Dass bei solchen Diskussionen der Profi-Musiker auftaucht (vorzugsweise natürlich ein Streicher), der irgendwelche Unterschiede hört, ist man ja gewohnt. Im Nubert-Forum muss der obligate Profi-Musiker aber immerhin blind sein.

Zur "Verblindung" gehört mehr als eine Augenbinde.
Ich find's schon auch auffällig, wie sich die Verstärkerklang-Freunde oft gegen die Einhaltung von ein paar Mindestbedingungen bei Vergleichen streuben. Ist ja auch gar nicht immer so einfach; es hat mich schon beeindruckt, wie vermeintliche Klangunterschiede nach Änderung der Klemmenspannung um 0,05 - 0,1 Volt plötzlich verschwanden (ein gehörmäßiger Lautstärkeabgleich reicht hier
nicht aus). Oder natürlich Unterschiede, nachdem man Suggestionen versucht hat weitgehend zu vermeiden; da kann man noch so unvoreingenommen an einen Vergleich herangehen - vor diesen Autosuggestionen ist man einfach nicht sicher.
Und es ist andererseits auch auffällig, wie viele Unterschiede verschwinden, sobald die Testbedingungen entsprechende gewählt werden.
Ich habe allerdings auch schon Unterschiede gehört. Die waren jedoch immer recht einfach als z.B. leichte Hochtondämpfung zu beschreiben. Dinge wie "bessere Auflösung, Durchzeichnung, mehr Räumlichkeit etc." kann ich aber nicht (mehr) nachvollziehen.
Und es ist natürlich auch schön, ein besonders gut und durchdacht gemachtes langlebiges Stück Technik zu besitzen (wie z.B. einen Cambridge-Verstärker), selbst wenn man das Gerät nie unter Bedingungen einsetzen wird, die diese Eigenschaften hörbar machen.
Ich will gar nicht ausschließen, dass es Unterschiede zwischen Verstärkern geben kann. Es ist aber schade, dass man auf all die schönen Gerätebeschreibungen überhaupt nichts geben kann, weil es schon an den einfachsten Mindest-Testbedingungen fehlt.