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MP3 Wahrheit oder Lüge?

Wenn's nicht so gut in die anderen Themenbereiche passt...
engineer
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Re: MP3 Wahrheit oder Lüge?

Beitrag von engineer »

tf11972 hat geschrieben: Bei ersterem Verfahren wird alles weggelassen, was man sowieso nicht hört,:
Es wird weggelassen, was die MEISTEN nicht hören, oder noch genauer: Wovon man ausgeht, dass es die meisten nicht hören. Und da "die meisten" sich an mp3 gewöhnt haben, hören sie Unterschiede nicht mehr. Den Effekt gibt es sogar bei unkomprimierten Signalen: Wenn das Ohr durch einen Horsturz oder was auch immer, mal eine Zeit bestimmte Frequenzen nicht mehr mitbekommt, blendet das Hirn sie aus und nimmt sie auch dann nicht mehr wahr, wenn sie wieder drin sind. Fatal, ist aber so.

Von daher gibt es einen gewissen Effekt, dass sich das mp3-Format selber bestätigt.

Es bleibt aber Fakt, dass Information fehlt und andere inzugesetzt wird, was sich mit einfachen Testverfahren nachweisen lässt. Bei synthetischen Klängen sind es vielfach Phaseneffekte, die nicht oder falsch wiedergeben werden und im akustischen Bereich nimmt man sich einfach mal ein paar sauber gesampelte Becken oder eine Triangel her. Im mp3 ist das nur ein einziger Matsch. Den Matsch kann wie schon erklärt auch sichtbar machen, wenn man das MP3 wieder in ein WAV verwandelt und es vom Original abzieht. Ein einziges unangenehmes Gezischel.
StefanB
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Re: MP3 Wahrheit oder Lüge?

Beitrag von StefanB »

Setzt man mal Bitraten als Synonym für vollständig transportierten Inhalt, so sind 320k wohl so ein Wert, der alle zufriedenstellt.
DD/dts 5.1 kommt pro Kanal sehr gut damit aus. Ich kenne diesbezüglich bislang keine Klagen wegen Mängeln bei der Quelle, nur bei der Reproduktion... :mrgreen:

Stefan
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Re: MP3 Wahrheit oder Lüge?

Beitrag von nugehts.los »

engineer hat geschrieben:
tf11972 hat geschrieben: ...
Es bleibt aber Fakt, dass Information fehlt und andere inzugesetzt wird, was sich mit einfachen Testverfahren nachweisen lässt. Bei synthetischen Klängen sind es vielfach Phaseneffekte, die nicht oder falsch wiedergeben werden und im akustischen Bereich nimmt man sich einfach mal ein paar sauber gesampelte Becken oder eine Triangel her. Im mp3 ist das nur ein einziger Matsch. Den Matsch kann wie schon erklärt auch sichtbar machen, wenn man das MP3 wieder in ein WAV verwandelt und es vom Original abzieht. Ein einziges unangenehmes Gezischel.
Dass MP3 die aufgezeichneten Daten verändert, ist glaube ich unstreitig. Es ist auch unstreitig, dass diese Datenreduktion bei sehr hohen Kompressionsraten hörbar sind. Streitig ist allein, ob man bei relativ geringer Kompression (Datenraten von 192kbt/s und Höher) den Unterschied hören kann oder nicht. Das kann man nur durch standardisierte Hörtests herausfinden. Damit die Ergebnisse nicht durch die Erwartungshaltung der Tester und Hörer verfälscht werden, haben sich dafür Doppelblindtests etabliert.

https://de.wikipedia.org/wiki/ABX-Test

Nach allem, was ich dazu gelesen habe, scheint es so zu sein, dass die große Mehrheit der Hörer keine Unterschiede zwischen unkomprimierten und mit mp3-komprimmierten Audioaufnahmen hören können, wenn eine Datenrate von 192kbit/s oder höher gewählt wird. Sie können die Aufnahmen schlicht nicht unterscheiden. Beispielsweise kann man diese Testergebnisse sich anschauen:

http://soundexpert.org/encoders-192-kbps

Damit kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass es vereinzelt Personen gibt, die doch einen Unterschied hören. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass man dazu gehört, ist aber sehr gering.
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Weyoun
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Re: MP3 Wahrheit oder Lüge?

Beitrag von Weyoun »

Menschen mit Hörschäden sollen sehr anfällig für MP3-Artefakte sein! Sie hören insgesamt weniger als normal hörende Menschen aber anscheinend regieren sie dann viel sensibler auf die noch von ihnen wahrnehmbaren Frequenzen. Des Rätsels Lösung liegt hier aber nicht im Gehör, sondern dem Gehirn, welches für die Signalauswertung zuständig ist und bei Gehörgeschädigten anders "vernetzt" ist.
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