Hallo Sencer,
berechtigte Kritik ist gut und gerne gesehen, hab da kein Problem mit. Es kann nur sein, dass ich manchmal etwas übertrieben zurück belle. Sorry wenn das der Fall war. Alles Gut!?
Aber ja, ich kenne das auch von mir "was besser klingen soll, das muss auch". Ich versuche das etwas zu kompensieren:
Anfangs wird wild hin und her geschalten um die Neugierde zu befriedigen. Wenn dann eine gewisse Gewöhnung an das Neue einsetzt, wird eine Zeit lang nur noch Neu gehört.
Nach mehreren Tagen schalte ich wenn möglich wieder auf das Alte zurück und versuche die Unterschiede erst dann bewusst zu finden. Warum?
Man gewöhnt sich schnell an Neues, besonders wenn es im ersten Moment beeindruckt. Dann ist die Entscheidung (gut/schlecht) aber schon gefallen und gespeichert.
Beispiel: Boombass... Beeindruckend. Müssen tolle Boxen sein. Hat man sich daran gewöhnt, ist jeder lineare FG langweilig. Man muss sich jetzt regelecht zwingen linear zu hören.
Ist man (erstmal) an linear gewöhnt, findet man Bassdröhnen schrecklich, auch nach längerer Zeit fällt einem das Dröhnen dann immernoch sofort auf... Eigentlich kann man erst jetzt die Boxen beurteilen. Das ist jetzt ein extremes Beispiel sehr schlecht <-> sehr gut. Wenn man aber von einer besseren Ausgangssituation kommt (gut <-> sehr gut) dann springen einen die Unterschiede eben nicht so an und es wird zunehmend schwieriger sie zu beurteilen. Hier setzt sich dann natürlich die Autosuggestion bis Glaube immer stärker durch und gipfelt in den allseits beliebten Hifi-Grabenkriegen. Goldohren und Hörerfahrung sind halt auch schwer zu verifizieren. Doppelblindtests und so.
Meine These: Vom Schlechten zum Guten nimmt man Unterschiede weniger deutlich wahr als, vom Guten zum Schlechten. Im Moment gewöhne ich mich also an Dirac... mal sehen was dann eigentlich "besser" ist.
Gerade subtile Verbesserungen erhöhen aber ungemein den Langzeitspass. Dann passt es einfach. Nach oben wird die Luft halt Dünn, wie beim Boxenbau.
Was jetzt bitte nicht heißen soll ich bewege mich hier auf dem absoluten Hifi-Olymp. Ich habe nur mittlerweile bei mir im Raum, mit meiner WZ tauglichen Aufstellung, einen relativen Gipfel erklommen. Mehr nicht. Andere erreichen das vielleicht einfacher durch bessere Aufstellung + Räumlichkeiten.
Nochwas:
Die PEQs sind mit einem anderen Mikro gemacht! Mittels REW habe ich alle Kanäle auf 75 dB Referenzpegel eingestellt.
Dennoch, musste ich einzelne Kanäle manuell nachjustieren, damit es sich richtig anhört. Die 75 dB sind aber relativ, nicht absolut/extern geeicht!
Bei Dirac war Nachregeln bislang nicht nötig. Hier haben die Kanalpegel anscheinend auf Anhieb gepasst. Beim Umschalten PEQ/Dirac, erscheinen mir beide Presets gleich laut.
ABER, eventuell sind da ja doch Lautstärke Unterschiede vorhanden und erklären Präferenzen für das eine oder andere Setting.
Meine PEQ Zielkurve ist relativ waagrecht mit wenigen dB Bass-Erhöhung. Dirac hat eine zu den Höhen abfallende Zielkurve... Brillianz lässt sich super erzeugen, wenn oben eine kleine Erhöhung im FG ist. Es darf halt nicht zischeln.
Um dem auf den Grund zu gehen, muss ich dringend mal eine Messssession
durchziehen.
Auch um mal den Unterschied nicht korregiert zu PEQ/Dirac/MCACC zeigen zu können.
Ich kann im Moment nicht mal sicher sagen, das Dirac absolut linear ist! Die angezeigte (grüne) Zielkurve der Software ist wie unter REW nur eine Estimation!
Genau genommen müsste man dann auch mit dem Dirac Mikro unter REW messen. Dazu fehlt mir aber die Eichkurve. Die hab ich nur für mein anderes Mikro...
Ob du nur den Bass oder den gesamten FG linarisieren willst, hängt auch stark von deiner IST-Situation ab. Bei einem symetrischen Raum mit entsprechender Aufstellung sollten die Frequenzgänge annähernd kongruent sein und nur im Bassbereich voneinander abweichen. Dann würde ich hier am Bass frickeln.
Ich habe einen asymmetrischen Raum, mit eher schlechter asymetrischer Aufstellung... Da gibt es nicht nur im Bass starke Unterschiede!
Je Deckungsgleicher die Frequenzgänge der einzelnen Kanäle sind, desto mehr rastet die Bühnenabbildung ect. ein. Dazu gehört auch die Pegelrichtigkeit, Abstände, Phase...
Daher wollte ich meine Asymetrie per Elektronik kompensieren. Man sagt zwar immer PEQs nur im Bassbereich, was ich bei meinen Versuchen mit dem AM in Stereo auch festgestellt habe, aber es geht auch oben was, wenn man vorsichtig ist und nur breitbandige Filter, keine extremem Gains etc. setzt. Dennoch kommt u.U. schnell eine Unnatürlichkeit in den Klang, daher ist zu jedem Einstellen immer ausgiebiges Vergleichshören nötig.
Dirac hat hier offensichtlich auch eine Punktlandung vollbracht... Dirac Knoffhoff... Das soll Convolution ja u.a. eben können.
Soweit ich weiß, ist Dirac was die Filterzahl etc. angeht vollständig Implementiert. Nur halt weitere Eingriffsmöglichkeiten sind erst bei der Updateversion gegeben (Zielkurve anpassen, Korrekturbereich verschieben/ändern, Lautsprechergruppierungen,...)
Irgendwas ist bei der Samplingrate eingeschränkt, ich meine es wird nur mit 48 Khz gearbeitet, da eben 7 + 2 Kanäle. Rechenpower. Hires mit 192 Khz wird dann im Dirac Setting auch runter gesampelt. Bei reinen Stereolösungen wären auch höhere Raten möglich, weil die Rechenpower für nur 2 Kanäle benötigt wird.
Ich glaube aber, XMC-Dirac arbeitet aktuell immer mit 48, auch in Stereo?
Man... wieder so viel...
Sorry.
7.4.2 Atmos, 5x Nv7, 2x Nv5, 4x Dali Phantom E-80, 2x AW17, Emotiva XMC-1, DIY Endstufen mit Anaview AMS1000-2600, Vu+Duo², Oled 55EG9A7V, Oppo BDT-101CI, ATV4K, HW55ES, 108" Draper Thor TabTension ReAct 3.0; PS4 Pro, Qled qe55qf6, NB 511, VSX-921