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Aktive Entzerrung - Akustische Verständnisfrage

Grundlegende Fragen und Antworten zu Lautsprechern
robin84
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Aktive Entzerrung - Akustische Verständnisfrage

Beitrag von robin84 »

Hallo zusammen,

ich versuche schon seit einiger Zeit verständliche Antworten und Hintergründe auf ein paar Aspekte bzgl der Entzerrung aktiver Lautsprecher zu bekommen, und hoffe, dass hier jemand ein paar aufschlussreiche Antworten geben kann.

Das wurde bei mir neulich auch wieder befeuert durch die Devialet Phantom (die hier vor einiger Zeit schonmal besprochen wurde), die laut Datenblatt (dem ich jetzt mal glaube) bei einem Gehäusevolumen von gefühlt ner nL34 einen Frequenzgang bis 20Hz bei -2dB bei je nach Ausführung erheblichem Pegel schaffen soll, was ja sogar die nuVero 170 noch übertrumpft.

Andererseits liest man dann auch oft, dass solche Frequenzgänge durch akustische "Taschenspielertricks" erzeugt werden und keine "echten 20Hz" sind. Auch hier im Forum liest man immer wieder davon, dass die Physik nicht überlistet werden kann und vereinfach gesagt tiefe Frequenzen auch entsprechende Gehäusevolumina brauchen.

Grundsätzlich ist ja zu beobachten dass man auch bei sehr kleinen aktiven Lautsprechern nach unten erheblich mehr rausholen kann. Der technische Aspekt dahinter ist mir soweit klar, mir stellen sich eher die Fragen was diese "akustischen Taschenspielertricks" sein sollen und inwiefern das "keine echten 20Hz" sind etc., also wo da der akustische Unterschied besteht. Oder sind das alles nur Abwehrformulierungen von Leuten die Boxenmonolithen zu Hause stehen haben und dafür eine Rechtfertigung suchen?

Wäre schön, wenn da mal wer etwas Licht reinbringen könnte?

Viele Grüße,
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Re: Aktive Entzerrung - Akustische Verständnisfrage

Beitrag von Zweck0r »

Geschlossene Boxen kann man tatsächlich "beliebig tief" entzerren, allerdings hat das mehrere Haken. Den ersten erkennt man schon an den irrwitzigen Verstärkerleistungen der Phantome (bis zu 4500 Watt): der Wirkungsgrad ist unterirdisch.

Leider gibt es (natürlich) nirgendwo Klirrkurven von den Dingern, aber ich gehe davon aus, dass NV 170, NV 140 und NL 334 bis zu ihren unteren Grenzfrequenzen deutlich mehr Pegel schaffen, und dabei klirrärmer sind. Und mit einem Bruchteil der Verstärkerleistung für den gleichen Tiefbasspegel auskommen.
robin84
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Re: Aktive Entzerrung - Akustische Verständnisfrage

Beitrag von robin84 »

Danke für die Antwort! Das ergibt durchaus Sinn.
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Karl-Heinz S.
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Re: Aktive Entzerrung - Akustische Verständnisfrage

Beitrag von Karl-Heinz S. »

Faszinierend finde ich immer die Leistungsangaben :-)

Energieproblem gelöst! :D

Nicht so ein lächerlich daher kommender nupower d. Nimmt sich 3000 Watt aus dem Hausnetz und gibt nur 2.500 Watt ab. :roll: :sweat:

Tiefgang benötig "echte" Leistung. Keine PMPO-Leistung. Und Tiefgang benötigt Hub, Membranfläche und Volumen.

Sonst würde sich andere nicht die Mühe von großen Woofern antun. Oder?
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Re: Aktive Entzerrung - Akustische Verständnisfrage

Beitrag von robin84 »

Hub scheinen die Dinger ja zu haben, wobei ich mich auch Frage ob bei Treibern, die schon bei niedrigen Pegeln erheblich auslenken müssen nicht doch bei Zeiten dann die Materialermüdung einsetzt...
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Re: Aktive Entzerrung - Akustische Verständnisfrage

Beitrag von Zweck0r »

Mich würde eher interessieren, wie die die Kilowatt an Wärme aus dem Minigehäuse bekommen, die diese Chassis zwangsläufig verheizen, wenn man Kinofilm-Weltuntergänge oder dergleichen darüber abspielt. Ich fürchte, die Dinger werden dann ziemlich schnell abregeln.
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Re: Aktive Entzerrung - Akustische Verständnisfrage

Beitrag von Master J »

Wasserkühlung? ;)

Selbst bei meinen A-10 habe ich schon leicht warme Luft aus dem BR, wenn ich leicht erhöht höre...

Gruss
Jochen
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Re: Aktive Entzerrung - Akustische Verständnisfrage

Beitrag von Rickybauer »

Hallo,

habe diese Phantom in einer Werbeveranstaltung in einem Münchner Edelkaufhaus mir anhören können. Auch die Gold (Paarpreis ca. 5200). Nun, klangen schon beindruckend, ich würde sagen so klingen gut konstruierte Aktive. Trotz der mehr als schlechten Akustik in diesem Kaufhaus erahnte man die Sauberkeit dieser Lautsprecher. ABER: Die Phantom Gold konnte schon irgendwie tief, bloss blieb der Bass körperlos. Man hörte regelrecht wie sich der Lautsprecher abstrampelte um tiefen Bass zu erzeugen. Die fehlende Membranfläche und vor allem das fehlende Volumen kann auch diese sicher durchaus gelungene Konstruktion nicht herbeizaubern. Zugleich zeigte dieser Lautsprecher aber auch was mit aktiver Technik heute möglich ist.

Gruß Erich :lol:
n.u.b.e.r.t

Re: Aktive Entzerrung - Akustische Verständnisfrage

Beitrag von n.u.b.e.r.t »

Wie groß war denn der Raum in dem Kaufhaus?
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Frank Klemm
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Re: Aktive Entzerrung - Akustische Verständnisfrage

Beitrag von Frank Klemm »

Zweck0r hat geschrieben:Mich würde eher interessieren, wie die die Kilowatt an Wärme aus dem Minigehäuse bekommen, die diese Chassis zwangsläufig verheizen, wenn man Kinofilm-Weltuntergänge oder dergleichen darüber abspielt. Ich fürchte, die Dinger werden dann ziemlich schnell abregeln.
Es entsteht kein Kilowatt an Verlustleistung.
  • Du hast selbst in totkomprimiertem Musikmaterial immer noch 8...10 dB Unterschied zwischen der RMS-Spannung des Musikmaterials und der RMS-Spannung des maximalen Sinussignals, was der Verstärker abgeben kann. Bei Klassik oder Filmmusik sind das meist um die 20 dB.
  • Lautsprecher sind keine 4 Ohm-Widerstände, sondern haben schwankende Impedanzen und Phasendrehungen. Nur der ohmische Anteil erzeugt Verlustleistung. 5,6 Ohm bei 45° Phasendrehung erzeugt nur 50% der Verlustleistung von 4 ohmischen Ohms.
  • Der größte Teil der Verlustleistung entsteht ohnehin in der Weiche. Passive Lautsprecher werden durch verheizen linearisiert. Aktive Lautsprecher bekommen nur dort und auch nur dann, wenn dort was benötigt wird, mehr Leistung.
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