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Re: Übergangsfrequenzen mit AW-560?

Verfasst: Di 29. Jan 2013, 15:05
von Grossmeister_T
urlaubner hat geschrieben: Beispiel nl82: Bei 30Hz fällt der Pegel im schalltoten Raum um 10dB ab. Zuhause hast du keinen schalltoten Raum, dort hast Du Raummoden die +-30dB verursachen können. Da kannst Du Dir ausrechnen was mehr ins Gewicht fällt. Ich habe z.B. +10dB bei 35Hz mit der nl82 aufgrund einer Raummode.
Mit oder ohne ATM?
urlaubner hat geschrieben: Der -3dB ist in einem normalen Hörraum so gut wie belanglos, er gibt höchstens eine ganz ganz grobe Tendenz an. Ihr solltet mal Eure Boxen selbst messen um mal einen Eindruck davon zu bekommen wie sich der Hörraum auf den Frequenzverlauf Eurer Lautsprecher auswirken. Und nicht blind auf die absolut realitätsfernen Laborwerten vertrauen ;)
Auch das ist mir klar, aber ist der Abfall wirklich so träge... Wenn dem so ist kann ich das nachvollziehen (natürlich unter Einbezug der Mode).

Ich finde z.B. wenn meine 35er unbegrenzt spielen (trenne bei 60 Hz) ist der Bass - wie sag ich's -relativ "hart". Subjektiv erschien mir die Trennung bei 60 Hz ein wenig runder und ich spreche jetzt nicht von Dröhnen im Sinne der ersten Mode.

Re: Übergangsfrequenzen mit AW-560?

Verfasst: Di 29. Jan 2013, 15:11
von flo5
Grossmeister_T hat geschrieben:
urlaubner hat geschrieben:Beispiel nl82: Bei 30Hz fällt der Pegel im schalltoten Raum um 10dB ab. Zuhause hast du keinen schalltoten Raum, dort hast Du Raummoden die +-30dB verursachen können. Da kannst Du Dir ausrechnen was mehr ins Gewicht fällt. Ich habe z.B. +10dB bei 35Hz mit der nl82 aufgrund einer Raummode.
Mit oder ohne ATM?
Ich tippe mal auf "ohne ATM".. :wink:

Re: Übergangsfrequenzen mit AW-560?

Verfasst: Di 29. Jan 2013, 15:18
von urlaubner
Grossmeister_T hat geschrieben:
urlaubner hat geschrieben: Beispiel nl82: Bei 30Hz fällt der Pegel im schalltoten Raum um 10dB ab. Zuhause hast du keinen schalltoten Raum, dort hast Du Raummoden die +-30dB verursachen können. Da kannst Du Dir ausrechnen was mehr ins Gewicht fällt. Ich habe z.B. +10dB bei 35Hz mit der nl82 aufgrund einer Raummode.
Mit oder ohne ATM?
Ohne
Grossmeister_T hat geschrieben:
urlaubner hat geschrieben: Der -3dB ist in einem normalen Hörraum so gut wie belanglos, er gibt höchstens eine ganz ganz grobe Tendenz an. Ihr solltet mal Eure Boxen selbst messen um mal einen Eindruck davon zu bekommen wie sich der Hörraum auf den Frequenzverlauf Eurer Lautsprecher auswirken. Und nicht blind auf die absolut realitätsfernen Laborwerten vertrauen ;)
Auch das ist mir klar, aber ist der Abfall wirklich so träge... Wenn dem so ist kann ich das nachvollziehen (natürlich unter Einbezug der Mode).

Ich finde z.B. wenn meine 35er unbegrenzt spielen (trenne bei 60 Hz) ist der Bass - wie sag ich's -relativ "hart". Subjektiv erschien mir die Trennung bei 60 Hz ein wenig runder und ich spreche jetzt von Dröhnen im Sinne der ersten Mode.
Der -3dB Punkt ist nur eine Information um die Bassfähigkeit von Lautsprechern zu bewerten. Wichtig ist auch wie steil der Bass abfällt. Dabei fallen i.d.R. große Standboxen flacher ab als kompakte. Die nuPros fallen bspw. im Pegel sehr stark ab, innerhalb von 10Hz ist ein extremer Pegelabfall. Dann hilft auch keine Raummode mehr. Boxen wie die nl82,102 oder die großen nuboxen entwickeln auch bei 20/30Hz noch Druck, unabhängig wo der -3dB Punkt ist.

Was ich sagen will ist dass man zum Festlegen der Übernahmefrequenz nicht die Boxengröße (wie steil fällt der Pegel im Bass) und den beträchtlichen Einfluss des Raumes außer Acht lassen sollte.

Re: Übergangsfrequenzen mit AW-560?

Verfasst: Di 29. Jan 2013, 16:21
von Grossmeister_T
urlaubner hat geschrieben: Was ich sagen will ist dass man zum Festlegen der Übernahmefrequenz nicht die Boxengröße (wie steil fällt der Pegel im Bass) und den beträchtlichen Einfluss des Raumes außer Acht lassen sollte.
Ahh, ist angekommen. Allerdings muss ich zu meiner Verteidigung ja sagen, dass ich für meinen Fall ja dann doch durchaus richtig gelegen habe (halt für Kompakte, somit erklärt sich für mich der "harte" Klang der 35er bei nahezu Fullrange) :D .
Mir war nicht klar das die grossen SL so langsam vom Pegel her abfallen...

Ausdrücklich vielen Dank für die Aufklärung!

Beste Grüße

Re: Übergangsfrequenzen mit AW-560?

Verfasst: Di 29. Jan 2013, 16:28
von palefin
Danke für die Diskussion. Merke, dass ich da noch arge Verständnisdefizite habe...
Und merke jetzt dabei auch, dass es mir ein wenig wie Schuppen von den Augen fällt, warum der Klangeindruck bei Abtrennungen von 40 Hz, 60 Hz oder large bei meinen kompakten so unterschiedlich ist.

Re: Übergangsfrequenzen mit AW-560?

Verfasst: Di 29. Jan 2013, 17:49
von ThomasB
Ich empfehle grundlegend immer bei -6 oder gar noch tiefer zu trennen, je nach Abfall der Boxen.

Eine nl 82 oder 511 z.b. fällt sehr flach im Bass ab(ohne ATM). Dazu kommt dass die Trennung meist mit etwa 24 dB/Oktave geschiet, von 50 HZ auf 25 HZ bedeutet das also einen Pegelabfall um 24 dB vorausgesetzt die Box würde nicht abfallen. Dass bei flachem Abfall, und eben diesem fliesendem Übergang, bei 40 HZ eine Menge von einer nl82 kommt, ist denke ich offensichtlich. +- 10 dB sind alleine durch Raummoden locker drin so dass der Abfall zwar auch wichtig ist, eine Trennung aber schwer ohne Berücksichtung des Raums zu empfehlen ist. Mit wenigen Ausnahmen aber tiefer als den bekannten -3 dB Punkt trennen!

Meine Nv14 z.b. hat bei 20 HZ noch vollen Pegel wenn ich das will!

Urlaubner hats super erklärt! 8)

Gruß Thomas

Re: Übergangsfrequenzen mit AW-560?

Verfasst: Di 29. Jan 2013, 18:18
von urlaubner
Danke!

Unten nochmal zu sehen wie stark sich Raummoden eigentlich auswirken können (bei 35Hz extrem).
Und wie flach der Abfall des Pegels bei der Übernahmefrequenz ist ein einem normalen Raum. Dazu habe ich meine Subs abgestellt und nur die Fronts gemessen

Gelb ist die Frequenzkurve der nl82 im Full Range.
Darunter jeweils mit Trennfrequenzen bei 50, 70, 90 und 120Hz. Selbst bei der Trennung bei 120Hz ist noch genügend Pegel übrig bei 35Hz von der nl82 um die Raummode anzuregen.
nl82_crossover.jpg

Re: Übergangsfrequenzen mit AW-560?

Verfasst: Di 29. Jan 2013, 18:50
von Grossmeister_T
Dank Euch beiden schonmal.

@Thomas: Würdest Du das prinzipiell für jeden LS empfehlen? Meine hier herausgehört zu haben, dass der Abfall je kleiner der LS um so steiler ist?

Klar, letztlich entscheiden die Ohren und das was dazwischen sitzt :lol: - aber mal ganz prinzipiell?

Edit: Und ganz speziell, was wäre Euer Rat an mich

Sorry an den TE, aber zum Allgemeinverständnis ist das hier ganz hilfreich glaub ich....

Edit2: An Urlaubner: Beeindruckend, hätt' ich nich gedacht.

Re: Übergangsfrequenzen mit AW-560?

Verfasst: Di 29. Jan 2013, 19:09
von ThomasB
Die Aussage die du da gesagt hast ist schon korrekt, fällt die Box steiler ab, kannst du theoretisch früher treffen. Aber hier kommt es auch an ob du im Bereich der Trennfrequenz eine Mode hast die den Pegel anhebt. Also so rein pauschal kann man es schwer sagen.

Verallgemeinern kann man aber fast immer dass der -3 dB Punkt zu hoch zum trennen ist, denn wie gesagt, 24 dB Flankensteilheit/Oktave sind bei den üblichen 80/60/40 Hz ganz schön wenig ;)

Dadurch dass so endlos viele Parameter entscheidend sind wie dein Bass aussieht und klingt, kann man halt schwer eine pauschale Antwort treffen.

Meine NV 14 hat(allerdings ohne Trennung), ohne Software EQ, den Nulldurchgang bei 20 Hz!!!

Gruß Thomas

//EDIT: Je kleiner nicht unbedingt, du kannst hier aber die ATM Kurven anschauen. Eine NV3 und 10 sind zum Beispiel bis zum Maximum ausgereizt(oder fast). Eine Nl 82 oder 511 sowie 102 sind dafür hingegen gute Beispiele die durch reichlich Membranfläche und dennoch gutem Volumen, noch Bassreserven haben. Sie Fallen unterhalb ihrer angegebenen Grenzfrequenz sanft ab.

Re: Übergangsfrequenzen mit AW-560?

Verfasst: Di 29. Jan 2013, 19:28
von Serrin
Dumme frage :mrgreen: wie bekommt man den -6db Punkt eine box raus?