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Bi-Amping bei AV-Receivern

Verfasst: Mo 2. Jan 2017, 19:40
von rsternickel
Hallo liebe nuForum-Gemeinde,

erstmal frohes Neues an alle!!!
Ich habe eine technische Frage zu Bi-Amping bei AV-Receivern.
Alle aktuellen AV-Receiver bieten die Möglichkeit Bi-Amping zu nutzen.
Da alle Endstufen vom gleichen Netzteil versorgt werden ist die Sinnhaftigkeit anscheinend fraglich.
Zumindest habe ich das bisher so verstanden, da mehr Leistung nun mal nicht zur Verfügung steht.
Soweit so gut...

Wie sieht es aber mit den Verzerrungswerten aus?
Beim marantz NR1605 steht in der Betriebsanleitung zum Beispiel:

50 W + 50 W (8 Ω/Ohm, 20 Hz – 20 kHz mit 0,08 % Gesamtklirrfaktor)
70 W + 70 W (6 Ω/Ohm, 1 kHz mit 0,7 % Gesamtklirrfaktor)

Verstehe ich so: wenn mehr Leistung abgegeben wird (z.B. durch weniger Boxen-Wiederstand) resultieren auch höhere Verzerrungswerte.
Die Maximal-Leistung lässt sich durch Bi-Amping nicht erhöhen, das zweite Endstufenpaar erreicht auch
nicht mehr (wenn beide Paare dann überhaupt noch soviel bringen...).

Aber:
Ich dachte immer Tieftöne sind stromzehrender als hohe Töne.
Angenommen man schaut einen Film und eine Action-Szene kommt mit ordentlichen Tiefbässen.
Die Endstufe, welche sich jetzt um die Tief-Mitteltöner kümmert, muss hohe Leistung abgeben.
Von mir aus mit gestiegenem Klirrfaktor.

Die andere Endstufe versorgt nur die Hochtöner und gibt deutlich weniger Leistung ab.
Ist die Hochtonwiedergabe nun auch durch Verzerrungen "verunreinigt" oder nicht???

...oder sehe ich das alles falsch?

Danke für Eure Info's!!!
Viele Grüße aus Magdeburg.
Renè

Re: Bi-Amping bei AV-Receivern

Verfasst: Fr 10. Feb 2017, 13:13
von g.vogt
Hallo Renè,

theoretisch klingt das zunächst ganz logisch. Praktisch hat das m.E. nicht die erwartete Bedeutung. Zum einen gibts bei Nubert-Lautsprechern nur die Trennung zum HT, d.h. der Mitteltonbereich euch, in dem unser Ohr am sensibelsten ist, bliebe verzerrt. Außerdem stellt sich die Frage nur in einem sehr schmalen Grenzbereich, bis zu dem die gängigen Endstufen verzerrungsarm bleiben. Und es gibt ja auch die gegenteiligen Bedenken, dass manche Endstufen auf den "halben Lautsprecher" kritischer reagieren.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Re: Bi-Amping bei AV-Receivern

Verfasst: Fr 10. Feb 2017, 13:58
von Zweck0r
rsternickel hat geschrieben:Die andere Endstufe versorgt nur die Hochtöner und gibt deutlich weniger Leistung ab.
Ist die Hochtonwiedergabe nun auch durch Verzerrungen "verunreinigt" oder nicht???
Die Endstufe kann auch ganz ohne Last clippen und verzerren, solange keine echte Aktivweiche die Bassanteile vor der Endstufe aussortiert. Deshalb ist Bi-Amping normalerweise nutzlos, und von der Ausnutzung der Verstärkerleistung nicht mit einer Aktivbox vergleichbar.