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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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#3 aus der "Italian Genre Cinema Collection" von Camera Obscura, Digipak im Schuber


Schön, nackt und liebestoll (Italien 1972, Originaltitel: Rivelazioni di un maniaco sessuale al capo della squadra mobile)

Sollte eine Dame auf der falschen Fleischpeitsche reiten, wird sie in des Schlitzers Klinge gleiten

Der Kriminalbeamte Capuana (Farley Granger) muss sich mit einer grausigen Mordserie beschäftigen. Ein gnadenloser Killer sucht untreue Ehefrauen auf, tötet diese auf bestialische Weise mit einem Messer. Am Tatort lässt der Mörder stets einige Fotos zurück, auf dem die Opfer während ihrer Seitensprünge zu sehen sind. Alle Opfer verbindet nicht nur der Hang zum Ehebruch, sämtliche Frauen führten ein luxuriöses Leben, gehörten zur wohlhabenden und unbekümmerten Oberschicht. Trotz seiner jahrelangen Erfahrung kann Capuana den Täter nicht stellen, eine erste Spur entpuppt sich als Sackgasse...

"Schön, nackt und liebestoll" ist ein Giallo wie aus dem Lehrbuch. Der Film aalt sich mit Wonne in den Standards des Genres, verzichtet gleichzeitig auf (nahezu) jeden Anflug von Eigenständigkeit. Wozu auch, denn Regisseur Roberto Bianchi Montero versteht es sehr gut, die rund 97 Minuten Spielzeit stilvoll und unterhaltsam auszufüllen. Dabei gehört Montero ganz sicher nicht zu den ersten Namen die fallen, wenn von den wichtigsten Regisseuren des Genres die Rede ist. Er war in unterschiedlichen Spielarten des italienischen Kinos aktiv, zählte zu den soliden Handwerkern, nicht zu den grossen Künstlern die Namen wie Mario Bava oder Dario Argento tragen.

Schon die erste Szene taucht tief in den Giallo-Kosmos ein. Wir sehen ein schöne Nackte, die offenbar auf sadistische Weise aus dem Leben gemessert wurde. Der folgende Vorspann leutet in gelben, orangen und roten Tönen, als Kontrast tauchen die schwarzen Umrisse des Killers auf. Ja, der Messermann, der alte Schnitter vom Dienst. DAS Klischee des Giallo-Schlitzers in Perfektion, schwarzer Mantel, schwarzer Hut und natürlich schwarze Handschuhe. Über das Motiv des Täters verrate ich selbstverständlich nichts, doch die Auflösung folgt -wie überraschend- brav der Norm. So passt es vortrefflich ins blutige Bild, wenn das Drebuch manchen Ansatz im Sande verlaufen lässt. Den Fan des Genres wird es nicht stören, einer solchen Prachtsuhle sieht man kleine Unzuänglichkeiten gern nach.

Bisweilen wird im Giallo die Arbeit der Polizei in den Hintergrund gedrängt, nehmen Privatpersonen die Nachforschungen in die eigenen Hände. SNUL (ich bin kein Freund von Abkürzungen, doch diese mag ich) baut auf einen bodenständige Spürnase mit Polizeimarke, die von Farley Granger mit unaufgeregter Seriösität gespielt wird, auf ruppige Arbeitsweisen verzichtet er im Regelfall. Wir bekommen Einblicke in sein Privatleben, er führt eine -so sieht es zumindest aus- intakte Ehe, seine Gattin Barbara wird von der bezaubernden Sylva Koscina dargestellt. In Nebenrollen sehen wir Chris Avram, Silvano Tranquilli und Luciano Rossi. Herrn Rossi kennt jeder Freund des italienischen Genrekinos, sein wirrer Blick brachte ihm manche Schurkenrolle ein. Neben Granger ist Rossi dann auch der einprägsamste Vertreter innerhalb der Herrenriege, als merkwürdiger Leichenverschönerer gerät er ins Visier des leitenden Ermittlers. Genug von den Kerlen, denn SNUL bietet eine stattliche Anzahl schöner Frauen auf, die selbst für einen Giallo erstaunliche Ausmaße erreicht. Sylva Koscina habe ich bereits genannt, Annabella Incontrera hat man Angela Covello als Tochter zur Seite gestellt. Femi Benussi erfreut zwangsläufig das Auge, meine Favoritin ist jedoch die äusserst heisse Rotfüchsin Krista Nell, bei deren Anblick meine ranzigen Körpersäfte zu brodeln beginnen. Mit Nieves Navarro ist sogar eine echte Legende des Genres am Start. Ihr Part wirkt leider ein wenig isoliert, sie schenkt dem Zuschauer allerdings die offensivste Erotikszene des Streifens, also werde ich mit Sicherheit nicht meckern. Ich verzichte an dieser Stelle ganz bewusst darauf, andere Werke aus der Filmographie der einzelnen Schauspieler aufzuzählen, weil in diesem Fall der Rahmen eines Kurzkommentares deutlich gesprengt würde. Wer mehr Infos benötigt wird im Netz fündig, Kenner können die klangvollen Namen sowieso zuordnen.

Noch immer geht mir die Krista Nell nicht aus dem Kopf, doch auch Femi Benussi und Angela Covello sorgen für Unruhe in meinem Hormonhaushalt. Unfassbar, selbst eine Halbgöttin wie Nieves Navorro zählt in diesem Film nicht zu den allerschönsten Vertreterinnen des starken Geschlechts, ein Beleg für die "Frauenpower" dieser Sause! So schön und anmutig die Damen sind, so verdorben und ruchlos sieht es hinter der Fassade aus (Wir wollen lieber nicht wissen, wie erschreckend es hinter der Fassade des Verfasser aussieht). Gelangweilt von Luxus und Ehemann, da wird im Kaffeekränzchen auf den Putz gehauen, dass sogar einem Lustgreis wie mir die Ohren klingeln. Eine angemessene Überleitung zum Zungenschlag (wie passend) des Films. Die deutsche Synchronisation ist kernig und unterhaltsam, schiesst aber ab und zu ein wenig über das Ziel hinaus. Weniger im Bezug auf vulgäre Ausflüsse, mit denen ich noch nie ein Problem hatte, vielmehr kippt die Synchro ein paar Mal in Albernheiten ab. "Irgendwie" musste ich aber selbst in diesen Momenten grinsen, also keine Rüge meinerseits. Ob das Drehbuch die Moralkeule in der Hinterhand mit sich führt, soll bitte jeder Filmfreund selbst entscheiden. Zumindest kommt dieser Gedanke auf, man beachte das Verhalten des Ermittlers in den letzten Minuten. Erneut muss ich kurz auf die handwerklichen Qualitäten eingehen, die SNUL zu einer runden Sache machen. Regie, Drehbuch und Kamera, in allen Disziplinen gibt sich das Werk keine nennenswerte Blöße. Kurzzeitig mutet das blutige Treiben gar nach grosser Kunst an, ein Mord am Strand wird von Bildern erhabener Schönheit eingerahmt (um einen Anhaltspunkt zu nennen, bei der Sichtung werdet ihr noch viel mehr entdecken). Für den Score sorgte Giorgio Gaslini, der im Bonusmaterial der DVD zu Wort kommt.

Fazit: "Schön, nackt und liebestoll" ist ein Giallo der Fans erfreuen wird, den ich auch Einsteigern ans Herz legen möchte. Sicher, der Flick ist kein Höhepunkt des Genres, bietet aber alle relevanten Zutaten an. Für Liebhaber eine kleine Perle, für Einsteiger eine geeignete Vorspeise, es muss ja nicht gleich "Profondo Rosso" sein. Besonderes Lob verdient die DVD aus dem Hause Camera Obscura. Wie üblich für die "Italian Genre Cinema Collection", kommt die Scheibe in einem schicken Digipak samt Schuber, ferner liegt ein Booklet bei. Der Film liegt ungekürzt und in sehr schöner Qualität vor, neben der deutschen Synchronisation ist auch der italienische Originalton an Bord, ergänzend ein Audiokommentar mit Marcus Stiglegger und Christian Keßler. Der werte Herr Keßler sorgte zusätzlich für den Inhalt des interessanten Booklets, auf der DVD befindet sich eine sehenswerte Featurette mit Komponist Giorgio Gaslini. Damit nicht genug, ein Fotoroman zu SNUL und eine Bildergalerie runden das Paket ab. Eine Spitzenveröffentlichung für die ich Camera Obscura sehr dankbar bin. Macht bitte noch lange auf diesem Niveau weiter!!!

7/10 scheinen mir angemessen, die Hinweis auf die unvermeidbaren "Wohlfühlpunkte" ebenfalls. Hätte ich nicht bereits etliche Gialli gesehen, wäre die Bewertung sicher deutlich großzügiger ausgefallen. Für die DVD verdient Camera Obscura die Höchsnote! Wer bei dieser Prachtscheibe nicht zugreift, dem ist wahrlich nicht mehr zu helfen!

Lieblingszitat:

"Ihr Mann ist ein Krüppel und kann sicher nicht mehr bringen was sie von ihm erwartet"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von hank_chinaski »

Suicide Club (BRD, 2010)
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eine Abschlussarbeit eines Studenten von der Filmhochschule. Trotz vereinzelter Schauspielerischer Schwächen am Ende ein netter Spielfilm. Für mich eher ein Fernsehfilm, als Kino, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass er sehr deutsch ist :D

ansehbare 5,5/10
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält


Folge 70 - Ein tödlicher Preis (Deutschland 1980)

Der Taxifahrer Hugo Dornwall (Kurt Weinzierl) findet einen rätselhaften Koffer in seinem Auto, während er am Hauptbahnhof auf Fährgäste wartet. Am nächsten Tag gibt er das Gepäckstück bei der Bundesbahh ab. Wenig später ist Hugo Dornwall tot, er wurde in seinem Fahrzeug erstochen. Offenbar hatte der Taxifahrer den Koffer geöffnet und daraus Gegenstände entwendet, was den Unmut des Besitzers/Empfänger erregte. Harald Dornwall (Ekkehard Belle), der Sohn des Mordopfers, findet zehn pralle Beutel Rauschgift in der Wohnung seiner Eltern. Harald hintergeht die Polizei, er verschweigt vorsätzlich den brisanten Fund, gegen den Rat seiner Ehefrau Lisbeth (Monika Baumgartner). Gemeinsam mit Jakob Wilhelmi (Friedrich Georg Beckhaus), einem anderen Taxifahrer, will Harald das weisse Pulver zu Geld machen. Zu jeder Menge Geld...

Ekkehard Belle (der deutsche David Hasselhoff!?) steht im Zentrum der Handlung. Schmerz und Verzweiflung werden von der Gier nach Geld überschattet, doch den Wunsch nach Rache kann der junge Mann nicht ausblenden. Kurt Weinzierl spielt zu Beginn solide auf, Christiane Hammacher sehen wir als seine Gattin, die durch eine schwere Erkrankung ans Bett gefesselt ist. Monika Baumgartner hatte bereits in "Ute und Manuela" (51) einen starken Auftritt, nun gibt sie die ängstliche (recht naive) Ehefrau und fürsorgliche Schwiegertochter, der die Umtriebe ihres Gatten über den Kopf wachsen. Friedrich Georg Beckhaus wittert die Chance auf einen Haufen Zaster, überschätzt seine Möglichkeiten allerdings maßlos, Peter Eschberg taucht als knallharter Gauner auf.

"Ein tödlicher Preis" fährt (einmal mehr) ein interessantes Familiendrama auf, der Kriminalfall wird dabei aber nicht zu sehr an den Rand gedrängt. Wie weit geht ein ansonsten braver Durchschnittsbürger, wenn er von einem schmerzlichen Verlust und Rachegedanken gepeinigt wird, darüber hinaus die Hand nach viel Geld ausstrecken kann? Die Familie Dornwall wird als warmherzig und aufmerksam vorgestellt, daher lassen die tragischen Vorfälle den Zuschauer nicht kalt. Auch Friedrich Georg Beckhaus ist nicht als abgebrühter Abzocker gezeichnet, das Drehbuch verpasst ihm einen sehr menschlichen Anstrich. Der Koffer des Grauens kommt übrigens per Zug aus der Türkei. Gleich zu Beginn empfängt die Polizei die ankommenden Türken mit einem grossen Aufgebot, selbstverständlich samt scharfen Kötern. Klasse, so geht man also in Bayern mit Gästen um, ging es mir spontan durch den Kopf. Jedoch wird dies im weiteren Verlauf der Folge in ein anderes Licht gerückt, die massive Präsenz der Polizei hatte einen nachvollziehbaren Grund. Helmut Ashley gelang ein guter Beitrag zur Reihe, was man nicht von allen Folgen behaupten kann, die zuvor unter der Verantwortung des Regisseurs entstanden.

7/10 (gut)


***

Ferner im Player:

Orphan - Das Waisenkind (Kanada, USA, Deutschland, Frankreich 2009) - Die kleine Isabelle Fuhrmann pflügt als ultrafieses Waisenkind durch Leib und Seele ihrer neuen Familie. Neben Fuhrmann beeindruckt vor allem Vera Farminga als Mutter, die sich mit einer fürchterlichen Wahrheit konfrontiert sieht, aber durch Ereignisse in ihrer Vergangenheit ins Abseits gerät. Peter Sarsgaard hat als Vater keinen leichten Stand gegen die Damen, zumal die kleine Aryana Engineer als leibliches Töchterlein extrem süss anmutet.

Bereits mit der Neuauflage von "House of Wax" (2005) gelang Jaume Collet-Serra ein unterhaltsamer Film, auch "Orphan" findet meine Zustimmung. Die Blu-ray von Kinowelt geht völlig in Ordnung, ist inzwischen zu fairen Preisen erhältlich.

7/10 (gut)


City of the Living Dead (Italien 1980) - Leider wird dieser Fulci-Klassiker noch immer als Schlachtplatte wahrgenommen. Dabei ist der Streifen vor allem ein grandioser Atmosphären-Überflieger, der wunderschönen Italo-Horror der herrlichsten Sorte anbietet. Die Besetzung ist kultig, Catriona MacColl muss man einfach mögen, selbst Fulci war (wie häufig betont wird) sehr von ihr angetan.

In den achtziger Jahren machten abgenudelte Tapes auf dem Schulhof die Runde. Jeder "harte Bursche" musste unbedingt "Ein Zombie hing am Glockenseil" gesehen haben, ansonsten war man ein Weichei und/oder Popper, grins. Viel, viel später wanderte der Streifen auf DVD in die Sammlung, jetzt liegt er als Blu-ray vor. Zugegeben, als Bengel hangelte man sich begeistert von Mettgut zu Mettgut, ergötzte sich an den saftigen Panschereien. Doch selbst ich bleibe nicht von einer gewissen Weiterentwicklung verschont -obwohl ich mich dageben wehre- und sehe den Film inzwischen mit anderen Augen.

Heute kann ich Fulcis Volltreffer richtig geniessen, in die Atmosphäre eintauchen, mich an jeder einzelnen Einstellung erfreuen. Dank der sehr guten Blu-ray von Blue Underground, kann man den Film endlich in ordentlicher Qualität erleben. Nicht jeder Film "braucht" eine solche Auswertung, aber die Werke italienischer Meister profitieren ungemein davon, können sich nun erst richtig entfalten! Die BD bietet interessantes Bonusmaterial, die englische Synchro ist gut geraten, obschon mir die deutsche Version noch besser gefällt. Was solls, wenn mir nach dem deutschen Ton ist, lege ich eben die alte DVD ein.

9/10 = überragend (irgendwann wird dieser Edelstein die Höchstwertung erreichen!)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

22 Bullets (BD)

Jean Reno will aussteigen und seinem Gangsterdasein den Rücken zuwenden, doch irgendwer hätte es lieber wenn er die Radieschen von unten anschaut.

Hab ich einfach mal auf Verdacht ausgeliehen, da mich Jean Reno noch nicht enttäuscht hat. War auch diesmal kein Fehlgriff. Der aus "Willkomen bei den Scht'is" bekannte Kad Merad eignet sich auch hervorragend als Gangsterboss.

Ziemlich blutige Action und ein gewohnt knallharter Jean Reno.

Für mich etwas gewöhnungsbedürftig, dass der Film mehrmals an Fahrt aufnimmt und dann wieder der Spannunsbogen durch ruhigere Kapitel abreißt.

7.3
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von hank_chinaski »

Buffalo Soldiers 44 (Spike Lee, 2008)
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Ähnlich wie Inside Man aufgebaut: viele Rätsel lösen sich im Lauf des Films auf, Story in der Story usw.
Hat uns sehr gut gefallen, wegen tollem Klang und rasanter Erzählstruktur. Einzig beim Ende wird schon extremst auf die Tränendrüse gedrückt und so drastisch, dass es weniger ergreifend wirkt als vielmehr nervt.

7/10

Drive Angry
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Rasanter Streifen, total überdrehte Figuren, Comic-haft, handwerklich gut gemacht. Für vorrübergehenden Zeitvertreib durchaus empfehlenswert aber nichts, was bleibenden Eindruck hinterlässt.
6/10
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

Dawn of the Dead Directors cut aka Long Version

Zur Handlung muß man nichts weiter sagen.

Aufgrund einiger Längen die wohl den damaligen Umständen geschuldet waren kann ich keine Höchstnoten vergeben. Der eigentliche Directors Cut(American Theatrical Version) sohl wohl rasanter und weniger verwirrend aufgebaut sein.

8.2
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält


Folge 71 - Die Entscheidung (Deutschland 1980)

In einem Schlafwagen der Bahn wird eine Leiche aufgefunden. Das Mordopfer hatte seine Kabine zuvor mit Alf Hauff (Karl Heinz Vosgerau) getauscht, der in München die üppige Hinterlassenschaft seines verstorbenen Vaters übernehmen soll. Derrick vermutet sofort, dass Alf Hauff getötet werden sollte, seine These wird durch das befremdliche Verhalten der Familie Hauff untermauert. Besonders Ulrich (Hannes Messemer), Alfs Bruder, fällt dem Ermittler als labile, nahezu irrsinnige Persönlichkeit auf. Doch ist der stets hektische, unsichere und ängstliche Mann tatsächlich fähig einen Mord zu begehen? Sicher, Alf soll die Firma übernehmen, deren Führung der Erblasser seinem Sohn Ulrich nicht zutraute. Damit ist Ulrich faktisch entmachtet, jedoch wirken andere Mitglieder der Sippe weitaus berechnender...

Hannes Messemer dreht als psychisch labiler Charakter extrem auf, seine packende Darbietung dominiert diese Folge eindeutig. Eine großartige Leistung von Messemer, denn sein Spiel rührt den Zuschauer, seine Darstellung mutet nicht wie geschmacklose Überzeichnung psychisch kranker Menschen an. Gisela Uhlen sehen wir Ehefrau Messemers, sie spielt (wie so oft) eine kalte und herzlose Person. Brigitte Horney kommt als wandelnder Anachronismus daher, hat gemeinsam mit Tappert eine ganz starke Szene. Selbst in der auf den ersten Blick albernen Kostümierung, umgibt Horney eine damenhafte Aura, garniert mit einem melancholischen Blick in die glorreiche Vergangenheit. Sky Dumont und Christiane Krüger laufen als jüngere Generation der wohlhabenden Familie auf, Dumont eifert der kalten Arroganz Gisela Uhlens nach. Auf die Qualitäten von Horst Tappert muss ich nicht bei jeder Folge hinweisen. Auf ihn ist immer Verlass, hier imponiert er mit (s)einer ruhigen Vorstellung in besonderem Maße.

Zu Beginn tarnt sich "Die Entscheidung" als atmosphärisch dichter Kriminalfall. Ein Zug rauscht durch die Nacht, der Killer schleicht umher, der Schaffner wird ausser Gefecht gesetzt. Doch diese Schiene wird schnell wieder verlassen, die Folge entwickelt sich zu einem Familiendrama erster Güte. Vor allem bietet man großartigen Schauspielern eine Bühne, auf der sich allen voran Hannes Messemer austoben darf. Auch Brigitte Horney hat ihren großen Auftritt, während selbst die Nebenrollen durchweg hochklassig besetzt sind. Theodor Grädler lässt seinem Ensemble die lange Leine, die Schauspieler bedanken sich mit tollen Leistungen. Frank Duval untermalte das Geschehen mit passenden Klängen. Der Kriminalfall mag nur ein mittelprächtiges Konstukt sein, doch diese Tatsache ist (fast) unerheblich. Wäre die Auflösung dann doch ein wenig überraschender angelegt, hätten wir es mit einer der besten Folge der Reihe zu tun.

7,5/10 (gut bis sehr gut)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Nubox481fan hat geschrieben:Dawn of the Dead Directors cut aka Long Version

Zur Handlung muß man nichts weiter sagen.

Aufgrund einiger Längen die wohl den damaligen Umständen geschuldet waren kann ich keine Höchstnoten vergeben. Der eigentliche Directors Cut(American Theatrical Version) sohl wohl rasanter und weniger verwirrend aufgebaut sein.

8.2
Welche Fassung genau meinst du? Den sogenannten "Ultimate Final Cut"? Der hat nichts mit Romero zu tun, sondern stellt lediglich amateurhaftes Flickwerk dar (Ich mag den "UFC" trotzdem, doch er ist ganz klar die schwächste verfügbare Fassung, mal abgesehen von irgendwelchen "jugendfreien" Versionen).

IMHO ist der "Argento-Cut" (teils als "Euro-Cut" bezeichnet) die beste Fassung dieses Über-Klassikers!
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Weyoun »

Samstag Abend: Hannibal Rising (FSK 18) auf BluRay

Hatte zuerst Vorbehalte, doch der Film war wirklich gut (vor allem die letzten 10 Minuten im Film, die dafür sorgten, dass Hannibal nach vollbrachter "Arbeit" den "Job" nicht an den Nagel hängt, waren echt krass.
Jeder, der das Schweigen der Lämmer gesehen hat, muss die Anfänge hierzu unbedingt sehen.

LG,
Martin
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

Blap hat geschrieben:
Nubox481fan hat geschrieben:Dawn of the Dead Directors cut aka Long Version

Zur Handlung muß man nichts weiter sagen.

Aufgrund einiger Längen die wohl den damaligen Umständen geschuldet waren kann ich keine Höchstnoten vergeben. Der eigentliche Directors Cut(American Theatrical Version) sohl wohl rasanter und weniger verwirrend aufgebaut sein.

8.2
Welche Fassung genau meinst du? Den sogenannten "Ultimate Final Cut"?
K.A. wird bei Lovefilm, Directors cut genannt und geht 141 min. mit Abspann. Wo Du Flickwerk ansprichst ja so kommt einem diese Version stellenweise vor.

Wikipedia sagt.
Long Version
Die „Long Version“ wurde in aller Eile erstellt, um sie während der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 1978 möglichen Filmverleihern zeigen zu können.[13] 1994 gelangte sie als „Director’s Cut“ in Japan in die Kinos. Diese Bezeichnung war allerdings nur ein geschicktes Marketing-Manöver, denn der Film ist in dieser Version eher als Rohfassung anzusehen. Die Long Version, auch Extended Cut genannt, wurde im übrigen für Laserdisc-Veröffentlichungen auf dem amerikanischen Markt angefertigt. Hierin sah Romero die ursprüngliche Bedeutung dieser Schnittfassung. Angeblich bekundete Romero zu einem späteren Zeitpunkt sein Missfallen über diesen Schnitt, trotzdem ist die Long Version die am weitesten verbreitete Fassung in den USA. (etwa 139 Minuten)
Daher bin ich auf die Idee gekommen es könnnte diese Version sein.
IMHO ist der "Argento-Cut" (teils als "Euro-Cut" bezeichnet) die beste Fassung dieses Über-Klassikers!
Vielleicht mus ich mir den bei Gelegenheit mochmal zu Gemüte führen.
Grüße
Nubox481fan
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