rockyou hat geschrieben: Sa 4. Mär 2023, 11:26
Diese Räder sind eben nicht für lange Strecken gebaut.
Auch auf kurzen Strecken kann man Probleme bekommen, wenn man aufgrund einer ungeeigneten Geometrie dazu "angestiftet" wird, den Rücken rund zu machen und die Schultern anzuheben.
Mir ist klar, dass man als schwerer gebauter Radfahrer nicht unbedingt in 45°-Neigung auf einem Trekkingbike sitzen mag. Aber solange man nicht komplett aufrecht sitzen will - wie eben auf dem Hollandrad - müssen die Arme den Oberkörper abstützen. Das können sie am besten, wenn sie 90° zum Oberkörper ausgerichtet sind. Sind sie das nicht, weil der Rahmen zu kurz baut, versucht man instinktiv, den Fehler auszugleichen und das Fahrrad "länger zu machen".
Das ist übrigens kein Spezialproblem bei Fahrrädern für große, schwere Fahrer. Generell haben die heutigen Bikes meistens zu kurz bauende Rahmen. Wahrscheinlich kommt deren "Agilität" beim Probefahren besser an und es macht sich auch schöner auf den Katalogbildern.
So könnte Ihr Fahrrad passen, Kurzanleitung ( von Juliane Neuss)
Ergonomisch korrekt ist anstrengend bequem!
Sattel so hoch, dass man mit dem gestreckten Bein mit dem Vorfuß auf dem Pedal steht. Beim Treten wird die Ferse angehoben und dann ist das Bein im tiefsten Punkt ganz leicht angewinkelt.
Es sollte grundsätzlich mit dem Vorfuß auf der Pedale getreten werden, damit das Knie nicht überlastet wird.
Sattelposition so einstellen, dass bei waagerechter Pedal-Position das Knie-Lot über oder vor der Pedalachse ist (und gleichzeitig über dem Zehengrundgelenk). Ist der Lenker deutlich unter Sattelhöhe, muss das Knielot auf jeden Fall vor der Pedalachse liegen.
Sitzposition so wählen, dass die Rückenmuskulatur tragen kann (tonisiert ist). Eine zu aufrechte Sitzposition mit gleichzeitig hoher Lenkerposition führt zur Erschlaffung der Rückenmuskulatur und zur Überlastung der Bandscheiben.
Sitzposition trainieren, damit der Rücken seine natürliche S-Form über lange Zeit halten kann. Bei der richtigen Rückenneigung ist mit der S-Form der Wirbelsäule ein entspanntes Geradeausschauen möglich.
Lenkerentfernung so groß wählen, dass der Schulter-Arm-Winkel optimal tragen kann (90°).
Ein zu kleiner Lenker-Sattel-Abstand führt zur Ausgleichsbewegung der Wirbelsäule in Form eines Rundrückens und Aufrichten des Beckens mit der Folge, dass die Lenden-Lordose nicht mehr in die Haltearbeit mit einbezogen werden kann.
Lenkerposition so wählen, dass bei korrekter Beckenstellung Arm- und Rückenmuskulatur gleichmäßig am Abstützen des Oberkörpers beteiligt sind.
Griff- und Lenkerposition so wählen, dass die Arme leicht eingewinkelt (innenrotiert) sein können, um Stöße von vorne leicht abfedern zu können. Niemals mit durchgedrückten Armen fahren!
Dynamisch fahren! Jeder Positionswechsel, auch kleine Bewegungen beim Fahren helfen, die Muskeln wieder zu entspannen und mit Nährstoffen zu versorgen.