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Boxenaufstellung

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

Hallo AJM,

du hast doch ohnehin eine besondere Situation ("Rundum-Stereo")- auf die ist komischerweise gar keiner eingegangen (obwohl du eingangs deutlich darauf hingewiesen hast) - deswegen laufen die gegebenen Tipps m.E. ein bisschen ins Leere :roll:

Meine Überlegung: deine 4-Boxen-Lösung zeigt, dass du nicht der typische Stereohörer bist, der von Box L zu Box R jedes Instrument zentimetergenau orten möchte; die "falsche" Aufstellung der Boxen begünstigt dieses "Rundum" noch durch seitliche Reflexionen (für den Stereo-Puristen sind das natürlich schlimme Wiedergabefehler ;-)).

Erlaubt ist, was gefällt :!:

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
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AJM
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Beitrag von AJM »

Hi g.vogt!

Du hast es wieder mal auf den Punkt gebracht. Danke!
Ich kann dazu auch nur noch mal sagen, dass sich der Klang mit der Anschaffung der Boxenständer sehr zum positiven verändert hat, und jeder etwas probieren sollte mit der Aufstellung seiner Boxen, was ich mit meinem kleinen Bericht auch nur kurz darstellen wollte. Ich bin jetzt sehr zu frieden mit dem Klang meiner Anlage. Sicherlich könnte man noch was rausholen, aber wie schon gesagt, es sollte alles in einem realistischen Rahmen bleiben. :wink:
Mit freundlichen Grüßen an alle!
OL-DIE
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Beitrag von OL-DIE »

Hallo AJM,

ich möchte nur anfügen, dass deine Art "Stereo" zu hören gar nicht so weit weg ist von der Intention meiner Boxenaufstellung. Auch ich bin reiner Stereo-Hörer und habe 2 nuBoxen 310 im Rücken, die für besonders gute Raumabbildung sorgen. Sie sind allerdings als Hochpass über ein zweikanaliges Digital-Delay angeschlossen und strahlen ausschließlich Frequenzen über ca. 340 Hz ab. Außerdem ist dem Signal ein wenig Hallanteil beigemischt. Der Pegel dieser rückwärtigen Boxen ist allerdings im Vergleich zu den Hauptlautsprechern relativ niedrig, so dass diese Schallwandler sehr dosiert ins Klanggeschehen einwirken. Sie sind als solche praktisch kaum wahrnehmbar. Trotzdem tragen sie zur Konzertsaalatmosphäre bei, die ich sehr schätze.
...Meine Überlegung: deine 4-Boxen-Lösung zeigt, dass du nicht der typische Stereohörer bist, der von Box L zu Box R jedes Instrument zentimetergenau orten möchte; die "falsche" Aufstellung der Boxen begünstigt dieses "Rundum" noch durch seitliche Reflexionen (für den Stereo-Puristen sind das natürlich schlimme Wiedergabefehler ). ...
Das ist sicher eine verbreitete Sicht der Dinge. Das zentimetergenaue Orten von Instrumenten ist mir jedoch selbst bei meinen Konzertbesuchen noch nie wirklich gelungen. Erst letzte Woche habe ich ein zweistündiges klassisches Konzert besucht. Gespielt wurde Mozart (Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 KV 219, Felix Mendelssohn Bartholdy Symphonie Nr. 3 "Die Schottische" und Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4). Das Konzert war ein Traum, die Auswahl der Stücke ebenso. Der Saal hat eine hervorragende Akustik und m. W. nach keine parallelen Wände. Was aber im Originalkonzert auffällt ist die enorme Durchhörbarkeit, Klarheit und Räumlichkeit der Darbietung. Außerdem fehlt dem Original jeder Anflug von Schärfe und selbst in großer Besetzung (ca. 50 Musiker) wirkt so ein Konzert nie ungebührlich laut. Beeindruckend ist auch die Mühelosigkeit und Dynamik der Klangentfaltung, kein Ton wirkt akustisch angestrengt. Weiterhin bemerkte ich, das die erste Violine der Originaldarbietung im Vergleich zur Musikkonserve akustisch weniger hervorsticht. Das Orchester ist daher im Original etwas mehr präsent. Offensichtlich liegen solche Abweichungen aber in der Abmischung der Aufnahme im Studio begründet. Die erste Geige soll wohl etwas aus dem Klangkörper hervortreten :roll: .

Nach dem Konzert habe ich sofort meine entsprechenden CDs hervorgeholt und die Konserve gegengehört. Daher weiß ich, dass unsere Art des Musikhörens nicht zu einem unwirklichen Klangbild führen muss. Meine Anlage liegt, soweit ich das vergleichen kann, recht nah am Original. Hier habe ich sie genauer beschrieben.

Gruß
OL-DIE
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Beitrag von g.vogt »

Hallo OL-DIE,

hehe, solche Gedanken huschen mir bei Konzerten (ob im Zuschauerraum sitzend oder der Chortreppe stehend) auch gelegentlich durch den Kopf. Dann spitze ich die Ohren, lausche dem Charakter einzelner Instrumente oder versuche zu ergründen, wie genau ich denn "im richtigen Leben" Instrumente erkennen und orten kann.

Das mag ein bisschen verrückt klingen, aber mir hilft es, den "Wiedergabefehlern" meiner Anlage versöhnlicher gegenüberzutreten und mich weniger der Technik, sondern eher der Musik zuzuwenden ;-)

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
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Beitrag von OL-DIE »

g.vogt hat geschrieben:...mir hilft es, den "Wiedergabefehlern" meiner Anlage versöhnlicher gegenüberzutreten und mich weniger der Technik, sondern eher der Musik zuzuwenden ;-)
Hallo Gerald,

das ist ja der tiefe Sinn des Ganzen. Selbstverständlich machen hochwertige Geräte an sich vielen Leuten (Männern? :wink: ) durch ihr Dasein schon viel Freude. Aber mir geht es in erster Linie um das Hören. Wobei ich schon viele "Klimmzüge" mache, damit es besonders gut gelingt. Allerdings kann ich wegen meiner Einstellung lange bei bewährten Dingen bleiben und sehe mein Heil nicht im beständigen Wechsel der Wiedergabeapparatur. Eher in der Feinabstimmung, Ergänzung und Optimierung.

Gruß
OL-DIE
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Beitrag von g.vogt »

Hallo OL-DIE,
OL-DIE hat geschrieben:...das ist ja der tiefe Sinn des Ganzen.
und man kann sich durch solche Foren wie dieses auch ganz schön verrückt machen lassen. Wenn man da mitunter liest, wie die neue Box/der neue Verstärker/der neue Player/die neuen Absorber... den Klang verbessert habe, sich eine authentische Bühne aufbaue, jedes Instrument regelrecht greifbar würde usw. (keine Spinnerei, alles vorgekommen), kommt einem die eigene Ausrüstung schnell völlig unzureichend vor.
Und wenn man dann in ein Konzert geht, ist es eine regelrechte Erleichterung, wenn man erlebt, "wie das Picolo durch den Raum geistert" und man eben nicht sagen könnte, wo genau es eigentlich sitzt, dann sorgt das wieder für eine gewisse Erdung :lol:
Es gibt aber auch sehr beeindruckende Erlebnisse im Konzert (in technischer Hinsicht). Ich werde nie vergessen, wie ich das erste Mal eine Aufführung in der wiedereröffneten Semperoper erleben durfte. Ganz oben saß ich, im obersten Rang, und ich konnte das Atmen der Sänger hören...

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Raico

Beitrag von Raico »

Hi OL-DIE!
Hi Gerald!

Dass ein Orchester nie über Gebühr laut wird, kann ich nicht bestätigen: Alte Oper Frankfurt vor einigen Jahren,
Mahler 2. Sinfonie. Auf der Empore, die ziemlich weit weg ist von der Bühne, haben sich mehrere Damen die Ohren zugehalten. Es war überwältigend. Die Dynamik ist halt immer noch größer, als irgendeine Musikanlage zu Hause reproduzieren könnte.

Bei Kammer- und Barockmusik ist das schon anders. Da klingt es häufig im Konzert leiser als von Konserve.
Den Spaß mit der Ortbarkeit von Instrumenten bei echten Konzerten mache ich mir auch manchmal. Meist ist es so, wie ihr es beschreibt: Der Klang ist klar und unaufdringlich, ohne dass die Instrumente auf den Zentimeter genau ortbar sind. Da müssen dann schon die Augen nachhelfen.

Dennoch versuche ich, dem auf der Tonquelle gespeicherten Klangbild so nahe wie möglich zu kommen. Je nach Stimmung und Musikstück mag ich sowohl etwas halligere Klangbilder als auch den "Spaltklang" wie ihn z.B. die Toningenierue von Decca zur Perfektion getrieben haben. Dafür braucht es dann schon eine Anlage, die die Detailortung der Aufnahme auch wiedergeben kann.

Außerdem bin ich der Meinung, dass realistische Klangbilder sich nur auf einem voluminösen und tiefreichenden Bass aufbauen können. Da mögen Kompaktboxen noch so gut sein - ein großes Sinfonieorchester braucht einfach mehr. Das gilt sogar schon für ein Klavier! Aber das siehst du, OL-DIE, ja wohl ähnlich.
Ich finde deinen ausgereitzten Ansatz von "Pseudoräumlichkeit" in jedem Fall spannend und legitim und würde mir so etwas gerne mal anhören.
Zuletzt geändert von Raico am Do 7. Jul 2005, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
OL-DIE
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Beitrag von OL-DIE »

Hallo Gerald,

deinem Beitrag stimme ich völlig zu. Manchmal denke ich, dass der Besuch eines klassischen Konzertes manchen (möglicherweise etwas verbissenen) Technik-Freak wieder klarer sehen ließe. Und wenn der Technik-Freak gar kein Klassik-Freund ist? Nun, nach dem Konzertbesuch wäre er es womöglich :roll: :wink: .

In diesem besten Sinne,

Gruß
OL-DIE
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Beitrag von OL-DIE »

Raico hat geschrieben:Ich finde deinen ausgereitzten Ansatz von "Presudoräumlichkeit" in jedem Fall spannend und legitim und würde mir so etwas gerne mal anhören.
Du bist herzlich eingeladen! Kannst mir gerne mal eine PN schicken, falls du Interesse an einem Hörtermin hast.

Gruß
OL-DIE
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AJM
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Beitrag von AJM »

Hi ihr beiden!

Um mein Hörempfinden mal zu schildern.
Also…Stereo mit 4 Boxen, davon die vorderen richtig angeschlossen und die beiden hinteren habe ich verpolt angeschlossen. Das musste ich so machen, da ich zuerst bei richtiger Polung ein Bassloch hatte. Darauf hat mir der gute Herr Vogt geraten, die hinteren beiden verpolt anzuschließen. Danach hatte ich einen sauberen Bass und die Effekte haben sich auch verändert, aber im positiven Sinne.
Wenn ich nun Musik höre, dann kommt die Stimme hauptsächlich aus den beiden vorderen Boxen. Auch der Bass kommt hauptsächlich aus den vorderen Boxen und aus dem Sub.
Die hinteren beiden geben die Effekte wieder. Es hört sich aber trotzdem noch nach Stereo an, denn die Darstellung ist sehr kompakt, und nicht wie bei Surround. Zum Beispiel eine Flöte, Gitarre, usw. kommen dann von hinten, aber nicht richtig detailliert, weil die hinteren ja auch den ganzen Sound wiedergeben, aber man hört sie etwas deutlicher als alles andere.
Bei elektronischer Musik kann man diese Effekte gut hören, aber auch bei Rock Musik.
Auch wenn ich mir einen Film angucke trifft das zu. Es ist natürlich nicht mit Surround zu vergleichen. Denn ich habe ja nicht nur die Effekte aus den hinteren Boxen, sondern das ganze Spektrum an Musik. Das gefällt mir sehr gut. Das war zum Beispiel ein Grund, warum ich mit 4 Boxen arbeite.
Ein weiterer Grund war…wenn ich Besuch habe, hat jeder was von der Musik, egal wo der jenige in meinem Hörraum sitzt, ob auf dem linken Sofa, rechten Sofa oder auf meinem Hörplatz. Jeder hört aus mindestens 2 Boxen Musik.
Zu eurer Klassik Diskussion kann ich leider nichts sagen, denn damit kenne ich mich leider gar nicht aus. Ich danke euch.
Mit freundlichen Grüßen an alle!
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