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Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

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daXXes
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von daXXes »

Weyoun hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 16:32 Ich habe gerade mal geschaut: Busfahrer ist offiziell ein Ausbildungsberuf mit dreijähriger Ausbildung. Aber inoffiziell ist der "Berufskraftfahrer" doch recht schnell nach seinem Führerschein im Einsatz (sowohl Bus- als auch LKW-Fahrer), oder täusche ich mich?
Wenn ich mich noch recht an die Aussagen meines Fahrlehrers erinnere, dürfen die erst ab 21 alleine gewerblich unterwegs sein. Ab 18 ist das Fahren nur im Rahmen der Ausbildung erlaubt. Kann mir aber schon vorstellen, dass das einige Speditionen und Fuhrparksbetreiber wieder ,,sehr großzügig" auslegen...

Weyoun hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 16:32 Zum Thema Pilot: Was man halt nicht vergessen darf ist die Tatsache, dass Piloten ihre mehrjährige Ausbildung seit einiger Zeit aus eigener Tasche bezahlen müssen. Selbst die Lufthansa übernimmt die Kosten nicht mehr. Sie gehen also vor ihrem ersten Arbeitstag erst mal mit 80.000 bis 90.000 € (so viel kostet die Ausbildung) in Vorleistung (sprich Kredit). Das hat schon amerikanische Verhältnisse, wo nahezu alle Uni-Absolventen (oder dessen Eltern) hochverschuldet sind.
Das ist auch so ein Unding. Welche Bank gibt denn einem 18-Jährigen ohne großes Eigenkapital ein Darlehen über eine solche Summe? Kein Wunder, dass da dann viele eher auf die Schiene gehen und Lokführer lernen. Da hat man dieses Problem nicht und die Gehälter sind trotzdem doppelt so hoch wie beim Bus- oder LKW-Fahrer.

Weyoun hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 16:32
Modell T hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 16:24 Was mich bei den Tarifverhandlungen am meisten gestört hat, war das Verhalten von locker 90% der Angestellten. Größtenteils nicht in der Gewerkschaft und schon gar nicht am Warnstreik teilgenommen. Aber die Erhöhung ohne Murren mitgenommen.
Das ist bei uns in der Entwicklung nicht anders. "Sollen doch die Leute in der Produktion für meine Lohnerhöhung streiken!" lautet deren Credo. Leider gibt es bei uns (im Gegensatz zu anderen IGM-Betrieben) keine reinen "IGM-Leistungen", die nur Gewerkschaftsmitglieder erhalten. Der Arbeitgeber zahlt freiwillig an jeden, damit weniger Mitarbeiter im Fall der Fälle streiken.
Wie ist das denn, wenn Arbeitnehmer streiken, die kein Mitglied in der Gewerkschaft sind? Die bekommen dann doch auch keine Ausgleichszahlung für den Lohn? Von daher nachvollziehbar, dass da nicht jeder mitmachen will...
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von aaof »

Zweck0r hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 16:05
aaof hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 16:01Was mich total bestürzt hat: eine Busfahrerin verdient 1600 netto in Vollzeit.
Das erklärt das Fachkräftemangelgejammer. Lustig, dass "Fachkräftemangel" immer nur Berufe betrifft, bei denen Arbeitgeberkartelle die Marktwirtschaft mit indiskutablen Angeboten aushebeln wollen.
Damit hast du sowas von Recht. Man darf das in diesem Land aber nicht laut aussprechen. Der angebliche Fachkräftemangel existiert schon, wird aber vielen Bereichen aus einem einzigen Grund beschworen: Löhne drücken, Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. Es gibt Beispiele wo die Fachkräfte tatsächlich aus Europa kamen. Die jungen Leute hatten es in ihren Ländern schwer. Am Ende des Tages sind viele wieder zurück. Deutschland ist nicht das Land, wo die Milch den Berg hinunter fließt. Gute Fachkräfte lassen sich nicht verheizen, nur weil einige Aktionäre und Konzernlenker meinen, ihre Margen verbessern zu wollen. So blöd ist keiner.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Modell T »

Streiken und streiken sind 2 Paar Stiefel. In den letzten 35 Jahren im Betrieb haben wir nur einmal Ausgleichszahlung bekommen. Die haben es bei uns immer so hingebogen, das der Streik nur so lange dauerte, das die IGM nicht zahlen mußte. Ging also schlichtweg voll zu Lasten des Arbeitnehmers, in unserem Fall waren Zeitkonten gefragt.

Bei den Angestellten bin ich mir nicht sicher, ob es Faulheit oder Feigheit war. Will jetzt nichts lostreten und auch nicht alle über einen Kamm scheren. Bei uns war es so, könnte ja der Chef mitbekommen das man streikt. Wenn 400 Mitarbeiter gestreikt haben, waren höchstens 10 - 15 Angestellte dabei von 600. Meine Erfahrung zu dem Thema, geht der Laden den Bach runter oder wie in meinem Fall, man geht in Rente, interessiert es keine S... mehr wie sehr du dich für die Firma aus dem Fenster gelehnt hast. War halt immer lustig, mein Chef fragte in befehlendem Ton: "Sie gehen durch die Abteilung und nehmen auf wer weiter arbeitet und schauen sie, das die auch arbeiten." War mir immer eine Freude zu antworten, tut mir leid, ich streike mit. Da ist er halt selbst durch die Halle geschlappt!

Der Betrieb war mir nicht egal, habe ja auch gutes Geld dort verdient und ja, ich war auch schon Streikbrecher wenn es um wichtige Kundentermine ging. Ist ein furchtbares Gefühl durch das Drehkreuz zu gehen wenn der komplette Betrieb bestreikt wird. Das man da keine Prügel bezieht grenzt an Wunder. Aber die Kunden sind es die uns unseren Wohlstand garantieren!

So hat wieder wie alles im Leben, immer zwei Seiten.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Weyoun »

daXXes hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 16:54 Wenn ich mich noch recht an die Aussagen meines Fahrlehrers erinnere, dürfen die erst ab 21 alleine gewerblich unterwegs sein. Ab 18 ist das Fahren nur im Rahmen der Ausbildung erlaubt. Kann mir aber schon vorstellen, dass das einige Speditionen und Fuhrparksbetreiber wieder ,,sehr großzügig" auslegen...
Das mit dem Alter von 21 kenne ich auch so vom Bund (Führerschein mit 18 vom Bund spendiert bekommen, aber auf dem Bau erst ab 21 offiziell nutzbar). Mein Frage war aber eine andere: Wie lang ist wirklich die Ausbildung des Bus- oder LKW-Fahrers, bis man die Azubis ohne Aufsicht Passagiere oder z.B. Gefahrgut durch Deutschland schippern lässt? Ich habe manchmal das Gefühl, dass jemand mit passendem Führerschein noch aus Bund-Zeiten recht schnell den Personenbeförderungsschein erhält und die tatsächliche Ausbildung doch verdammt kurz ist.
daXXes hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 16:54 Wie ist das denn, wenn Arbeitnehmer streiken, die kein Mitglied in der Gewerkschaft sind? Die bekommen dann doch auch keine Ausgleichszahlung für den Lohn? Von daher nachvollziehbar, dass da nicht jeder mitmachen will...
Solange keine Urabstimmung stattgefunden hat, bekommen auch Gewerkschaftsmitglieder keinerlei Streikgeld. Und vor der Urabstimmung nennt man das ja auch nur "Warnstreik". Seit ich im Arbeitsleben bin, habe ich noch keine Urabstimmung miterlebt. Somit sollten immer alle im Unternehmen warnstreiken und gleichermaßen die paar Stunden Gleitzeit oder auch mal einen ganzen Tag opfern. Das sollte man schon mal bereit sein, als Solidarität aufzubringen.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Adiaturix »

Weyoun hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 17:22
daXXes hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 16:54 Wenn ich mich noch recht an die Aussagen meines Fahrlehrers erinnere, dürfen die erst ab 21 alleine gewerblich unterwegs sein. Ab 18 ist das Fahren nur im Rahmen der Ausbildung erlaubt. Kann mir aber schon vorstellen, dass das einige Speditionen und Fuhrparksbetreiber wieder ,,sehr großzügig" auslegen...
Das mit dem Alter von 21 kenne ich auch so vom Bund (Führerschein mit 18 vom Bund spendiert bekommen, aber auf dem Bau erst ab 21 offiziell nutzbar). Mein Frage war aber eine andere: Wie lang ist wirklich die Ausbildung des Bus- oder LKW-Fahrers, bis man die Azubis ohne Aufsicht Passagiere oder z.B. Gefahrgut durch Deutschland schippern lässt? Ich habe manchmal das Gefühl, dass jemand mit passendem Führerschein noch aus Bund-Zeiten recht schnell den Personenbeförderungsschein erhält und die tatsächliche Ausbildung doch verdammt kurz ist.
daXXes hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 16:54 Wie ist das denn, wenn Arbeitnehmer streiken, die kein Mitglied in der Gewerkschaft sind? Die bekommen dann doch auch keine Ausgleichszahlung für den Lohn? Von daher nachvollziehbar, dass da nicht jeder mitmachen will...
Solange keine Urabstimmung stattgefunden hat, bekommen auch Gewerkschaftsmitglieder keinerlei Streikgeld. Und vor der Urabstimmung nennt man das ja auch nur "Warnstreik". Seit ich im Arbeitsleben bin, habe ich noch keine Urabstimmung miterlebt. Somit sollten immer alle im Unternehmen warnstreiken und gleichermaßen die paar Stunden Gleitzeit oder auch mal einen ganzen Tag opfern. Das sollte man schon mal bereit sein, als Solidarität aufzubringen.
Auch bei Warnstreiks gibt es streikgeld von der Gewerkschaft. War zumindest bei mir so, als wir vor kurzem 3 Tage Warnstreiks hatten
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von aaof »

@Modell T

Ich habe zu den Gewerkschaften ja eine geteilte Meinung. Das Streikrecht wird immer als heilig in diesem Land bezeichnet. Das immer weniger Unternehmen (gerade im Osten) gar nicht mehr gewerkschaftlich organisiert sind, wird kaum erwähnt. 50% der Arbeitnehmer in diesem Land arbeiten in kleinen Unternehmen. Ich habe nur meine Ausbildung in einem großen Unternehmen bestreiten dürfen. Danach war ich immer in kleinen Mittelständischen Unternehmen, wo es sowas wie eine Arbeitnehmervertretung gar nicht gibt. Mein Unternehmen ist in einem Dorf ansässig, keine 10tsd. Einwohner und gehört mit 50-60 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern hier in der Region.

Es gibt kein Tarif oder eine Institution, die deine Rechte insbesondere vertritt. Willst du mehr Geld, musst du einzeln die Treppe hochklettern zum Chef.

Meine Einschätzung: große Unternehmen mit Gewerkschaft haben für ältere Mitarbeiter einen Vorteil. Bist du jung, wirst du nur beobachtet und von unzähligen Chefs bewertet. Da sind kleine Unternehmen im Vorteil. Kurze Hierarchien unterstützten eher immer jüngere Arbeitnehmer. Je älter du wirst, liegt darin aber eine Gefahr. Insbesondere wenn ein Generationswechsel in der GL stattfindet. Dann bist du als älter Mensch oft im Wege.

Ich bin schon lange für das österreichische Modell. Tarife für alle Berufe einzuführen, egal wie groß das Unternehmen ist. Aber das bekommen wir in DE niemals hin. Die Arbeitgeber gerade im Mittelstand haben eine zu große Macht.

Übrigens stellen gerade Unternehmen wie meines, mit ganz weitem Abstand die meisten Arbeitsplätze in Deutschland. Kein VW oder Siemens. Es sind die kleinen Unternehmen hierzulande.
Zuletzt geändert von aaof am Do 2. Mär 2023, 17:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Weyoun »

@Adiaturix
Also wir haben seit 2010 (solange bin ich in Nürnberg) keinen Cent Streikgeld bei vielen Warnstreiks erhalten. Und dabei waren diverse "1-Tages-Streiks" dabei. Drei Tage infolge gab es bei uns noch nie. Ich kann mich nicht erinnern, wann die IGM zuletzt zu drei Tagen hintereinander aufgerufen hat? Bei anderen Gewerkschaften (bei euch Verdi, oder?) sieht das vielleicht wieder anders aus. Meine älteren Kollegen meinten, der letzte große Streik war irgendwann in den 90-ern.
aaof hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 17:39 Das immer weniger Unternehmen (gerade im Osten) gar nicht mehr gewerkschaftlich organisiert sind, wird kaum erwähnt.
"Nicht mehr"? Im Osten gab es nach der Wiedervereinigung so etwas wie Tarifautonomie nie flächendeckend sondern nur rudimentär. Bis auf ein paar wenige Großkonzerne gibt es kaum ein Unternehmen, das z.B. nach IGM zahlt. Warum bin ich wohl in Nürnberg und verdiene dort meine Brötchen?
aaof hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 17:39 50% der Arbeitnehmer in diesem Land arbeiten in kleinen Unternehmen. Ich habe nur meine Ausbildung in einem großen Unternehmen bestreiten dürfen. Danach war ich immer in kleinen Mittelständischen Unternehmen, wo es sowas wie eine Arbeitnehmervertretung gar nicht gibt. Mein Unternehmen ist in einem Dorf ansässig, keine 10tsd. Einwohner und gehört mit 50-60 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern hier in der Region.
Jedem Mitarbeiter steht es frei, einen Betriebsrat zu gründen. Ich wünsche es z.B. den Mitarbeitern von Tesla in Grünheide von Herzen, dass sie den Mut aufbringen, einen solchen zu etablieren (Elon Musk ist einer der größten Feinde von Betriebsräten und Gewerkschaften), damit dort endlich mal IGM-Löhne nach brandenburger Tabelle gezahlt werden.
aaof hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 17:39 Es gibt kein Tarif oder eine Institution, die deine Rechte insbesondere vertritt. Willst du mehr Geld, musst du einzeln die Treppe hochklettern zum Chef.
Oder man gründet einen Betriebsrat. Man kann sich für solch ein mutiges Vorgehen sogar Rechtsschutz von Gewerkschaften einholen, falls der Chef denkt, er muss dich dafür feuern.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von aaof »

@Weyoun

Diese Antworten kenne ich schon oft. Gründet einen Betriebsrat. :roll:

Meine GL hat dieses schon vor Jahren entsprechend beantwortet, wenn es dazu kommen würde. Was dies bedeuten würde. Die, Zusatzleistungen werden einfach gestrichen, nur wer will das unterstützen? Gewerkschaft ja, aber zu Lasten der 13,5 Monatsgehälter? So dumm ist doch keiner. Diese Leistungen können ohne Probleme gestrichen werden, die Unternehmen finden da immer Mittel und Wege.

Und jeder ist sich doch selbst der Nächste, du findest keine Leute, die ihre Haut für andere herhalten wollen.

Es ist utopisch davon auszugehen, in kleinen Unternehmen eine Gewerkschaft einfach mal so zu gründen.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Modell T »

Noch ein Faktor der nicht sehr angenehm, aber wahr ist. Nur weil man in der Gewerkschaft ist, hat man noch keinen guten Betriebsrat. In kleinen Betrieben mag das überschaubar sein und wer sich da freiwillig meldet hat wohl echtes Interesse seinen Kollegen zu helfen. In großen Betrieben haben die so viel Vitamin B, dagegen kommst du nicht an. Als ERA kam, mußten sie meiner Frau eine Lohngruppe mehr geben, dafür hat man die Punkte gezwackt und das waren die Betriebsräte und nicht die Vorgesetzten. Warum, weil alle Betriebsräte irgendwie verbandelt waren mit den "Kollegen" in dieser Abteilung. Kann ja nicht sein, das eine Frau den gleichen Lohn bekommt wie ein Mann. Daraufhin habe ich beide Mitgliedschaften sofort schriftlich gekündigt. Zwei Tage später standen 5 Betriebsräte vor mir. Ich habe mich nicht weichklopfen lassen. Dann kam der Zeitpunkt das ich meine erste Meisterstelle und somit meinen Angestelltenvertrag bekommen sollte. Ein vertrautes Gespräch mit unserem Betriebsratsvorsitzenden unter 4 Augen machte mir unmissverständlich klar, ohne Mitgliedschaft kein Meisterposten. Noch Fragen Kienzle?

Jetzt könnt ihr euch denken was ich von Betriebsräten halte. Ein Sumpf oder besser gesagt, Morast.
Dennoch brauchen wir Gewerkschaften, das will ich nicht bestreiten. Ohne würden wir wahrscheinlich noch 50 Stunden arbeiten und könnten gerade so überleben. Oder es gäbe gar keine Arbeit außer Landwirtschaft und selbst die ist ja mittlerweile industriell geprägt oder besser genötigt!
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von schlosserrichi »

Modell T hat geschrieben: Do 2. Mär 2023, 14:18 Zumindest in der Industrie werden die Azubis mit Samthandschuhen angefasst und was Arbeit ist wissen die nicht.
In der Industrie werden ihnen zumindest ihre Rechte beigebracht.
Das kann dann freilich dazu führen, dass gewisse Meister (vor allem im Handwerk), die jahrelang ihre Lehrlinge ausgebeutet und sich zurechtgebogen haben, auf einmal schlucken, wenn der in der Industrie ausgebildete frischgebackene Geselle nicht so "pariert" wie es Meisterchen gerne hätte. Da ist dann nämlich nix mehr mit 12 Stunden und mehr rackern, unbezahlten Überstunden, missachteter Arbeitssicherheit und dergleichen, wenn potentiell jederzeit Genossenschaft und Kammer auf der Türschwelle stehen können.
Dies ist übrigens auch einer der Gründe für das "will ja keiner mehr körperlich arbeiten".

Ein anderer Grund ist, dass die Leute eine Ausbildung haben wollen, die sich auch tatsächlich so nennen kann.
Viele sogenannte "Ausbildungsbetriebe" können und wollen das aber nicht leisten, da sie einfach nur unterbezahlte Hilfsarbeiter wollen, die sie im Laufe der "Ausbildung" zu hörigen Gesellen heranzüchten können (und was das alles kostet, heidernei... der Junge soll schließlich arbeiten!). Richtige Fachkräfte, die dann später auch dazu fähig sein würden, den Betrieb weiterzuführen, wenn "der Alte" aufhört, bekommt man dadurch zwar nicht, aber dazu gibt es ja schließlich DIE Lösung schlechthin:
"Fachkräftemangel" und "es will ja keiner mehr solche Jobs machen" schreien.
Irgendjemand muss ja der Schuldige sein, (Berufs-)Schulen, Elternhaus, Lehrlinge, nicht wahr?


Betreffs Betriebsräten, den sogenannten "Arbeitnehmervertretern", muss ich Dir aber zustimmen.
Ein Staubsaugervertreter verkauft...? - Staubsauger
Ein Versicherungsvertreter verkauft...? - Versicherungen
Ein Arbeitnehmervertreter verkauft...? - Arbeitnehmer
Zuletzt geändert von schlosserrichi am Do 2. Mär 2023, 20:40, insgesamt 1-mal geändert.
nuBox-5.2: Front 2x 483, Center 1x CS-413, Rear 2x 311, Subwoofer 2x XW-700; AVR: Marantz SR-6011
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