auf kleinen Satellitenlautsprechern ohne Sub bei normalen Pegeln eine sinnvolle, zusätzliche Option, da der Bass gut abgerundet wird.
Für den lauten Heimkinobetrieb durch eine mögliche Überlastung aber nicht zu empfehlen, zumal hier der Subwoofer ohnehin den Tieftonanteil übernimmt.

Die Enhancer-Funktion
Die Enhancer Funktion hebt Bässe, Höhen und Obertöne minimal an, um den Klang noch etwas kraftvoller nach vorne zu schieben.
Das funktioniert ganz gut, allerdings erhöht sich auch der Verzerrpegel leicht. Für Freunde unverfälschter Musikwiedergabe weniger passend. Rock, Techno und Co. profitieren.

Sonstige Klangprogramme:

All-CH Stereo
Insbesondere gefällt mir das All-CH Stereo DSP für das Hören von Musik, der der Klang hier über alle Lautsprecher, jedoch nach rechts und links stereophon getrennt wiedergegeben wird.

2 CH Stereo
Im Grunde wird alles, was rein kommt auf die beiden Frontlautsprecher + Subwoofer ausgegeben. Alternativ kann man für Stereomusik den Straight-Modus aktivieren.

Pure Direkt
Die beiden Frontlautsprecher erhalten das Tonsignal und der Subwoofer sowie alles andere an unnötigem wird deaktiviert. Für Leute mit potenten Frontlautsprechern interessant.

Hall in Munich, Vienna, Roxy Theatre, Cellar Club, Bottom Line DSP
Der Musik-Klangraum unterscheidet sich grundsätzlich vom Heimkino DSP-Klangraum und hat mehr Frontpräsenz. Musik mit Halleffekt muss man mögen. Ich stehe da nicht so drauf, da der Klang weniger gut durchhörbar wird.
Der Hall-Effektpegel ist jedoch auch mit -6 dB noch hörbar vorhanden lässt sich nicht vollständig absenken.

Chamber DSP
Ein Klangraum ohne Centerkanal, ebenfalls mit deutlicher Frontpräsenz. Der Hall-Effektpegel lässt sich nicht vollständig absenken.

Music Video DSP
Der Hall-Effektpegel lässt sich nicht vollständig absenken.
Heimkino: 2x Nuline WS 14, 1x Nuline CS 64, 6 x Nubox WS 103, Sub 1x XW700
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Re: RX-V6A -> Road to RX-A6A

Beitrag von CJoe78 »

Sonstiges

Einstellung des Dynamikumfangs und Adaptive DRC

Der Dynamikumfang insbesondere im Heimkinobetrieb fällt bei manchen Atmostonspuren mitunter sehr groß aus. Das bedeutet, dass Actionszenen besonders laut und ruhige Passagen besonders leise wiedergegeben werden, um den Zuschauer noch mehr zu beeindrucken.

Der Dynamikumfang lässt sich durch das Einstellen in den Sound-Settings von Maximum auf Standard oder Minimum/Automatisch reduzieren. Vermutlich wird das durch Kompressoren mit leicht abweichenden Einstellungen erzielt.
IMHO reicht es völlig aus, wenn ihr in den Standardeinstellungen den Adaptive DRC-Modus aktiviert und den Dynamikumfang auf Maximum belässt. Inwieweit sich Adaptive DRC nun von der Einstellung Standard oder Minimum/Automatisch unterscheidet, kann ich mangels Hörerfahrung leider noch nicht genauer beurteilen.

Bitte beachten: Aufgrund der Verringerung des Dynamikumfangs mittels Kompressoren werden leisere Passagen in Filmen wie z. B. die Sprache lauter ausgegeben. Lautere Passagen wie z.B. der Subwoofer werden hingegen leiser ausgegeben. Der Subwoofer klingt also weniger brachial, sodass sich Adaptive DRC für das gucken von Filmen abends eignet.

Der Adaptive DRC-Modus
Hierbei handelt es sich wohl namentlich um die Abkürzung Dynamic Range Control. Das bedeutet wie oben erwähnt, dass der AV-Receiver abhängig vom Tonsignal den Dynamikumfang mit einem Kompressor soweit reduziert, dass es keine sehr lauten Passagen und keine so leisen Passagen in Filmen gibt.

Kleiner Tipp am Rande: Habt ihr den Yamaha AV-Receiver eingemessen, solltet ihr im Heimkinobetrieb einen EQ mit abgesenkten Höhen wie YPAO Natürlich einsetzen.
Durch die reduzierten Höhen könnt ihr auch ohne Kompressor einen sehr lauten Kinotonpegel fahren ohne, dass der Hochton zu laut in eure Ohren plärrt.
Ist die Stimme dann zu leise, könnt ihr entsprechend den Dialog Level im Music Cast Controllfenster um +1 anheben.

Der Adaptive DSP-Modus

Der Effektpegel der DSP-Klangprogramme wird vom Receiver automatisch je nach Szene beigemischt. Aktiv habe ich damit noch nicht rumgespielt. Vielleicht ergänze ich das später nochmal.
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Re: RX-V6A -> Road to RX-A6A

Beitrag von CJoe78 »

RX-A6A Review

Endlich ist es soweit. Der A6A ist seit einem Monat bei mir zu Hause und das Gerät verrichtet wie gewünscht seinen Dienst. Der A6A ist im Vergleich zum V6A wirklich eine andere Klasse. Der Aufpreis hat sich definitiv gelohnt.

Bilderstrecke (Zimmer und RX-A6A):
Fernbedienung https://ibb.co/1sWZzhS
Mein Zimmer https://ibb.co/dbf6r7b
Lowboard mit RX-A6A https://ibb.co/nM0By0h
Zimmer-Rückseite https://ibb.co/tLbnG3X
Subwoofer https://ibb.co/f93Yk8D
RX-A6A Anschlüsse https://ibb.co/jbnXVZs
RX-A6A Front https://ibb.co/1Ry9Thv

Funktionalität
Das Gerät ist einfach funktional und erfüllt seinen Zweck.
Einmal richtig konfiguriert braucht man nur noch selten in die Oberfläche. Z.B., um den Dialoglegel oder den Subwooferpegel anzupassen.
Einfach eine der Tasten 1-8 auf er Fernbedienung 10 Sek. gedrückt halten und schon wird das momentane Setup dort als Preset gespeichert.

Verarbeitungsqualität
Schon die Lautsprecheranschlüsse sind großzügig dimensioniert. Der Anschluss aller Kabel geht gut von der Hand,
während selbiges am V6A in Fummelei ausartete, da die Kabel dort in schmalen und billig anmutenden Anschlussklemmen Halt finden.
Der Netzstecker lässt sich getrennt am Gerät anschließen. Der im V6A ist hingegen fest im Gerät verbaut.

Hatte ich über eARC am V6A stellenweise Störgeräusche bei der Nutzung von Youtube über den TV, gehört das mit dem A6A endlich der Vergangenheit an.
Nicht nur das Gerät selbst- Auch die Fernbedienung ist deutlich schwerer und massiver ausgelegt.
Die Tastenoberfläche ist vollständig mit Gummi überzogen, was die Reinigung erleichtert.

YPAO-Einmessung
Das Einmessen geht relativ fix und nach ca. 20 min. war ich damit durch. Wie das geht, kann man sich auf dem Youtube-Kanal von Heimkinoraum.de ansehen. Einfach mit Stativ nachmachen. Abstände und Pegel werden richtig erkannt und zugewiesen.

YPAO-Equalizer-Presets
Bei den Equalizer-Presets liegt seitens Yamaha leider noch eine Menge Verbesserungspotenzial brach.
Wie auch bei anderen Yamaha-Receivern klingt YPAO Front höhenlastig. YPAO Flat klingt recht neutral (z.B. für Musik geeignet) und YPAO Natürlich hat weniger Höhen (z.B. für Filme geeigneter).

Das neue Niederfrequenz-Preset beschränkt sich auf tiefe Frequenzen. Aber während andere AV-Magazine diesen Modus loben, rate ich von der Verwendung ab.
Denn gegenüber dem Preset Through (EQ Aus) passiert einfach zu wenig sinnvolles.
Bei mir z.B. hebt YPAO in diesem Modus auf der rechten Box bei 157 HZ (Matschbereich) um 3 dB an.
Auch sonst senkt der Niederfrequenzmodus einzelne Frequenzen schmalbandig um 1 dB ab. Für eine klangliche Verbesserung müsste in meinem Zimmer mehr passieren. Den Unterschied hört man nicht.

Zumindest, was die Anpassung der Frequenzen betrifft, werden seitens Yamaha teilweise willkürlich Frequenzen angehoben oder abgesenkt.

Klang ohne EQ / der manuelle EQ
Das Gerät klingt Out of the Box bereits sehr gut.
YPAO macht diesen Klang nur leider nicht besser. Man muss also selber Hand an den Equalizern anlegen, wenn man einen guten Raumklang möchte.
Hierzu hat der A6A zum Glück zwei völlig unabhängig voneinander zu konfigurierende Lautsprecher Pattern zur Verfügung, welche dann ebenfalls jeweils einen voneinander getrennten manuellen EQ besitzen.

Man kann die YPAO-Presets in den manuellen EQ kopieren und gucken, was YPAO überhaupt in den Bändern und Frequenzen der Lautsprecher anstellt.
So kann man sich z.B. Pattern 1 mit manuellem EQ für Heimkino optimieren und Pattern 2 mit manuellem EQ für den Musikbetrieb anlegen.
Ich habe mir YPAO Natürlich als Grundlage genommen, in den manuellen EQ kopiert und dann die Bänder entsprechend meinem gewünschten Klang nachjustiert.

Bilderstrecke TV Menü:
LS-Anordnung https://ibb.co/0XXryr9
Manueller EQ https://ibb.co/1rKrgYW
Front https://ibb.co/k2Gbq5V
Center https://ibb.co/rGCkJgc
Surround https://ibb.co/Y3XjCv6
Front Präsenz https://ibb.co/9wMYJ21
Rear Präsenz https://ibb.co/bW7QMs4
Subwoofer https://ibb.co/Kwg14mT

Bilderstrecke YPAO:
YPAO FLAT https://ibb.co/CmJXdyZ
YPAO FRONT https://ibb.co/4gckWWc
YPAO LOW FREQ https://ibb.co/Gp3dQL8
YPAO LOW FREQ SUB https://ibb.co/6HSTRcq

Das Web-Setup Menü
Das neue Web Setup-Menü wie auch im V6A ist wirklich cool. Ihr gebt dazu eure im Gerät konfigurierte IP-Adressnummer mit dem Zusatz /setup/ im Browser ein.
Hier könnt ihr alle DSP´s, Presets und grundsätzlichen Einstellungen schnell konfigurieren. Änderungen in den Einstellungen werden sofort übernommen.
So ist es besonders übersichtlich möglich, alle Funktionen (Von DSP-Einstellungen bis zur HDMI-Steuerung) individuell eurem Bedarf anzupassen.

Und es lohnt sich, hier mal ein Wochenende zu investieren und alles durchzuprobieren.

Die Einstellung der grundlegenden Funktionen (außer dem manuellen EQ) ist über das neue Web-Setup Menü wie auch schon beim V6A einfach und simpel. Dieselben Einstellungen sind im TV-Menü leider ein wenig unübersichtlich in mehreren Untermenüs versteckt.

Ich habe etwa 1 Std. benötigt, um den Receiver mit dem Web-Setup passend zu konfigurieren. Die Web-Setup Übersicht erschlägt einen zu Beginn, aber sie ist gut verständlich und man kann sich bei häufiger Nutzung leicht merken, wo man bestimmte Funktionen finden kann.

Schwächen sind bei der Browserbedienung der manuellen EQ-Konfiguration vorhanden.
Während ihr über das Yamaha TV-Menü die Equalizer jedes Kanals getrennt bearbeiten könnt, lässt sich das über das Web-Setup leider nicht reibungslos bewerkstelligen.

Denn das Web-Setup Menü stellt das manuelle EQ-Setup fehlerhaft dar. Manche Kanäle werden dann z.B. nicht dargestellt, so als wären sie überhaupt nicht vorhanden.

Daher rate ich euch, mit etwas Übung alle manuellen EQ-Einstellungen über das klassische Yamaha-Menü am TV und mit der Yamaha-Fernbedienung über das Steuerkreuz vorzunehmen.

Das ist fummelig, aber machbar. Schmeißt euren Lieblings-Film in den Player, stellt die einzelnen EQ-Bänder nach und hört euch das Ergebnis an.

Bilderstrecke Web-Setup Menü:
Speaker Settings a https://ibb.co/TqDzfsm
Speaker Settings b https://ibb.co/7kVPYJN
Speaker Settings c https://ibb.co/tHqjD5c
Speaker Settings d https://ibb.co/nwmQPbv
PEQ https://ibb.co/7kkCYNT
Sound Settings https://ibb.co/hd5py9T
DSP Skip https://ibb.co/w6DVJ7z
DSP AURO Surround Settings https://ibb.co/Gkc0f8r
Scene-Preset https://ibb.co/589Lthg
Scene-Preset b https://ibb.co/9sfx0kb
Scene-Preset c https://ibb.co/CHGL956
HDMI Control https://ibb.co/0FCsH8J

Der Klang
Die Performance ist ordentlich. In meinen überschaubaren 17qm kann ich das Gerät selbst im ECO-Modus nicht ausfahren. Wobei der V6A hier schon ganz ordentlich ins Schwitzen kam. Warm wird der RX-A6A trotz weitestgehend passiver Kühlung trotzdem, sofern er den ganzen Tag über läuft.

Was mich insbesondere im Heimkino beeindruckt hat
Der virtuelle Surround Back in meinem 5.1.4-System klingt so überzeugend, dass direkt von hinten und von oben auch wirklich Objekte zu hören sind. Obwohl da keine Boxen sind. Man zuckt zusammen, wenn die Objekte wie Patronen auf einen einprasseln.

Hier kann sich der A6A gegenüber dem V6A nochmals deutlich absetzen und ist den Aufpreis definitv wert.

Surround AI
Surround AI macht einen hervorrangenden Job, wenn es darum geht, feinste Details aufzulösen. Das macht sich besonders bei hochwertigen und bereits sehr spektakulär klingenden Film-Tonspuren positiv bemerkbar.

Auro 3D
Der Auro-Upmixer steigert die Klangbühne in Höhe und Breite gefühlt nochmals mehr, als es die yamahaeigenen DSP-Programme oder die Surround AI umsetzen. Man fühlt sich mitten drin. Der Klang ist gegenüber Yamaha etwas wärmer abgestimmt und langt auch im Basskeller ordentlich zu.

Einzig in der Feinauflösung und bei kleinsten Details kann der Upmixer klanglich nicht an die Surround AI heranreichen. Yamaha agiert insgesamt etwas zurückhaltender und weniger brachial, was jedoch im Heimkino je nach Tonspur von Vor- oder Nachteil sein kann. Auro lässt leider auch die Dialog-Lift Funktion vermissen.

Darüber hinaus fehlt mir grundsätzlich eine einstellbare Stereobasisverbreiterung des Centers zu den Front-LS (gab es im V6A noch im Modus DTS Neo Music), da dieser bei mir oft zu dominant klingt (Ich schalte ihn daher oft einfach aus).

Musik
Der Stereoklang ist selbstverständlich ebenfalls hervorragend. Daneben gibt es noch einen speziellen Hi-Res Modus für den Enhancer. Surround AI eignet sich übrigens zum Musikhören nicht. Es entsteht eine unnatürlich breite Klangkulisse.
Allgemein sind die Klang-DSP´s für Musik Hallräume, die auch deutlich wahrnehmbar sind und die Akustik echter Umgebungen nachstellen.

Für jemanden wie mich, der den Klang möglichst unverfälscht hören will, ist das jedoch nichts. Ich höre meist im All Ch Stereomodus mit leichter Surroundbeimischung oder ganz puristisch in Stereo.

Sein Spezialgebiet sind jedoch klar die Kino-DSP´s und die exzellente Heimkino-Klangperformance.

Fazit
Ein tolles Gerät für alle, die gute DSP-Programme, umfangreiche Möglichkeiten und eine möglichst individuell konfigurierbare Schaltzentrale brauchen.
Aber der RX-A6A richtet sich an versierte Nutzer, die wissen, was sie tun. Man muss sich mit dem Gerät beschäftigen. Es reicht nicht, YPAO einfach durchlaufen zu lassen.
Im Heimkinomodus klingen mir die YPAO-Höhen zu aggressiv und untere Mitten werden fehlerhaft angehoben. Auch der Subwoofer wird praktisch nicht angefasst.
Solche Probleme lassen sich nur manuell erledigen. Yamaha muss hier nachbessern, weshalb ich auch nur 6/10 Punkte vergeben kann.
Wer über ein separates Einmesssystem verfügt, sollte dieses nach YPAO auch noch für den Feinschliff verwenden und die erforderlichen Einstellungen dann per manuellem Equalizer am Yamaha vornehmen.

Bild

Ich bin von dem Gerät begeistert. Warum es nicht für die max. 10 / 10 reicht, liegt an Kinderkrankheiten. Das Auro-Update muss heruntergeladen und manuell per USB-Stick an der Front erfolgen. Und das, obwohl es im Web-Setup den Unterpunkt Network-Update gibt.
Das Web-Setup zeigt die EQ-Darstellung fehlerhaft an, sodass man für das Finetuning des EQ´s in die manuelle TV-Bedienung gehen muss. Und natürlich ist die YPAO-Messung fehlerhaft und hebt Frequenzen verkehrt an. Für meine eigenen Settings musste ich daher zusätzliche 2 Std. investieren und doch noch einiges umstellen.

Obendrein kann man Surround-DSP´s wie Auro nicht mit der Surround AI nachwürzen und die Dialog Lift-Funktion fehlt. Auch gibt es zwar bei Auro Einstellmöglichkeiten für Film, Musik usw. Aber diese Konfiguration lässt sich leider nicht für das SCENE-Preset separat konfigurieren und speichern.
Zuletzt geändert von CJoe78 am Di 19. Apr 2022, 09:02, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: RX-V6A -> Road to RX-A6A

Beitrag von Indianer »

@CJoe78, toller Bericht, danke :handgestures-thumbup:

hast du die manuellen PEQ-Anpassungen rein nach Gefühl gemacht, oder (mit REW, etc) gemessen?
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Re: RX-V6A -> Road to RX-A6A

Beitrag von CJoe78 »

Ich habe kein Messequipment verwendet. Das brauche ich auch nicht zwingend, da ich früher mal Musik produziert habe und ich weiß daher schon, was ich mache und wie es klingen sollte.
Wer Messequipment nutzt ist klar im Vorteil, insbesondere für den Subwoofer. Da habe ich bei etwa 60 und 30 HZ meine Modenprobleme.
Ich habe einfach einen Sinuston langsam durchlaufen lassen und daran den Pegel angepasst. YPAO hat hier fast überhaupt nichts gemacht, was schon ein wenig merkwürdig anmutet.

Meine dort abgebildeten TV-Settings sind erst von YPAO Natürlich übernommen und dann von den Frequenzen her von mir weiter an meine Raumakustik hin optimiert worden.
Höhen habe ich z.T. deutlich abgesenkt, falsche YPAO-Anhebungen in den unteren Mitten abgesenkt, bestimmte Frequenzen wie die Stimmenpräsenz bei den Surrounds leicht erhöht usw.
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Re: RX-V6A -> Road to RX-A6A

Beitrag von Klappi »

Super Bericht, besser als die meisten professionellen Testberichte mit ihrem Marketing-Geschwurbel 😕

Wegen der YPAO-Einmessung: hast Du mehr als drei Messpunkte verwendet? Dann schlägt ein Firmware-Bug zu, der m.W.n. bislang nicht behoben ist. Vielleicht dann nochmal mit einer 3-Punkt-Messung probieren. Die kopierten PEQ-Werte sind btw nur die Halbe Wahrheit, das System hält intern noch einen weiteren Layer mit Anpassungen auf Basis von FIR-Filtern. Die kann man weder einsehen noch anpassen.

Viele Grüße
Christian (der seit August auf seinen A6A wartet…)
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Re: RX-V6A -> Road to RX-A6A

Beitrag von müller »

CJoe78 hat geschrieben: So 17. Apr 2022, 11:40 Ich habe kein Messequipment verwendet. Das brauche ich auch nicht zwingend, da ich früher mal Musik produziert habe und ich weiß daher schon, was ich mache und wie es klingen sollte.
CJoe78 hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 19:26 Nach einem stressigen Arbeitstag und Kraftsport etc. machen die Ohren gerne komplett dicht. Da bringt einem das Wissen nicht weiter.
Man braucht einfach eine entspannte Abhörsituation und muss sich genügend Zeit dafür nehmen, den Klang anzupassen. Ich habe es am letzten Wochende erst richtig mit diversen Filmen krachen lassen, Netradio eingerichtet und mehr Musik gehört.

Unter der Woche ist die Zeit dafür nicht da und ehrlicherweise kann man es dann auch gleich vergessen, es nur zu probieren. Es kann klappen- Oder auch nicht. ;)
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Re: RX-V6A -> Road to RX-A6A

Beitrag von Wete »

CJoe78 hat geschrieben: So 17. Apr 2022, 10:56 Lowboard mit RX-A6A https://ibb.co/nM0By0h
Warum zeigen die Hochtöner der nuLine 14 nach außen? Die sollten doch eigentlich nach innen zeigen? Klingt es so besser?
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Re: RX-V6A -> Road to RX-A6A

Beitrag von CJoe78 »

@ Wete: Ich möchte eine möglichst breite Bühne. Die Hochtöner hatte ich vorher innen, was aber etwas schmaler und direkter klang. Dank der Basotect-Absorber in der Seiten-Front hat das klanglich keinen Nachteil. Es klingt nur etwas weiträumiger und angenehmer. Ohne die Absorber wär die Akustik natürlich völlig verhallt / verkorkst.

Da der TV etwas vor den Boxen steht, vermeide ich so leichte Höhenreflektionen am TV. Und ich kann bei Bedarf nach mehr Fokus die Boxen noch eindrehen.

@ Klappi: Das mit den FIR-Filtern ist mir bewusst. Ich habe die Messung exakt so wie im Heimkino Youtube-Video vom deutschen Yamaha-Vertreter durchgeführt. D.h. eine Messung am Referenzpunkt mittig, 3 seitliche über die Bumerang-Positionen und die Höhenmessung mit Bumerang-Aufsatz.

Wenn, dann werde ich für weitere Optimierungen nochmal mit Messmikrofon und REW an die Sache rangehen. Die interne Einmessung kommt halt auch an Grenzen. Was ich durch die guten manuellen Eingriffsmöglichkeiten nicht als Nachteil betrachte.

@ müller: Zweifelst du meine Ohren an? ;)
Wie erwähnt bin ich mit dem Sound schon sehr zufrieden, wenn auch der Bassbereich, das gebe ich gerne zu, schwieriger einzustellen und zu beurteilen ist, als ich dachte.
Ich habe u.a. noch leichte Auslöschungen auf einem Frontkanal in den oberen Bässen und weiterhin leichte Resonanzprobleme bei 30 HZ. Für diese Feineinstellungen macht in einem weiteren (finalen) Schritt ein Messmikrofon mit REW-Messung Sinn.

Für die Anpassungen reicht der interne EQ jedenfalls völlig aus. Ein zusätzliches DSP kann und das war auch mein Ziel eingespart werden.
Heimkino: 2x Nuline WS 14, 1x Nuline CS 64, 6 x Nubox WS 103, Sub 1x XW700
PC: 2x X3000, KH BD DT 1990 Pro, Corda Daccord FF
Absorber: 4 qm Basotect, 10 cm stark
AVR: Yamaha RX-A6A
TV: Sony AG9 77 Zoll
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