Ich wurde (im HiFi-Forum) öfters darauf hingewiesen, dass Messwerte nichts mit Klangqualität zu tun haben.
Ok. Nehmen wir also an, daß Messwerte bei "feinen" Unterschieden irrelevant sind.
Setzen wir uns ein beliebiges Ziel, z. B. möglichst verfälschungsfreie Wiedergabe am Hörplatz in einem durchschnittlichen Wohnzimmer.
Und nehmen wir weiterhin an, dass jeder, der in diesem Forum einen Verbesserungsvorschlag macht (z. B. bessere Kabel, besserer Lautsprecher aus Direktvergleich *) ), für sich genommen recht hat.
Nehmen wir weiterhin an, es kommen sehr viele User in das Forum, und jeder erzählt von seinen Verbesserungen, Direktvergleichen und seinem daraus resultierenden Hörerlebnissen.
Ich behaupte:
Dann würde das Forum am Schluss fast keine Information mehr beinhalten.
Denn wenn alle Aussagen für sich genommen wahr sind, kaum eine aber auf konkret nachvollziehbaren und messbaren Verbesserungen Richtung ZIEL beruht, dann weiss man am Schluss überhaupt nicht mehr, wem man glauben soll und wird auch das Ziel nie erreichen, da der Eine etwas besser findet, der andere aber nicht.
Daher finde ich es wichtig (genauso wie in der Medizin, wo ungeprüfte Heilverfahren im Zweifelsfall nur wichtige Zeit und Geld kosten), zunächst auf nachvollziehbare (wissenschaftliche?) Untersuchungen zu setzen.
Meiner (unmaßgeblichen) Ansicht nach ist der einzig "saubere" Weg, hinreichende physikalisch-logische Anforderungen zu stellen, mittels Hörtests herausgefundene "Grenzen" einzuhalten und erst am Schluß über den "Klang" ("Höreindruck") zu berichten **).
Was meint Ihr dazu?
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*) Siehe auch User "Albus" im HiFi-Forum. Direktvergleiche werden angezweifelt. Es wird auch Literatur zum Thema genannt.
**) Lt. Albus weiß sogar Bob Katz, Master of Mastering oft nicht, wie er von Höreindrücken berichten soll.
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Rein theoretisch - Messwerte (auch bzgl. VooDoo)
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Re: Rein theoretisch - Messwerte (auch bzgl. VooDoo)
Was für Hörtest, wer hat daran teilgenommen, mit welchem Equipment, in welchen Räumlichkeiten und mit welcher Quelle durchgeführt? Nein, Akustik ist ebenso wie Optik kein rein wissenschaftlich belegbares Phänomen, sondern beruht zu einem nicht unerheblichen Teil auf rein subjektiven Empfindungen, die sich, wie Du selbst geschrieben hast, nicht quantifizieren läßt.schabbeskugel hat geschrieben:Meiner (unmaßgeblichen) Ansicht nach ist der einzig "saubere" Weg, hinreichende physikalisch-logische Anforderungen zu stellen, mittels Hörtests herausgefundene "Grenzen" einzuhalten und erst am Schluß über den "Klang" ("Höreindruck") zu berichten **).
Vor diesem Hintergrund halte ich es für sehr schwierig, meßbare Größen als ein unumstößliches oder gar in ihren jeweiligen Bereichen einzig gültiges Kriterium für eine "gute" Hardware heranzuziehen, denn weder sind sie ein Garant für sowas, noch stehen sie ohne Alternativen dar. Es gibt durchaus Boxen mit abenteuerlichen Frequenzgängen, die trotzdem sehr homogen und musikalisch klingen, umgekehrt gibt es solche mit nahezu perfekten Frequenzgängen, die alles andere als audiophil klingen. Selbiges gilt für nahezu alle meßbaren Dinge...
greetings, Keita
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Lieber Koala (nicht Ironisch gemeint),
Ich frage mich auch oft, was das Thema Frequenzgang angeht, warum sich Menschen, die bei einem Lautsprecher z. B. die (vorlauten) Bässe vermissen, sich nicht einfach einmal einen Equalizer kaufen und die Bässe aufdrehen?
Ich werde jetzt erst noch ein bisschen Nachdenken und melde mich dann später/morgen nochmal.
wäre es dann nicht gut, wenn man wenigens den "reproduzierbaren", oder sagen wir: allgemein anerkannten Teil dieses Phänomens erforschen und veröffentlichen würde?Akustik ist ... kein rein wissenschaftlich belegbares Phänomen
Ich wäre gespannt, wieviel besser (oder langweiliger?) diese erst klingen würden, wenn ein vorgeschalteter DSP den (Freifeld-)Frequenzgang linearisiert.Es gibt durchaus Boxen mit abenteuerlichen Frequenzgängen, die trotzdem sehr homogen und musikalisch klingen.
Ich frage mich auch oft, was das Thema Frequenzgang angeht, warum sich Menschen, die bei einem Lautsprecher z. B. die (vorlauten) Bässe vermissen, sich nicht einfach einmal einen Equalizer kaufen und die Bässe aufdrehen?
Ich werde jetzt erst noch ein bisschen Nachdenken und melde mich dann später/morgen nochmal.
Es wäre sicherlich interessant zu erforschen, ob es überhaupt einen "gemeinsamen" Nenner gibt oder ob Klangempfinden so individuell ist, daß sich nur für bestimmte Gruppen/"Klangfarben" Schnittmengen ermitteln lassen.schabbeskugel hat geschrieben:wäre es dann nicht gut, wenn man wenigens den "reproduzierbaren", oder sagen wir: allgemein anerkannten Teil dieses Phänomens erforschen und veröffentlichen würde?
Sie klingt in jedem Fall anders, und das wär schon ein KO-Kriterium, sofern sie im Urzustand einen Wohlklang produzieren kann, denn durch die Linearisierung wird der Charkter der Box derart verändert, daß im Grund eine "andere" Box dadurch entsteht.Ich wäre gespannt, wieviel besser (oder langweiliger?) diese erst klingen würden, wenn ein vorgeschalteter DSP den (Freifeld-)Frequenzgang linearisiert.
Weil ein Equalizer nicht in der Lage ist solche Phänomene zu egalisieren, da Equalizer an einem definierten Punkt eingreifen, der durch die zu beeinflussende Frequenz bestimmt wird. Fehlender Bass oder unterbelichtete Höhen sind jedoch i.d.R. breitbandiger Natur, so daß punktuelle Einflußnahmen sich zwar dem gewünschten Ideal annähern können, jedoch nicht zu zufriedenstellenden Resultaten führen können, da das ganze mehr oder minder eine Berg-und-Tal-Kurve wäre. Hinzukommt, daß die "handelsüblichen" Equalizer zu grob arbeiten, d.h. ein grafischer Equalizer bietet je nach Anzahl der Bänder zwischen 1/3 und einer Oktave als Intervalle an, klassische parametrische Equalizer (analog) lassen selten "sich überlappende" Eckfrequenzen zu.Ich frage mich auch oft, was das Thema Frequenzgang angeht, warum sich Menschen, die bei einem Lautsprecher z. B. die (vorlauten) Bässe vermissen, sich nicht einfach einmal einen Equalizer kaufen und die Bässe aufdrehen?
Um einen gleichmäßigen Bass- oder Trebleboost zu ermöglichen, müßte die Anhebung breitbandig und vorallem gleichmäßig einsetzen, wobei die Anhebung zum restlichen Frequenzband hin stetig abnehmen müßte, um keinen "Versatz" in der Frequenzkurve zu produzieren. Die ABLs sind in der Lage solche Einflußnahmen durchzuführen, die Diagramme der möglichen Frequengänge zeigen sehr schön, wie sowas optimalerweise auszusehen hat.
greetings, Keita