Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

@AlArenal
Die Lesbarkeit von Texten gewinnt deutlich, wenn man die Interpunktion beachtet ...

Nix für ungut

Gruß

Bin jetzt fertig mit der dänischen Netflix-Serie "The Rain".
Entgegen Hollwood keine "Bombast-Äktsch'n", sondern eher ruhige Story. Zum Ende der dritten Staffel hin richtig gut (die zweite Staffel war eher Mittelmaß). In Summe 3,5 bis 4 Sterne für die gesamte Serie.

Und anschließend habe ich die erste Hälfte der neuen Staffel von "Lucifer" geschaut, leider nur 8 Teile bisher verfügbar. Wie immer gnadenlos gut und ich kann es kaum erwarten, bis die zweite Hälfte der Staffel endlich freigeschaltet wird (dank Corona-Zwangspause müssen wohl noch einige Szenen des Staffelfinales gedreht werden).

So, gestern habe ich dann "Biohackers" zu Ende gesehen. Wer hat denn dieses Drehbuch durchgewunken? Unglaubwürdig bis zum Erbrechen. Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Personenzeichnungen, wie sie überzeichneter kaum sein könnten. Handlungsstrenge, bei denen man sich fragt, welche bewusstseinserweiternden Drogen denn da gereicht wurden. Dazu eine völlig fehlbesetzte Jessica Schwarz. Einzig die Darstellerin der Mia/Emma reißt es noch ein wenig raus. Es ist im Ergebnis wie ein Unfall, bei dem man gerne wegschauen möchte, es aber nicht kann. Naja, es waren ja nur 6 Folgen...

Mir gefiel schon der (überzogen lange) "Zwangs-Trailer" zu Biohackers nicht, weshalb ich da einen weiten Bogen um die Serie gemacht habe.

Als ich noch klein war haben meine Eltern gerne die örtliche Videothek geplündert. Da gab es öfter die Situation, dass man die Kassette einschob, der Film ging los, es kamen lauter französische Namen - die Kassette wurde direkt wieder ausgeworfen.
Französische Filme gingen gar nicht!

Bei mir ist das seit Jahr und Tag recht ähnlich mit deutschen Filmen / Serien. Alles was wir drauf haben ist Förderung, aber das Geld wird nur in Produktion gesteckt, offensichtlich nicht in die Ausbildung von Schauspielern, Drehbuchautoren, Regisseuren, ...

Ich bin da strukturell nicht im Thema und bewerte das rein als Zuschauer, aber ist doch komisch dass wir alle möglichen Hollywood-Sachen mit Knete unterstützen, selbst aber kaum etwas vorzeigbares hinbekommen und uns qualitativ gesehen bereits Welten von den Skandinaviern trennen.

Man fragt sich immer, wo genau denn das Problem liegt.
Spielt der Schauspieler so schlecht, weil das Drebuch so schlecht oder der Regisseur eine Niete ist?
Ist das Drehbuch so schlecht, weil der Autor weiß, dass mit deutschen Schauspielern nicht mehr aus dem Film rauszuholen ist?
Ist der Regisseur so schlecht, weil er weiß, dass das Drehbuch nix taugt oder die Schauspieler schlecht sind?

Fragen über Fragen, die verschiedenen "Henne-Ei-Problemen" führen.

Wo fängt man an, wenn man gründlich aufräumen will? Bei der Schauspielerausbildung, bei den Drehbuchautoren oder der Regie? Man müsste mal in verschiedenen Ländern ein und dasselbe Drehbuch verfilmen lassen. Dann hätten wir die Antwort.

Andibuss hat geschrieben: ↑Fr 4. Sep 2020, 07:49 Unglaubwürdig bis zum Erbrechen. Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Personenzeichnungen, wie sie überzeichneter kaum sein könnten. Handlungsstrenge, bei denen man sich fragt, welche bewusstseinserweiternden Drogen denn da gereicht wurden

Also quasi Alles richtig gemacht.
Der durchschnittliche Konsument legt ja meistens eher Wert auf seichte Unterhaltung, bei dem ein Großteil des Gehirns (sofern vorhanden) abgeschaltet werden darf.
Hauptsache es knallt & scheppert ordentlich...
@Andibuss
Nicht auf Dich bezogen, sondern allgemein gesprochen...

Hatte ich auch nicht anders verstanden.

@Weyoun : Dass es aber auch anders geht, zeigen Deutschland '83, Dark und die Miniserie Zeit der Geheimnisse. Ich vermute daher, dass es oft einfach vom Regisseur abhängt.

Von den dreien kenne ich nur Deutschland 83 / 86 und ja, die Serie ist wirklich gut.