Fachkundige und individuelle Beratung ist für uns selbstverständlich - rufen Sie uns an!
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt

Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Hier dreht es sich um (fast) alles...
Benutzeravatar
daXXes
Profi
Profi
Beiträge: 446
Registriert: Di 17. Jan 2023, 10:08
Hat sich bedankt: 36 Mal
Danksagung erhalten: 48 Mal

Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von daXXes »

robsen hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 20:11
aaof hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 18:04 Wir hatten gestern das Entwicklungsgespräch, die Empfehlung für das Gymnasium ist quasi ziemlich eindeutig ausgefallen.
Ich hab ein paar Sachen mitgelesen aber mir ist bisher noch nicht so ganz klar was deine Vorbehalte gegenüber dem Gymnasium sind. Es gibt gute und schlechte Schulen, gute und schlechte Lehrer, usw. - egal welche Schulform.

Grüsse
Und mir ist nach wie vor nicht klar, welche Gründe für „aaof“ gegen eine normale Realschule sprechen. Das wäre mein Ansatz in seinem Fall.
Das mit dem Gymnasium kann ich verstehen. Man kennt sein Kind ein wenig und kann einschätzen, ob das gut geht oder nicht. Wenn es auf dem Gymi nur mittelmäßige Noten schreibt oder gar eine „Ehrenrunde“ drehen muss, hat auch niemand was davon.
Benutzeravatar
aaof
Star
Star
Beiträge: 13014
Registriert: Fr 18. Jun 2010, 16:37
Hat sich bedankt: 907 Mal
Danksagung erhalten: 762 Mal

Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von aaof »

@robsen

Ich habe grundsätzlich nichts gegen das Gymnasium. Kinder die alles dafür mitbringen, sollen es doch gern besuchen dürfen. Was mich aktuell nur schockiert, dass viele Eltern meinen, ihr Kind muss automatisch dorthin, weil, öhm, ja warum eigentlich? Der eigene Ehrgeiz der Eltern? Weil es schick und modern ist oder weil andere Schulsysteme wie die Realschule einfach zu schlecht sind? Diese Abwertung hat definitiv stattgefunden, keine Frage, finde ich sehr schade. Zu meiner Zeit, war die Realschule definitiv noch was wert, nur ein Bruchteil der Kinder gingen auf ein Gymnasium. Und unsere Klassen waren riesig. Aber wir haben in DE ein durchlässiges Bildungssystem, also keine Sorge, die ganze Welt beneidet uns wenigstens quasi noch darum. Jeder kann später noch alles werden. Das Abitur ist immer erreichbar, auch über andere Wege.

Warum bin ich aber nun eigentlich dagegen? Weil die Argumentation der Schule nicht schlüssig für mich ist. Meiner Frau übrigens auch nicht. Punkt. Mein Kind ist gut in der Schule, ist aber außerhalb davon aber kaum dafür zu motivieren. Nur mal ein Buch zu lesen, ist ein Krampf. Ich habe als Kind mehr gelesen. Nur was bedeutet Gymnasium? Die Lehrerin wollte mir das anders verkaufen, was ich aber nicht glaube: auf dem Gymnasium gibts mehr Hausaufgaben, wahrscheinlich sogar wesentlich mehr. Referate müssen ausgearbeitet werden und zu bestimmten Zeiten intensive Vorbereitungen für schwere Arbeiten geleistet werden. Die Kinder schreiben bis zu 2 Arbeiten pro Woche -teilweise in den Hauptfächern. Ja, dass würde so nicht unbedingt stimmen und wäre abhängig von der Schule. Wie bitte? Ich höre definitiv anderes und der Schulstoff ist zumindest pro Bundesland gleich. Da gibt es keine Unterschiede. Das ist doch ausgemachter Blödsinn.

Gymnasium bedeutet: wesentlich mehr Wissensvermittlung, welche in der Schule aber gar nicht geleistet werden kann. Dafür langt die Zeit nicht. Die Kinder müssen bereits früh schon durch Eigenständigkeit und Eigenstudium Wissen erarbeiten. Blöd nur, wenn das eigene Kinde nach der Schule keine Lust darauf hat und eben Kind sein möchte. Was ja legitim ist. Das läuft aber so nicht auf einem Gymnasium. Es sei denn, dem Kind fällt alles zu. Die Schule muss an Nr. 1 stehen und das sehe ich aktuell nicht. Das gibt nur Ärger und die Pubertät steht auch noch vor der Tür. Nee, ich habe da glaube ich den richtigen Riecher und alle sind hier mehr oder weniger mittlerweile überzeugt: Zeit geben lassen, dass Kind darf sich weiter entwickeln. Er spielt Fußball im Verein, seit einem halben Jahr mit Begeisterung Trompete. Soll er doch alles machen können. Wenn der Knoten überzeugend platzt, ja gern Gymnasium, aber nicht jetzt.
Hobby-Raum: nuBoxx B-70 | nuXinema preAV | Anti-Mode X2
Apollon 1ET400A MINI | Bluesound Node 130
WZ: Klipsch | Dali Fazon Sat | nuSub XW-900 | NAD T758 V3i (Dirac), PC: nuVero 50
gpabarth
Profi
Profi
Beiträge: 360
Registriert: Mo 14. Jan 2013, 20:46
Hat sich bedankt: 22 Mal
Danksagung erhalten: 32 Mal

Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von gpabarth »

aaof hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 21:03 Was mich aktuell nur schockiert, dass viele Eltern meinen, ihr Kind muss automatisch dorthin, weil, öhm, ja warum eigentlich? Der eigene Ehrgeiz der Eltern? Weil es schick und modern ist oder weil andere Schulsysteme wie die Realschule einfach zu schlecht sind?
Ja, so am WE erlebt bei der Familienfeier. Es wurde mitgeteilt das ein Junior auf die Realschule wechselt und dann ging es los. Der arme Junge kann sich eigentlich direkt beim Sozialamt melden :lol: - Am lautesten war die Mutter deren Kind auf dem Gymnasium war, dann studierte (BWL) und dann mit den Angeboten für Frischlinge seitens der Unternehmen nicht einverstanden war. 45k€ Einstiegsgehalt waren da einfach deutlich unterbezahlt. Das Kind steht jetzt halt seit Jahren in Zweischicht am Band, hat sich das Abi mal so richtig gelohnt. Habe die Diskussion bei einem Glas Bier sehr genossen und mich enthalten.

Ich bin da total entspannt was das betrifft. Unsere Kids sind auch noch vor der Grundschule. Ich gehe aktuell davon aus das man schon merkt was das Beste für das Kind ist. - Ich habe ein paar sehr sehr lange Freunde. Zwei davon sind vom Hauptschulabschluss über die Ausbildung zum Studium in Führungspositionen. Andere haben Abitur>Studium>MBA und "klopfen Steine" im Vergleich zum erlernten, sind aber halt glücklich und habe andere Prioritäten. Nicht jeder findet die Erfüllung im Beruf.
.: In Betrieb: nuPro AS-3500 - In Besitz aber eingelagert: ampX + pro-ject rpm 1.3 :.
Benutzeravatar
Andibuss
Star
Star
Beiträge: 2310
Registriert: Fr 4. Jan 2019, 09:32
Hat sich bedankt: 181 Mal
Danksagung erhalten: 257 Mal

Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Andibuss »

Nur kurz dazu: Ein Schulfreund von mir sollte damals "unbedingt" auf das Gymnasium, kam dort nicht mit und wurde nach der 6. Klasse auf die Realschule "versetzt". Bei einem Abendessen kamen wir vor einiger Zeit auf dieses Thema und er meinte, dass es einer der größten "Fehler" seiner Eltern gewesen sei, ihn auf das Gymnasium zu schicken. Er hätte jede Lust an Schule verloren und war dann auf der Realschule auch nur Mittelmaß, weil er einfach keinen Bock mehr gehabt hätte; bis ihn ein Schulpraktikum total begeistert hätte, der Inhaber ihm dann auch einen Ausbildungsplatz anbot, dies aber von der Bedingung eines deutlich besseren (Abschluss-)Zeugnisses abhängig gemacht hatte. Erst dann habe er die Motivation gefunden, etwas zu tun - heute ist er Geschäftführer Deutschland in einem international tätigen Unternehmen...

Als die Entscheidung für unsere Älteste anstand, auf welche Schule sie gehen wollte, war für sie das Gymnasium gesetzt - für mich und meine Frau aber nicht zwingend, da die Schule zu diesem Zeitpunkt noch keine Empfehlungen ausgesprochen hatten und wir schon einen Sinn in diesen Empfehlungen sehen - auch da diese eben nicht nur die Noten berücksichtigen. Also bin ich brav zu den Infoveranstaltungen gegangen und war verwundert, wie durchlässig das System mittlerweile ist. Es gibt quasi für jedes Kind die Möglichkeit sich selbst über die Hauptschule bis zum Abitur zu entwickeln, das im Übrigen auch nicht unbedingt an einem "normalen" Gymnasium abgelegt werden muss und auch parallel zur Ausbildung laufen kann.

Man muss sich einfach vor Augen halten, dass man dem Kind nichts Gutes tut, es gegen seine Begabung oder seinen Willen auf das Gymnasium zu stopfen. Häufig ist das ein seltsames Selbstverwirklichungsdenken der Eltern, die dann nicht selten auf dem Boden der Tatsachen landen, wenn die Kinder es nicht schaffen oder durchgängig frustriert sind. Sein Kind kann man deutlich anders fördern als mit der unpassenden Schulform. Manchmal braucht es Zeit, bis sich gewisse Dinge entwickeln; manchmal entwickeln sie sich vielleicht nie. In beiden Fällen tut man dem Kind nichts Gutes, es entgegen seinen Neigungen und Fähigkeiten in die falsche Schulform zu quetschen. (Meine Meinung)
Receiver: Yamaha RX-A2080; Universalplayer: Sony UBP-X1000ES ; CD/SACD-Player Stereo: Marantz SA7003 , Plattenspieler: Pro-Ject Debut III, Tapedeck: Yamaha KX-300
Front: NuVero 60; Center: NuVero 70; Surround: NuVero 30; Subwoofer: 2x NuLine AW600
Benutzeravatar
Weyoun
Veteran
Veteran
Beiträge: 30581
Registriert: Di 22. Sep 2009, 20:35
Hat sich bedankt: 1430 Mal
Danksagung erhalten: 924 Mal

Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Weyoun »

aaof hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 17:16 Der durchschnittliche Amerikaner hat ja die Intelligenz einer gewöhnlichen Hauskatze, der glaubt daran.
Ich dachte, der glaubt, die Erde wäre eine Scheibe und ist in 7 Tagen erschaffen worden? Darwin ist zudem der Teufel höchstpersönlich. :wink:
Bravado hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 17:55 8O
Dumm? alle 330 mio? 8O
Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. :P
aaof hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 18:04 Wichtig sind mir nur 2 Dinge final: nicht über den Kopf des Kindes zu entscheiden
Schriebst du nicht letztens, dass dein Kinde deshalb sauer auf dich wäre?
CarlTheodor hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 09:34 Das Narrativ, dass die heutige Jugend nichts mehr taugt und dass deshalb alles den Bach runtergeht, ist so alt wie die Menschheit. Was ich auch irgendwie beruhigend finde.
Dumm nur, dass die Leute, die sich darüber beschweren, immer jünger werden, während die Menschen selber immer älter werden. in den 80-ern und 90-ern hat sich nur meine 80-jährige Großmutter über die Jugend von heute echauffiert. :wink:
Zuletzt geändert von Weyoun am Mi 15. Feb 2023, 15:38, insgesamt 1-mal geändert.
robsen
Star
Star
Beiträge: 1589
Registriert: Mi 30. Dez 2009, 11:38
Hat sich bedankt: 33 Mal
Danksagung erhalten: 62 Mal

Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von robsen »

aaof hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 21:03 Wenn der Knoten überzeugend platzt, ja gern Gymnasium, aber nicht jetzt.
Danke. Ich bin ja nicht in der Situation sowas entscheiden zu müssen. Ich krieg das aber aus dem Bekanntenkreis gut mit, weshalb ich mir da eine eigene Meinung angefertigt hab.

Im Prinzip geht´s bei vielen Zielen im Leben immer um 2 Sachen - (intrinsische) Motivation und Können/Veranlagung. Beides muss einigermaßen im Einklang sein, sonst geht´s nicht sonderlich gut auf Dauer.

Bezogen auf die Schule:
Die wenigsten Menschen sind Allround-Talente, weshalb es am Gymnasium immer Fächer gibt die einen den Spaß verderben. Die überwiegenden Kick-out Fächer waren zu meiner Schulzeit Mathe/Physik oder Englisch/Französisch/Latein. Selbst Bio und Chemie haben die allermeisten weg-gestrebert. Wer trotz eines (!) schwachen Faches die Motivation hochhält und die anderen Fächer gut macht kommt meist zum Durchschnitts-Abi (und wird dann Lehrer). Sind zwei dieser Kick-out Fächer stetig schwach wird´s eher nix (Mathe/Physik sei hier ein Beispiel). In der Regel helfen meine Bekannten da etwas nach, zB durch ein Gymnasium mit sport./techn. statt sprachlichem Fokus oder auch Schüler-Nachhilfe, wenn der Lehrer mal wieder ganz besonders gut erklärt hat.

Anders rum. Hochtalentiert - aber mäßig motiviert:
Wer gut ist, aber allg. wenig Motivation zeigt, wird in jeder Schulform seine Leistung an das normale Niveau anpassen. Das vermeintlich niedrigere Leistungsniveau einer Realschule im Vergleich zum Gymnasium senkt nur das Risiko, dass man eine Ehrenrunde dreht da man mit seinen guten Fähigkeiten leichter ans Ziel kommt. Dann liegt eine Verbesserung eher daran ob man mehr praktisch arbeiten kann, was einem eher liegt (und man dadurch wieder motivierter ist). Diese Leute sind dann gerne mal Spätzünder, die ihr Studium später im Job oder anderswo mit viel Aufwand nachholen. Meine Beobachtung ist auch, dass diese Leute im Job anfangs schneller vorwärts kommen da sie beim Arbeitgeber mit ihrer Motivation positiv auffallen. Die Mitarbeiter mit der klassischen Bildungskarriere sind da eher erstmal mit dem Erreichten zufrieden und suchen sich außerhalb der Arbeit neue Ziele.

Sollte es insgesamt von den Fähigkeiten her fürs Gymnasium passen, sind Motivation und Frusttoleranz ganz besonders essentiell. Da hilft ein anspornendes Umfeld (zB durch enge Freunde/Vorbilder die gute schulische Arbeit leisten), Hobbys um mal Frust loszuwerden und eine Bestätigung woanders herzuholen, .... es ist wie im Arbeitsleben auch.

Von daher ist es gut, wenn die Schulform selbst die Möglichkeit bietet die Abschluss-Möglichkeiten schnell nachzuregeln. Das sollte eigentlich immer so sein. Ich hab ehrlich gesagt nie verstanden, warum man für ein Kind derart früh eine Prognose für die Weiterentwicklung abgegeben soll.

Naja - ich darf hier ja eigentlich nicht klugscheißen :mrgreen:

Grüße
Benutzeravatar
Andreas H.
Star
Star
Beiträge: 3571
Registriert: Mo 5. Nov 2012, 18:40
Hat sich bedankt: 10 Mal
Danksagung erhalten: 150 Mal

Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Andreas H. »

Gehört eigentlich in den Witze-Thread, aber da wir hier gerade so trefflich über unser Schulsystem diskutieren:
IMG-20230202-WA0000.jpg
Front: NuVero 14 an Hypex NCore500 Mono-Endstufen
Center: NuVero 7
Rear: NuVero 7
Sub: 2x AW 17
cambridge CXU, cambridge CXR 200, cambridge Azur 851N, Sony KD-85XH9505
DIY-Lautsprecherkabel / DIY-Deckensegel

Lasst den Metal-Thread nicht sterben !!!
Benutzeravatar
Andreas H.
Star
Star
Beiträge: 3571
Registriert: Mo 5. Nov 2012, 18:40
Hat sich bedankt: 10 Mal
Danksagung erhalten: 150 Mal

Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Andreas H. »

robsen hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 12:49 Von daher ist es gut, wenn die Schulform selbst die Möglichkeit bietet die Abschluss-Möglichkeiten schnell nachzuregeln. Das sollte eigentlich immer so sein. Ich hab ehrlich gesagt nie verstanden, warum man für ein Kind derart früh eine Prognose für die Weiterentwicklung abgegeben soll.
Da bin ich ganz bei Dir.
Bevor bereits im KIndesalter das Leben bis hin zur Ausbildung durchgeplant wird, sollten die meisten Sprößlinge erst mal lernen, dass die deutsche Sprache normalerweise aus ganzen Sätzen besteht, und nicht nur aus Wortfetzen wie "Digga " & "Alter"...
Front: NuVero 14 an Hypex NCore500 Mono-Endstufen
Center: NuVero 7
Rear: NuVero 7
Sub: 2x AW 17
cambridge CXU, cambridge CXR 200, cambridge Azur 851N, Sony KD-85XH9505
DIY-Lautsprecherkabel / DIY-Deckensegel

Lasst den Metal-Thread nicht sterben !!!
Benutzeravatar
Weyoun
Veteran
Veteran
Beiträge: 30581
Registriert: Di 22. Sep 2009, 20:35
Hat sich bedankt: 1430 Mal
Danksagung erhalten: 924 Mal

Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Weyoun »

Andreas H. hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 15:11 Gehört eigentlich in den Witze-Thread, aber da wir hier gerade so trefflich über unser Schulsystem diskutieren:
Die letzte Aufgabe ist viel zu schwer, weil man die ja lesen muss! Im Jahre 2023 völlig utopisch! :lol:
Benutzeravatar
daXXes
Profi
Profi
Beiträge: 446
Registriert: Di 17. Jan 2023, 10:08
Hat sich bedankt: 36 Mal
Danksagung erhalten: 48 Mal

Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von daXXes »

aaof hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 21:03 @robsen

Ich habe grundsätzlich nichts gegen das Gymnasium. Kinder die alles dafür mitbringen, sollen es doch gern besuchen dürfen. Was mich aktuell nur schockiert, dass viele Eltern meinen, ihr Kind muss automatisch dorthin, weil, öhm, ja warum eigentlich? Der eigene Ehrgeiz der Eltern? Weil es schick und modern ist oder weil andere Schulsysteme wie die Realschule einfach zu schlecht sind? Diese Abwertung hat definitiv stattgefunden, keine Frage, finde ich sehr schade. Zu meiner Zeit, war die Realschule definitiv noch was wert, nur ein Bruchteil der Kinder gingen auf ein Gymnasium. Und unsere Klassen waren riesig. Aber wir haben in DE ein durchlässiges Bildungssystem, also keine Sorge, die ganze Welt beneidet uns wenigstens quasi noch darum. Jeder kann später noch alles werden. Das Abitur ist immer erreichbar, auch über andere Wege.
Aufpassen, die Abschlüsse auf dem zweiten Bildungsweg werden nicht immer in allen Bundesländern gleichermaßen anerkannt :!: Da Bildung (leider) Ländersache ist, kochen da viele Landesregierungen ihr eigenes Süppchen. Meiner Meinung nach müsste Bildungspolitik auf Bundesebene beschlossen werden; es kann eigentlich nicht sein, dass jemand in Erfurt einen Abschluss oder eine berufliche Weiterbildung nachholt und ein paar Kilometer weiter in Kassel ist das Ganze schon nichts mehr wert.


robsen hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 12:49 Bezogen auf die Schule:
Die wenigsten Menschen sind Allround-Talente, weshalb es am Gymnasium immer Fächer gibt die einen den Spaß verderben. Die überwiegenden Kick-out Fächer waren zu meiner Schulzeit Mathe/Physik oder Englisch/Französisch/Latein. Selbst Bio und Chemie haben die allermeisten weg-gestrebert. Wer trotz eines (!) schwachen Faches die Motivation hochhält und die anderen Fächer gut macht kommt meist zum Durchschnitts-Abi (und wird dann Lehrer). Sind zwei dieser Kick-out Fächer stetig schwach wird´s eher nix (Mathe/Physik sei hier ein Beispiel). In der Regel helfen meine Bekannten da etwas nach, zB durch ein Gymnasium mit sport./techn. statt sprachlichem Fokus oder auch Schüler-Nachhilfe, wenn der Lehrer mal wieder ganz besonders gut erklärt hat.
Definitiv. Bei mir haben Kunst und Sport das Abschlusszeugnis versaut. Hatte in Kunst 6 Punkte und in Sport 4. Aber das sind zum Glück Fächer gewesen, die nach der Schule keinen mehr interessieren ... In Deutsch, Englisch, Geografie und Physik hatte ich überall 12 bis 15 Punkte, in Mathe solide 9.

robsen hat geschrieben: Mi 15. Feb 2023, 12:49 Anders rum. Hochtalentiert - aber mäßig motiviert:
Wer gut ist, aber allg. wenig Motivation zeigt, wird in jeder Schulform seine Leistung an das normale Niveau anpassen. Das vermeintlich niedrigere Leistungsniveau einer Realschule im Vergleich zum Gymnasium senkt nur das Risiko, dass man eine Ehrenrunde dreht da man mit seinen guten Fähigkeiten leichter ans Ziel kommt. Dann liegt eine Verbesserung eher daran ob man mehr praktisch arbeiten kann, was einem eher liegt (und man dadurch wieder motivierter ist). [...]
Würde jetzt nicht unbedingt sagen, dass der Unterricht an Realschulen "praktischer" orientiert ist als am Gymi. Im Gegenteil, die Lehrpläne sind da sehr ähnlich, gerade in Fächern wie Bio, Englisch und Geschichte; nur geht man an Realschulen bei dem behandelten Stoff nicht so tief ins Detail.
Solche praktisch veranlagten Unterrichtsfächer wie Werken kenne ich aber nur von Hauptschulen, Ganztagsschulen oder solchen beruflichen Aufbauschulen, wo man evtl. nach der Hauptschule noch die Mittlere Reife macht. OK, Sport hat man überall, aber da lernt man eh nix...
Antworten