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nuPro X-Serie und Analog/Digital: Wer kann‘s erklären?

Fragen und Antworten zu Nubert Aktivlautsprechern
909
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nuPro X-Serie und Analog/Digital: Wer kann‘s erklären?

Beitrag von 909 »

Früher war alles einfach: CD-Player wandelt D/A, analoges Signal wandert zum Verstärker und von dort zu den passiven Lautsprechern.

Da ich wenig Ahnung hatte, dachte ich immer, bei aktiven Boxen sei das ähnlich, mit dem einzigen Unterschied, dass der Verstärker in den Boxen verbaut ist. Doch offenbar ist es bei der nuPro X anders. Nur wie genau (und warum!) — das habe ich noch nicht ganz verstanden.

Nehmen wir vier Fälle:
1. Ich schließe einen CD-Transport an. Was macht die nuPro?
2. Ich schließe einen Netzwerk-Streamer mit hochwertigem DAC an einen digitalen Eingang der NuPro an. Was macht sie jetzt?
3. Ich schließe den selben Netzwerk-Player an einen analogen Eingang an. Was jetzt?
4. Ich schließe einen Plattenspieler über Vorverstärker an einen analogen Eingang an. Was macht die nuPro?

Worum es mir geht, ist klar: Ich möchte verstehen, wie das Signal gewandelt wird und warum. Weil: Tendenziell sollte es doch unerwünscht sein, wenn man eine Platte auflegt, die dann vom Lautsprecher erstmal digitalisiert wird? Auch mag man das Signal eines hochwertigen DACs ungern nochmal weiter verarbeitet wissen, oder?

Ich danke vorab für Eure Erklärungen und Einschätzungen.
Funkatir

Re: nuPro X-Serie und Analog/Digital: Wer kann‘s erklären?

Beitrag von Funkatir »

Die nuPros arbeiten intern digital. Was nicht digital rein kommt, wird halt ins digitale gewandelt.
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Re: nuPro X-Serie und Analog/Digital: Wer kann‘s erklären?

Beitrag von 909 »

Danke — aber ist es so, dass nur die analogen Signale digitalisiert werden, während die digitalen so bleiben? Oder werden die auch nochmal gleichsam umkodiert? Außerdem bleibt die Frage: Warum das Ganze? Ich bin kein Purist, aber andere Hersteller setzen bei ihrem Aktivboxen auf einen konsequent analogen Signalweg und das scheint mir doch recht naheliegend zu sein. Siehe hier: https://www.elac.de/product/navis-arf-51/
RüLü
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Re: nuPro X-Serie und Analog/Digital: Wer kann‘s erklären?

Beitrag von RüLü »

Es ist eigentlich recht simpel - die nuPros haben eine konsequent digitale Signalverarbeitung. Anstelle einer analogen Weiche gibt es einen DSP, der ausschließlich PCM-Digitalkost verstehen kann. Die eigentliche Wandlung erfolgt erst am Ende, quasi an der Schnittstelle zwischen PWM-Endstufen und Chassis. Will heißen: Alles, was digital in die Box reingeht, bleibt durchweg digital. Analoge Signale passieren hingegen unmittelbar hinter den Eingängen zunächst einen A/D-Wandler und werden dort digitalisiert.
Zu Deinen Fragen:
1. Das Digitalsignal des CD-Laufwerks wird durchgereicht.
2. Das Digitalsignal des Streamers wird durchgereicht. Dessen DAC liegt nicht im Signalweg.
3. Das im Streamer zuvor dort D/A-gewandelte Analogsignal wird umgehend im A/D-Wandler der nuPro (zurück-)digitalisiert und von dort auf dieser Ebene durchgereicht.
4. Das Analogsignal des Plattenspielers wird umgehend im A/D-Wandler der nuPro digitalisiert und von dort auf dieser Ebene durchgereicht.
Insofern spricht die nuPro-Serie prinzipbedingt primär Nutzer mit PCM-Digitalquellen an. Analoge Kost erfährt zwangsläufig zunächst eine A/D- und dann wieder eine D/A-Wandlung, was verlustbehaftet ist. Es macht daher auch nicht wirklich Sinn, einen bereits vorhandenen D/A-Wandler zu nutzen. Der meines Pioneer N-70AE bspw. ist durchaus hochwertig, liegt in meiner Kette aus vorgenannten Gründen aber faktisch brach.
Inwiefern das Digitalsignal in den nuPros dann ggf. noch eine Aufbereitung - etwa durch Upsampling o.ä. - erfährt, ist mir hingegen nicht bekannt.
Zuletzt geändert von RüLü am So 15. Dez 2019, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: nuPro X-Serie und Analog/Digital: Wer kann‘s erklären?

Beitrag von 909 »

Danke für die klare Aussage!! Ich höre hauptsächlich Musik in HiRes über Streaming (Qobuz/Roon). Insofern wäre das System der nuPro für mich zu verschmerzen. Ist nur schade, dass man, wenn man dann doch mal eine LP auflegt, ein zwischendurch digitalisiertes Signal hört. Und ebenfalls schade, dass man über ein hochwertiges DAC nicht noch den Sound optimieren kann. Oder wie ist das einzuschätzen? Wenn ich aus dem Streamer/DAC analog rausgehe und das Signal dann in der nuPro wieder digitalisiert wird — klingt es dann anders, als wenn ich gleich digital rausgehe?
Viktor Novyy

Re: nuPro X-Serie und Analog/Digital: Wer kann‘s erklären?

Beitrag von Viktor Novyy »

Wenn du analog, vor allem über den AUX-Eingang in die nuPro x gehst, dann rauscht es hier erst einmal wie ein Wasserfall. Außerdem hast du keinerlei (eventueller) Klangvorteile durch den vorgeschalteten Wandler, da die nuPro zur internen Verarbeitung das Signal sowieso wieder digitalisieren. Für mich wären die nuPro für den Einsatzzweck einer analogen Anbindung ungeeignet und ich würde mich am Markt nach besseren Alternativen umsehen. Bei digitaler Zuspielung ändert sich das Blatt drastisch, dann sind die Boxen schlichtweg famos.

Das ist meine persönliche Einschätzung, gerade beim Thema Rauschen und Fremdgeräusche hat jeder eine andere Toleranzschwelle und der Hörabstand spielt auch eine maßgebliche Rolle.
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Re: nuPro X-Serie und Analog/Digital: Wer kann‘s erklären?

Beitrag von S. Hennig »

Viktor Novyy hat geschrieben:Wenn du analog, vor allem über den AUX-Eingang in die nuPro x gehst, dann rauscht es hier erst einmal wie ein Wasserfall.
Das ist eine Aussage, die sehr allgemeingültig getroffen wird. Aus unserer Sicht ist das schlicht falsch.

Eine nuPro X rauscht in keinem Fall wie "ein Wasserfall". Allerdings wird ein "Rauschen" umso lauter, je höher man den Pegel am Lautsprecher dreht (und damit den Verstärkungsfaktor).
Viktor Novyy hat geschrieben: Das ist meine persönliche Einschätzung, gerade beim Thema Rauschen und Fremdgeräusche hat jeder eine andere Toleranzschwelle und der Hörabstand spielt auch eine maßgebliche Rolle.
Das wiederum ist korrekt.

Thema LP und Digitalisierung: Sehr viele Verstärker arbeiten in Teilbereichen ihres Signalweges mit digitalen Komponenten, weil es in der Herstellung günstiger und einfacher ist damit ein hochwertiges Gesamtergebnis zu erzielen.
Jegliche Funktechnik bedeutet bspw. automatisch, dass eine Wandlung von Digital zu Analog notwendig ist. Da ein Herzstück der nuPro X unser Standard X-Connect ist.
Wenn ein hochwertiger DAC eingesetzt wird, der keine Klangverfärbung zum Signal hinzufügt, sollte sich kein Unterschied zur Verwendung einer reinen Digitalquelle ergeben.
Wir eine Klangverfärbung hinzugefügt, die dem eigenen Geschmack zuträglich ist, so bleibt diese erhalten und diese wird auch in die nuPro X übertragen.
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Re: nuPro X-Serie und Analog/Digital: Wer kann‘s erklären?

Beitrag von RüLü »

Viktor Novyy hat geschrieben:Für mich wären die nuPro für den Einsatzzweck einer analogen Anbindung ungeeignet und ich würde mich am Markt nach besseren Alternativen umsehen. Bei digitaler Zuspielung ändert sich das Blatt drastisch, dann sind die Boxen schlichtweg famos.
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Re: nuPro X-Serie und Analog/Digital: Wer kann‘s erklären?

Beitrag von Stellvertreter »

S. Hennig hat geschrieben:....
Jegliche Funktechnik bedeutet bspw. automatisch, dass eine Wandlung von Digital zu Analog notwendig ist. Da ein Herzstück der nuPro X unser Standard X-Connect ist.
Wenn ein hochwertiger DAC eingesetzt wird, der keine Klangverfärbung zum Signal hinzufügt, sollte sich kein Unterschied zur Verwendung einer reinen Digitalquelle ergeben.
...
Ich behaupte mal ganz kühn, dass niemand zuverlässig die Qualitätsunterschiede via Blindtest zwischen hochwertigem DAC und super-billig DAC im Klang wahr nimmt. Wenn nur diese Komponente in der Kette unterschiedlich ist!

Der Artikel ist ein schöner Beleg:

https://www.tomshardware.com/reviews/hi ... 33-19.html

Getestet wurde der Realtek ALC889 (2 USD DAC) gegen 2000 USD DAC und andere hochwertige. Anfangs glaubten die Zuhörer noch den ALC889 raus zu hören. ABER: Der Grund war einfach ein Fehler beim Test bzw. eine unterschiedliche Lautstärke. Nachdem die Unterschiede angeglichen wurden, konnte kein Unterschied mehr gehört werden zwischen billig DAC und High End DAC.

Das erinnert mich an 2 Tests von früher: Den berüchtigten Hifi mp3 Blindtest mit mehreren (audiophilen) Zuhörern der c't damals (der immer noch online und lesenswert ist: https://www.heise.de/ct/artikel/Kreuzve ... 87592.html). Und an die in Technik Satt (gibt es die überhaupt noch? ;)) beschriebene Testanordnung von Herrn Nubert für einen LS-Kabel Blindtest. Aber hier geht es mir nicht um das Lautsprecherkabel, sondern den Trick von Herrn Nubert, die Lautstärke um 1 db anzuheben. Da hatten dann die Teilnehmer plötzlich einen vermeintlichen Qualitätsunterschied raus gehört.

Ich hoffe, ich habe jetzt hier nicht was los getreten. :) Ich selbst kaufe mir auch Geräte oder LS und weiß, dass ich bei etwas günstigerem wahrscheinlich den identischen Klang hätte. Hier geht's mir um meinen 'Seelenfrieden' ;) Ich nutze momentan auch Amazon Music HD und bilde mir einen Unterschied zu vorher zu hören. Bei einem Blindtest würde ich wahrscheinlich versagen...
War mal User 'Franky' (PW + Email verschollen): http://tinyurl.com/6h3f3dg

Film & Musik: 2x nuVero 3, 1x nuVero 7, 2x nuLine DS-22, AW560 [PC: 2x nuBox 101 + AW-441, Bett: 2x nuWave RS-5], Am Digital-Piano D1: 2x nuBox A125 | Stehen rum: nuPro A-10
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Re: nuPro X-Serie und Analog/Digital: Wer kann‘s erklären?

Beitrag von 909 »

OK, also ich höre raus, dass für Vinylliebhaber die nuPro vielleicht nicht die ideale Wahl ist. Ich höre nur ca. 10 Prozent Vinyl, insofern bliebe sie für mich im Rennen. Thema DACs und Färbung: Dass die Wandlung bei unterschiedlichen Geräten in unterschiedlicher Qualität erfolgt, ist doch wohl unstrittig? Ich empfehle einmal den Vergleich zwischen dem eingebauten DAC des iPhones (bzw. des Lightning/Kopfhörer-Adapters) und einer mobilen DAC Lösung wie dem Dragonfly Cobalt. Das sind einfach Welten (bei gleicher Lautstärke, gleichem Kopfhörer, gleicher Quelle). Eine andere Frage ist, ob man nicht danach, also oberhalb von ein paar hundert Euro, schnell die Grenze des technisch Möglichen erreicht. Für 12.000 Euro würde ich mir auch kein DAC anschaffen, selbst wenn ich das Geld hätte, aber was ist zum Beispiel mit den höhenwertigen Chord-Geräten um 1000 Euro? Sagt Nubert hier wirklich: Die nuPro wandelt genau so gut und der Rest ist Färbung (also letztlich Verfälschung)?

Insgesamt ist es eine Grundsatzfrage, ob man eine Aktivbox will, die, weil sie so viel kann, auch sehr viel vorgibt, oder ob man auf Einzelkomponenten und Passivboxen setzt, die vielleicht etwas mehr Raum zum Experimentieren lassen. Ich bin hier weiter unschlüssig, zumal es auch eine Geldfrage ist (guter Verstärker + gute LS sind tendenziell teurer als die nuPro ...).
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