Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Ich habe es so mitbekommen, dass es einen Wechsel in der Führungsriege gegeben hat und man angeblich festgestellt hat, dass Unternehmen sei zu alt (also die Mitarbeiter!). Die räumen seit Monaten wohl schon auf. Es werden wohl auch nachweislich geeignetere Mitarbeiter gegen weniger geeignete MA in voller Absicht ausgetauscht, weil sie zu alt sind.

Selbst kleinere Chefs und Abteilungsleiter wurden bereits entlassen bzw. werden rausgedrängt.

Ps: vor allem dem Unternehmen gehts gut. Die haben letztes Jahr sogar Corona Prämien noch bezahlt. Das ist auch immer so geil, wenn ich BMW (als Bsp.) sehe: auf der einen Seite werden Gewinne in Milliardenhöhe gemacht, auf der anderen Seite aber tausende von Arbeitsplätzen abgebaut.

Henry Ford halt mal ein wichtigen Satz gesagt: Autos kaufen keine Autos. Unternehmen haben also auch eine soziale Verantwortung. Ich kann nicht auf der einen Seite entlassen ohne Ende und auf der anderen Seite die Nachfrage steigern. Das geht zumindest für mich nicht aus.

aaof hat geschrieben: Mi 17. Feb 2021, 20:56 Hauptsache jung und billig.

Und natürlich am Besten mit dem Erfahrungsschatz eines 60jährigen....

aaof hat geschrieben: Mi 17. Feb 2021, 18:57 In dem Fall ja und ich habe mal genauer recherchiert, mein Handy kommt aus einer Behindertenwerkstatt und solche Einrichtungen (auch wenn es leider schwarze Schafe gibt) unterstütze ich sehr sehr gern.

Ja ich auch. Ich bestelle gerne meine Lego-Sätze bei steinehelden.de (ist auch eine Behindertenwerkstatt).

aaof hat geschrieben: Mi 17. Feb 2021, 19:04 Dabei und das passt wieder zum Thread: bei meinem alten Arbeitgeber haben wir Schlauchsätze in die Autoindustrie geliefert. Jahrelang hat das eine Behindertenwerkstatt geleistet, dann mussten die dort die Preise anheben und es wurde ins Ausland vergeben.

Ich habe mich damals so geärgert und geschämt für meine Firma. Hey, dass sind Menschen mit Behinderungen, die brauchen einfach länger und benötigen (professionelle!) Betreuung. Das kostet halt Geld. Aber bevor ich einen Cent ins Ausland transferiere dann lieber dort investiert.

Dieses Geschachere um jeden Cent war einfach nur ärgerlich.

Bei uns in Nürnberg gibt es die Noris-Inklusion, die für uns einfache Arbeiten (z.B. Bohren von Platinen) durchführt. Wir sind sehr zufrieden mit ihnen. Früher fuhr ich häufiger mal mit dem Bus mit einigen ihrer Mitarbeiter zusammen (sehr viele haben das Down Syndrom) und habe sie darüber reden hören, wieviel "Taschengeld" sie für ihre Arbeit bekommen. Da scheint dann doch einiges beim Chef hängenzubleiben, oder aber sie dürfen nicht über einen bestimmten Stundensatz bezahlt werden.

aaof hat geschrieben: Mi 17. Feb 2021, 20:25 Das er das natürlich nicht kann, wurde seine Arbeitszeit einfach mal so halbiert.

Lass mich raten, dein Vater arbeitet in einer kleinen Firma ohne Betriebsrat? Dennoch kann die Arbeitszeit nicht ohne Unterschrift des Mitarbeiters einfach so halbiert werden. Mit 65 würde ich mich kündigen lassen statt selber zu kündigen, dann gibt es wenigstens 2 Jahre ALG1 ohne Abstriche (bei eigener Kündigung wird gekürzt) und mit 66 und ein paar Zerquetschten hat er ja das Renteneintrittsalter erreicht.

aaof hat geschrieben: Mi 17. Feb 2021, 20:59 Danke dir. Ich führe Diskussionen mit meinem Vater, der will nicht. Er ist der Meinung (typisch für das Alter) denen einen auszuwischen, wenn er kündigt.

Und genau das ist der größte Fehler, den man machen kann! Kündigen lassen und nicht selber kündigen! Als erstes würde ich in einem solchem Fall zum Arzt gehen...

Modell T hat geschrieben: Mi 17. Feb 2021, 21:59 In meiner Laufbahn innerhalb des Unternehmens habe ich nur wenige Akademiker getroffen die den Betrieb definitiv voran bringen. Schon ein freundliches "Guten Morgen" ist oftmals zu viel verlangt.

Sagen wir mal so: Ein Maschinenbau-Unternehmen wird von einem studierten Maschinenbauer (Konstrukteur) sicher besser geführt als von einem studierten BWL-er. Grundsätzlich alle studierten Führungskräfte über einen Kamm zu scheren ist auch nicht wirklich hilfreich.

Ich komme jedenfalls als Ingenieur mit unseren Labor-Mitarbeitern (Facharbeiter und Meister) bestens aus. Man neckt sich manchmal, aber insgesamt ist das Arbeitsklima untereinander sehr gut. Ich bin aber auch keine Führungskraft.

Modell T hat geschrieben: Mi 17. Feb 2021, 21:59 Vor langer Zeit habe ich einmal einen Bericht gelesen über japanische Automobil Firmen. Da wird ein Mitarbeiter zum Studium geschickt und nach erfolgreichem Abschluss darf er 1 Jahr dort wie ein Bandmitarbeiter arbeiten wofür er später konstruiert. Glaubt mir, der weiß was er konstruiert!

Ja, das ist in Japan seit langer Zeit gelebte Praxis. Auch JEDE Führungskraft muss dieses eine Jahr einmalig durchlaufen! Dort kann sich eine hohe Führungskraft auch nicht einfach zur Konkurrenz "verdrücken" (zumindest nicht innerhalb Japans), wenn es mal nicht rundläuft, weil man in Japan als Chef mit der Firma "verheiratet" ist. Dort bleiben die Chefs, wenn sie sich nichts zuschulden kommen lassen, bis zur Pensionierung.

steakhouse hat geschrieben: Mi 17. Feb 2021, 23:17 Sorry, aber Psychopathen als Chefs gab es schon immer und es sind auch nicht immer die phösen Akademiker.

Die meisten aus dieser angesprochenen Chef-Gattung gehören eher zu den Soziopathen als zu den Psychopathen.

Wenn ich mir die großen die Firmen anschaue, dann regiert nicht die Technik, sondern der BWLer. Also die ganzen Schreibtischtöter, die die Zahlen "frisieren"! Es werden immer mehr eingestellt, aber die arbeitende Mitarbeiter reduziert. Irgendjemand hat ja schon geschrieben, es regiert das Euro-/Dollarzeichen in den Augen.

Hast du dazu auch Zahlen oder ist das so ein diffuses Gefühl?

steakhouse hat geschrieben: Do 18. Feb 2021, 11:22 Hast du dazu auch Zahlen oder ist das so ein diffuses Gefühl?

13 Jahre Erfahrung in Großkonzernen reichen völlig aus...

Mir nicht. Leute die meinen alles besser zu wissen und sich Abends in den Schlaf weinen anstatt mal den Job zu wechseln gibt es genug.

Und 35 Jahre bei einem großen Mittelständler im Maschinenbaubereich auch. Über 1300 Mitarbeiter, davon ca. 400 in Produktion und Montage. Also mehr Häuptlinge als Indianer. Ich möchte auch nicht alle über einen Kamm scheren, alle unsere Konstrukteure sind studierte Maschinenbauer und größtenteils top Kollegen. Mir geht es mehr in Richtung Hauptabteilungsleiter und Geschäftsführung, neudeutsch oder besser englisch CEO.

Gruß Frank