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Verfasst: Mo 12. Jan 2004, 22:59
von Frank Klemm
g.vogt hat geschrieben:Hallo Frank,
...keine Erweiterung des Frequenzganges durch Interaktion mit induktiver Reaktanz...
aber ist das nicht gerade eine Variante, die andere Nachteile mit sich bringt (Stichwort passive Entzerrung, schwingkreisähnliche Effekte, die die Basspräzision verschlechtern).

Übrigens hab ich Zweifel, dass die Windows-Benutzer unbedingt was mit deinen GZ-Dateien anfangen können.
WinZIP kann damit umgehen.
Und Dateien mit der Endung *.mp3 oder *.wav sollte man meiden, blocken viele Firmennetze.
*.aiff wird aber durchgelassen.

Verfasst: Di 13. Jan 2004, 01:25
von Frank Klemm
g.vogt hat geschrieben:Hallo Frank,
...keine Erweiterung des Frequenzganges durch Interaktion mit induktiver Reaktanz...
aber ist das nicht gerade eine Variante, die andere Nachteile mit sich bringt (Stichwort passive Entzerrung, schwingkreisähnliche Effekte, die die Basspräzision verschlechtern).
Das hängt ganz davon ab, wo man die Pole hinlegt. Man kann diese auch so verteilen, daß das Laufzeitverhalten besser ist als das einer geschlossenen Box. Viel Pole heißt nicht automatisch schlecht und wenig Pole nicht automatisch gut, auch wenn Homo sapiens für solches Schubladendenken sehr anfällig ist.

Möglich ist das z.B., indem man die Pole des BR Systems und des Subsonic-Filters sehr tief legt.

Der Nachteil ist ein zeitig anfangender Abfall des Baßfrequenzganges. Der Vorteil ist, daß die Box recht unempfindlich gegen tiefe Frequenzen wird, eine BR-Abstimmung auf 30 Hz ist z.B. ein guter Schutz für Frequenzen bis 27 Hz, die optimale BR-Abstimmung auf 50 Hz (bei z.B. maximal glattem Frequenzgang) macht z.B. den Lautsprecher für Tieftonanteile unter 45 Hz schon empfindlich.

Desweiteren darf man die Gruppenlaufzeit auch nicht überbewerten. Die meisten unterbewerten sie, hier neigt man eher zum Gegenteil.

Man muß sich neben dem Verlauf der Gruppenlaufzeit (wo treten Extremwerte auf) auch ansehen, wie der dazugehörige Amplitudenfrequenzgang aussieht. Wenn am Extremalwert der Gruppenlaufzeit dort schon eine -12 dB steht, dann ist der Pegelabfall wesentlich schlimmer als die Verzögerung des kümmerlichen Restsignals.

Um dies abschätzen zu können, bevorzuge ich die Bodedarstellung des Frequenzganges.
Man bekommt dort ein besseres Gefühl für Amplituden- und Phasenfrequenzgang und optimiert etwas ausgewogener.

Betreffs Schwingkreise: Ein Lautsprecher ist im wesentlichen eine Sammlung sauber aufeinander abgestimmter Schwingkreise, dazu noch ein Hochpaß und ein Tiefpaß.
Auch das ABL-Modul ist (neben dem BR-System) ein Schwingkreis. Er verschlechtert auch die Impulsantwort und verzerrt die Gruppenlaufzeit. Ist er deswegen Teufelszeug?
Nein. Man sehe sich dazu die Gruppenlaufzeit der NuWave 3 ohne und mit ABL an und beachte, was ich oben gesagt habe.
Klar sollte dann auch werden, warum gerade bei Discoboxen die Gruppenlaufzeitfehler so kritisch sind. Kleinboxen sind auch kritisch. Warum? Na!

Verfasst: Di 13. Jan 2004, 01:28
von Frank Klemm
Master J hat geschrieben:
OL-DIE hat geschrieben:Früher verwendeten Lautsprecherbauer gern das Prinzip der "geschlossenen Boxen": Da sorgte die komprimierte Luft in der Box für eine Rückstellwirkung der Tieftonmembran ("Bremse"). Heute bevorzugen die Lautsprecherbauer das Prinzip der Bassreflexboxen: Hier nutzt man auch die rückwärtig vom Lautsprecher abgestrahlten Schallschwingungen aus und leitet sie über das Reflexrohr nach außen. Die große "Bremswirkung" wie vorstehend beschrieben tritt hier natürlich nicht auf.
Haltet mal die Bassreflex-Öffnung zu und beobachtet den Membranhub.
Zugehalten und die Membran fängt an, wie wild zu schwingen.
Die Stromaufnahme fällt von 2,1 A auf 0,9 A.