Moin Moin,
Jog-Hurt hat geschrieben:...heisst das denn nicht ,das die Enstufen Überlastet werden?
Dem ist nicht so
Das Thema "Leistungsangaben von Verstärkern (von Herstellern im 1-Kanal-, selten im 2-Kanalbetrieb gemessen/angegeben) vs. der realer Mehrkanal-Messwerte" und daß das mit der begrenzten Netzteilleistung zu tun hat wurde hier im Forum schon soooooo oft behandelt
Heutzutage sind
alle sieben Endstufen eines AVR
identisch aufgebaut/leistungsfähig und in den technischnen Angaben des 1601 steht geschrieben...
marantz.de hat geschrieben:Ausgangsleistung (8 ohm, 20 Hz - 20 kHz, 0.08% 2ch Betrieb) 50 W
Ausgangsleistung (6 ohm, 1 kHz, 0.7% 2ch Betrieb) 60 W
...wie du schon selbst zuvor angegeben hast.
Da kann man(n) also schonmal sicher sein, daß
jede Endstufe in der Lage ist/wäre 50/60W Leistung aufzubringen.
Die Netzteilleistung des 1601 ist aber nicht ausreichend, um die Endstufenleistung auch im Mehrkanalbetrieb zu gewährleisten, daher fällt diese geringer aus.
Je weniger Kanäle aber betrieben werden, desto höher ist wieder ihre mögliche Leistungsabgabe (auf jeden Fall insgesamt ca.120W).
Jog-Hurt hat geschrieben:Das Netzteil des 1601 ist doch schon überdimensioniert...
Ein "überdimensioniertes Netzteil" ist in der Lage die für den 7-Kanalbetrieb erforderliche Leistung zu 100% aufzubringen, sprich das die beim 1601 möglichen 60W/Kanal auf allen Kanälen zur Verfügung stehen
Das ist beim 1601 ganz gewiss nicht der Fall, denn mit seinen 220W-Leistungsaufnahme stellt es abzüglich aller Verluste die in einer Stromversorgung mit Transformator nunmal auftreten nur ca.130-150W (60-70%) für alle Gerätefunktionen zur Verfügung. Alle zuvor gemachten Endstufen-Leistungsangaben/-messungen basieren darauf und werden damit auch plausibel.
Ein "überdimensioniertes Netzteil" im 1601 müsste 450W zur Verfügung stellen können, ergo eine Leistungsaufnahme von ca.650-750W haben.
Die Endstufenkühlung des Gerätes muss natürlich auch dieser "Maximalbelastung" gewachsen sein.
Ich hoffe das ist soweit verständlich.
Jedenfalls ist o.g. Berechnung eine Faustformel für Class-A/B-Endstufen mit Transformator-Stromversorgungen (gilt nicht für Geräte mit Class-D = Schaltverstärker-Endstufen!).
Ein "unsicherer Basiswert" ist dabei immer die Herstellerangabe der Stromaufnahme am Gerät, denn vom Durchschnittswert bis zur Maximalaufnahme ist da alles möglich, je nachdem was der Hersteller gerade für "angemessen" hält uns mitzuteilen.
Die "Kunst" ist, zu erkennen was ein Durchschnitts- und was ein Maximalwert ist. Mit einem Durchschnittswert lässt sich o.g. Berechnung jedenfalls nicht machen.
Fazit: Es ist immer sinnvoll sich nicht blind auf Herstellerangaben zu verlassen bzw. diesen zu glauben, sondern nach glaubwürdigen Gerätetests zu suchen, bei denen die Geräte auf ihre Leistungsfähigkeit hin geprüft/gemessen werden und die Mehrkanalleistung dann auch angegeben ist.
Die "ewige Täuschung" des Endverbrauchers durch namhafte Hersteller geht mir sowieso auf den Senkel
Es wird zu gerne mit hohen Endstufenleistungen geprahlt (je mehr da steht desto besser), die in den technischen Angaben dann als "1-Kanal betrieben" angegeben werden (also rein von der Endstufe möglich sind), dann eber im Mehrkanalbetrieb durch das "schwache" Netzteil garnicht aufgebracht werden können und letztlich "täuscht" man den Verbraucher noch mit einer "runtergespielten" Leistungsaufnahme des Gerätes.
Genau solche verwirrenden Angaben wie z.Bsp. von einem aktuellen AVR eines bekannten Herstellers mit 670W Leistungsaufnahme und dann 7x165W Leistungsangabe bei den Endstufen sind doch die Dinge die die Leute "verrückt" machen und nicht mehr wissen was sie glauben sollen
Nur "ehrliche Angaben" schaffen wahre Transparenz auf dem breiten Markt, aber daran sind unsere Mainstream-AVR-Hersteller doch garnicht interessiert. Da würde sich ganz fix die Spreu vom Weizen trennen und plötzlich "ehrliche" Hersteller (ja, sowas gibts) zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Ich glaub nu is jenuch... ...ich mach hier dann mal Schluss
Schönen Sonntag euch
bis denn dann,
der Rudi
