Ingo72 hat geschrieben:Anbei ein Messung, bei der vielleicht/ wohl das GD ab 3k problematisch ist. Hierfür gedenke ichper FIR die Phase zu entzerren. Kann jemand die Sinnhaftigkeit bestätigen oder widersprechen?
Bloß nicht. Was du zeigst, ist die geglättete Gruppenlaufzeit der Messung am Hörplatz ohne Fensterung. Dein Lautsprecher spielt die 3 kHz bereits "zeitrichtig". Deine Messung beinhaltet alle Reflexionen vom Hörraum. Wahrscheinlich hast du um 3 kHz etwas stärkere Reflexionen. Ist dein Deckenabsorberpanel an richtiger Position, um die direkte Deckenreflexion zu dämpfen? Ich würde eher da anpacken.
horch! hat geschrieben:Wenn ich mich richtig erinnere kam (in einem anderen Thread) die Aussage, dass ein Automatismus wie Dirac niemals die Genauigkeit manuell konfigurierter Filter erreichen kann. Mich würde die Meinung von raw und Zweck0r dazu interessieren. Kann ein Dienstleister mit vertretbarem Aufwand (remote) wirklich deutlich mehr erreichen als eine Software? Wenn ja, kann man einem interessiertem Laien wie mir näherungsweise verständlich machen, warum das so ist? Letztlich geht es hier ja nicht um die Möglichkeiten von IIR und FIR, denn die sollten in beiden Fällen gleich sein. Auch beruhen die Maßnahmen in beiden Fällen auf Messungen - daraus sollten sich doch auch keine grundlegenden Unterschiedliche ergeben, oder? Bleibt die Auswertung der Messung und die Konfiguration der Filter - wer kann das besser, Mensch oder Maschine?
Ich weiß leider nicht, was der Dienstleister genau macht.
Ob man den am Hörplatz gemessenen, ungefensterten Frequenzgang mit einem Equalizer etwas gerade biegt, oder ob die Software Dirac Live die über mehrere Positionen gemittelte Impulsantwort per FIR-Filter korrigiert, sind zwei komplett unterschiedliche Herangehensweisen und damit auch mit klanglich unterschiedlichem Ergebnis. Eine Einmessautomatik wie in einem AV-Receiver, macht wohl die erstgenannte Variante, jedoch kann man keine Zielkurve vorgeben. Generell kann man das alles per Software machen lassen. Die Zeit wird kommen, dass noch einfacher bedienbare und bessere/umfangreichere Korrektursysteme auf den Markt kommen.
Weyoun hat geschrieben:Bin ebenfalls Laie, aber der "Dienstleister", wie du ihn bezeichnest, kann neben der reinen Raumkorrektur eine "persönliche Note" hineinbringen. Er kann dir auch Wunsch eine absolute "Flat-Line" anbieten, eine darüber hinaus gehörrichtig korrigierte Kurve mit um die 5 dB großbandiger Bassanhebung (hat nix mit Moden zu tun) und auf Wunsch auch eine Anhebung oder Absenkung der Mitten bzw. Höhen in bestimmten Frequenzbereichen. Du als Kunde bekommst die Kurven dann zum Hören vorgesetzt und entscheidest dich, ob es für dich gut klingt oder nicht.
Der Spielraum für eine persönliche Note ist doch sehr begrenzt, wir Menschen hören doch alle gleich. Tatsächlich ist die persönliche Note, die du beschreibst und der ich auch voll und ganz zustimme, vergleichbar mit den Einstellungen an einem ATM-Modul. Daher halte ich dieselben Knöpfe (Bass und "Klang-Wippe") für die einzigen, die auch weiter dem Hörer überlassen sein sollten. Die eigentliche Frequenzgang-Korrektur kann eine Software besser machen.