@ stechrochen:
Ich habe den manuellen EQ ja für den Heimkino- und Videospielbetrieb optimiert und werde diesen auch so belassen. Vor Weihnachten hatte ich ihn noch für den Musikbetrieb gepimpt.
Aber für Musik klingt es fast genauso gut, wenn ich den EQ einfach ganz auf Off stelle und Extra Bass, Enhancer und Adaptive DRC für noch etwas mehr Bass aktiviere.
Der einzigste kleine Nachteil mit dem V6A ist, dass ich den Centerpegel im Filmbetrieb manuell auf -8 bis -9 dB und im Musikbetrieb wieder lauter auf etwa 0 dB einstellen muss, damit der Center im Filmbetrieb zurückhaltender agiert und ich mit Dialog Lift und Dialog Level den gewünschten breiten, angenehmen Klang bekomme.
Auch hätte ich gerne mehrere manuelle EQ´s zum getrennten Einstellen für den Film- und für den Musikbetrieb.
Ich frage mich, ob der A6A oder der 3080 jeweils einen eigenen parametrischen EQ für Schema 1 und Schema 2 haben? Ich wünsche es mir zumindest.
Die EQ-Settings sind für den Film- und Videospielebetrieb bewusst zurückhaltend eingestellt. Mein Raum hat wenig Nachhall und die Boxen sind sehr direkt auf den Sitzplatz ausgerichtet. Daraus ergibt sich bei höherem Pegel ein längerfristig störender, zu scharfer Hochton.
Bei normaler Musiklautstärke klingen meine Settings hingegen dumpf, was hingegen im Filmbetrieb nicht mehr so ist.
Meine Settings kannst du natürlich überhaupt nicht mit deinen Anforderungen im Zimmer vergleichen.
Aber ich kann dir helfen, wie du einen EQ verwenden kannst und neben dem Bild erkläre ich mal ganz grob, für was die EQ-Bänder geeignet sind.
63 HZ: Der untere Bassbereich gibt dem Bass mehr Fundament und Durchsetzungsvermögen. Zuviel davon und der Bass klingt sehr weich und warm. Der Klang in den Höhen und den Mitten wird dadurch aber stark maskiert, d.h. es fehlt an Durchhörbarkeit und Klarheit, wenn du hier zu viel Gas gibst. Vorsichtig in diesem Bereich.
160 HZ: Wichtig für den Grundton der Stimme aber auch für einen warmen, gefälligen Klang. Wer hier zu viel Gas gibt, maskiert die Mitten und Höhen. Vorsichtiges, breitbandiges Anheben im Bereich von 1-2 dB kann helfen, dass der Mix einen angenehmeren und durchsetzungsfähigeren Klang bekommt. Zu wenig, und der Klang wird dünn und kühl.
400 HZ: Hier befindet sich meiste Matsch. Absenken um 1-2 dB hilft meist für mehr Klarkeit und einen detaillierteren Sound.
1000 HZ: Ähnlich wie bei 400 HZ . Hier würde ich nur wenig absenken, da der Bereich weniger gravierend ist.
2.5 kHZ: Hier liegt die menschliche Stimme (eher im Bereich von 2.5 kHZ bis 4 kHZ, ist aber im Yamaha halt so als Band festgelegt). Leichtes Anheben erhöht die Sprachverständlichkeit.
6,3 kHZ: Absenken reduziert scharfe S-Laute der Sprache, die mit zunehmendem Anheben der Sprachverständlichkeit störend sein kann.
16 kHZ: Anheben für mehr Obertöne oder Absenken für weniger Obertöne. Wer lauter bei Kinofilmen hört, der sollte absenken.
Wichtig: Bei einem EQ ist es grundsätzlich sinnvoller, abzusenken als anzuheben, um den gewünschten Klang zu erhalten. Anhebungen sollten sich in Grenzen halten.
Der manuelle EQ im V6A ist auch nur dazu geeignet, um den Klang deinem Wunsch nach leicht in eine bestimmte Richtung zu bearbeiten.
Schon kleine Veränderungen um 0,5 - 1 dB haben bei einem EQ mit festen Bändern hörbare Auswirkungen auf das Ergebnis.
Daher sollte man auch immer A/B Vergleiche zu den anderen YPAO EQ-Settings oder zum ausgeschalteten EQ bei dialoglastigen oder effektlastigen Szenen vornehmen und vorsichtig nachjustieren, damit man nicht in einer völlig falschen Richtung arbeitet.
Ich würde mir dazu die anderen EQ´s als Szene speichern und immer direkt zwischen den Szenen oder im Menü im Filmbetrieb umschalten.
Für das Ausbügeln von Raummoden o. ä. arbeitet der manuelle GEQ nicht detailliert genug.
Hier mein manuelles EQ-Preset für Heimkino:
Den Center habe ich wie man sieht über 3,5 dB im Bassbereich unter ca. 200 HZ angehoben (Der EQ-Filter arbeitet bei 160 HZ ohnehin breitbandig). Ansonsten sind die Einstellungen mit den Fronts identisch. Ich habe aber am CS-64 zusätzlich noch den Regler auf der Rückseite auf sanft runtergestellt.
Für den Heimkinobetrieb senke ich den Gesamtpegel wie erwähnt um ca. -9 dB ab und habe Dialog Lift auf 2-3 sowie den Dialogpegel auf 1-2. Damit ergibt sich unten rum ein gutes Fundament und oben rum eine gute Stereobreite.
Hebe ich den Tiefbassbereich nicht an, wird der Bassbereich im Center zu dünn und Stimmen fehlt der Grundton. Aufgrund der eingeschränkten EQ-Einstellungen geht es nicht perfekt aber das Ergebnis ist klanglich gut.
Nicht wundern, dass ich die Surrounds wie unten auf dem Bild zu sehen anders equet habe. Da ich hinten und oben die Nubox und keine Nuline verwende, habe ich dementsprechend die EQ-Settings manuell natürlich so nachjustiert, dass sich Nuline und Nubox im Klang ähneln.
Da der Subwoofer nur bei 63 HZ und bei 160 HZ jeweils 1 EQ-Band hat, erübrigt sich dort jeglicher Eingriff. Das ist für eine brauchbare Bearbeitung der tiefen Bässe einfach viel zu grob und sinnfrei. KA, was sich Yamaha dabei denkt.
Filme gucke ich übrigens mit dem Yamaha DSP Standard und dem niedrigsten DSP-Effektpegel von -6 dB (Klingt gegenüber den anderen DSP´s am saubersten).