Seite 1 von 1

Freq.-messungen der Mitbewerber

Verfasst: Mi 27. Dez 2017, 18:23
von Karl-Heinz S.
Hallo,

ich habe mir in den letzten Tagen einmal das neue "HiFi-Lautsprecher Test Jahrbuch 2018" von Hifi-Test zu Gemüte gezogen.

Erstaunt bin ich dann doch immer wieder, dass es scheinbar eine unendliche Menge von Lautsprecher Herstellern gibt.
Und dann umso mehr, wenn ich dazu die Preise sehen. 8O Es gibt scheinbar doch eine nicht gerade geringe Anzahl von "HiFi-Freaks", die wirklich unsummen für Lautsprecher ausgeben.

Noch mehr erstaunt es mich aber, wenn ich mir dann die Grafiken der Frequenzgang Messungen und die Kommentare der Redakteure anschauen.
Ich dachte immer, das diese Linear sein soll und es nur eine Auslegung für unverfälschten Klang gibt.

Hier mal ein Auszug:
Bildschirmfoto 2017-12-27 um 17.55.49.png
Bildschirmfoto 2017-12-27 um 18.01.10.png
Bildschirmfoto 2017-12-27 um 18.04.31.png
Wenn ich mir dazu die Kurven von nubert in der vergleichbaren Klasse anschaue, stellt sich die Frage, übertreibt es nubert oder haben die anderen in der Schule nicht so aufgepasst?

Oder ist das alles nicht soooo wichtig und es zählt das gesamte ganze??

Bin auf eure Meinung dazu gespannt.

So long
Karl-Heinz

Re: Freq.-messungen der Mitbewerber

Verfasst: Mi 27. Dez 2017, 21:05
von g.vogt
Hallo Karl-Heinz,

ab einer gewissen Preisklasse spielt der "persönliche Fingerabdruck" oft eine größere Rolle als ein perfektes Messergebnis. Dass es auch anders geht, kannst du bspw. hier lesen.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Re: Freq.-messungen der Mitbewerber

Verfasst: Mi 27. Dez 2017, 22:24
von Karl-Heinz S.
Hallo Gerald,

du meinst wahrscheinlich, dass es in einer Designer Wohnung mehr auf die Optik ankommt?

Könnte natürlich sein. Denn in dieser Art Wohnraum klingt eh kein Lautsprecher gut :D

Re: Freq.-messungen der Mitbewerber

Verfasst: Do 28. Dez 2017, 07:47
von Christian H
Ich habe den Eindruck, dass mit steigendem Lautsprecherpreis die Frequenzgänge oft wieder schlechter werden... Gerade im fünfstelligen Bereich gibt es z.T. Messungen, die jeder Beschreibung spotten. Aber Hauptsache "High-End".
Aber auch für diese Ergebnisse haben die Hifi-Postillen meist nur lobende Worte übrig. Ich mag mich nicht erinnern, dass ich jemals einen schlechten Test über einen Lautsprecher gelesen haben. In den einschlägigen Heftchen ist irgendwie jede Box einfach gut, krasse Unzulänglichkeiten werden - wenn überhaupt - beiläufig erwähnt und relativiert. Könnte durchaus mit den Anzeigen zusammenhängen, die das Heftchen auf die doppelte Seitenanzahl bringen :wink:

Gruss
Christian

Re: Freq.-messungen der Mitbewerber

Verfasst: Do 28. Dez 2017, 07:51
von Viktor Novyy
Es gibt aber auch im gehobenen Preisbereich LS, die einen sehr glatten Frequenzgang haben. Und wie wir wissen, ist bei unseren Nubis auch nicht mehr alles wie mit dem Lineal gezogen. Die Beispiele sind natürlich Extreme, da würde nicht mal Laune zum Testhören aufkommen.

Re: Freq.-messungen der Mitbewerber

Verfasst: Do 28. Dez 2017, 13:03
von OL-DIE
Diese Frequenzgangdiagramme allein erlauben noch keine abschließende Bewertung eines Lautsprechersystems. Man sieht, welche tiefsten Frequenzen eine Box abstrahlt, ebenfalls bekommt man einen Einblick wie glatt der Frequenzgang im wichtigen Mittel-Hochtonbereich ist. Es ist auch ersichtlich, wie das Bündelungsverhalten über den Frequenzgang bei seitlichen Messungen ist. Ein sehr welliger Verlauf des Frequenzganges ist aber für mich generell kein gutes Abstimmungergebnis.

Ich denke, der Frequenzgang sollte möglichst linear sein. Sonst verschwinden einzelne Frequenzen auf Nimmerwiedersehen in Frequenzgangtälern oder tönen im umgekehrten Fall unnatürlich vorlaut.

Keinesfalls reicht eine Messung auf Achse, das Bündelungsverhalten ist so nicht ersichtlich. Beispielsweise kann ein Mittelhochtöner, der sehr breit abstrahlt, in stark reflektierender Umgebung trotz linearen Frequenzganges unangenehm hell wirken. In einer stark bedämpften Umgebung hingegen kann dieser Mittelhochtöner aber recht vorteilhaft sein.

Es spielt aber auch eine Rolle, wie stark die Messkurve geglättet wurde.

Selbstverständlich verändert der Hörraum den wahrnehmbaren Klangeindruck nochmals (in Abhängigkeit von Raumgeometrie, Bedämpfung, Aufstellung der Schallwandler). Aber das sind halt die Gegebenheiten, mit denen man sich arrangieren muss.

Die heute häufig anzutreffenden halligen Wohnräume mit großen Glasfronten, Steinböden und sparsamer Möblierung (wenig Vorhänge und Teppiche) sind für hochwertige Musikwiedergabe eigentlich ungeeignet. In solchen Räumen fühle ich mich aber generell irgendwie unwohl, denn auch bei normaler Unterhaltung klingt es irgendwie nach Hallenbad.

Beste Grüße
OL-DIE

Re: Freq.-messungen der Mitbewerber

Verfasst: Do 28. Dez 2017, 16:29
von Karl-Heinz S.
Christian H hat geschrieben:Ich mag mich nicht erinnern, dass ich jemals einen schlechten Test über einen Lautsprecher gelesen haben. In den einschlägigen Heftchen ist irgendwie jede Box einfach gut, krasse Unzulänglichkeiten werden - wenn überhaupt - beiläufig erwähnt und relativiert. Könnte durchaus mit den Anzeigen zusammenhängen, die das Heftchen auf die doppelte Seitenanzahl bringen :wink:
Das ist durchaus möglich. Oder man geht davon aus, dass ein so kostspieliger Lautsprecher mit Sicherheit von den Top-Ing's der Welt entworfen wurden.
Muss ja so sein. Bei den Preisen.

Und so etwas würde man ja nicht anzweifeln. Steht einem ja gar nicht zu. :)

Ich selbst denke ja auch, erst mal eine gute Basis in Form von einem ausgeglichenen Abstrahlverhalten und Freq.-gang schaffen.
Dann kann ich ich mich daran machen den Klang so zu verändern, wie ich es mag.
Aber eben mit einer vernünftigen Baseline.