NAD 375BEE vs. NAD 165BEE / 275BEE
Verfasst: Sa 3. Apr 2010, 02:27
Ergänzend zu den Tests aus der Hifi-Presse möchte ich Euch meinen persönlichen Vergleich zwischen dem Vollverstärker NAD C 375BEE und der neuen NAD Vor-/End-Kombi C 165/C 275BEE nicht vorenthalten.
Meine nachfolgenden Ergebnisse entsprechen jedoch nur meiner persönlichen Meinung und meinem persönlichen sujektiven Klangempfinden
(Probehören wird also unbedingt empfohlen)
Weil mich der Klang des zuvor getesteten Vollverstärkers Cambridge 840A V2 nicht so 100%ig begeistern wollte, kamen nun die preislich vergleichbaren Geräte von NAD ins Haus (diese Entscheidung beruhte auf den guten Erfahrungen mit dem NAD C 372).
Zunächst war der Stereo-Vollverstärker NAD C 375BEE an der Reihe, welcher mir klanglich schon etwas mehr zusagte als der Cambridge CA 840A (meine persönlichen Eindrücke zwischen Cambridge 840A V2 und NAD C375BEE kann man im folgenden Link nachlesen: http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic23128-40.html ).
Beinahe hätte ich mich dazu hinreißen lassen, einen richtig fetten AV-Boliden zu kaufen (so wie z.B. den ROTEL RSX-1067, der ja auch bei unserem ABL/ATM-Experten "Dr. Rudi Joppertown" sehr beliebt ist).
Die ständigen Neuerungen bei den HDMI-Anschlüssen, digitalen Ton-Formaten, sowie bei der Videosektion, haben mich aber irgendwann zur Entscheidung gebracht, dass die Investition in einen reinrassigen Stereo-Boliden (mit Möglichkeit zur Einbindung in die AV-Anlage) langfristig gesehen doch viel eher einer zukunftssicheren Wertanlage entspricht.
Nachdem sich mit dem NAD C 375BEE schon ein sehr hohes Maß an Zufriedenheit eingestellt hatte, wollte ich aber trotzdem unbedingt wissen, ob sich die Vor-/End-Kombi aus gleichem Hause überhaupt noch hörbar absetzen kann.
Und tatsächlich - wo der Vollverstärker C 375BEE bereits schon eine klanglich beachtliche Performance ablieferte, schafft es (entgegen meiner Erwartungen) die Vor-/End-Kombi nochmals eine kleine Schippe draufzulegen.
Während mich das Klangbild vom C375BEE ein klein wenig an einen sehr guten PA-Verstärker erinnert hatte (dieser Vollverstärker schafft es durch eine sehr direkte Spielweise und einer beeindruckenden Basspräsenz eine sehr gute "Live-Atmosphäre" aufzubauen), wirkt es mit der Vor-/End-Kombi doch noch etwas "audiophiler" (welch ein böses Wort
).
Gemeint ist hiermit, dass die Vor-End-Kombi in der Lage ist, noch mehr feine Details der Musik darzustellen, sowie auch schnelle Impulse noch einen Tick präziser wirken zu lassen.
Die Vor-/End-Kombi wirkte auf mich insgesamt etwas analytischer und ein klein wenig schlanker abgestimmt als der Vollverstärker.
Während der etwas zurückhaltende Hochtonbereich des Vollverstärkers in wenig gedämpften Räumen vielleicht sogar kleine Vorteile verbuchen kann, so kann aber auch die etwas klarer/heller wirkende Abstimmung der Vor/-Endkombi mit ihrer sehr feinen und detailierten Hochtonwiedergabe in ausgewogenen Räumen voll überzeugen.
Durch die etwas zurückhaltenden Höhen des Vollverstärkers (im Vergleich zur Vor-/Endkombi), empfand ich beim Vollverstärker den Bassbereich, sowie auch die Mitten (Stimmwiedergabe) etwas prägnanter, was natürlich auch gefallen kann (hier entscheidet vielleicht auch der persönliche Geschmack).
Das Klangbild der Vor-/End-kombi passt fast perfekt zu meinen aktuellen Lautsprechern (nuLine 120).
Während ich beim NAD C375BEE bei manchen Aufnahmen gelegentlich den Drang verspürte, mit den Klangreglern ein klein wenig nachzuhelfen, ist dieses Verlangen mit der neuen NAD Vor-/End-kombi nahezu vollständig ausgeblieben.
Die klangliche Auslegung der Vor-/End-Kombi wirkte auf mich daher nochmals etwas neutraler und sauberer.
Während der NAD C 375 BEE bereits eine gute räumliche Darstellung bietet, kann er dennoch nicht verschleiern, dass der Klang ein klein wenig mehr an den Lautsprechern klebt, als bei der Vor-/End-Kombi - hier löst sich der Klang hörbar besser von den Lautsprechern - aber nie wirkte die Räumlichkeit künstlich, übertieben, gepresst oder im Entfernungsempfinden verschoben (wodurch sich auch nie die Frage gestellt hatte, ob die Räumlichkeit der Wiedergabe auch wirklich "originalgetreu" ist - es passt IMHO einfach perfekt)
Beim Vollverstärker C375 ist die Auslegung der Klangregelung IMHO von etwas niedrigerer Qualität als bei der Vor-/End-Kombi.
Beim Deaktivieren der "Direkt-Taste" am C 375BEE werden kleinste negative Klangauswirkungen hörbar - dies ist bei der Vor-/End-kombi C 165BEE/C 275BEE definitiv nicht so!
Seltsamerweise sind diese kleinen Unterschiede beim Betätigen der Direkt-Taste am C375 auch dann zu hören, wenn an den Endstufen des C375 eine externe Vorstufe angeschlossen ist
(was ein weiterer Grund dafür war, dass ich die Vor-/End-Kombi bestellt hatte).
Die Regler an der Vorstufe C 165BEE lassen sich zudem wesentlich präziser dosieren (was man angesichts der weitgehend identischen Optik zum C 375BEE gar nicht erwartet).
Beim Vollverstärker C375 BEE ist hauptsächlich der Lautstärkeregler relativ schlecht justierbar und reagiert nicht besonders feinfühlig.
Besonders kleinere Lautstärkeveränderungen weit unterhalb der "Zimmerlautstärke", sind mit dem C375 eher schwer zu bewerkstelligen (das war aber beim Vorgänger C 372 auch schon so ähnlich).
Beim Pegelsteller an der Gerätefront hat man gelegentlich sogar das Gefühl, dass der Regler bei winzigen Pegeländerung minimal zurückfedert (was eine fein dosierbare Lautstärkeregelung im untersten Lautstärkebereich noch zusätzlich erschwert).
Bei der Lautstärkeregelung mit der Fernbedienung gibt es beim C375BEE das gleiche Problem - einmal die Lautstärketaste kurz angetippt und schon war es zuviel des Guten.
Um dieses Problem zu reduzieren, hilft nur eine optionale Lautstärkeabsenkung über den regelbaren Pre-Out des C 375BEE.
Die Vorstufe C 165BEE hat bei der Lautstärkeregelung hingegen ein völlig anderes Verhalten - hier lässt sich die Lautstärke sowohl am Drehregler, sowie auch mit der Fernbedienung ganz hervorragend und ausgesprochen feinfühlig dosieren (genial - so muss es sein
). Eine Absenkung am regelbaren Pre-Out ist hier deshalb nicht erforderlich.
Allerdings liegt dies auch daran, dass der feste Pre-Out des C 165BEE offenbar ein leiseres Signal liefert, als die Vorstufe im Vollverstärker (wenn man den einstellbaren Pre-Out am Vollverstärker in ca. 10Uhr Stellung dreht, dann entspricht dies in etwa dem festen Pre-Out des C 165 BEE - zumindest was den Lautstärkeregler an der Front betrifft).
Seltsamerweise kann die Vor-/End-kombi gegenüber dem Vollverstärker subjektiv betrachtet etwas lauter spielen.
Bei sehr lauten (fast schon "irrsinnigen") Pegeln wirkt das Klangbild mit dem C375 BEE doch irgendwann etwas "anstrengend" bzw. leicht unangenehm, so dass man nicht auf die Idee kommt noch lauter hören zu wollen (ich spreche hier aber von Pegeln die über der Lautstärke so mancher Live-Konzerte liegt).
Genau an dieser Stelle signalisiert aber die Vor-/End-Kombi: "Komm dreh' ruhig mal noch ein ordentliches Stück weiter, ich zeig dir mal, was ich so alles drauf hab' und wo der Hammer hängt!"
Dies ist aber natürlich nur eine subjektive Empfindung - der Vollverstärker C 375 beherrscht natürlich genauso brachiale Pegel, wirkte aber auf mich stellenweise etwas früher "anstrengend", so dass ich (bei bestimmtem Musikmaterial) nicht die Lust verspürte so weit aufzudrehen wie bei der Vor-End-Kombi.
Bei den Reglern für die Höhen und den Bass wird auch deutlich, dass die Klang-Regler der Vorstufe C 165BEE hier eine wesentlich homogenere Abstimmung haben.
Sobald man am Vollverstärker C 375BEE an den Klang-Reglern dreht, merkt man sofort, dass das Klangbild nicht mehr ganz so stimmig wirkt.
Tut man dies jedoch bei der Vorstufe C 165BEE glaubt man beinahe, dass sich gar nichts am Klang geändert hat - dieser spontane Eindruck täuscht aber, weil hier die Regelung einfach eine viel stimmigere Abstimmung hat (bei dezenter Einstellung erinnert die Klangregelung des C 165BEE beinahe schon an eine "Klangwaage" die Klangregler des C 375BEE sind von diesem Eindruck hingegen weit entfernt).
Die Optik der Geräte lässt zwar vermuten, dass die Performance-Unterschiede zwischen Vor-/End-Kombi 165/275 und dem Vollverstärker C 375 gering ausfällt - dies trifft aber zumindest in Bezug auf die Feinauflösung nicht zu!
Der NAD C375BEE ist in Bezug auf die Klangqualität IMHO näher am Vorgänger C372, als an der neuen Vor-End-Kombi 165/275 (aus den bereits genannten Gründen).
Im folgenden Link gibt es einen interessanten Bi-Amping-Test aus der Zeitschrift STEREO, in Verbindung mit den NAD Verstärkern:
www.arcam.de/downloadp.php?C31_P38_A38_Stereo_9_09.pdf
Bei diesem Vergleich wurde versucht, die Performance zwischen Vollverstärker + zusätzlicher Endstufe und der Vor-End-Kombi zu ermitteln.
Ehrlich gesagt können meine bisherigen/subjektiven Klangeindrücke das Fazit aus diesem Vergleich der STEREO nicht ganz nachvollziehen - für mich hatten bisher die klanglichen Vorteile durch die höherwertigere Vorstufe die stärkere Verbesserung erzielt.
Falls ich noch die Zeit finden sollte, werde ich evtl. versuchen diesen Vergleich der STEREO nochmals nachzustellen.
Je nach Ausgang von diesem Vergleich, werd' ich im "schlimmsten Fall" evtl. noch in Versuchung kommen, die Vor-End-Kombi mit einer zweiten Endstufe aufzurüsten (was ich im Moment aber noch als absoluten "Overkill" betrachte
).
Mein bisheriges Fazit:
Der Vollverstärker NAD C375 BEE ist ein Top-Gerät mit dem NAD-typischen guten Preis-/Leistungs-Verhältnis, der klanglich schon ziemlich weit oben mitspielt.
Wenn man noch nichts besseres gehört hat, dann kann man mit diesem Vollverstärker richtig glücklich werden.
Die neue NAD Vor-End-Kombi zeigt halt aber, dass es für einen relativ akzeptablen Aufpreis doch noch etwas besser geht.
Dies wurde wohl erreicht, indem man bei der NAD Vor-/End-Kombi einfach die minimalen Schwächen vom C375 BEE eliminiert hat.
Die kleinen Vorteile der Vor-/End-Kombi machen sich in erster Linie in einem noch detailierterem Klangbild bemerkbar (die Hochtonwiedergabe erscheint hier ein klein wenig "prägnanter").
Spätestens wenn man die Vorstufe C 165BEE aufschraubt und einen Blick auf das aufwändige Innenleben macht (incl. den 6 imposanten Class-A Modulen und dem großzügig dimensionierten Ringkerntrafo der Vorstufe), wird einem klar werden - hier wurde aus technischer Sicht nicht gespart.
Eine getrennte Vor-/End-Kombi kann zudem auch etwas zukunftssicherer sein (gegenüber einem Vollverstärker), wenn man sich noch offen halten möchte, vielleicht irgendwann mal auf Aktiv-Lautsprecher zu wechseln (oder die Kette mit baugleichen Endstufen zu erweitern).
So gut die NAD Vor-/End-Kombi aber auch sein mag - man sollte dieser Verstärker-Kombination auf alle Fälle auch ein entsprechend hochwertiges Quellgerät zur Seite stellen.
Meine alte Soundkarte "TerraTec EWX 24/96" war beispielsweise nicht in der Lage, die Vorzüge der Vor-/End-Kombi gegenüber dem Vollverstärker C 375BEE so richtig zur Geltung zu bringen - erst meine "TerraTec Phase 24 X FW" brachte die klanglichen Vorzüge hörbar zum tragen.
Bei CD-Spielern aus unterschiedlichen Qualitätsklassen dürfte dies vermutlich recht ähnlich ausfallen.
Testergebnisse der Hifi-Presse zu diesen Geräten kann man in den folgenden Links finden:
NAD C 375 BEE:
http://www.areadvd.de/lm/AV_Hardware/te ... 5bee.shtml
Zur Vor-/End-Kombi C 165/275BEE wird man diesbezüglich hier fündig:
http://www.nad.de/download/stereo_c165beec275bee.pdf
Die "Klangprozente" vom Test der STEREO kann man aber getrost ignorieren - selber anhören (oder die Klang-Prozente würfeln) ist IMHO der bessere Weg!
Aber immerhin gibt es neben "Klangprozenten" auch Messwerte, sowie ein paar nützliche Infos "zwischen den Zeilen".
Zu der Austattung, Bedienung und den technischen Daten der Verstärker schreibe ich nichts, denn diese Infos kann man leicht auf der Homepage von NAD finden (dafür möchte ich deshalb auch keine Zeit opfern).
Gruß
Rank
Meine nachfolgenden Ergebnisse entsprechen jedoch nur meiner persönlichen Meinung und meinem persönlichen sujektiven Klangempfinden

Weil mich der Klang des zuvor getesteten Vollverstärkers Cambridge 840A V2 nicht so 100%ig begeistern wollte, kamen nun die preislich vergleichbaren Geräte von NAD ins Haus (diese Entscheidung beruhte auf den guten Erfahrungen mit dem NAD C 372).
Zunächst war der Stereo-Vollverstärker NAD C 375BEE an der Reihe, welcher mir klanglich schon etwas mehr zusagte als der Cambridge CA 840A (meine persönlichen Eindrücke zwischen Cambridge 840A V2 und NAD C375BEE kann man im folgenden Link nachlesen: http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic23128-40.html ).
Beinahe hätte ich mich dazu hinreißen lassen, einen richtig fetten AV-Boliden zu kaufen (so wie z.B. den ROTEL RSX-1067, der ja auch bei unserem ABL/ATM-Experten "Dr. Rudi Joppertown" sehr beliebt ist).
Die ständigen Neuerungen bei den HDMI-Anschlüssen, digitalen Ton-Formaten, sowie bei der Videosektion, haben mich aber irgendwann zur Entscheidung gebracht, dass die Investition in einen reinrassigen Stereo-Boliden (mit Möglichkeit zur Einbindung in die AV-Anlage) langfristig gesehen doch viel eher einer zukunftssicheren Wertanlage entspricht.
Nachdem sich mit dem NAD C 375BEE schon ein sehr hohes Maß an Zufriedenheit eingestellt hatte, wollte ich aber trotzdem unbedingt wissen, ob sich die Vor-/End-Kombi aus gleichem Hause überhaupt noch hörbar absetzen kann.
Und tatsächlich - wo der Vollverstärker C 375BEE bereits schon eine klanglich beachtliche Performance ablieferte, schafft es (entgegen meiner Erwartungen) die Vor-/End-Kombi nochmals eine kleine Schippe draufzulegen.
Während mich das Klangbild vom C375BEE ein klein wenig an einen sehr guten PA-Verstärker erinnert hatte (dieser Vollverstärker schafft es durch eine sehr direkte Spielweise und einer beeindruckenden Basspräsenz eine sehr gute "Live-Atmosphäre" aufzubauen), wirkt es mit der Vor-/End-Kombi doch noch etwas "audiophiler" (welch ein böses Wort

Gemeint ist hiermit, dass die Vor-End-Kombi in der Lage ist, noch mehr feine Details der Musik darzustellen, sowie auch schnelle Impulse noch einen Tick präziser wirken zu lassen.
Die Vor-/End-Kombi wirkte auf mich insgesamt etwas analytischer und ein klein wenig schlanker abgestimmt als der Vollverstärker.
Während der etwas zurückhaltende Hochtonbereich des Vollverstärkers in wenig gedämpften Räumen vielleicht sogar kleine Vorteile verbuchen kann, so kann aber auch die etwas klarer/heller wirkende Abstimmung der Vor/-Endkombi mit ihrer sehr feinen und detailierten Hochtonwiedergabe in ausgewogenen Räumen voll überzeugen.
Durch die etwas zurückhaltenden Höhen des Vollverstärkers (im Vergleich zur Vor-/Endkombi), empfand ich beim Vollverstärker den Bassbereich, sowie auch die Mitten (Stimmwiedergabe) etwas prägnanter, was natürlich auch gefallen kann (hier entscheidet vielleicht auch der persönliche Geschmack).
Das Klangbild der Vor-/End-kombi passt fast perfekt zu meinen aktuellen Lautsprechern (nuLine 120).
Während ich beim NAD C375BEE bei manchen Aufnahmen gelegentlich den Drang verspürte, mit den Klangreglern ein klein wenig nachzuhelfen, ist dieses Verlangen mit der neuen NAD Vor-/End-kombi nahezu vollständig ausgeblieben.
Die klangliche Auslegung der Vor-/End-Kombi wirkte auf mich daher nochmals etwas neutraler und sauberer.
Während der NAD C 375 BEE bereits eine gute räumliche Darstellung bietet, kann er dennoch nicht verschleiern, dass der Klang ein klein wenig mehr an den Lautsprechern klebt, als bei der Vor-/End-Kombi - hier löst sich der Klang hörbar besser von den Lautsprechern - aber nie wirkte die Räumlichkeit künstlich, übertieben, gepresst oder im Entfernungsempfinden verschoben (wodurch sich auch nie die Frage gestellt hatte, ob die Räumlichkeit der Wiedergabe auch wirklich "originalgetreu" ist - es passt IMHO einfach perfekt)

Beim Vollverstärker C375 ist die Auslegung der Klangregelung IMHO von etwas niedrigerer Qualität als bei der Vor-/End-Kombi.
Beim Deaktivieren der "Direkt-Taste" am C 375BEE werden kleinste negative Klangauswirkungen hörbar - dies ist bei der Vor-/End-kombi C 165BEE/C 275BEE definitiv nicht so!
Seltsamerweise sind diese kleinen Unterschiede beim Betätigen der Direkt-Taste am C375 auch dann zu hören, wenn an den Endstufen des C375 eine externe Vorstufe angeschlossen ist

Die Regler an der Vorstufe C 165BEE lassen sich zudem wesentlich präziser dosieren (was man angesichts der weitgehend identischen Optik zum C 375BEE gar nicht erwartet).
Beim Vollverstärker C375 BEE ist hauptsächlich der Lautstärkeregler relativ schlecht justierbar und reagiert nicht besonders feinfühlig.
Besonders kleinere Lautstärkeveränderungen weit unterhalb der "Zimmerlautstärke", sind mit dem C375 eher schwer zu bewerkstelligen (das war aber beim Vorgänger C 372 auch schon so ähnlich).
Beim Pegelsteller an der Gerätefront hat man gelegentlich sogar das Gefühl, dass der Regler bei winzigen Pegeländerung minimal zurückfedert (was eine fein dosierbare Lautstärkeregelung im untersten Lautstärkebereich noch zusätzlich erschwert).
Bei der Lautstärkeregelung mit der Fernbedienung gibt es beim C375BEE das gleiche Problem - einmal die Lautstärketaste kurz angetippt und schon war es zuviel des Guten.
Um dieses Problem zu reduzieren, hilft nur eine optionale Lautstärkeabsenkung über den regelbaren Pre-Out des C 375BEE.
Die Vorstufe C 165BEE hat bei der Lautstärkeregelung hingegen ein völlig anderes Verhalten - hier lässt sich die Lautstärke sowohl am Drehregler, sowie auch mit der Fernbedienung ganz hervorragend und ausgesprochen feinfühlig dosieren (genial - so muss es sein

Allerdings liegt dies auch daran, dass der feste Pre-Out des C 165BEE offenbar ein leiseres Signal liefert, als die Vorstufe im Vollverstärker (wenn man den einstellbaren Pre-Out am Vollverstärker in ca. 10Uhr Stellung dreht, dann entspricht dies in etwa dem festen Pre-Out des C 165 BEE - zumindest was den Lautstärkeregler an der Front betrifft).
Seltsamerweise kann die Vor-/End-kombi gegenüber dem Vollverstärker subjektiv betrachtet etwas lauter spielen.
Bei sehr lauten (fast schon "irrsinnigen") Pegeln wirkt das Klangbild mit dem C375 BEE doch irgendwann etwas "anstrengend" bzw. leicht unangenehm, so dass man nicht auf die Idee kommt noch lauter hören zu wollen (ich spreche hier aber von Pegeln die über der Lautstärke so mancher Live-Konzerte liegt).
Genau an dieser Stelle signalisiert aber die Vor-/End-Kombi: "Komm dreh' ruhig mal noch ein ordentliches Stück weiter, ich zeig dir mal, was ich so alles drauf hab' und wo der Hammer hängt!"
Dies ist aber natürlich nur eine subjektive Empfindung - der Vollverstärker C 375 beherrscht natürlich genauso brachiale Pegel, wirkte aber auf mich stellenweise etwas früher "anstrengend", so dass ich (bei bestimmtem Musikmaterial) nicht die Lust verspürte so weit aufzudrehen wie bei der Vor-End-Kombi.

Bei den Reglern für die Höhen und den Bass wird auch deutlich, dass die Klang-Regler der Vorstufe C 165BEE hier eine wesentlich homogenere Abstimmung haben.
Sobald man am Vollverstärker C 375BEE an den Klang-Reglern dreht, merkt man sofort, dass das Klangbild nicht mehr ganz so stimmig wirkt.
Tut man dies jedoch bei der Vorstufe C 165BEE glaubt man beinahe, dass sich gar nichts am Klang geändert hat - dieser spontane Eindruck täuscht aber, weil hier die Regelung einfach eine viel stimmigere Abstimmung hat (bei dezenter Einstellung erinnert die Klangregelung des C 165BEE beinahe schon an eine "Klangwaage" die Klangregler des C 375BEE sind von diesem Eindruck hingegen weit entfernt).
Die Optik der Geräte lässt zwar vermuten, dass die Performance-Unterschiede zwischen Vor-/End-Kombi 165/275 und dem Vollverstärker C 375 gering ausfällt - dies trifft aber zumindest in Bezug auf die Feinauflösung nicht zu!
Der NAD C375BEE ist in Bezug auf die Klangqualität IMHO näher am Vorgänger C372, als an der neuen Vor-End-Kombi 165/275 (aus den bereits genannten Gründen).
Im folgenden Link gibt es einen interessanten Bi-Amping-Test aus der Zeitschrift STEREO, in Verbindung mit den NAD Verstärkern:
www.arcam.de/downloadp.php?C31_P38_A38_Stereo_9_09.pdf
Bei diesem Vergleich wurde versucht, die Performance zwischen Vollverstärker + zusätzlicher Endstufe und der Vor-End-Kombi zu ermitteln.
Ehrlich gesagt können meine bisherigen/subjektiven Klangeindrücke das Fazit aus diesem Vergleich der STEREO nicht ganz nachvollziehen - für mich hatten bisher die klanglichen Vorteile durch die höherwertigere Vorstufe die stärkere Verbesserung erzielt.
Falls ich noch die Zeit finden sollte, werde ich evtl. versuchen diesen Vergleich der STEREO nochmals nachzustellen.
Je nach Ausgang von diesem Vergleich, werd' ich im "schlimmsten Fall" evtl. noch in Versuchung kommen, die Vor-End-Kombi mit einer zweiten Endstufe aufzurüsten (was ich im Moment aber noch als absoluten "Overkill" betrachte

Mein bisheriges Fazit:
Der Vollverstärker NAD C375 BEE ist ein Top-Gerät mit dem NAD-typischen guten Preis-/Leistungs-Verhältnis, der klanglich schon ziemlich weit oben mitspielt.
Wenn man noch nichts besseres gehört hat, dann kann man mit diesem Vollverstärker richtig glücklich werden.
Die neue NAD Vor-End-Kombi zeigt halt aber, dass es für einen relativ akzeptablen Aufpreis doch noch etwas besser geht.
Dies wurde wohl erreicht, indem man bei der NAD Vor-/End-Kombi einfach die minimalen Schwächen vom C375 BEE eliminiert hat.
Die kleinen Vorteile der Vor-/End-Kombi machen sich in erster Linie in einem noch detailierterem Klangbild bemerkbar (die Hochtonwiedergabe erscheint hier ein klein wenig "prägnanter").
Spätestens wenn man die Vorstufe C 165BEE aufschraubt und einen Blick auf das aufwändige Innenleben macht (incl. den 6 imposanten Class-A Modulen und dem großzügig dimensionierten Ringkerntrafo der Vorstufe), wird einem klar werden - hier wurde aus technischer Sicht nicht gespart.
Eine getrennte Vor-/End-Kombi kann zudem auch etwas zukunftssicherer sein (gegenüber einem Vollverstärker), wenn man sich noch offen halten möchte, vielleicht irgendwann mal auf Aktiv-Lautsprecher zu wechseln (oder die Kette mit baugleichen Endstufen zu erweitern).
So gut die NAD Vor-/End-Kombi aber auch sein mag - man sollte dieser Verstärker-Kombination auf alle Fälle auch ein entsprechend hochwertiges Quellgerät zur Seite stellen.
Meine alte Soundkarte "TerraTec EWX 24/96" war beispielsweise nicht in der Lage, die Vorzüge der Vor-/End-Kombi gegenüber dem Vollverstärker C 375BEE so richtig zur Geltung zu bringen - erst meine "TerraTec Phase 24 X FW" brachte die klanglichen Vorzüge hörbar zum tragen.
Bei CD-Spielern aus unterschiedlichen Qualitätsklassen dürfte dies vermutlich recht ähnlich ausfallen.
Testergebnisse der Hifi-Presse zu diesen Geräten kann man in den folgenden Links finden:
NAD C 375 BEE:
http://www.areadvd.de/lm/AV_Hardware/te ... 5bee.shtml
Zur Vor-/End-Kombi C 165/275BEE wird man diesbezüglich hier fündig:
http://www.nad.de/download/stereo_c165beec275bee.pdf
Die "Klangprozente" vom Test der STEREO kann man aber getrost ignorieren - selber anhören (oder die Klang-Prozente würfeln) ist IMHO der bessere Weg!
Aber immerhin gibt es neben "Klangprozenten" auch Messwerte, sowie ein paar nützliche Infos "zwischen den Zeilen".
Zu der Austattung, Bedienung und den technischen Daten der Verstärker schreibe ich nichts, denn diese Infos kann man leicht auf der Homepage von NAD finden (dafür möchte ich deshalb auch keine Zeit opfern).
Gruß
Rank