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Guitar AMP-Modeling

Verfasst: Mi 22. Feb 2006, 11:11
von elchhome
Hallo Folks,

ist ein Gitarrist unter euch, der sich schon mal mit AMP-Modeling auseinandergesetzt hat?
In kurzen Worten bedeutet AMP-Modeling, daß über DSPs verschiedene (Röhren) AMPs simuliert werden. Diese kann man dann mit versch. Lautsprechersimulationen kombinieren.
Somit kann man direkt mit der Gitarre über die PA spielen bzw. Zuhause über Kopfhörer/Stereoanlage und es klingt z.B. wie ein alter Marshall oder ein Mesa Boogie, die es entweder gar nicht mehr gibt, bzw. sau-teuer sind.
Man kann sich also virtuell den Verstärker seines Lieblingsgitarristen in die gute Stube stellen...

Meine Fragen:
Sind diese Geräte auch Bühnentauglich (handling/Klang)?
Reicht da schon ein Behringer V-AMP für 119€, oder sollte man doch einen deutlich teuereren Line 6 nehmen?
Sind die Klänge wirklich authentisch und überzeugend?

Eigentlich wollte ich mir ja nur einen neuen Pre-Amp zum Üben kaufen, aber die kosten auch ca. 50€ und so bekommt man für 119€ den simulierten Klang von diversen Röhrenamps plus Effektgerät. Das hat auch den Vorteil, daß man den entsprechenden verzerrten Klang auch bei geringen Lautstärken bekommt, was beim Üben im Keller durchaus von Vorteil ist!

Gruß, Andreas

Verfasst: Mi 22. Feb 2006, 11:33
von maks
Ich kenn die Line 6 Teile ein bischen. Sind wirklich brauchbar, wenn auch der Unterschied zum echten Röhrenstack noch immer deutlich ist. Trotzdem, für daheim zum direkten aufnehmen sehr in Ordnung.

Die billigen Behringerteile können aber mit Line6 sicher nicht mithalten. Es gibt auch einige Profimusiker die mit Line6 einiges anfangen - von Behringer hört man da aber nix!

Verfasst: Mi 22. Feb 2006, 11:38
von Malcolm
Erstmal: Der Behringer V-Amp Pro ist gut für das was er kostet! Ohne Frage.
Für kleinere Gigs etc. wird der auch ausreichen. Ich spiele auf einer Yamaha Pacifica 112, da wäre mir ein Line 6 zu teuer (verhältnismäßig zur Gitarre).
Sind diese Geräte auch Bühnentauglich (handling/Klang)?
Jein. Bühnentauglich- ja. Pedaltauglich aber kaum.
Das Problem ist, man kann einfach nicht so schell umschalten wie bei "einzelnen" Effektgeräten.
Und wenn Du für das Solo nen Flanger haben willst, für die Chords aber nen Hall wirds auch schon kniffelig...

Für On-Stage gibts IMHO nur "echte" Effektgeräte und Amps. Zum Aufnehmen zu Hause (oder in kleinen Studios) reicht der Behringer. Allerdings rauscht der Kompressor bei meinem recht stark. Wer also viel mit Kompressor arbeitet sollte mal gucken ob die PODs auch so stark rauschen.

Verfasst: Mi 22. Feb 2006, 11:52
von elchhome
Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten...
Malcolm hat geschrieben:Jein. Bühnentauglich- ja. Pedaltauglich aber kaum.
Das Problem ist, man kann einfach nicht so schell umschalten wie bei "einzelnen" Effektgeräten.
Und wenn Du für das Solo nen Flanger haben willst, für die Chords aber nen Hall wirds auch schon kniffelig...
Man kann ja an die Teile Midi-Footpedals anschließen. Hast du das schon probiert, oder nur mit dem dazugehörigem?
Sind die Umschaltzeiten das Problem, oder was sonst?
Malcolm hat geschrieben:Für On-Stage gibts IMHO nur "echte" Effektgeräte und Amps. Zum Aufnehmen zu Hause (oder in kleinen Studios) reicht der Behringer. Allerdings rauscht der Kompressor bei meinem recht stark. Wer also viel mit Kompressor arbeitet sollte mal gucken ob die PODs auch so stark rauschen.
Was benutzt du denn für einen?
Wie schon gesagt, ich wollte eigentlich nur einen simplen Pre-Amp kaufen und bin beim Surfen über die v-amps gestolpert. Mal sehen, vielleicht bestell ich mir einfach mal den billigen Behringer v-amp und spiele ein bisschen rum ...

Gruß, Andreas

Verfasst: Mi 22. Feb 2006, 23:56
von TomTom
Hallo!

Interessantes Thema!

Ich persönlich hab den V-Amp Pro ( 19" Gerät ). Ist ganz brauchbar. Ich nutz das Teil aber nur zum gelegentlichen Üben daheim.
Das Problem an den ganzen Multi-Effekt-Geräten ist imo, dass die Sounds z.T. recht künstlich klingen.
Bei "cleanen" Sounds, mit etwas Chorus/Flanger/Reverb, etc. sind die Dinger o.k.

Aber "für alle, die es etwas härter mögen" :wink: sind die Effektgeräte nur sehr bedingt zu empfehlen.
Ein brachial übersteuerter Marshall, Mesa/Boogie klingt halt doch ganz anders 8)
Auch "crunch" Sounds bekommt man imo nicht sonderlich gut mit nem Effektgerät hin.

In den letzten 20 Jahren hab ich sehr viel getestet und fand nur ein (!) Effektgerät, das ich auch "live" verwendet habe. Es war ein Yamaha FX550.
Das Ding ist zwar schon 15 Jahre alt :roll: aber es klang imo besser als viele teurere Geräte, z.B. Korg, Zoom,POD,... .

Die Speaker-Simulation in diesen Teilen ist auch nicht das Wahre. Klingt über PA zwar schon ordentlich, kann aber definitiv einen richtigen Amp nicht ersetzen!

Mein Fazit:
Multi-Effekt-Geräte: zum Üben völlig ausreichend! Für kleinere Gigs ebenfalls ( man will ja nicht immer diese sauschweren Boxen schleppen :sweat: :wink: )

Für Studio-Aufnahmen und "richtige" Gigs braucht man imo einen guten Amp!

Ach ja, bei meinem Behringer rauscht nix :wink:

Lasse mich aber gern eines Besseren belehren! :)

Gruß Tom

Verfasst: Do 23. Feb 2006, 08:04
von elchhome
Hi TomTom,

meinsts du damit, daß es sich nicht lohnt mehr Geld für ein teureres Gerät (Pod...) auszugeben, weil die Qualität der AMP/Lautsprechersimulation eh nicht für die Bühne ausreicht? Zum Üben ist es aber wohl ok ...
Ich habe halt im Netz sehr konträre Statements bzgl. der Qualität der Simultationen gelesen.
Mir geht es eigentlich nur darum, herauszufinden ob es sich lohnt mehr Geld in die Hand zu nehmen.

Gruß, Andreas

Edit: Was hat es eigentlich mit dieser zusätzlichen Ultra-G Lautsprechersimulation auf sich, die es nur beim V-AMP Pro gibt?

Verfasst: Do 23. Feb 2006, 11:55
von Malcolm
Am besten testest Du natürlich mal selbst. :wink:
Kannst Du ja in jedem Laden tun der die Teile hat.

Verfasst: Do 23. Feb 2006, 13:31
von elchhome
War gerade mal in einem Musikladen hier gleich um die Ecke. V-AMP=119€ Standardpreis.
Die hatten aber leider nur den V-AMP da - mal kurz an einen kleinen Transistoramp angeschlossen klang der gar nicht so schlecht. Trotzdem, der Kerl dort war zwar sehr nett und hilfsbereit, kannte sich mit dem Gerät allerdings gar nicht aus. Somit war es eigentlich nur ein 20-minütiges Herumspielen. Ich hätte mir gern mal den Line6 Pod XT vom Fachmann im Vergleich vorführen lassen, aber weder das Eine, noch der Andere war da. ;-)
Ich denke, der V-AMP ist zum Üben schon ok.

Gruß, Andreas

Verfasst: Do 23. Feb 2006, 13:37
von Malcolm
Wenn ich was testen will gehe ich immer nach Köln zum Musicstore- die haben alles da. Immer. :wink:

Verfasst: Do 23. Feb 2006, 14:04
von elchhome
Hi Malcolm,

hast du den V-AMP nun eigentlich, oder nicht?

Gruß, Andreas

ps: Habe gerade die Bilder in deinem Album angeschaut und den V-AMP Pro entdeckt ... ;-)