Verfasst: Mo 2. Mär 2009, 16:35
Die Frage, die sich mir vor allem stellt: Warum ist man in der CL bisher ungeschlagen und in der Buli läuft es dagegen nicht? Das die
heimische Liga stärker als die CL ist, glaube ich weniger. Es muss also andere Gründe geben. Das der Vorstand - speziell Hoeneß und
Rummenigge - keine Zeit finden ihre allseits bekannten Giftpfeile und Provokationen gegen die Konkurrenz abzulassen, sondern mehr
damit beschäftigt sind die Vorwürfe und Spekulationen der Medien zu kommentieren und zurück zuweisen, sagt eigentlich schon alles.
Es rumort im Gebälk des FCB. Und zwar gewaltig. Das war schon in der Hinrunde so. Die Schieflage wurde beseitigt, in dem der
Vorstand dem Trainer inmitten seiner Reformspielereien die Rückkehr zur 4-4-2 Taktik nahe legte. Der Trainernovize folgte diesem
Rat. Oder war es gar eine Anordnung? Dem Standing innerhalb der Mannschaft hat dieser Rüffel sicherlich nicht gut getan. Dabei
spielt es nun absolut keine Rolle, ob Klinsmann ein Trainerneuling ist oder sonst was. Das interessiert die Spieler nicht. Zumindest die
taktische Ausrichtung stimmte wieder. So - wie es sich schon damals einige Spieler wünschten. Ob sie es vielleicht sogar intern
forderten, weiß ich nicht.
Das selbe Spiel wiederholt sich jetzt in der Rückrunde. Ob es nun wirklich so war, das die Spieler sich gegen Lissabon selbstständig
und am Trainer vorbei eine defensivere Taktik auferlegten, ist nicht bewiesen. Kapitän van Bommel wird mit den Worten zitiert:
"Wir haben gemeinsam entschieden, dass wir defensiver spielen." Die Frage ist allerdings: Wer ist wir? Die Spieler oder Trainer
und Spieler? Das kann man auslegen wie man will. Für mich ist diese Aussage ein Affront gegen den Trainer und erinnert mich an eine
ganz ähnliche Situation bei der WM 2006. Da war es ein gewisser Michael Ballack, der sich die entscheidenden taktischen Änderungen
auf die Fahne schrieb.
Es gibt im Moment leider viele Gräben beim FCB und es hat den Anschein, als komme man gar nicht nach diese Gräben zuzuschaufeln
- oder beim zuschaufeln gleich wieder neue aufbuddeln. Ketzerisch konnte man auch formulieren: Klinsmann hebt sie aus und andere
müssen sie zuschaufeln. Das es mittlerweile schon einen Engpass bei den Schippchen gibt, macht die Sache noch exquisiter.
Ich hoffe als Fan, das er nicht vollends die Kontrolle verliert. Interviews mit ständigem Dauergrinsen, abspulen der immer gleichen
und belanglosen Allgemeinaussagen und der krampfhafte Versuch penetrant Optimismus zu verbreiten, nervt mich nur noch. Die
Situation ist - gemessen an den Ansprüchen der Bayern - prekär. Zweckoptimismus ist da fehl am Platz. Für mich stellt es sich so
dar, als verwalte der Trainer diese Misstände nur, anstatt sie zu lösen. Ist er überhaupt in der Lage sie zu lösen?
Ribrey ist meiner Meinung nach ebenfalls eine "Baustelle", die er nicht in den Griff bekommt. Die zu stark auf den Franzosen
zugespitzte Zusammensetzung der Mannschaft ist sicherlich nicht die Schuld Klinsmanns, allerdings ist sie mittlerweile sein Problem.
Und die Abhängigkeit des Trainers vom Spieler Ribery ist schon bedenklich, wenn er den Rest der Mannschaft nicht mehr hinter
sich weiß. Kein einziger Spieler hat z.B. nach dem Sieg über Lissabon auch nur ein Wort über den Trainer verloren oder wenigstens
irgendein Detail dieses 5:0 dem Trainer zugeschrieben. Bedenklich!
In diesem Zusammenhang war es interessant zu sehen, wie der Spieler Philipp Lahm - in meinen Augen ein eloquenter und mit gut
Hirnschmalz ausgestatteter Profi - im Interview mit Premiere-Reporter Patrick Wasserziehr nach Antworten suchte. Die Frage: "Gibt
ihnen der Trainer vor dem Spiel konkrete, taktische Anweisungen?" Es folgten blabla Antworten. Wasserziehr: "Gut gesagt, aber sie
haben meine Frage nicht beantwortet!" Lahm druckste auch auf das erneute nachbohren des Reporters mehr oder weniger rum.
Wollte er nicht, konnte er nicht oder durfte er nicht. Auf jeden Fall war es taktisch. Einen Trainer öffentlich bloß zustellen ist ein
Kardinalsfehler und gehört sich meiner Meinung nach absolut nicht. Deshalb war Lahms Reaktion richtig und gut. Sie entlarvt aber
trotzdem den Trainer. Zumindest wirft sie ein fragwürdiges Licht auf die Kompetenz Klinsmanns. Es gibt mittlerweile Gerüchte, das
der Respekt etlicher Spieler vor eben jener Kompetenz des Trainers gen Null tendiert.
Es bleibt abzuwarten, wo die Reise des FCB unter der Rigide des Trainers Klinsmann hingeht. Sicher ist, das nichts sicher ist. Das
Projekt Klinsmann gilt für mich jetzt schon als gescheitert. Selbst wenn man die Meisterschaft holt und meinetwegen auch den DFB
Pokal. Die Bayern als erste Trainerstation bei einer Vereinsmannschaft sind mindestens zwei Nummern zu groß für den Bäckersohn.
Es gibt zu viele erfahrene und gestandene Profis in der Mannschaft, die genug Erfahrung besitzen auf dem Platz auch mal eine
Situation selbst zu analysieren und zu reagieren. Die wollen geführt - und je nach Starstatus - auch mal gehätschelt und an der
langen Leine geführt werden.
Diese Feinheiten und das Gespür dafür hat eben nur ein erfahrener Trainer. Der reagiert auf Strömungen und Tendenzen in der
Mannschaft und korrigiert notfalls. Das geht einem Trainerneuling ab. Ob er nun Klinsmann heißt oder sonstwie. Die Erfahrung kann
man nicht als junger Trainer mitbringen - mann muss sie machen. Und das über Jahre. Deshalb teile ich die Meinung von Danielocean.
Hitzfeld wurde gegen Ende seiner jeweiligen Amtszeit kritisiert. Auch ich nehme mich da nicht aus. Aber erst jetzt wird ersichtlich, wie
gut er die Mannschaft geführt hat und wie viel Arbeit dahintersteckt. Deshalb wünsche ich mir den Trainer Hitzfeld aber noch lange
nicht zurück.
Wenn die Saison beendet ist wird abgerechnet. Ich hoffe nicht, das Zampano und Manager Hoeneß dann unter anderem konstatieren
muss, das er mit der Verpflichtung Klinsmanns - mit Blick auf die Auszüge des Festgeldkontos der Bayern - sehenden Auges ins Dispo
gerannt ist. Soweit ist es ja noch nicht und die Möglichkeiten auf den Gewinn von Titeln sind weiter gegeben. Nur gewinnen sollte man
schon etwas. Ein ungeschriebenes, aber ehernes Gesetz beim FC Bayern. Ohne Titel beim FCB - das wird als Niederlage empfunden.
Ob Klinsmann schon mal die transatlantischen Flüge im Sommer studiert hat? " Es wird sich weißen" - sagte der Maler.
heimische Liga stärker als die CL ist, glaube ich weniger. Es muss also andere Gründe geben. Das der Vorstand - speziell Hoeneß und
Rummenigge - keine Zeit finden ihre allseits bekannten Giftpfeile und Provokationen gegen die Konkurrenz abzulassen, sondern mehr
damit beschäftigt sind die Vorwürfe und Spekulationen der Medien zu kommentieren und zurück zuweisen, sagt eigentlich schon alles.
Es rumort im Gebälk des FCB. Und zwar gewaltig. Das war schon in der Hinrunde so. Die Schieflage wurde beseitigt, in dem der
Vorstand dem Trainer inmitten seiner Reformspielereien die Rückkehr zur 4-4-2 Taktik nahe legte. Der Trainernovize folgte diesem
Rat. Oder war es gar eine Anordnung? Dem Standing innerhalb der Mannschaft hat dieser Rüffel sicherlich nicht gut getan. Dabei
spielt es nun absolut keine Rolle, ob Klinsmann ein Trainerneuling ist oder sonst was. Das interessiert die Spieler nicht. Zumindest die
taktische Ausrichtung stimmte wieder. So - wie es sich schon damals einige Spieler wünschten. Ob sie es vielleicht sogar intern
forderten, weiß ich nicht.
Das selbe Spiel wiederholt sich jetzt in der Rückrunde. Ob es nun wirklich so war, das die Spieler sich gegen Lissabon selbstständig
und am Trainer vorbei eine defensivere Taktik auferlegten, ist nicht bewiesen. Kapitän van Bommel wird mit den Worten zitiert:
"Wir haben gemeinsam entschieden, dass wir defensiver spielen." Die Frage ist allerdings: Wer ist wir? Die Spieler oder Trainer
und Spieler? Das kann man auslegen wie man will. Für mich ist diese Aussage ein Affront gegen den Trainer und erinnert mich an eine
ganz ähnliche Situation bei der WM 2006. Da war es ein gewisser Michael Ballack, der sich die entscheidenden taktischen Änderungen
auf die Fahne schrieb.
Es gibt im Moment leider viele Gräben beim FCB und es hat den Anschein, als komme man gar nicht nach diese Gräben zuzuschaufeln
- oder beim zuschaufeln gleich wieder neue aufbuddeln. Ketzerisch konnte man auch formulieren: Klinsmann hebt sie aus und andere
müssen sie zuschaufeln. Das es mittlerweile schon einen Engpass bei den Schippchen gibt, macht die Sache noch exquisiter.
Ich hoffe als Fan, das er nicht vollends die Kontrolle verliert. Interviews mit ständigem Dauergrinsen, abspulen der immer gleichen
und belanglosen Allgemeinaussagen und der krampfhafte Versuch penetrant Optimismus zu verbreiten, nervt mich nur noch. Die
Situation ist - gemessen an den Ansprüchen der Bayern - prekär. Zweckoptimismus ist da fehl am Platz. Für mich stellt es sich so
dar, als verwalte der Trainer diese Misstände nur, anstatt sie zu lösen. Ist er überhaupt in der Lage sie zu lösen?
Ribrey ist meiner Meinung nach ebenfalls eine "Baustelle", die er nicht in den Griff bekommt. Die zu stark auf den Franzosen
zugespitzte Zusammensetzung der Mannschaft ist sicherlich nicht die Schuld Klinsmanns, allerdings ist sie mittlerweile sein Problem.
Und die Abhängigkeit des Trainers vom Spieler Ribery ist schon bedenklich, wenn er den Rest der Mannschaft nicht mehr hinter
sich weiß. Kein einziger Spieler hat z.B. nach dem Sieg über Lissabon auch nur ein Wort über den Trainer verloren oder wenigstens
irgendein Detail dieses 5:0 dem Trainer zugeschrieben. Bedenklich!
In diesem Zusammenhang war es interessant zu sehen, wie der Spieler Philipp Lahm - in meinen Augen ein eloquenter und mit gut
Hirnschmalz ausgestatteter Profi - im Interview mit Premiere-Reporter Patrick Wasserziehr nach Antworten suchte. Die Frage: "Gibt
ihnen der Trainer vor dem Spiel konkrete, taktische Anweisungen?" Es folgten blabla Antworten. Wasserziehr: "Gut gesagt, aber sie
haben meine Frage nicht beantwortet!" Lahm druckste auch auf das erneute nachbohren des Reporters mehr oder weniger rum.
Wollte er nicht, konnte er nicht oder durfte er nicht. Auf jeden Fall war es taktisch. Einen Trainer öffentlich bloß zustellen ist ein
Kardinalsfehler und gehört sich meiner Meinung nach absolut nicht. Deshalb war Lahms Reaktion richtig und gut. Sie entlarvt aber
trotzdem den Trainer. Zumindest wirft sie ein fragwürdiges Licht auf die Kompetenz Klinsmanns. Es gibt mittlerweile Gerüchte, das
der Respekt etlicher Spieler vor eben jener Kompetenz des Trainers gen Null tendiert.
Es bleibt abzuwarten, wo die Reise des FCB unter der Rigide des Trainers Klinsmann hingeht. Sicher ist, das nichts sicher ist. Das
Projekt Klinsmann gilt für mich jetzt schon als gescheitert. Selbst wenn man die Meisterschaft holt und meinetwegen auch den DFB
Pokal. Die Bayern als erste Trainerstation bei einer Vereinsmannschaft sind mindestens zwei Nummern zu groß für den Bäckersohn.
Es gibt zu viele erfahrene und gestandene Profis in der Mannschaft, die genug Erfahrung besitzen auf dem Platz auch mal eine
Situation selbst zu analysieren und zu reagieren. Die wollen geführt - und je nach Starstatus - auch mal gehätschelt und an der
langen Leine geführt werden.
Diese Feinheiten und das Gespür dafür hat eben nur ein erfahrener Trainer. Der reagiert auf Strömungen und Tendenzen in der
Mannschaft und korrigiert notfalls. Das geht einem Trainerneuling ab. Ob er nun Klinsmann heißt oder sonstwie. Die Erfahrung kann
man nicht als junger Trainer mitbringen - mann muss sie machen. Und das über Jahre. Deshalb teile ich die Meinung von Danielocean.
Hitzfeld wurde gegen Ende seiner jeweiligen Amtszeit kritisiert. Auch ich nehme mich da nicht aus. Aber erst jetzt wird ersichtlich, wie
gut er die Mannschaft geführt hat und wie viel Arbeit dahintersteckt. Deshalb wünsche ich mir den Trainer Hitzfeld aber noch lange
nicht zurück.
Wenn die Saison beendet ist wird abgerechnet. Ich hoffe nicht, das Zampano und Manager Hoeneß dann unter anderem konstatieren
muss, das er mit der Verpflichtung Klinsmanns - mit Blick auf die Auszüge des Festgeldkontos der Bayern - sehenden Auges ins Dispo
gerannt ist. Soweit ist es ja noch nicht und die Möglichkeiten auf den Gewinn von Titeln sind weiter gegeben. Nur gewinnen sollte man
schon etwas. Ein ungeschriebenes, aber ehernes Gesetz beim FC Bayern. Ohne Titel beim FCB - das wird als Niederlage empfunden.
Ob Klinsmann schon mal die transatlantischen Flüge im Sommer studiert hat? " Es wird sich weißen" - sagte der Maler.