Schon mehrmals wurde erwähnt, dass der CD-Player analog und der DVD-Player digital angeschlossen war. Das ist einfach kein Test. Um die Klangqualität eines DVD-Players mit CD Gerät zu vergleichen, müssen natürlich BEIDE Geräte analog angeschlossen werden, um nicht nur Laufwerk, sondern auch Wandler und Ausgangsstufe miteinzubeziehen.
Ich bin selber darauf reingefallen und hatte keine Unterschiede bemerkt, bis ich depp rausgefunden hab, dass in BEIDEN FÄLLEN der Wandler des Receivers werkelte und somit das Ergebnis nivellierte. Der springende Punkt dabei ist, dass in den Receivern meistens die analogen Inputs erneut A/D gewandelt werden (für bassmanagement und anderes processing in der digital domain) um dann vor der Verstärkung erneut D/A zu wandeln. Somit hört man den Wandler des Receivers auch in dem Falle, wo der CD-Player analog angeschlossen ist.
Ich war sehr enttäuscht, als ich feststellte, dass die angepriesene High-End audiokarte für den PC nicht besser klingt als mein DVD-Player. Als PC Enthusiast könnt ihr Euch vorstellen, dass es in diesem Moment schwierig war, ehrlich zu mir zu sein:) Musste eingestehen, kaum einen Unterschied wahrzunehmen. (Preis audiokarte: 500Eur, DVD-Player: 1000Eur). Das war nur auf den ersten Blick so, nach ein paar Stunden Hörvergleich (CD Rip ab HD und original CD im DVD Player jeweils synchron gespielt, bei Pegelableich im Hardware Mixer des Audioboards)
Dann das aha-Erlebnis, nach einigem Rumexperimentieren und weiteren Vergleichen während 1 Woche. Mir kam in den Sinn, dass der 6.1 Eingang ein mehr oder weniger sauberer analoger bypass sein müsste, was das Handbuch dann bestätigte. Jedenfalls gab es plötzlich EINIGE Unterschiede, als der PC analog am 6.1 in war. Der DVD-Player jedoch klang analog wie digital am Receiver gleich, was angesichts der gleichen verwendeten Wandler nicht verwunderlich war (Denon DVD-2800, Denon AVC-A10SE beides gleiche Wandler). Allerdings auch hier etwas Aepfel mit Birnen verglichen, denn ein zweiter 6.1 Eingang, bzw. analogen bypass hatte ich für den DVD-Player Eingang nicht zur Verfügung.
Die Unterschiede kamen erst nach Tagen zum Vorschein, nachdem ich schon fast aufgegeben hatte, einen festzumachen:
Es kam auf die Musik bzw. die Aufnahme an. Mit Andreas Vollenweider - Caverna Magica war es nun wie Tag und Nacht, wobei das noch keine Wertung sein sollte. Ich empfand das audioboard als ehrlicher, offener, transparenter, im Bass schlanker aber präziser, obenherum z.T. fast etwas analytisch bis hart, während der Denon stets "warm" klang aber auch ausgeglichen. Bei Diana Krall z.B. war wiederum kaum ein Unterschied festzustellen, obwohl sicher auch eine gute Aufnahme. Komisch. Im Endeffekt spielten beide Geräte auf hohem Niveau, am Denon Amp für damals ca. 2000Eur.
Ich bin jedoch sicher, grössere Unterschiede festmachen zu können, wenn mein nicht gerade minderer Amp durch Monos oder eine satte Mehrkanal-Endstufe ersetzt wird (wodurch ich mir für Stereo hören doch einiges an Klang-mehr erhoffe).
Unter dem Strich empfand ich den PC als näher bei der Wahrheit und ich ging davon aus, das die Höhen auf der besagten CD auch etwas harsch abgemischt sind und dass der Denon diese "abrundet". Zu diesem Schluss kam ich, weil auch das konstante Rauschen der CD ab dem audioboard deutlicher war, sowie alle "Schallereignisse", eben Details und auch Unschönheiten der Aufnahme klarer rüberkamen.
Für mich gab es zwei Rückschlüsse aus dem Test DVD vs. CD ab PC: Hochwertiges (Stereo-) Equipment kann man vermutlich nicht an einem Receiver ABXen, da sind einfach zu viele Variablen digitaler und analoger Art im Signalpfad des Amps, was den Test verfälscht. Um aussagekräftige Vergleiche machen zu können, muss man vermutlich (Behauptung) einen hochwertigen Vollverstärker oder noch besser, eine passive Vorstufe und Endstufe benutzen, was ich beides nicht besitze.
Wenn nun jetzt die Behauptung stimmt, billige CD-Player klingen meistens besser als DVD-Player, kann man dann auch davon ausgehen, dass AV Amps/Receiver nicht sooo toll für Stereo klingen wie Hifi Verstärker?
Während nun diese "Fachmagazin" Aussagen immer wieder von bornierten Theoretikern kritisiert werden (dat kann ja gar net anders klingen, weil...), gibt es andere, experimentierfreudige und aufgeschlossene Naturen, die sich lieber auf ihr Gehör verlassen und gar nicht erst versuchen, die Funktionstüchtigkeit ihrer sensiblen Organe mit vergleichsweise langweiliger Technik zu belegen.
Da ich schon zuviel Ungeheuerliches, Unmögliches, Unerklärliches erlebt habe im Umgang mit Technik und gelernt habe, zu akzeptieren, dass ich diese komischen Dinge zwischen Himmel und Hölle nicht verstehen kann (niemand kann das), zähle ich zu der Sorte, die es selber hören will, anstatt von wenigen technischen Daten ein umfassendes Urteil zu bilden.
Kurzum: Wenn am Schluss ein CD-Entmagnetisierer einen reproduzierbar hörbaren klanglichen Vorteil bringt, obwohl es an der CD nix zu entmagnetisieren gibt, dann muss doch dieses Gerät her, nicht war? Hatte nur Kopfschütteln übrig, was in der aktuellen Stereo Ausgabe über Tuning und so drin ist:) Allerdings, wie gesagt, sehe ich das nun offener; im Zweifelsfalle für den Angeklagten, bis ich es selber getestet habe.
Hoffe ich war nicht zu OT
Gruss
elektrip