Hallo alle miteinander,
vielen Dank für eure freundlichen Kommentare zu meiner Kurzgeschichte.
Noch kurz zur Pioneer-Box HPM 40:
Die Box war zur damaligen Zeit sicher nicht schlecht und lässt sich, sofern man ein Paar ohne Sickenzerfall besitzt, bei guter Aufstellung heute noch anhören.
Die HPM-Serie weist eine technische Besonderheit auf: Einen speziellen Hochtöner bestehend aus einer High-Polymer-Folie, hierbei wird der Piezo-Effekt ausgenutzt. Technische Informationen habe ich
hier gefunden. Ansonsten enthält die Box noch einen kleinen Konustöner. Dieser ist parallel zum HPM-Hochtöner geschaltet und mit diesem über ein 8-Ohm-Drahtpoti regelbar. Dem HPM-Hochtöner ist noch ein 4-Ohm-Widerstand und ein kleiner Trafo vorgeschaltet. Der Polymer-HT benötigt offenbar eine höhere Spannung.
Ansonsten ist die Box relativ einfach konstruiert: Die Frequenzweiche besteht aus nur 6 Bauteilen!
Der Basslautsprecher wird über eine Kernspule (1,5 mH) angesteuert, Abfall 6 dB/Okt. Kein Kondensator parallel zur Schwingspule. Der Hochtonzweig besteht aus einem Folienko 4,7 µF/100V und einer Kernspule 0,6 mH. Dann noch der Drahtwiderstand zum Einstellen der Höhen und 4 Ohm sowie der Trafo vor dem HPM-Hochtöner. Das war's.
Weiterhin ist die Box als Reflex-Version mit leicht abgeknicktem BR-Rohr ausgeführt. Das ist aus heutiger Sicht sicher nicht optimal, weil das Rohr am Innenradius kürzer als am Außenradius ist. Somit ist keine genaue Abstimmung möglich. Das ist seinerzeit womöglich noch nicht als bedeutend eingeschätzt worden. An der Gehäuserückwand befindet sich im Innern noch eine Dämmmatte. Sie besteht aus Glasfaserwolle mit einem Bezug aus Polyesterwatte. Na ja, piekt trotzdem beim Anfassen.
Klanglich hat mir die Box nicht besonders gefallen, nicht nur wegen des chaotisch "reparierten" Tieftöners. Auch der Mittel- Hochtonbereich war flau und unpräzise.
Der HPM-Hochtöner war mir zu leise. Wesentlich leiser als sein parallelgeschalteter Konus-Kollege. Man hätte ihm m. E. auch weglassen können.
Interessiert hat mich der HPM-Hochtöner aber dann doch. Ich habe ihn ausgebaut, mit 4,7 µF und seinem Trafo beschaltet und einfach mal solo gehört. Er ist tatsächlich viel zu leise. Allerdings klingt er sehr klar und präzise. Leider nur in horizontaler oder vertikaler Richtung (je nach Einbaulage), da die Membran die Gestalt einer gebogenen Rechteckfläche aufweist. Ein Kalottentöner stellt geometrisch einen Kugelabschnitt dar und strahlt daher ringsum weitwinklig ab. Außerdem erzeugt eine Kalotte einen deutlich höheren Schalldruck. Ich nehme an, dass das der Grund dafür ist, dass man heute von den HPM-Hochtönern so gut wie nichts mehr hört.
Gruß
OL-DIE