Verfasst: Mo 18. Feb 2008, 07:20
Zum Thema:
Eine Faust wie ein Hammer
Der Held der Handlung Yu Tien-Lung (Wang Yu) ist der beste Schüler einer gutartigen Kampfschule. Als die Bösewichter einer anderen Kampfschule in einem Teehaus den dicken Max markieren, bekommen sie von Yu Tien-Lung und dessen Freunden einen geplegten Satz heisse Ohren. Am Nachmittag gibt es dann noch eine grössere Keilerei, bei der die Unsymphaten erneut den Arsch versohlt bekommen. Yu Tien-Lungs Meister ist über diese Vorfälle nicht erfreut, er bestraft seinen Zögling. Doch schon steht der Meister der Fieslinge mit Gefolge im Türrahmen, und fordert die Herausgabe von Yu Tien-Lung. Dies kann natürlich nicht angehen. Da die Bösewichter aber schon wieder eine dicke Lippe riskieren, gibt es natürlich gleich wieder aufs Maul. Wütend zieht der böse Meister mit seinen Schergen ab...
Doch damit ist der Schurke nicht zufrieden. Da er mit dem Schmuggel von Opium viel Geld verdient, lässt er diverse Söldner aus der Ferne herbei rufen. Diese sollen gegen gute Bezahlung mit der verfeindeten Kampfschule endgültig kurzen Prozess machen. Tatsächlich können die Guten sich nicht gegen die übermächtigen, bösartigen Gegner behaupten. Selbst der sehr talentierte Yu Tien-Lung bezieht Prügel, wobei ihm ein Arm verlustig geht. Sein Meister und die anderen Schüler werden abgeschlachtet, unser Held kriecht mit schweren Verletzungen davon. Glücklicherweise finden ein älterer Herr und dessen Tochter den Geschundenen. Sie pflegen ihn gesund, und mit Hilfe eines speziellen Trainings trainiert Yu Tien-Lung seine verbliebene Faust zu einer stahlharten, tödlichen Waffe. Bald soll die Zeit der Rache gekommen sein...
Wang Yu wurde bei den Shaw Brothers zum Star, doch nach ein paar sehr erfolgreichen Produktionen trennten sich die Wege von Star und Produzenten. Für die Konkurrenz Golden Harvest stand Wang Yu bei "Eine Faust wie ein Hammer" vor der Kamera, und übernahm auch gleich den Regiestuhl sowie weitere Aufgaben. Tatsächlich sieht man dem Film sofort an, dass er nicht aus dem Hause Shaw stammt. Dem Werk fehlt die wundervolle, elegante Schönheit der Shaw Produktionen, die gesamte Inszenierung fällt deutlich kruder und klamaukartiger aus. Die Ausrichtung ist folglich eine andere, der Spassfaktor aber ebenfalls sehr hoch. Ich bin ein sehr grosser Freund der typischen Shaw Atmosphäre, aber trotzdem froh, dass Golden Harvest sich hier deutlich davon abgrenzt, Abwechslung ist eine feine Sache.
Prügel gibt es reichlich. Die fiesen Söldner wenden unterschiedliche Kampftechniken an, dabei wird teilweise so unglaublich übertrieben, dass für etliche Schenkelklopfer gesorgt ist. Da blasen sich Fieslinge aus Tibet wie Ballons auf, da läuft ein "Yoga Meister" im Eilzugtempo auf den Händen, um schliesslich zu erblassen, wenn der Held auf lediglich einem Finger (!) läuft! Herrlich! Das Erzähltempo ist nicht ganz so rund. Zunächst nimmt sich Wang Yu genügend Zeit, ohne dabei zahlreiche Prügeleien zu vergessen, aber seine Heilung und Ausbildung verläuft dann doch ein wenig hektisch. Aber was solls, im Finale gibt es nochmal ordentlich Fratzengeballer.
NEW hat diesen kultigen Eastern in einer kleinen Hartbox veröffentlicht, es gibt zwei schicke Cover zur Auswahl. Die Qualität ist für einen Eastern von 1971 sehr gut ausgefallen. Toller Film, tolle DVD, Pflichtkauf!
Dicke 8/10
Cyborg
Die Zukunft sieht bescheiden aus. Die Zivilisation ist am Boden zerstört. Eine Seuche hat die Menscheit stark dezimiert, marodierende Banden tyrannisieren das Land. Gibson Rickenbacker (Jean-Claude Van Damme) ist einer der wenigen Helden dieser finsteren Zeit. Ein Cyborg ist mit den Daten für ein Gegenmittel zur Bekämpfung der Seuche ausgestattet. Der Begleitschutz des weiblichen Cyborgs fällt jedoch der Bande um Fender Tremolo zum Opfer. Mit seiner Beute machen sich Tremolo und seine Mannen auf nach Atlanta, dort können die Daten ausgewertet werden. Rickenbacker, der sowieso noch eine Rechnung mit Tremolo zu begleichen hat, heftet sich den Schurken an die Fersen. Begleitet wird er von einer jungen Dame, die ebenfalls an der Rettung der Menschheit interessiert ist...
Albert Pyun drehte 1989 diesen Film für die Cannon Studios. Im Laufe seiner Karriere hat Pyun auch grausige Gurken abgeliefert, doch "Cyborg" zählt zweifellos zu seinen besten Werken. Cannon verlässt diesmal das übliche Action-Areal und setzt auf Endzeit. Ein sehr gelungener Ausflug! Wie die Namen "Gibson", "Marshall" usw. vermuten lassen, sollte "Cyborg" wohl ursprünglich eine Art harte Rock Oper werden. Zum Glück ist daraus nicht geworden! Ich liebe Musik, aber bitte in Filmen nur als Untermalung. Ich stehe einfach nicht auf die Verpanschung dieser beiden wundervollen Formen der Kunst.
Aber zurück zum Film. Van Damme zeigt sich in erstklassiger körperlicher Verfassung, schauspielerisch ist er heute um Welten besser, aber bei einem Film wie "Cyborg" passt sein damaliges Spiel perfekt. Die Endzeit-Atmosphäre kommt gut rüber, bei mir rennt man damit sowieso offene Türen ein. In Deutschland wurde der Film mit einer Indizierung bedacht. Ich halte das für übertrieben, denn allzu brutale Szenen sind nicht zu sehen. Der Film legt ein flottes Tempo vor, stellenweise hätte ich mir gar eine etwas langsamere, tiefere Erzählweise gewünscht. Sehr schöne Arbeit hat die Kamera geleistet.
Von mir gibt es dicke 8/10. Wenn der Film ausser dem Helden Van Damme noch etwas besser ausgearbeitete Co-Charaktere zu bieten hätte, und manche Passagen mit mehr Sorgfalt erzählt worden wären, hätte ich vermutlich sogar 9/10 gezogen! Aber da 8/10 für "sehr gut" steht, ist damit meine Freude über diesen Film durchaus angemessen unterstrichen. Die DVD aus dem Hause MGM kommt in ordentlicher Bildqualität, lässt aber leider -wie bei MGM üblich- jegliche Extras vermissen.
Eine Faust wie ein Hammer
Der Held der Handlung Yu Tien-Lung (Wang Yu) ist der beste Schüler einer gutartigen Kampfschule. Als die Bösewichter einer anderen Kampfschule in einem Teehaus den dicken Max markieren, bekommen sie von Yu Tien-Lung und dessen Freunden einen geplegten Satz heisse Ohren. Am Nachmittag gibt es dann noch eine grössere Keilerei, bei der die Unsymphaten erneut den Arsch versohlt bekommen. Yu Tien-Lungs Meister ist über diese Vorfälle nicht erfreut, er bestraft seinen Zögling. Doch schon steht der Meister der Fieslinge mit Gefolge im Türrahmen, und fordert die Herausgabe von Yu Tien-Lung. Dies kann natürlich nicht angehen. Da die Bösewichter aber schon wieder eine dicke Lippe riskieren, gibt es natürlich gleich wieder aufs Maul. Wütend zieht der böse Meister mit seinen Schergen ab...
Doch damit ist der Schurke nicht zufrieden. Da er mit dem Schmuggel von Opium viel Geld verdient, lässt er diverse Söldner aus der Ferne herbei rufen. Diese sollen gegen gute Bezahlung mit der verfeindeten Kampfschule endgültig kurzen Prozess machen. Tatsächlich können die Guten sich nicht gegen die übermächtigen, bösartigen Gegner behaupten. Selbst der sehr talentierte Yu Tien-Lung bezieht Prügel, wobei ihm ein Arm verlustig geht. Sein Meister und die anderen Schüler werden abgeschlachtet, unser Held kriecht mit schweren Verletzungen davon. Glücklicherweise finden ein älterer Herr und dessen Tochter den Geschundenen. Sie pflegen ihn gesund, und mit Hilfe eines speziellen Trainings trainiert Yu Tien-Lung seine verbliebene Faust zu einer stahlharten, tödlichen Waffe. Bald soll die Zeit der Rache gekommen sein...
Wang Yu wurde bei den Shaw Brothers zum Star, doch nach ein paar sehr erfolgreichen Produktionen trennten sich die Wege von Star und Produzenten. Für die Konkurrenz Golden Harvest stand Wang Yu bei "Eine Faust wie ein Hammer" vor der Kamera, und übernahm auch gleich den Regiestuhl sowie weitere Aufgaben. Tatsächlich sieht man dem Film sofort an, dass er nicht aus dem Hause Shaw stammt. Dem Werk fehlt die wundervolle, elegante Schönheit der Shaw Produktionen, die gesamte Inszenierung fällt deutlich kruder und klamaukartiger aus. Die Ausrichtung ist folglich eine andere, der Spassfaktor aber ebenfalls sehr hoch. Ich bin ein sehr grosser Freund der typischen Shaw Atmosphäre, aber trotzdem froh, dass Golden Harvest sich hier deutlich davon abgrenzt, Abwechslung ist eine feine Sache.
Prügel gibt es reichlich. Die fiesen Söldner wenden unterschiedliche Kampftechniken an, dabei wird teilweise so unglaublich übertrieben, dass für etliche Schenkelklopfer gesorgt ist. Da blasen sich Fieslinge aus Tibet wie Ballons auf, da läuft ein "Yoga Meister" im Eilzugtempo auf den Händen, um schliesslich zu erblassen, wenn der Held auf lediglich einem Finger (!) läuft! Herrlich! Das Erzähltempo ist nicht ganz so rund. Zunächst nimmt sich Wang Yu genügend Zeit, ohne dabei zahlreiche Prügeleien zu vergessen, aber seine Heilung und Ausbildung verläuft dann doch ein wenig hektisch. Aber was solls, im Finale gibt es nochmal ordentlich Fratzengeballer.
NEW hat diesen kultigen Eastern in einer kleinen Hartbox veröffentlicht, es gibt zwei schicke Cover zur Auswahl. Die Qualität ist für einen Eastern von 1971 sehr gut ausgefallen. Toller Film, tolle DVD, Pflichtkauf!
Dicke 8/10
Cyborg
Die Zukunft sieht bescheiden aus. Die Zivilisation ist am Boden zerstört. Eine Seuche hat die Menscheit stark dezimiert, marodierende Banden tyrannisieren das Land. Gibson Rickenbacker (Jean-Claude Van Damme) ist einer der wenigen Helden dieser finsteren Zeit. Ein Cyborg ist mit den Daten für ein Gegenmittel zur Bekämpfung der Seuche ausgestattet. Der Begleitschutz des weiblichen Cyborgs fällt jedoch der Bande um Fender Tremolo zum Opfer. Mit seiner Beute machen sich Tremolo und seine Mannen auf nach Atlanta, dort können die Daten ausgewertet werden. Rickenbacker, der sowieso noch eine Rechnung mit Tremolo zu begleichen hat, heftet sich den Schurken an die Fersen. Begleitet wird er von einer jungen Dame, die ebenfalls an der Rettung der Menschheit interessiert ist...
Albert Pyun drehte 1989 diesen Film für die Cannon Studios. Im Laufe seiner Karriere hat Pyun auch grausige Gurken abgeliefert, doch "Cyborg" zählt zweifellos zu seinen besten Werken. Cannon verlässt diesmal das übliche Action-Areal und setzt auf Endzeit. Ein sehr gelungener Ausflug! Wie die Namen "Gibson", "Marshall" usw. vermuten lassen, sollte "Cyborg" wohl ursprünglich eine Art harte Rock Oper werden. Zum Glück ist daraus nicht geworden! Ich liebe Musik, aber bitte in Filmen nur als Untermalung. Ich stehe einfach nicht auf die Verpanschung dieser beiden wundervollen Formen der Kunst.
Aber zurück zum Film. Van Damme zeigt sich in erstklassiger körperlicher Verfassung, schauspielerisch ist er heute um Welten besser, aber bei einem Film wie "Cyborg" passt sein damaliges Spiel perfekt. Die Endzeit-Atmosphäre kommt gut rüber, bei mir rennt man damit sowieso offene Türen ein. In Deutschland wurde der Film mit einer Indizierung bedacht. Ich halte das für übertrieben, denn allzu brutale Szenen sind nicht zu sehen. Der Film legt ein flottes Tempo vor, stellenweise hätte ich mir gar eine etwas langsamere, tiefere Erzählweise gewünscht. Sehr schöne Arbeit hat die Kamera geleistet.
Von mir gibt es dicke 8/10. Wenn der Film ausser dem Helden Van Damme noch etwas besser ausgearbeitete Co-Charaktere zu bieten hätte, und manche Passagen mit mehr Sorgfalt erzählt worden wären, hätte ich vermutlich sogar 9/10 gezogen! Aber da 8/10 für "sehr gut" steht, ist damit meine Freude über diesen Film durchaus angemessen unterstrichen. Die DVD aus dem Hause MGM kommt in ordentlicher Bildqualität, lässt aber leider -wie bei MGM üblich- jegliche Extras vermissen.