Moin Moin zusammen,
hier hatten inkl. mir viele "Back to topic" angemahnt. Dann versuche ich es mal:
Seit Montag (oder evtl. seit dem Wochenende) hat Fa. Nubert von Cambridge Audio zwei 840 W - Endstufen und eine 840 E - Vorstufe im Haus. So jedenfalls meine Information.
Seit Dienstag steht bei mir testweise (nach Blitzversand durch Fa. Nubert/Herr Bühler wie gewohnt) eine 840 W. Ich kann nur ganz herzlich nochmals DANKE an Herrn Bühler sagen.
Und berichte hier wegen des offensichtlich allgemeinen Interesses wie folgt:
BITTE BEACHTEN: Ich habe derzeit "nur" die Endstufe, nicht die passende Vorstufe. Ich betreibe die Endstufe an nuLine 120 und die Vorverstärkung übernimmt derzeit mein DENON AVC A 1 SE ("pure direct"-Modus).
Sehr wertige
Verarbeitung, schlankes schnörkelloses Design = das, was auch über Nubert-Boxen gesagt werden kann.
Rd. 22 kg schwer.
Eingänge: XLR balanced, Klinke unbalanced.
2 x 200 Watt RMS an 8 ohm (mono gebrückt 500 Watt pro Kanal, zwei Endstufen erforderlich).
Bi-Amping natürlich ebenfalls möglich (2 Endstufen erforderlich).
Kein Lüfter (= keine Geräusche), dafür extrem groß dimensionierte Kühlkörper links und rechts.
Laut
Messlabor Nubert (zum 840 A V 2) absolut linealgerader Frequenzgang = das, was auch für Nubert-Boxen gilt.
Zum Wichtigsten, also
zum Klang:
Mich hat wie gesagt schon der 840 A V2 Vollverstärker begeistert wegen seines klaren, stressfreien und einfach harmonischen Klangs. Nichts wurde unterdrückt, das Gesamklangbild war einfach nur rund.
Die große Endstufe macht das alles genau so (im Grundsatz gleicher Aufbau und ja auch die Class XD-Schaltung wie der 840 A V2, hätte ansonsten also auch verwundert). Nur noch besser und mit viel mehr Kraft.
"Besser" versuche ich zu beschreiben wie folgt: Jedes Instrument wird
noch klarer abgebildet, das fällt sofort auf. Insbesondere bei Klassik und Chormusik, aber auch bei Kammer-Jazz und durchaus auch wenn es rockt. Ich habe hier einige CDs, die ich seit Monaten intensiv höre und auch mit dem 840 A V2 intensiv gehört habe. Ich hatte das so gar nicht erwartet, aber das hat mich richtig "angesprungen", die Verbesserung ist da, keine Einbildung. Gehört habe ich u. a.:
- Ulita Knaus (Vocal Jazz, wer die nicht kennt ist selber schuld), Album: "In the city"
- Jan Garbarek: "Twelve Moons" (mit begnadetem Drums von Omar Hakim)
- Alfred Brendel, Klavier: div. Beethoven-Sonaten
Für Surround (Einbindung der Endstufe tadellos):
- DVD Europakonzert der Berliner Philharmoniker, Rattle: Hector Berlioz, Symphonie fantastique
- DVD Toto Tour 2007 (Falling in between)
Man erhält über die Kombi 840 W / nuLine 120 quasi ein akustisches dreidimensionales Hologramm des jeweiligen Instruments/ der Stimme. Jeweils am "gefühlt richtigen Platz", auf einer sowohl in Breite als auch Tiefe sehr großen Bühne. Ohne dass der Sound auseinanderdividiert wird, ich meine damit: auch der Gesamtsound ist trotz der Durchhörbarkeit jedes einzelnen Instruments usw. wunderbar stimmig und rund.
Die CD von Ulita Knaus beispielsweise hat einige sehr interessant arrangierte kleinere Chorsätze. Es ist mir noch nie so leicht gefallen, alle Stimmen durchzuhören wie gestern abend. Und jede Stimme hatte "ihren Platz" auf der Bühne. Umwerfend!
Ich hatte im Bezug auf den Klang erwartet:
ungefähr gleiches Klangbild und mehr Kraft (2x200 W gegen 2x120 W). Dies deshalb, weil ich ja nun einmal als Vorstufe noch meinen DENON AVC A 1 SE nutze. Ich hatte die Erwartung, dass dies den Klang beeinträchtigt (ist wohl auch so, aber nur bedingt, siehe unten).
Da ich zwischen dem Austausch Vollverstärker 840 A V2 - > Endstufe 840 W einige Tage Abstand hatte muss ich nun auch ein bisschen vorsichtig vergleichen. Ich meine, dass der 840 A V2 noch etwas weicher klang (führe ich auf die Vollverstärkung unter Umgehung des DENON zurück). Denn der DENON klang mir immer ein bisschen scharf und das habe ich in Ansätzen jetzt wieder. Der Sound ist nicht ganz so warm wie beim 840 A V 2. Die Kette reisst eben am schwächsten Glied, hier nun wohl am DENON-AVR.
So dass ich auf jeden Fall auch noch die 840 E - Vorstufe testen werde.
Schon jetzt weiß ich: das ist es! Die 840 W bleibt bei mir und sobald es meine Finanzen zulassen wird die Vorstufe nachgeordert.
Ich bin begeistert! Auch der Surround-Sound wird aufgebessert durch "Auslagerung" der Fronts auf die eigene Endstufe.
Und ich habe Leistung pur!
Habe dann gestern abends spaßhalber nochmal den DENON stereo spielen lassen: ... ohne Worte!
FAZIT für mich:
Der 840 A V2 ist ein super top - Verstärker und gewinnt im Vergleich
Preis/Leistung gegen 840W/840E in 90 % der Anwendungen, könnte ich mir vorstellen.
Die 840 W klingt schon mit DENON-AVR-Vorverstärkung genial gut und schon insoweit noch besser als der 840 A V2 (den etwas spitzeren Sound führe ich auf den DENON-AVR zurück, siehe oben. Außerdem ist dies ja auch Geschmackssache, begeistert hat mich vor Allem die Unerschütterlichkeit der Endstufe und die noch bessere Differenzierung im Gesamtsound, siehe oben).
Die Klangverbesserung ist aber recht teuer erkauft, wenn es "nur" um den Klang geht. Geht es auch um Leistung, so ist die 840 W dem 840 A V2 natürlich erst Recht überlegen und man muss schon sehen: Vor-/End-Kombis sind i. d. R. einfach erheblich aufwändiger und daher auch teurer als Vollverstärker.
840 W
inkl. 840 E sind mein erklärtes Ziel. Dann habe ich zwar mehr als doppelt so viel gezahlt wie für einen 840 A V 2... (840 W und 840 E
Liste= 3.500 EUR, 840 A V2
Liste = 1.500 EUR). Aber für mich lohnt es sich, weil ich beim Klang noch mehr erreiche als mit dem schon überragenden 840 A V2 und v. a. die Leistung der 840 W nicht mehr missen will. Der 840 A V2 war bei mir an seinen Grenzen, siehe meine letzten Postings. Er hat zwar trotzdem gut und unverzerrt gespielt, aber es blieb ein "ungutes Gefühl". Es hat sich mit der 840 W bestätigt, dass man nie zu viel Leistung haben kann. Wer weiß, vielleicht fahre ich ja irgendwann sogar die 120 oder die nuVero 14 mit 2x500 Watt gebrückt
Frage an Euch:
Habt Ihr Erfahrungen, wie die Klang-Gewichtung Vorstufe / Endstufe ist? Ich gehe davon aus, dass die Endstufe wichtiger ist und aber die Vorstufe dazu harmonieren sollte. Richtig?
Bei hochwertigen Kondensator-Mikrofonen z. B. ist aber die Vorverstärkung am Mischpult mindestens so wichtig wie die Endstufen-Qualität. Deshalb die Frage.
Irgendwann werde ich auch darüber ggf. mal berichten, wenn ich die 840 E tatsächlich testen darf.
Gruß von Boris.