Paul Simon - Surprise

[eyeball]

Genauso surprised wie der Titel war ich, als ich hörte, dass Paul Simon ein neues Album herausgebracht hat. Und noch überraschter war ich, nachdem ich es gehört hatte. "Surprise" ist geprägt durch Paul Simons afrikanisch angehauchtes Gitarrenspiel und Brian Enos "Sonic Landscapes" und elektronische Spielereien, welche dem Album eine unglaublich dichte Atmosphäre verleihen und es direkt ins 21. Jahrhundert katapultieren. Unterlegt wird das ganze durch pulsierende Rhythmen, die auch schon mal Richtung Drum'n'Bass gehen - natürlich live gespielt. Schließlich werden die beiden durch einige der weltbesten Musiker unterstützt, darunter Steve Gadd, Pino Palladino, Abraham Laboriel und Herbie Hancock. Das Ergebnis ist jedoch alles andere als eingängig. Viele Stücke kommen ziemlich sperrig daher, und auch nach zweimaligem Hören bleibt wenig hängen. Gerade das zeichnet aber interessante Alben aus, bei denen man beim x-ten Mal noch neue Details entdeckt. Die Songs entwickeln sich oft in eine ungeahnte Richtung, eine Ballade wird durch einen schnellen Drum'n'Bass Rhythmus nach vorne getrieben und endet genauso ruhig, wie sie begonnen hat.
"Surprise" würde ich irgendwo zwischen Robbie Robertson, Peter Gabriel und Daniel Lanois ansiedeln. Für mich ist das Album schon jetzt einer der Anwärter auf das Album des Jahres. Dittsche würde jetzt sagen: "Das ist eine Weltpladde - eine WELTPladde. Bidde!"