Seite 729 von 1534
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 12. Jun 2018, 08:45
von Indianer
Gratulation an Merc: eine Dreiviertelmillion Fahrzeuge mit illegalen Abschalteinrichtungen! (sieht nicht so aus, als ob die Suppe zu dünn wäre …)
Gratulation an Audi: Hausdurchsuchungen wegen Betrugs jetzt auch beim Herrn Stadler höchstpersönlich! (mal sehen, wie lange das Aussitzen noch geht …)
Ironie off
wenn die deutsche Automobilindustrie früher oder später ernsthaften Schaden nimmt, braucht sich dann keiner mehr auf die bösen Amerikaner ausreden

Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 12. Jun 2018, 10:00
von rockyou
Das zeigt doch aber einmal mehr, dass dies Zielvorgaben der Politik vor Jahren völlig unrealistisch waren, als es um die CO2-Ziele ging. Ebenso taugte die Prozedur der Abgasmessung nichts.
Ist wie bei der Ernährung: alle schreien Bio, aber kosten darf es nichts. Und Unkraut Jäten dürfen die Polen.
Es ist ein komplexe Welt... für die Herrschaften in Berlin und erst recht in Washington leider zu kompliziert.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 12. Jun 2018, 10:18
von Christian H
rockyou hat geschrieben:Das zeigt doch aber einmal mehr, dass dies Zielvorgaben der Politik vor Jahren völlig unrealistisch waren, als es um die CO2-Ziele ging.
Das hat doch mit C02 nichts zu tun. Es geht wie bei VW um das bewusste Reduzieren der Abgasreinigung bzgl. NOx. Und die NOx-Grenzwerte wären in der Praxis durchaus zu schaffen, aber dazu muss halt ein halbes Chemie-Labor mitgeführt werden und das kostet Platz, Komplexität und Geld. Wären die Vorschriften von Anfang an penibel eingehalten worden, wäre der Dieselanteil heute wohl bei unter 20 % und dies vorwiegend in langstreckengenutzten Mittelklasse- und SUV-Modellen, bei denen a) der Diesel noch am ehesten Sinn macht und b) die Kosten auch leichter gestemmt werden können.
Gruss
Christian
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 12. Jun 2018, 10:52
von Vita
Christian H hat geschrieben:[...] Und die NOx-Grenzwerte wären in der Praxis durchaus zu schaffen, aber dazu muss halt ein halbes Chemie-Labor mitgeführt werden und das kostet Platz, Komplexität und Geld. Wären die Vorschriften von Anfang an penibel eingehalten worden, wäre der Dieselanteil heute wohl bei unter 20 % [...]
Das Labor hat man ja schon dabei. Die Technologie an sich ist vorhanden und erprobt. Allein der AdBlue Tank müsste größer sein und/oder einfacher zu betanken. Vielleicht müssten die Teile auch haltbarer konstruiert sein, wenn sie kontinuierlich arbeiten müssen

. Aber ein großer Teil des Aufwands wird jetzt schon betrieben und vom Kunden bezahlt. So viel teurer kann das doch gar nicht sein. Zumal die Benziner durch die jetzt notwendigen Partikelfilter auch teurer werden, relativiert sich das wieder. Ich vermute, am Markt hätte sich nicht viel verschoben.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 12. Jun 2018, 11:04
von Christian H
Vita hat geschrieben:
Das Labor hat man ja schon dabei.
Naja, nicht zwingend. Es gibt ja noch genügend Euro6-Diesel ohne SCR-Kat, welche eben angeblich die Euro6-Grenzwerte erfüllen - tun sie eben nicht.
Vita hat geschrieben:So viel teurer kann das doch gar nicht sein.
Wenn seit beginn der Gültigkeit von Euro6 jeder Kleinwagen einen SCR-Kat gehabt hätte, wären die sehr wohl teurer gewesen. Und auch mit SCR-Kat gilt wohl, dass die paar eingesparten Cents für die Auslegung der Komponenten für Dauerbetrieb sehr wichtig waren... Dies noch gepaart mit der "Unzumutbarkeit" für das Auffüllen und den Zusatzkosten von AdBlue

Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 12. Jun 2018, 11:39
von Vita
Da hast du wohl recht. War mir nicht bewusst, wieviele tatsächlich noch ohne SCR unterwegs sind:
https://www.motor-talk.de/news/euro-6-g ... 88967.html (Stand Nov. 2017)
Dann bin ich mal gespannt, wie sich die Sache ab Sept. 2018 entwickelt.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 12. Jun 2018, 14:08
von rockyou
Christian H hat geschrieben:rockyou hat geschrieben:Das zeigt doch aber einmal mehr, dass dies Zielvorgaben der Politik vor Jahren völlig unrealistisch waren, als es um die CO2-Ziele ging.
Das hat doch mit C02 nichts zu tun. Es geht wie bei VW um das bewusste Reduzieren der Abgasreinigung bzgl. NOx. Und die NOx-Grenzwerte wären in der Praxis durchaus zu schaffen, aber dazu muss halt ein halbes Chemie-Labor mitgeführt werden und das kostet Platz, Komplexität und Geld. Wären die Vorschriften von Anfang an penibel eingehalten worden, wäre der Dieselanteil heute wohl bei unter 20 % und dies vorwiegend in langstreckengenutzten Mittelklasse- und SUV-Modellen, bei denen a) der Diesel noch am ehesten Sinn macht und b) die Kosten auch leichter gestemmt werden können.
Gruss
Christian
Eben doch. Der Diesel musste wegen der CO2-Ziele selbst in der Golf-Reihe einen großen Verkaufsanteil haben, um die CO2-Zeile annähernd zu erreichen. Gleichzeitig mussten die steigenden Anforderungen der Abgasreinigung auch in der preissensiblen Käuferklasse bis Passat hinauf bezahlbar bleiben. So ergab sich ein Teufelskreis. Natürlich ist das Vorgehen von VW nicht gesetzeskonform, bei vielen andere Herstellern in einer Grauzone, die Lösungen hatten alle zum Ziel, auf dem Prüfstand zu bestehen und trotzdem nicht zu teuer zu werden. Mittlerweile sind "echte" Lösungen bezahlbarer. Allerdings werden die CO2-Ziele wegen des geringeren Diesel-Verkaufsanteiles bei vielen Herstellern wohl verfehlt werden.
Man hätte die CO2-Ziele etwas langsamer angehen sollen oder ehrlich sagen sollen, dass es so nicht funktioniert. Das betrifft ja eigentlich alle Hersteller, die nicht nur Autos der Polo-Klasse verkaufen. Natürlich trägt der SUV-Boom einen nicht unerheblichen Teil zur Problematik bei. Und dieser Boom wird momentan noch eher größer (schlimmer). Leider. Aber wer nicht mitmacht, verkauft eben keine Autos mehr... So ist der Markt. Wie gesagt, alle wollen Bio (oder eben sparsame Autos), aber keiner (oder nur wenige) kauft es dann. Oder tut etwas dafür.
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 12. Jun 2018, 14:23
von joe.i.m
rockyou hat geschrieben:...
Eben doch. ....
So schaut es aus. mit einer der Gründe für die politisch gewollte Förderung der Dieseltechnik.
Gruß joe
Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 12. Jun 2018, 14:40
von Indianer
für alle gelten die gleichen Gesetze, also gibt es keine Wettbewerbsverzerrung (eher im Gegenteil, die Lobbyisten haben insbesondere national lange viel erreicht)
und an die Grenzen der Legalität zu gehen ist noch legitim, aber warum nehmt ihr gerade die so gerne in Schutz, die die Gesetze brechen?
jahrelang de facto nix machen und dann herumheulen so schnell ginge es nicht - die ewig gleichen Ausreden kann doch keiner mehr hören …

Re: Rund ums Auto
Verfasst: Di 12. Jun 2018, 15:00
von rockyou
Indianer hat geschrieben:für alle gelten die gleichen Gesetze, also gibt es keine Wettbewerbsverzerrung (eher im Gegenteil, die Lobbyisten haben insbesondere national lange viel erreicht)
und an die Grenzen der Legalität zu gehen ist noch legitim, aber warum nehmt ihr gerade die so gerne in Schutz, die die Gesetze brechen?
jahrelang de facto nix machen und dann herumheulen so schnell ginge es nicht - die ewig gleichen Ausreden kann doch keiner mehr hören …

Wieso nichts machen? Der Diesel wurde doch immer sparsamer und besser. Gleichzeitig wollten die Bürger aber erst Vans, dann SUV.
Aber die ach so schlimmen NOx-Werte sind ja auch nur eine Posse. Wenn jetzt an der einen Straße Fahrverbote erlassen werden, was sollen die Anwohner der dann mehr belasteten Straße sagen? Eben ein Teufelskreis. Und in den Wohnungen hat noch niemand gemessen, nur an Stellen mit maximal 5 Minuten Aufenthaltsdauer. Was soll der Schwachsinn??? Zumal die Luftreinheit seit Jahren ständig besser wird. Solange, bis wieder Ozon-Alarm ausgelöst wird...
