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Erfahrungsbericht

Verfasst: Mo 5. Feb 2007, 16:47
von sanus
Hallo,

Hiermit folgen meine Eindrücke (für diejenigen die es interessiert oder wie ich auch damals, gerade am überlegen sind) nachdem ich jetzt das ATM ein wenig testen konnte.
Zuerst war mal die nüchterne Erfahrung - Subbässe findet man in der Musik wirklich selten. Ich als jemand der vorwiegend Klassik hört hat zudem mit den üblichen akkustischen Instrumenten schon ohne ATM mit der wave85 den notwendigen Frequenzbereich abgedeckt, allein bei Orgelmusik kann man hier (aber auch nicht bei allen Stücken)
Passagenweise solche tieffrequenten Töne hören.
Gut eignen tut sich Filmmusik zu Thrillern und Horrorfilmen wo man öfters elektronische Subbässe hören kann, der Filmkomponist Harry Gregson-Williams setzt zB öfters welche ein was man zB bei Smillas Gespür für Schnee, Deceiver, Spy Game, Veronica Guerin,... hören kann.
Was mich aber mehr überzeugt ist die Bassanhebung die ich besser und präziser finde als wenn ich sie beim Verstärker anhebe (wo bei Letzterem unter Umständen manchmal etwas zum dröhnen neigen kann), sowie die Höhen- anhebung/absenkung die mir ebenso besser als am Verstärker gefällt.
Ob sich der Gesamtklang zum positiven geändert hat wenn ich alles im linearen Zustand belasse kann ich noch nicht so genau sagen, ich regelte öfters von der linearen Stellung zu Off um das festzustellen, habe aber da bei der bislang gehörten Musik (ohne Subbässe) keine merkbaren Unterschiede feststellen können, vielleicht kann man das bei anderen Musikrichtungen wie zB Pop/Rock eher (? - hatte nämlich schon mal irgendwo etwas gelesen das sich der Gesamtklang verbessern würde)
Noch bin ich ja innerhalb der Rückgabefrist, aber ich denke ich werde es behalten weil mich vor allem die Klangbeeinflussungen überzeugen können und dann halt als Bonus die tiefere Wiedergabemöglichkeit, wenn sie mal in der Musik vorhanden wäre, nie schaden kann - kauf ich halt vermehrt Orgelmusik um häufiger etwas davon zu merken. :lol:
gruß
Thomas

Verfasst: Mo 5. Feb 2007, 17:23
von Raico
Hallo Thomas!
Ich höre nur Klassik. Die unterste Oktave "erforsche" ich schon seit Jahren.

Nach meinen Erfahrungen gibt es leider viele Klassik-Produktionen, die im Tiefbass beschnitten sind.
Ein Paradebeispiel, das ich immer gerne anführe, ist die Große Trommel in einem Sinfonieorchester.
Auf vielen Aufnahmen erkennt man sie einfach nicht oder kann sie kaum von einer Pauke unterscheiden.

Häufig ist das bei echten oder verdeckten Live-Mitschnitten der Fall. Dann wird einfach nach unten beschnitten, um Rumpeln, Schrittgeräusche, Pedalgeräusche des Flügels oder anderen tieffrequenten Mulm zu beseitigen.

Als verdeckte Livemitschnitte bezeichne ich z.B. die Aufnahmen von Bernstein, der das Publikum brauchte, um inspiriert zu sein. Die Aufnahmeleute wussten das und haben das so geschickt kaschiert, dass man es fast nicht bemerkt. Leider haben aber viele seiner Aufnahmen keinen richtigen Tiefbass.
Z.B. Brahms, Haydn-Variationen: Besagte Große Trommel kommt auf Bernsteins Aufnahme praktisch nicht vor.
Dass und wie sie mitspielt, hört man erst auf Aufnahmen wie z.B. der von Chailly (Decca)
Ähnliches kann dir bei Aufnahmen von Mahler oder dem Sacre du Printemps von Stravinsky widerfahren.

Der langen Rede kurzer Sinn: Wenn die richtige Produktion in deinem Player rotiert, wirst du das ATM (so wie ich meine Subs) nicht missen wollen.
Doch auf manchen Scheiben tut sich unten herum einfach nichts.
Behalte es also und suche dir im Bass unbeschnittene Aufnahmen!

Verfasst: Mo 5. Feb 2007, 19:46
von Kikl
Hallo Sanus,

Dein Beitrag bestätigt im Prinzip auch meine Erfahrung. Bei sehr vielen Aufnahmen braucht man eigentlich kein ATM, um die Bässe mit der NuWave85 wiederzugeben. Wenn man allerdings eine Aufnahme mit sehr tiefen Bässen hat, dann ist der Effekt schon sehr deutlich. Raico hat allerdings recht, es gibt viele Aufnahmen, die nach unten beschnitten sind. Dafür kann allerdings die Box nichts.

Es ist einfach beruhigend zu wissen, dass man bassmäßig mit dem ATM eigentlich alles erschlagen kann, was sich einem musikalisch in den Weg stellt. Was man unten rum nicht hört, ist nicht auf der Aufnahme. Na ja, fast: unterhalb von 27 Hz muss man schon nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen suchen. Da ist fast nichts mehr los und für die 7 Hz bis zur untersten hörbaren Frequenz kauf ich keinen AW-1000. Aber das ist subjektiv, jeder hat da andere Prioritäten.

Gruß

Kikl

PS: Wies0 wird das ATM eigentlich nicht zusätzlich noch dazu verwendet, um den restlichen Frequenzgang ganz glatt zu bügeln? Beispielsweise so, dass es zwischen 30 Hz und 20kHz nur zu +/- 0,5 dB Abweichungen kommt? Das wäre doch noch ein zwingendes Kaufargument? Ich bin für jeden Zuwachs von Neutralität dankbar.

Re: Erfahrungsbericht

Verfasst: Mo 5. Feb 2007, 20:04
von BlueDanube
sanus hat geschrieben:Zuerst war mal die nüchterne Erfahrung - Subbässe findet man in der Musik wirklich selten. Ich als jemand der vorwiegend Klassik hört hat zudem mit den üblichen akkustischen Instrumenten schon ohne ATM mit der wave85 den notwendigen Frequenzbereich abgedeckt, allein bei Orgelmusik kann man hier (aber auch nicht bei allen Stücken) Passagenweise solche tieffrequenten Töne hören.
Nicht nur Orgeln können sehr tiefe Töne abgeben.
Eine Bassgeige geht bis 40Hz, ein Klavier oder ein Kontrafagott gar bis 27,5Hz .... wie oft diese Töne gespielt werden, ist wieder eine andere Geschichte.....
Das ATM macht sich jedenfalls schon bei 40Hz mit +6dB bemerkbar!

....ach ja, da wären auch noch die Kanonen in der 1812-Ouvertüre - mit einem ATM oder Subwoofer einfach geil :!: