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Bassschalter beeinflusst Höhenwiedergabe - warum?

Grundlegende Fragen und Antworten zu Lautsprechern
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anphex
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Re: Bassschalter beeinflusst Höhenwiedergabe - warum?

Beitrag von anphex »

Wie ich immer sage: rausdrehen ist besser als reindrehen müssen :).

Und ich bin etwas schockiert - MultEQ-X kann so etwas?! Krass, aber trotzdem sind die 200 € Gebühr pro AVR Lizenz fast schon ein Scherz.

Die NuLines haben doch auch Klangwahlschalter, oder? Dort würde ich als erstes auf Sanft stellen. Habe ich bei mir auch, ist zwar nicht so super brilliant, dafür aber ermüdungsfrei. Beides kann man leider nicht gleichzeitig haben.

Als nächstes würde ich etwas einwinkeln. Eher etwas "schielend" als am Kopf vorbei, da man sonst sehr die Wände anregt.
Erst dann, als allerletzen Ausweg, wenn alles immer noch nicht zufriedenstellen ist, würde ich die Höhen mittels FIR bearbeiten, wobei das auch eine tricky Angelegenheit ist, wenn man die Messung nicht absolut sauber und mit Kalibrierungsdatei für's Mic benutzt.

Bei meinen Kalis im Schlafzimmer habe ich es jedoch auch genau so gemacht und das Ergebnis ist hervorragend.
WZ: E-APO -> SMSL SU-9N/Denon X3700H -> Topping LA90D -> NuVero 170 | Topping PA5 -> NuVero 60
SZ: Kali IN-5 am PC - NuBox AS250 am TV
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Re: Bassschalter beeinflusst Höhenwiedergabe - warum?

Beitrag von Christian_B »

Ja, es wird langsam immer flexibler. Bin gespannt was noch kommt... Bei der Lizenz bin ich bei dir, das ist schon nicht ohne.

Der Höhenschalter würde den Bereich ca 2db absenken, er wäre dann immer noch zu hoch. Und dann natürlich auch den Bereich unter 10khz absenken.
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Re: Bassschalter beeinflusst Höhenwiedergabe - warum?

Beitrag von CJoe78 »

Mal was grundsätzliches dazu (aus der Sicht eines Musikproduzenten): Breitbandiges Anheben von Frequenzen zwischen 80 und 160 HZ um 1-2 dB kann durchaus sinnvoll sein.
Ich würde hierzu ein Band möglichst weit einstellen, bei ca. 100 HZ ansetzen und testweise anheben.

Ich mache das für den Film- und Musikbetrieb im EQ des A6A, da der Klang dadurch noch etwas wärmer, voller und auch in den Höhen weniger angestrengt ist.
Es kommt aber natürlich auf den Sitzplatz an und wenn man ungünstige Moden hat, macht diese Anhebung weniger Sinn.

Sonst würde ich das Anheben auch bleiben lassen und eher absenken (Überhöhungen im Bassbereich unter 100 HZ schmalbandig absenken).

Um angestrengte Höhen in den Griff zu kriegen, sollte man (wenn es der EQ kann) diese erst möglichst breitbandig von oben ab 16-20 KHZ absenken und danach gezielter die S-Laute weiter unten möglichst breitbandig angehen. S-Laute liegen auch eher im Bereich von 7-8 KHZ.

Bei mir musste ich je nach Kanal um 4-6 dB in den Höhen absenken, bis ich für den Heimkinobetrieb zufrieden war.
Heimkino: 2x Nuline WS 14, 1x Nuline CS 64, 6 x Nubox WS 103, Sub 1x XW700
PC: 2x X3000, KH BD DT 1990 Pro, Corda Daccord FF
Absorber: 4 qm Basotect, 10 cm stark
AVR: Yamaha RX-A6A
TV: Sony AG9 77 Zoll
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Re: Bassschalter beeinflusst Höhenwiedergabe - warum?

Beitrag von Christian_B »

CJoe78 hat geschrieben: Mo 30. Mai 2022, 08:04 Mal was grundsätzliches dazu (aus der Sicht eines Musikproduzenten): Breitbandiges Anheben von Frequenzen zwischen 80 und 160 HZ um 1-2 dB kann durchaus sinnvoll sein.
Ich würde hierzu ein Band möglichst weit einstellen, bei ca. 100 HZ ansetzen und testweise anheben.

Ich mache das für den Film- und Musikbetrieb im EQ des A6A, da der Klang dadurch noch etwas wärmer, voller und auch in den Höhen weniger angestrengt ist.
Es kommt aber natürlich auf den Sitzplatz an und wenn man ungünstige Moden hat, macht diese Anhebung weniger Sinn.

Sonst würde ich das Anheben auch bleiben lassen und eher absenken (Überhöhungen im Bassbereich unter 100 HZ schmalbandig absenken).

Um angestrengte Höhen in den Griff zu kriegen, sollte man (wenn es der EQ kann) diese erst möglichst breitbandig von oben ab 16-20 KHZ absenken und danach gezielter die S-Laute weiter unten möglichst breitbandig angehen. S-Laute liegen auch eher im Bereich von 7-8 KHZ.

Bei mir musste ich je nach Kanal um 4-6 dB in den Höhen absenken, bis ich für den Heimkinobetrieb zufrieden war.
Für mich hat sich herausgestellt, dass ein abgesenkter Verlauf, relativ parallel zu dem ursprünglichem Frequenzgang im Raum passend ist. Heißt im Bassbereich wird in einer steigenden Kurve der Bereich der Moden etwas angehoben - bei mir +5db bis 20 hz (Harman Kurve)
Die Moden werden dadurch trotzdem entschärft, aber nicht linearisiert.

Dazu hatte ich auch mal etwas im Internet gelesen, ein User hatte mit der Audyssey App seinen Bassverlauf wiederhergestellt (die Moden dabei abgesenkt), um von seinem "Room-Gain" zu profitieren - oder so ähnlich...
Edit: Habe es gefunden: https://www.stereonet.com/forums/topic/ ... revisited/

Da, speziell in meinem Raum, die Höhen nur wenig abfallen bzw. bei ~10khz eine Überhöhung ist, kommt mir ein linearer Abfall bis -3b bei 10khz sehr entgegen. Wäre natürlich klasse, wenn das der Raum bereits mit sich bringt, ich muss mir da momentan mit dem EQ/Audyssey helfen.
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Re: Bassschalter beeinflusst Höhenwiedergabe - warum?

Beitrag von Klappi »

Ich klinke mich hier auch mal ein, auch wenn hier seit ein paar Tagen nichts los ist. Aber das Thema "spitze Höhen" und "Zischlaute" in Verbindung mit der Nuline-Serie kommt ja immer wieder mal hoch. Ich selbst habe seit 2004 die Nuline-Serie im Einsatz und war damit immer zufrieden - mit Ausnahme des o.g. Problems bei gehobener Lautstärke.

Jetzt im Zuge meines Heimkinoraumbaus (was ein Wort... :sweat: ) habe ich mich mit dem Phänomen noch mal intensiver auseinandergesetzt. Ich glaube, es ist weniger ein Problem des Frequenzgangs, sondern der Abstrahlcharakteristik bzw. der Raumakustik. Ich habe vor einigen Monaten zufällig gelesen, man solle mal probeweise die linke und rechte Box vertauschen, d.h. die schielenden Augen der Hochtöner nach außen gucken lassen. Und siehe da, Problem gelöst. Zumindest bei mir. Obwohl sich beide Varianten mit REW vom FG her fast identisch messen (+/-1db im Hochton >10kHz).
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Re: Bassschalter beeinflusst Höhenwiedergabe - warum?

Beitrag von Christian_B »

Das ist interessant, werde ich auch ausprobieren.
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Re: Bassschalter beeinflusst Höhenwiedergabe - warum?

Beitrag von Christian_B »

Habe heute Die LS umgestellt, kann aber keine Veränderung wahrnehmen.
Auch der Frequenzgang ist je Seite gleich geblieben.

Zumindest bei mir macht es keinen Unterschied, ob der HT innen oder außen ist.
Christian_B
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Re: Bassschalter beeinflusst Höhenwiedergabe - warum?

Beitrag von Christian_B »

@Klappi
Ich muss mich korrigieren. Habe heute mit vertauschen Lautsprechern mit der Einwinkelung gespielt (mit Rew Rta live kontrolliert), und siehe da - meine +4db bei 11khz sind bei gerader Aufstellung verschwunden. Auch andere Bereiche profitieren.

Es klingt jetzt sehr Luftig, ohne diese Aufdringlichen Zisch/S-Laute (die allerdings nicht nur vom 11khz Peak kamen).
An das neue Klangbild muss ich mich ein paar Tage gewöhnen.

Danke für den Tipp!
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Re: Bassschalter beeinflusst Höhenwiedergabe - warum?

Beitrag von engineer »

Christian_B hat geschrieben: Mi 11. Mai 2022, 22:10 vielleicht überlagert der stärkere Bass in neutral-Stellung die Frequenzen der S-Laute,
Von der spektralen Wahrnehmung her ist das eigentlich kaum möglich. Generell gibt es einen lautstärkeabhängigen Maskierungseffekt, d.h. sehr hohe Pegel dämpfen die Detailwahrnehmung, weswegen lauter stellen, um besser zu hören meistens mislingt. Diesen Effekt sehe ich aber nicht, wenn man nur ein paar dB an den Bässen gedreht wird. Eher schon ist eine andere Aufstellung dafür verantwortlich: Es könnte sein, dass am Ort des Hörens weniger Modeneffekt eintritt und das vlt. 6dB oder mehr sind und sich das indirekt auswirkt. Oder die Lautsprecher stehen jetzt so weit weg, dass die Höhen besser das Ohr treffen. Wahrscheinlich ist es so, dass Wandreflektionen eine Rolle spielen: Je weiter weg, desto relativ stärker wirken die. Da es da auch einen Kammfilter gibt, entstehen Überlagerungen mit Überbetonungen. Das kann für bestimmte Höhen lauter aber auch leiser werden.
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