Fachkundige und individuelle Beratung ist für uns selbstverständlich - rufen Sie uns an!
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt

- Der Kopfhörer-Thread -

Diskussionen über klassische Zwei-Kanal-Geräte wie Verstärker, CD-Player, Plattenspieler
lpuser

Re: - Der Kopfhörer-Thread -

Beitrag von lpuser »

Klingen euch die Kopfhörer Optimierungen nicht viel zu leblos und flach? Ich muss schon sagen das mir das Musik hören nicht immer Freude breitet, wenn es zu sehr nach "Arbeit" klingt. Habe selbst ein solchen Arbeitskopfhörer und nutze zum Musikhören lieber einen UN-Optimierten wie den AQ-NH-Carbon - auch wegen dem Trage-Komfort. Schön ist ja, KH nehmen nicht viel Platz weg und man wechselt mal schnell den Klang etc. :D
Benutzeravatar
Rank
Star
Star
Beiträge: 4417
Registriert: Mo 30. Mai 2005, 02:23
Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 48 Mal

Re: - Der Kopfhörer-Thread -

Beitrag von Rank »

Der Shure SRH 1840 ist inzwischen eingetroffen.

Soviel kann ich jetzt schon sagen:
Er wird vermutlich nicht bleiben (außer es tut sich klanglich noch etwas nach ein paar Betriebsstunden).

Vom Tragekomfort ist der Shure absolut Top - da gibt es Null zu meckern.
Wobei ich jedoch den Eindruck habe, dass die Ohren etwas schneller warm werden und man unter dem Shure schneller anfängt zu schwitzen (vermutlich ist der Schaumstoff unter dem Velour nicht besonders atmungsaktiv).

Der Shure 1840 macht hörbar weniger Bass als der beyerdynamic DT1990, was Fluch und Segen zugleich ist, denn bei sehr tiefen Tönen (wie z.B. beim Track "Strong Man Holler" von Taj Mahal) fehlt es einerseits etwas an Fundament, andererseits verzerrt dafür der Tiefbass beim Shure nicht so früh wie beim DT 1990 (der von diesem Track richtig krass seine Grenzen gezeigt bekommen hatte).
Ich weiß nicht, was sich beyerdynamic sich hier bei der Bassabstimmung gedacht hat, denn was nützt denn eine Bassbetonung und reichlich Tiefgang bis in den Keller, wenn das Ding dann (mit entsprechendem Musikmaterial) zu früh ans Limit kommt.

Die Stimmen klingen beim Shure zwar ganz gut, aber für mich nicht ganz so natürlich wie beim beyerdynamic DT 1990 (der hier im Moment auch noch zur Verfügung steht).
In Sachen Präzision kann er zwar mit dem DT 1990 in etwa mithalten - aber trotzdem klingt für mich der Shure etwas zu kühl und nicht ausreichend natürlich (der Klang driftet manchmal auch ganz leicht ins Kratzige ab, wie es auch schon der Sennheiser HD660s bei mir getan hatte).

Der beyerdynamic DT1990 wäre für mich eigentlich fast perfekt, wenn denn diese "beyerpeak" Hochtonbetonung nicht so stark ausgeprägt wäre, ... der Tiefbass nicht so früh ans Limit kommen würde ... und der Anpressdruck vom Bügel etwas geringer wäre.

Eine klangliche Mischung aus DT 1990 und Shure 1840 wäre vermutlich gar nicht verkehrt
, denn in manchen Bereichen hat jeweils der eine KH etwas zu viel (oder zu wenig), an deren Stelle es der andere Kopfhörer jeweils gut vertragen könnte.

Der DT 880 kann zwar in Sachen Präzision nicht mit dem Shure mithalten, hat für mich aber trotzdem das angenehmere Klangbild (die gewisse Portion Wärme und Natürlichkeit, die mir beim Shure eindeutig fehlt).

Im Grunde ist es mitunter sehr schwer (bis unmöglich) die unterschiedlichen Kopfhörer in "besser" oder schlechter" einzuteilen, weil bisher jeder der getesteten Kopfhörer irgendwo hörbare Schwächen gezeigt hatte - und somit gibt es dann manchmal kein "besser" oder "schlechter", sondern nur noch "klingt anders, aufgrund anderer Fehler" :!:

Der Sennheiser HD650 wird wohl auch in Kürze hier eintreffen - ich bin gespannt, wie der sich so schlägt.


Gruss Rank
Benutzeravatar
Bussardinho
Star
Star
Beiträge: 1045
Registriert: So 31. Aug 2014, 20:09
Danksagung erhalten: 10 Mal

Re: - Der Kopfhörer-Thread -

Beitrag von Bussardinho »

Tja Rank, vielleicht sind wir alle schon zu verwöhnt von unseren Nubis :wink:

Ich hätte den Amiron wohl am Ende auch zurück geschickt, wenn ich mir mit dem EQ den Peak nicht hätte "neutralisieren" können.
Aber was habe ich für eine Alternative? Die günstigeren Modelle gefallen mir etweder optisch nicht, haben nicht die Fertigungsqualität,
besitzen nicht diesen angenehmen Tragekomfort und/oder haben keinen langjährigen support, wie ihn Beyerdynamic bietet.

Und alle KH, die ich zuvor getestet habe, hatten irgendwo ein oder mehrere KO-Kriterien.
Welcher mir noch am Besten zugesagt hat, war der Focal Elegia (wobei nur kurz gehört).
Aber min 900€ berappen? Und ggf. noch einen KHV dazu?
Ich hätte nach dem Elegia gern noch den Focal Clear gehört aber den gab es nicht beim Händler, schade.

Oder die Grados... klanglich auch wirklich gut aber diese Polster! Das nennt sich Polster?
Dazu noch diese klapprige Konstruktion, bei der man Angst hat etwas zu zerbrechen?!
Für die aufgerufenen Preise schon frech!

Ich behalte nun den Amiron und freue mich jedes Mal ihn zu benutzen aber ich weiß auch, es geht moch mehr. Nur zu welchem Preis?
Und jetzt noch Wochen darauf verwenden einen KH zu finden, der klanglich in die Nähe des Amiron kommt,
dabei vielleicht 100-150€ sparen und am Ende trotzdem nicht 100% zufrieden sein?!

Naja, und wenn meine Ohren mit den Jahren schlechter werden, kann ich mich via EQ schrittweise immer noch dem Werksklang (mit Peak) annähern :mrgreen:
lpuser

Re: - Der Kopfhörer-Thread -

Beitrag von lpuser »

Der Shure 1840 ist wie so fast alle Kopfhörer ohne min. 50 Stunden Einspielzeit nicht objektiv zu bewerten ;) Es fehlt leider vielen Nutzern das technische Verständnis oder lesen selbst wenn der ein oder andere Hersteller explizit drauf hinweist, nicht den Hinweiszettel! So wird das Einspielen leider oft als Blödsinn abgetan - ist es aber nicht! Daher kommen manche einfach nicht zum Ziel ihrer Klangwünsche ;) Könnt ja mal bei Ultrasone anfragen, die erklären das Einspielen verständlich und mit Sachverstand. Weshalb Ultrasone!? Na, die können halt gut Deutsch ;)
Viele HigEnd KH-Hersteller (Ultrasone, Denon, etc) verbauen übrigens den gleichen Treiber in den Top Modelen, wie im AQNHCarbon ;) Kennt man ja auch von Boxen Herstellern, kochen alle nur mit Wasser :mrgreen:

Bild
Bild
Benutzeravatar
Rank
Star
Star
Beiträge: 4417
Registriert: Mo 30. Mai 2005, 02:23
Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 48 Mal

Re: - Der Kopfhörer-Thread -

Beitrag von Rank »

Update:
Der Sennheiser HD650 ist heute angekommen und wurde auf Zimmertemperatur gebracht.
Ein paar Stunden später durfte er die ersten Klänge von sich geben.

Mein erster Eindruck vom HD 650:
Die Höhen (und auch teilw. auch die Mitten) sind gegenüber dem beyerdynamic DT880 BLACK deutlich zurückgenommen.
Dies ist für mein Hörempfinden aber nicht unbedingt positiv zu bewerten, denn dadurch fehlt dem HD 650 die nötige Portion Klarheit, um auch feine Details der Aufnahme hören zu können.
Unten herum (im Kickbass) trägt der HD650 dafür etwas zu dick auf. Das gefällt spontan recht gut - wird mir aber langfristig dann doch ein klein wenig zuviel.

Einen leicht räumlichen Eindruck wie beim DT880 BLACK sucht man beim Sennheiser vergebens, denn der Sennheiser spielt sehr direkt, was mir anfangs sehr gut gefallen hat. Aber ich habe hierbei das Gefühl, dass mir diese Direktheit auf Dauer etwas zu anstrengend wird. Ausserdem verleitet mich diese Direktheit auch dazu sehr laut zu drehen (und der Sennheiser HD 650 kann auch relativ laut).

Ich kann leider keinen direkten Vergleich vom HD 650 zum Sennheiser HD660s mehr ziehen, da ich den 660er bereits zurück gesendet habe.
Trotzdem wage ich (aus der Erinnerung heraus) zu behaupten, dass der gute alte HD650 tatsächlich etwas besser klingt als der Nachfolger HD 660s (den 660er fand ich klanglich stellenweise irgendwie etwas "kratzig" - vielleicht hatte ich aber beim 660er auch einfach nur ein defektes Exemplar erwischt).

Der Anpressdruck ist mir beim Sennheiser HD 650 etwas zu hoch (der Tragekomfort ist beim Shure 1840 definitiv besser).
Beim Anpressdruck vom Bügel gilt es aber zu bedenken, dass ich vom DT880 BLACK Special Edition wirklich sehr verwöht bin, denn dieser hat die sehr bequemen und modern wirkende Bügel vom beyer T70 geerbt (welche am DT880 eher einen sehr geringen Anpressdruck haben).

In der Summe der Eigenschaften gebe ich erneut dem beyerdynamic DT880 BLACK Special Edition den Vorzug :!:

Fest steht also, dass der Shure 1840 mich definitiv wieder verlassen wird.
Der beyer DT 1990 Pro wird bei mir definitiv auch kein Zuhause finden (das vorliegende Exemplar war aber eh nur eine Leihgabe).
Dem AKG 812 trauere ich keine Träne nach, da er trotz "hochauflösendem Klang" für mich irgendwie zu scharf/nervig geklungen hatte.
Und der Sennheiser HD 650 wird mit relativ großer Wahrscheinlichkeit auch wieder die Rückreise antreten (er bekommt am Wochnende aber nochmal die Chance mich umzustimmen).

Mal schauen, vielleicht werde ich dem beyerdynamic T1 und T5p auch nochmal eine Chance geben (diesmal dann aber an meinem eigenen Verstärker, damit ich besser beurteilen kann was mich an der eigenen Anlage erwartet).


Gruß Rank
Zuletzt geändert von Rank am Sa 9. Mär 2019, 03:04, insgesamt 2-mal geändert.
ctrl
Semi
Semi
Beiträge: 152
Registriert: Do 3. Dez 2015, 18:43
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal

Re: - Der Kopfhörer-Thread -

Beitrag von ctrl »

Hallo,

[UPDATE] Rank war schneller, das obere Post war mir beim schreiben noch nicht bekannt - nicht wundern über meine Aussagen weiter unten.

Messungen zum
AudioQuest Nighthawk
Shure SRH1840
Sennheiser HD650
Beyerdynamic DT880
finden sich hier:
https://www.innerfidelity.com/headphone-measurements

Interessant wird es wenn man die Messungen mit der neuesten Zielkurve für Kopfhörer vergleicht, die Sean Olive von Harman seit Jahren weiterentwickelt und verfeinert. Die Zielkurve entspricht dem "durchschnittlichen optimalen Klang" eines Kopfhörers (ermittelt durch Hörversuche - Details dazu im Blog von Sean Olive) gemessen am Trommelfell - also nicht mit normalen FG-Messungen von Lautsprecher vergleichen, diese sehen bei "optimalem" Klang, gemessen am Trommelfell ähnlich aus. Für die Messung der KH wird ein standardisiertes "Durchschnittsohr" bei welchem anstelle des Trommelfell ein Messmikro sitzt verwendet.

Die aktuelle Version 2018 dieser Zielkurve sieht wie folgt aus:
Target_curve_2018_2.jpg
Mehr zu diesem Thema hier:
https://www.innerfidelity.com/content/h ... t-response
und im Blog von Sean Olive.

Wenn man diese Zielkurve mal über die Messungen der KH legt ergibt sich das folgende:
SRH1840
Shure_SRH1840_vs_Target.jpg
Da ist der Präsenzbereich um 3kHz deutlich stärker betont als die Zielkurve. Könnte sehr schnell anstrengend klingen. Da hilft dann auch kein Einspielen. Zu wenig Bass.
Die Klirr-Messung von innerfidelity.com zeigt ordentlich erhöhte Klirr-Werte von 800Hz abwärts. Das sollte auch deutlich erhöhte Intermodulationsverzerrungen ergeben und dadurch eventuell zusätzlich rauh klingen.

DT880
Beyerdynamic_DT880_vs_Target.jpg
Dieser liegt sehr nahe an der Zielkurve, der obere HT ist leicht betont. Im Tief-Bass eigentlich noch zu wenig Schalldruck.

HD650
Sennheiser_HD650_vs_Target.jpg
Sieht auch nicht schlecht aus, ein Einbruch im oberen HT gegenüber der Zielkurve. Bin gespannt ob Rank da etwas Hochton vermisst, bzw. ob der HT etwas "dünn" klingt (ab 9khz ist der HT wieder voll da).

Nighthawk
AudioQuest_Nighthawk_vs_Target.jpg
Ab 1kHz aufwärts wird die Zielkurve recht gut getroffen. Etwas zu viel Schalldruch im oberen HT. Aber dadurch, dass der Bass und Mittelton so stark betont sind, könnte sich ein sehr warmer Klang mit "knackigem Bass"und vielleicht etwas wenig "Auflösung" im oberen MT und unteren/mittleren HT einstellen.
Die Messung von innerfidelity.com zeigt sehr geringe harmonische Verzerrungen.

Falls nun der HD650 bei Rank etwas schlechter als der DT880 abschneidet, wäre dies ein weiteres Indiz dafür, dass die Zielkurve von Harman ganz gut funktioniert.
Harmonische Verzerrungen sind bei beiden KH ähnlich, der DT880 zeigt ein besseres Ausschwingverhalten.

Gruß Armin
Benutzeravatar
Weyoun
Veteran
Veteran
Beiträge: 30581
Registriert: Di 22. Sep 2009, 20:35
Hat sich bedankt: 1430 Mal
Danksagung erhalten: 924 Mal

Re: - Der Kopfhörer-Thread -

Beitrag von Weyoun »

Wenn ich euch so höre: Testet ihr noch oder hört ihr schon? :wink:
rockyou
Star
Star
Beiträge: 4739
Registriert: Mo 18. Okt 2010, 17:53
Hat sich bedankt: 101 Mal
Danksagung erhalten: 76 Mal

Re: - Der Kopfhörer-Thread -

Beitrag von rockyou »

Interessant werden die Frequenzverläufe und -veränderungen doch erst wirklich, wenn man seine eigene Gehörkurve (getrennt für jedes Ohr 8) ) darunter abbildet.
2 x nuVero 7, 4 x AW-600, nuControl, nuPower D, Rotel rcd 1072
weitere Nubertboxen, kleine Dual-Drehersammlung
"Das ist Neil Youngs Gitarre, die sich zu ihresgleichen ungefähr so verhält wie Excalibur zu den Schwertern." (Jan Küveler, Die Welt)
Viktor Novyy

Re: - Der Kopfhörer-Thread -

Beitrag von Viktor Novyy »

Der Anpressdruck des Sennheiser HD650 wird mit der Zeit angenehmer, am Anfang sitzt er tatsächlich sehr straff auf der Rübe. Für mich ist der Hörer ein schöner Kontrast zum T1 von Beyerdynamic, wobei der Unterschied mit dem EQing natürlich schmilzt.
Benutzeravatar
Weyoun
Veteran
Veteran
Beiträge: 30581
Registriert: Di 22. Sep 2009, 20:35
Hat sich bedankt: 1430 Mal
Danksagung erhalten: 924 Mal

Re: - Der Kopfhörer-Thread -

Beitrag von Weyoun »

rockyou hat geschrieben:Interessant werden die Frequenzverläufe und -veränderungen doch erst wirklich, wenn man seine eigene Gehörkurve (getrennt für jedes Ohr 8) ) darunter abbildet.
Sehe ich genauso. Leider sehen diese Diagramme nicht sonderlich "hochauflösend" aus. Als ich das letzte mal beim HNO-Arzt war, gabe es nur wenige Messpunkte, anhand denen dann eine angepasste Kurve raussprang. Mit einem DSP könnt man deutlich besser arbeiten, wenn man seine eigene Hörkurve denn en Detail wüsste. :wink:
Antworten