Inder-Nett hat geschrieben:tiyuri hat sich viel Mühe gegeben, diskutiert aber leider etwas an der ursprünglichen Fragestellung vorbei, denn er diskutiert Vierpole, bei der Betrachtung von Phasenproblemen zwischen Lautsprecher und Verstärker geht es aber um Zweipol-Theorie.
Ich habe nicht nur die Grundlagen unseres Elektronikpraktikums genau gelesen,
sondern auch den Beitrag des Themenerstellers. Dabei habe ich bestimmte
Aussagen dessen zitiert und illustriert, nicht diskutiert!
Inder-Nett hat geschrieben:Hier haben wir kein Bode-Diagramm, sondern Betrag und Phase des Frequenzganges als Funktion der Frequenz.
Das Bode-Diagram stellt Betrag als Funktion der Phase dar und ist gewöhnlich ein Kreis-Diagramm.
In dieser Aussage wurden die beiden Darstellungsarten leider verwechselt.
Zudem ist eine Ortskurvendarstellung der
komplexe Frequenzgang
in Abhängigkeit der Betrag
und Phase!
fh-friedberg.de hat geschrieben:Während man bei der Ortskurvendarstellung den Frequenzgang nach Betrag und Phase in einem
einzigen Diagramm in der Gaußschen Zahlenebene darstellt, werden im Bode-Diagramm der
Betrag der Übertragungsfunktion H(f) und der Verlauf des Phasenwinkels Phi(f) in zwei getrennten
Diagrammen als Funktion der Frequenz aufgetragen.
Hier ein kleiner Auszug aus unserem EP-Skript:
Inder-Nett hat geschrieben:Und ausserdem hätte man schon hier stutzig werden sollen, wieso unser Tiefpass erster Ordnung eine negative Phasenverschiebung produzieren soll (wo wir doch wissen sollten, dass dies ein Privileg des Hochpasses ist

).
Die Funktion f(t)=sin(w t) hat einen Nulldurchgang im Ursprung, das erste Maximum bei pi/2 usw.
Die Funktion f(t)=sin(w t - phi) hat ihren Nulldurchgang phi/(2pi f)
später (Maximum entsp.).
(Frequenz=1Hz)

Das Argument w t - phi wird erst wieder Null, wenn t = phi/w.
Das bedeutet, dass eine
verspätete Sinuskurve ein phi < 0 hat.
(Man beachte natürlich die Periodizität bitte!)
Inder-Nett hat geschrieben:Der Tiefpass "antwortet" mit einem verfrühten Überschwingen, sieht ganz so aus, als sei nur die (fehlerhafte) Phase, aber nicht der Betrag der Übertragungsfunktion berücksichtigt worden.
Interessant zu lesen was nicht ersichtlich ist und wie man selbst nicht gelesen wird:
tiyuri hat geschrieben:Mithilfe der Gleichung für die Phase kann nun die jeweilige Phasenlage der einzelnen
Schwingungen berechnet werden. Ohne die Amplitude zu verrechnen, sähe das
Pseudorechteck dann so aus: ...
Wenn auch interessant, ist das ohne die Berücksichtigung der Verkleinerung
der Amplitude lediglich ein Darstellungstrick.
(In den
drei weiteren Diagrammen sind Betrag und Phase natürlich verrechnet.)
Inder-Nett hat geschrieben:In der Realität sehen Eingangsspannung (blau) und Ausgangsspannung (rot) des o.g. Tiefpasses (bei Verwendung der gleichen Zeit/Amplituden-Skala und der gleichen Frequenz) ungefähr wie folgt aus:

Man vergleiche diese Abbildung bitte mit dem bereits zuvor gezeigtem Diagramm:

Die Welligkeit des Plateaus im zweiten Bild ist auf die vergleichsweise geringe Anzahl
der Oberwellen zurückzuführen. In beiden wird die
linke obere Kante verrundet.
Die Ecken des Rechecksignals werden zunehmend von den Oberwellen
geformt. Da
jene allerdings eine zunehmende Phasenverschiebung und Betragsabnahme
erleiden,
entsteht diese
windschiefe Rundung.
Es scheint mir fast so, als würden sich oftmals die gravierendsten Denkfehler in der Mathematik,
bzw. deren Anwendung, auf einfache Vorzeichenfehler zurück führen lassen!
Inder-Nett hat geschrieben:tiyuri hat geschrieben:Ein Verstärker samt Lautsprecher ist ein (gedämpfter) Oszillator.

Häää?
Ein positiv rückgekoppelter Verstärker ergibt einen Oszillator, diese Tatsache umzukehren macht keinen Sinn und ist für dieses Thema auch nicht ganz relevant.
Ein schwingungsfähiges System muss nicht zwangsläufig
von alleine Schwingen,
wie z.B. erregte Pendel etc. Die meisten Schwinger sind gedämpft.