Hast du den Sub nahe an einer Wand, erhöht sich der Pegel um +3 db in den tiefsten Raummoden. Bei einer Raumecke sind es schon +6db in den tiefsten Raummoden. Daher muss der Sub ganz klar aus den Ecken raus und vernünftig positioniert werden, wenn du besseren Klang haben willst. Außer du willst nur, dass die Bude dröhnt.
Generell als Tipp für quadratische Räume: Es gibt in jedem Raum Quer- und Längsmoden, die man mehr oder weniger stark anregt, oder auch überhaupt nicht anregt, wenn man den Sub im Raum aufstellt.
Ich würde grundsätzlich versuchen, so viele besonders laute und problematische, tiefe Raummoden unter 100 HZ wie möglich mit der Subwoofernposition und der eigenen Sitzposition zu vermeiden, um damit an der Hörposition zumindest alle Moden unter 100 Hz im Griff zu haben.
Alles was über 100 HZ liegt, kann ich mittels 10 cm Akustikabsorbern dämpfen und brauche so die Bude nicht mit riesigen 50 cm Bassabsorbern oder zig Subwoofern zustellen, um einen guten Klang zu haben. Sofern ich denn an der Hörposition auch Platz nehme. Denn so habe ich natürlich nur an bestimmten Stellen im Raum guten Klang.
Hier mal eine schematische Darstellung der problematischen Längsmoden. Die Modenverteilung ist in quadratischen Räumen immer gleich (natürlich ändert sich die Modenlänge und somit die optimale Position des Subs je nach Raumlänge, die Kurvenverteilung bleibt aber bestehen), was somit auch für die auf der Darstellung befindlichen Raummoden gilt.
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Eine gute Abhörsituation gelingt, indem man den Subwoofer in die Mitte der Raumbreite und auf 1/4 der Raumlänge aufstellt. Dort regt der Sub am wenigsten tiefe Quer- und Längsmoden an (Bzw. nur die tiefste Längsmode ein wenig, was bei längeren Räumen vermutlich eher erwünscht sein wird).
Eine gute Abhörposition wäre somit (Bei einer 1/4 bis 1/5 Position im Raum für den Sub) nahe der Raummitte, da der Sub die zweite Längsmode, die sonst nervig dröhnt nicht oder nur wenig anregen kann und die beiden anderen tiefen, problematischen Moden dort ein Minimum haben.
Dabei gibt es nur das Problem, dass die dritte Längsmode wieder umso stärker angeregt wird, umso mehr man sich aus der Mitte bewegt. Das ist jedoch notwendig, da man sonst den Tiefbass mitunter kaum noch hört.
Man braucht hier einfach mehr Tiefbassleistung , um den noch zu hören und kriegt auch mehr Auslöschungen oberhalb von 60 HZ. Man muss also den gesamten Subwoofer deutlich stärker auslenken.
Zudem werde ich versuchen, die obere Grenzfrequenz so einzustellen, dass die dritte Mode (bei mir bei ca. 93 HZ auf 1/5 Raumlänge) durch den Subwoofer-Low Pass Filter oder mit dem Subwoofer-EQ im Receiver entfernt wird.
Die theoretisch optimale Raumposition: Eine Raumposition im Minimum mit ca. 1/4 bis 1/5 Wandabstand auf der gegenüber liegenden Seite des Raums. Jedoch ist der Subwoofer dann viel weiter entfernt und der Bass ist dann wohl weniger präzise.
Alternativ kann der Sub auch noch um 1/4 nach rechts oder nach links gestellt werden.
Dadurch regt man aber die erste Quermode an, die man an der Hörposition dann stärker wahrnimmt, wenn man näher an der Wand sitzt (Die erste Quermode stört in der Mitte des Raums jedoch nicht).
Diese beiden Rechner haben mir beim Verständnis mit meiner eigenen Raumakustik sehr geholfen:
https://www.hunecke.de/de/rechner/raumeigenmoden.html
https://www.hunecke.de/de/rechner/lautsprecher.html
Eine optimale Lösung des Problems scheint es also nicht zu geben. Es ist immer ein gewisser Kompromiss dabei.