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Verfasst: Di 15. Mär 2005, 12:15
von Ph0b0ss
@teite

Da gebe ich Dir Recht, dass im Studiobereich das Equalizing mit vielen gemittelten Messpunkten sinnvoll sein kann !

Aber mir ging es jetzt in erster Linie, die Gruppenlaufzeit zu eliminieren. Dabei stellte sich die Frage, ob das auch so hörplatzbezogen ist!?! Wohl eher nicht, oder???

Verfasst: Di 15. Mär 2005, 12:59
von BlueDanube
Ph0b0ss hat geschrieben:Aber mir ging es jetzt in erster Linie, die Gruppenlaufzeit zu eliminieren. Dabei stellte sich die Frage, ob das auch so hörplatzbezogen ist !?! Wohl eher nicht, oder???
Du hast recht!
Allerdings sind Geräte, die die Gruppenlaufzeit korrigieren, nicht billig...

Hr. Nubert hat sowas in der Schublade (Eine Demo konnten wir am 15.1. beim nuFescht hören), traut sich aber vorerst nicht, es auf den Markt zu bringen, weil der Preis dzt. noch so hoch ist und stark fällt - es dauert also noch....

Verfasst: Di 15. Mär 2005, 13:58
von Frank Klemm
Ph0b0ss hat geschrieben:@teite

Da gebe ich Dir Recht, dass im Studiobereich das Equalizing mit vielen gemittelten Messpunkten sinnvoll sein kann !

Aber mir ging es jetzt in erster Linie, die Gruppenlaufzeit zu eliminieren. Dabei stellte sich die Frage ob das auch so hörplatzbezogen ist !?! Wohl eher nicht, oder???
Die Eigenschaften Phase und damit Gruppenlaufzeit gibt es nur für den Direktschall.
Für den Diffusschall als inkohärentes Signal gibt es diese Eigenschaft nicht mehr.

Laufzeitentzerrung erfordert daher immer eine Direktschallmessung.
Diese kann man durch extreme Nahfeldmessungen oder durch Messung im Freien/großen
Hallen messen.

Raum-Equalizing ist nur dann (weitgehend) gefahrlos, wenn man
* eine Messung für den Direktschall durchführt (# 1 * am Room-Equalizer)
* mehrere Messungen an Hörplätzen machen kann (# 2 nn * oder #3 * am Room-Equalizer)
* die Auswertesoftware eine gewisse Intelligenz aufweist und nicht stohdoof bügelt
* man zusätzlich noch die Kompensationsstärke zwischen 0% und 110% einstellen kann (# 4 nnn * am Room-Equalizer)
* man die Stärke der Glättung einstellen kann (125 Hz, 250 Hz, 500 Hz, 1 kHz, 2 kHz, 4 kHz, 8 kHz mit 1/12 oct., 1/6 oct, 1/3 oct, 1/2 oct, 2/3 oct, 1 oct) (# 5 m n * am Room-Equalizer)
* man die Stärke der Berücksichtung der Interaktionen der Boxen einstellen kann (125 Hz, 250 Hz, 500 Hz, 1 kHz, 2 kHz, 4 kHz, 8 kHz mit z.B. 5 Modellen der Überlagerung) (# 6 m n * am Room-Equalizer)
* alles hat natürlich mit sinnvollen Standardwerten belegt zu sein.

Verfasst: Di 15. Mär 2005, 14:51
von Sascha
Hier wurde das Thema "DRC" auch begonnen:
http://212.105.197.43/vbportal/forums/s ... adid=57181

Gruß,
Sascha

Verfasst: Di 15. Mär 2005, 18:03
von Ph0b0ss
Sascha hat geschrieben:Hier wurde das Thema "DRC" auch begonnen:
http://212.105.197.43/vbportal/forums/s ... adid=57181

Gruß,
Sascha
Genau DEN Thread hab ich vor meinem Post hier gelesen ! :D

Es müsste doch Rechenleistungsmäßig möglich sein, über einen aktuellen PC die Gruppenlaufzeit zu entzerren! Da hätte man doch schon EINIGES gewonnen! Für den normalen Stereo-Hifi-Genuss mit einer ordentlichen Soundkarte sollte das doch dann die beste "Zwischenlösung" sein, solange die normalen digitalen FIR-Filter-Kästen noch um die 3000€ kosten.

Und wenn die Rechenleistung eines, sagen wir mal, A64 mit 2400Mhz nicht ganz ausreicht, kann man sich ja seine Lieblings-CDs immer noch einlesen und mit dem Filtern praktisch "vorkorrigieren" lassen! :wink:

Fragt sich nur, wie man, wie Frank Klemm geschrieben hat :wink:, eine saubere Direktschallmessung im normalen Hörraum hinbekommt. Der Hammer wäre ja wenn man seine CDs irgendwie mit einem direkt von Herrn Nubert kommenden "Gruppenlaufzeit-Profil" speziell für die verschiedenen Nuboxen, Nuwaves und Nulines bearbeiten könnte! 8)

Verfasst: Di 15. Mär 2005, 18:58
von BlueDanube
Ph0b0ss hat geschrieben:Der Hammer wäre ja, wenn man seine CD's irgendwie mit einem direkt von Herrn Nubert kommenden "Gruppenlaufzeit-Profil" speziell für die verschiedenen Nuboxen, Nuwaves und Nulines bearbeiten könnte ! 8)
...aber nicht jede Gruppenlaufzeit kommt von den Lautsprechern!
Im Bassmanagement des AV-Verstärkers entsteht auch Gruppenlaufzeit (da kann Nubert nix Konkretes dazu sagen).
Jedes Filter - egal ob Frequenzweiche oder natürlicher Pegelabfall des Chassis verursacht Gruppenlaufzeit.

Verfasst: Di 15. Mär 2005, 21:49
von Ph0b0ss
BlueDanube hat geschrieben:
Ph0b0ss hat geschrieben:Der Hammer wäre ja, wenn man seine CD's irgendwie mit einem direkt von Herrn Nubert kommenden "Gruppenlaufzeit-Profil" speziell für die verschiedenen Nuboxen, Nuwaves und Nulines bearbeiten könnte ! 8)
...aber nicht jede Gruppenlaufzeit kommt von den Lautsprechern!
Im Bassmanagement des AV-Verstärkers entsteht auch Gruppenlaufzeit (da kann Nubert nix Konkretes dazu sagen).
Jedes Filter - egal ob Frequenzweiche oder natürlicher Pegelabfall des Chassis verursacht Gruppenlaufzeit.
Die Gruppenlaufzeit des Bassmanagement kann man doch recht einfach dazurechnen zu den Gruppenlaufzeiten der einzelnen Boxen!

z.B. bei der sehr häufigen Linkwitz-Riley-Filter 4. Ordnung (24 dB/oct.) bei einer Trennfrequenz von 80 Hz:

http://content.nubert.de/gnubert/Woofer_frq_u_delay.doc

Verfasst: Fr 18. Mär 2005, 13:55
von Frank Klemm
Ph0b0ss hat geschrieben:Fragt sich nur, wie man, wie Frank Klemm geschrieben hat :wink:, eine saubere Direktschallmessung im normalen Hörraum hinbekommt. Der Hammer wäre ja, wenn man seine CDs irgendwie mit einem direkt von Herrn Nubert kommenden "Gruppenlaufzeit-Profil" speziell für die verschiedenen Nuboxen, Nuwaves und Nulines bearbeiten könnte ! 8)
Messung 1:
* Messung mit Meßmikro 5 cm vor dem Baßchassis 1
* Messung mit Meßmikro 5 cm vor dem Baßchassis 2
* Messung mit Meßmikro 5 cm vor dem Baßchassis 3
* Messung mit Meßmikro 5 cm vor dem Baßchassis 4
* Messung mit Meßmikro 5 cm vor dem Baßchassis 5
* Messung mit Meßmikro 5 cm vor dem Baßchassis 6
* Messung mit Meßmikro 1 cm vor dem Baßreflexkanal 1
* Messung mit Meßmikro 1 cm vor dem Baßreflexkanal 2
* Messung mit Meßmikro 1 cm vor dem Baßreflexkanal 3
* Messung mit Meßmikro 1 cm vor dem Baßreflexkanal 4
Als Baßchassis gilt alles, was unterhalb von 200 Hz noch relevant ist, d.h. meist auch größere Mitteltonchassis.

Messung 2:
* Messung mit Meßmikro 1 m vor der Mittelsenkrechten der Verbindungslinie zwischen Mittel- und Hochtöner
* dto., 5° unter der Achse
* dto., 5° über der Achse
* dto., 10° unter der Achse
* dto., 10° über der Achse
* dto., 10° links neben der Achse
* dto., 10° rechts neben der Achse
* dto., 20° links neben der Achse
* dto., 20° rechts neben der Achse

Messung 3:
* Messung am Hörplatz und um den Hörplatz drum herum, max. 100 Messungen, die Meßdichte sollte am Hörplatz am höchsten sein und mit der Entfernung abnehmen.
* Es werden mindestens 10 Messungen empfohlen.

Verfasst: Fr 18. Mär 2005, 14:47
von OL-DIE
Frank Klemm hat geschrieben:... Die Eigenschaften Phase und damit Gruppenlaufzeit gibt es nur für den Direktschall.
Für den Diffusschall als inkohärentes Signal gibt es diese Eigenschaft nicht mehr. ...
Bedeutet diese Aussage, dass Rundumstrahler (wie seinerzeit die Nubert-Pyramide) von Systemen, welche die Gruppenlaufzeit korrigieren, nicht profitieren können?

Gruß
OL-DIE

Verfasst: Fr 18. Mär 2005, 16:08
von Frank Klemm
OL-DIE hat geschrieben:
Frank Klemm hat geschrieben:... Die Eigenschaften Phase und damit Gruppenlaufzeit gibt es nur für den Direktschall.
Für den Diffusschall als inkohärentes Signal gibt es diese Eigenschaft nicht mehr. ...
Bedeutet diese Aussage, dass Rundumstrahler (wie seinerzeit die Nubert-Pyramide) von Systemen, welche die Gruppenlaufzeit korrigieren, nicht profitieren können?

Gruß
OL-DIE
Jeder Lautsprecher (Dipol, Rundumstrahler, Bose, normaler Lautsprecher) hat
einen Direktschallanteil und einen Diffusschallanteil.
Die Stärke des Direktschalls ist vom Abstand, die des Diffusschalls weniger vom Abstand
und zusätzlich vom Raum abhängig.

Den Direktschallanteil kannst Du entzerren. Allerdings wird es mit steigendem Diffusanteil
immer wichtiger, daß der Diffusanteil ähnlich wie der Direktschall klingt, sonst erhält
man zwar einen leicht verbesserten Direktschall, aber einen total verkorksten Diffusschall.