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Qual der Wahl?
Verfasst: Fr 27. Feb 2004, 09:31
von Paul
@KarstenS,
ich kann die Klagen über deutsche Synchronisationen auch nicht verstehen, die sich m.E. in den meisten Fällen auf hohem Niveau bewegen. Du hast ja die Probleme schon angesprochen die bei dieser Arbeit auftreten können und auch in aller Regel gelöst werden, auch wenn es manchem nicht genügt.
Wir sollten froh sein, daß Deutsch zu den priviliegierten Sprachen dieser Welt gehört und als Markt interessant genug ist, um derartige Synchronisationen überhaupt finanzieren zu können.
Verfasst: Fr 27. Feb 2004, 10:04
von JoS
Ich stimme zu, dass die Qualität der deutschen Synchronisation international zu den besten gehört.
Das ändert natürlich nichts daran, dass der ein oder andere (inkl. mir) dennoch die Originalfassungen bevorzugt. Die sind in den meisten Fällen einfach authentischer (mal mehr, mal weniger) und eben die Version, die Regisseur und Schauspieler "gelebt" haben.
Ich habe jedoch allen Respekt vor den "Schauspielern", die Filme lippensynchron vertonen können. Hatte mal die Gelegenheit, bei der Deutschen Welle in Köln die lippensynchrone Vertonung einer Szene zu beobachten. War zwar 'nur' eine Ausbildungs-Situation, aber man hat deutlich gemerkt, auf wieviele Details man doch achten muss und wie schwierig es ist, Sprach-Tempo und Rhytmus einer fremden Person exakt zu immitieren, ohne dabei unnatürlich zu klingen (selbst bei nur einem Satz ist das nicht einfach).
Auch wenn ich mich weiter oben über manch grausame Übersetzung "aufgeregt" habe, kann ich mir vorstellen, wie schwer es sein muss, inhaltlich korrekt zu übersetzen und dabei gleichzeitig Worte zu finden, die halbwegs in das "Mundbild" (gibt es dafür einen Fachbegriff?) des Schauspielers passen.
Wenn dann noch ein Wortwitz umgesetzt werden muss, der eigentlich nur im englischen Funktioniert, ist auch noch Kreativität gefragt (die manchmal jedoch etwas seltsame Formen annimmt).
Gruß
Jochen
Verfasst: Fr 27. Feb 2004, 13:18
von Strumpfbrand
Also ich behaupte, dass in manchen Filmen die deutsche Synchronisation eindeutig besser als das Original ist.
Bestes Beispiel:
Diverse Terence Hill/Bud Spencer-Filme (Z.B. "Vier Fäuste für ein Halleluja")
Solche Sprüche wie: "Mach mal Platz, ich bin der Landvogt" (in einem Western) kommen sicher nicht so im Original vor.
Oder bei "Fight Club": da finde ich die Originalstimme von Edward Norton einfach zu ausdruckslos im Vergleich zur Synchronstimme.
Auch ich bin der Meinung, dass die Deutsche Synchronisation zu den besten gehört, wahrscheinlich sogar die beste ist. Schaut Euch mal "Cyrano von Bergerac" mit Gerard Depardieu an. Der Film ist komplett in Versform in Französisch. Und in der Deutschen Fassung ebenfalls komplett in Versform. Wie die das geschafft haben?
Verfasst: Fr 27. Feb 2004, 13:46
von Gast