krokette hat geschrieben:Bis zu welcher Frequenz sind denn diese meisten Bässe mono?
Vermutlich mindestens bis zu 120 Hz, eher noch etwas höher.
Eine Richtungswahrnung im Bass ist hörphysiologisch ohnehin nicht möglich.
Nehmen wir einfach mal an, bei einer Abmischung sei nur auf dem linken Kanal Bass gemischt worden.
Dann würde der Bass bei der Wiedergabe auch nur von der linken Box wiedergegeben werden, klar.

Soll beim Mix dieser "linke Bass" gleich laut wie der Rest sein, muss er relativ doppelt so laut rein
gemischt werden. Ist der Bass an der Aussteuergrenze, ist der Rest nur halb so laut. Für die selbe
Lautstärke Zuhause muss man doppelt so weit aufdrehen, wodurch die linke Box effektiv den ganzen
Bass wiedergeben muss, der sonst von zwei Boxen kommt. Auch der linke Kanal des Verstärkers muss
das entsprechende Mehr an Leistung bringen. Das Wiedergabesystem ist somit auf die Hälfte seiner
Maximalleistung begrenzt und das will nun wirklich keiner.

Bei allen Zwischenstufen von null bis gleich viel Bass auf dem einem zum anderen Kanal erhält man
in der Summe weniger maximalen Bass als wenn er gleich laut abgemischt wäre.

Laufzeit- oder Phasenunterschiede im Bass machen noch weniger Sinn, denn sie führen zu einer
gegenseitigen Abschwächung (aufgrund von Interfrenz) obwohl beide Kanäle voll arbeiten.
krokette hat geschrieben:was spricht (weiterhin) gegen aktives Auftrennen in Stereo? Mono bleibt weiterhin Mono. Dafür klingt echtes Stereo auch nach stereo.
Zwar verstehe ich deine Frage nicht ganz, ahne aber was du wissen möchtest.

Es spricht kaum etwas dagegen, denn wie bereits gesagt, führt's bei 99% der Aufnahmen zum selben Ergebnis.
In den seltenen Fällen wenn nur auf einem Kanal Bass wäre, würde er über ein SBA gleichmässig an den Raum
abgegeben werden und bei der Stereo-Bass-Wiedergabe nur von einem. Dh mit Stereo-Bass könnte es ganz
selten mal zu Quermoden kommen, beim SBA nicht, weil sie stets das selbe spielen.
(In den unwahrscheinlichen "gegenphasigen" Fällen, würde beim Stereo-Bass der eine gegen den anderen
"kämpfen", beim SBA passiert das bereits bei der elektrischen Summenbildung, wodurch die Sub effektiv
weniger arbeiten müssen.)
["Mono" bezieht sich hier nur auf den absoluten Tiefbass und hat nix mit der eigentlichen Stereowiedergabe zu tun!]
krokette hat geschrieben:Was ich auch nicht ganz Verstehe: zb ein Paukenschlag besteht ja nicht nur aus tiefen Frequenzen, sondern auch aus zig mittleren bis zu hohen Frequenzen (Obertöne). Das aufzusplitten macht doch keinen Sinn?
Mit dieser Frage stellst du alle Mehr-Wege-Systeme in Frage.

Ja, die Frage ist gut, hat jetzt aber nix speziell mit der Ansteuerung von Subwoofer zu tun.
Jedes Signal kann in einzelne Sinustöne zerlegt und wieder zusammengesetzt werden.
Bei tiefen Tönen mit besonders ausgeprägten und großen Obertonspektren werden die
tiefen Frquenzen vom TT oder Sub, die mittleren vom MT oder TMT und die höchsten
vom Hochtöner wiedergegeben. Die Weiche trennt das Signal in diese Bereiche ent-
sprechend auf.
Ob die allertiefsten Frequenzen nun von einem oder mehreren Tieftönern/Subwoofer
wiedergegeben werden, hat hauptsächlich eine Auswirkung auf die Modenverteilung im
Raum.
