Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Warum funktioniert das nicht?
Ich habe ein nuPro SP-500-Boxenpaar, wobei eine der beiden eine Aktivbox ist. Dort habe ich versucht, meine E-Gitte an den Aux-Eingang anzuschließen. Kommt aber kein Ton heraus.

Ich weiß, dass das Vorhaben im gewissen Sinne Blödsinn ist, weil ein HiFi-Lautsprecher nicht zum Gitarre verstärken gedacht ist. Mit einem vorgeschalteten Effektgerät lassen sich aber ganz reizvolle Ergebnisse erzielen. Und mit einem anderen Verstärker (McCrypt AX 802) klappt das auch. Man kann dort sehr wohl eine E-Gitte anstöpslen.

Warum nicht bei der nuPro SP-500?

Mich wundert das umso mehr, als die Eingangsempfindlichkeit der Nubert mit 0,3 Veff angegeben ist, während die McCrypt mit 1,5 V deutlich weniger empfindlich ist. Trotzdem funzt es dort.

Wo liegt der Haken?

Danke für Hinweise.

Lutz W.

Don Lucio hat geschrieben: Mi 30. Nov 2022, 17:36 Ich weiß, dass das Vorhaben im gewissen Sinne Blödsinn ist, weil ein HiFi-Lautsprecher nicht zum Gitarre verstärken gedacht ist.

Hallo, das ist schon mal eine gute Selbsterkenntnis Wieso sollte man dies machen wollen? Also ich vermute mal dass das Signal einfach zu schwach ist um die Pegelautomatik am AUX Eingang zu aktivieren - was die Beschreibung mit vorgeschaltetem Effektgerät bestätigt oder ist damit ein Vergleich zu einer anderen Aktivlösung gemeint? Bei den nuPro X Modellen gibt es für analoge Eingangssignale einen Gain von 0 bis +6 dB einstellbar - dieser fehlt bei den SPs. Dieser könnte evtl. helfen. Am ehesten würde ich mal die Hotline anrufen, da dies ein sehr spezieller Fall ist und die mehr Informationen zu den AUX Eingängen geben können.

Eine passive Gitarre hat ein recht schwaches Ausgangssignal. Direkt in eine Aktivbox gestöpselt klingt das auch bescheiden.
Am Ausgang eines Amp-Modelers ist deutlich mehr Pegel zu erwarten. Damit sollte es doch funktionieren und man kann den Sound eines richtigen Gitarrenverstärkers simulieren.

BlueDanube hat geschrieben: Do 1. Dez 2022, 13:31 Eine passive Gitarre hat ein recht schwaches Ausgangssignal.

Eine akustische nicht so ganz schwach. Und - wie gesagt - an einem PA-Verstärker (McCrypt) mit einer sogar noch höheren Eingangsempfindlichkeit klappt es, sogar mit einer E-Gitarre.

Ich schließe daraus, dass es da bei der nuPro SP-500 irgendwelche speziellen Hindernisse gibt, die man möglicherweise ausräumen kann. Wenn man weiß, wie

BlueDanube hat geschrieben: Do 1. Dez 2022, 13:31 Direkt in eine Aktivbox gestöpselt klingt das auch bescheiden.

Naja, nicht so dolle, stimmt schon. Aber der Reiz ist es eben, wenn mal ein Freund vorbeikommt, der hat 'ne Klampfe in der Hand und ich muß nicht erst den großen Marshall aus dem Keller holen ... Einfach in die Nubert reinstöpseln und ab geht die Post... fände ich schon reizvoll.

BlueDanube hat geschrieben: Do 1. Dez 2022, 13:31 Am Ausgang eines Amp-Modelers ist deutlich mehr Pegel zu erwarten. Damit sollte es doch funktionieren und man kann den Sound eines richtigen Gitarrenverstärkers simulieren.

Genau!

Aber wenn's nicht geht, geht's eben nicht. Ist ja nicht wirklich die Schuld der Nubert. Wäre nur nett gewesen.

Gruß,
Lutz W.

Don Lucio hat geschrieben: Do 1. Dez 2022, 17:33 Eine akustische nicht so ganz schwach.

Ich meinte nicht akustische Gitarre, sondern E-Gitarre mit passiver Klang- und Lautstärkeregelung (ohne Batterie). Der Tonabnehmer hat einen recht hohen Innenwiderstand, das reduziert den Pegel am Verstärkereingang.
E-Gitarren mit aktiver Regelung (mit Batterie) haben einen niedrigeren Ausgangswiderstand und einen etwas höheren Pegel.

Don Lucio hat geschrieben: Do 1. Dez 2022, 17:33

BlueDanube hat geschrieben: Do 1. Dez 2022, 13:31 Am Ausgang eines Amp-Modelers ist deutlich mehr Pegel zu erwarten. Damit sollte es doch funktionieren und man kann den Sound eines richtigen Gitarrenverstärkers simulieren.

Genau!
Aber wenn's nicht geht, geht's eben nicht.

Du meinst, Du hast das mit einem Amp-Modeler probiert - also nicht die Gitarre direkt eingestöpselt?
Ich meine so etwas in der Art wie dieses:
https://www.thomann.de/de/line6_pocket_pod.htm
oder dieses
https://www.thomann.de/de/kemper_profiler_stage.htm
wenn es etwas teurer sein darf...

Don Lucio hat geschrieben: Do 1. Dez 2022, 17:33 Naja, nicht so dolle, stimmt schon. Aber der Reiz ist es eben, wenn mal ein Freund vorbeikommt, der hat 'ne Klampfe in der Hand und ich muß nicht erst den großen Marshall aus dem Keller holen

Für diesen Anwendungsfall würde ich eher sowas wie den (nun öfter schon gut bewerteten) Fender Mustang Mirco Dongle holen und den wiederum mit einem billigen China Bluetooth TRX Dongle (oder was höherwertiges) am 3,5mm Klinkenausgang mit der SP 500 verbinden - sollte machbar sein und um einiges besser klingen ohne groß noch Kabel an die SP-500 legen zu müssen

Don Lucio hat geschrieben: Do 1. Dez 2022, 17:33ich muß nicht erst den großen Marshall aus dem Keller holen

Übrigens, ein Freund von mir ist Bassist - der hat einen 200W-Ampeg-Turm im Schlafzimmer stehen.
Der muss nicht in den Keller gehen...aber vermutlich könnt er ihn auch alleine nicht tragen.

Hallo liebe Nubert-Freunde,
vielen Dank für Eure zahlreichen Tipps. Letztlich haben sie geholfen, mein Problem zu lösen: Ja, die SP500 kann auch als Gitarrenverstärker genutzt werden.

Rein technisch gesehen sogar ohne vorgeschalteten Modeling-Amp (oder sonstwelche Pre-Elektronic). Gitarrenkabel einfach in den Aux-Eingang der Nubert stöpseln (mit Klinke -> Cinch-Adapter) und gut ist. Ob's "gut" klingt ist - wie gesagt - eine andere Sache.

Der Grund, warum es in meinem Fall anfänglich nicht funzte, lag - bitte jetzt keinen Shitstorm über mich ergießen - an einem defekten Kabel. Es ist mir mehr als peinlich, das sagen zu müssen, aber die SP-500 war von Anfang an unschuldig. Ich hatte einfach ein (altes) Gitarrenkabel aus dem Schrank geholt, reingestöpselt und erstmal die Nubert beschuldigt. Sorry.

Dieser Thread hätte nicht geschrieben werden müssen. Dennoch ist er nicht vergebens. Er hat mich angeregt, weiter nach Ursachen zu suchen, und ich habe ein paar interessante Anregungen gekriegt.

Am Ende muß ich sagen: Mit einem passenden Vorschalt-/Effekt-Gerät taugt die SP500 (wahrscheinlich jeder andere Wohnzimmer-Amp ebenfalls) hervorragend als Gitarrenverstärker. Der Vorschalt-Amp (in meinem Fall ein Mooer GE-100) sorgt für den gewünschten Sound, und die Nubert bringt das Ganze mit erstklassiger Tonqualität und (fast) beliebiger Lautstärke zu Gehör.

Dieses Setting soll natürlich nicht den Band-Übungsraum mit fetten Vox- oder Marshall-Röhrenverstärkern ersetzen. Aber für den kleinen Jam zwischendurch, um der Oma, die an Weihnachten zu Besuch kommt, zu demonstrieren, dass die Gitarre an der Wand nicht nur Zimmerschmuck darstellt, kann die Nubert souverän glänzen.

Nochmal Danke an alle,
Gruß,
Lutz W.

P.S.:
@BlueDanube:
https://www.thomann.de/de/line6_pocket_pod.htm ist ein toller Tipp. Leider z.Zt. nicht lieferbar. Werde ich aber im Auge behalten.

Don Lucio hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 11:17 P.S.:
@BlueDanube:
https://www.thomann.de/de/line6_pocket_pod.htm ist ein toller Tipp. Leider z.Zt. nicht lieferbar. Werde ich aber im Auge behalten.

Hmmm, ich hatte den damals auch als Übungs-Teil erworben als er gerade vorgestellt wurde... kann ich ehrlich nur von abraten, wie auch die Behringer V-Amp Teile damals. Hatte da mehr Störgeräusche und Rauschen als einen vernünftigen Ton. Wie gesagt nach User Tests/Youtube Reviews würde ich da eher dem hier den Vorzug geben: https://www.thomann.de/de/fender_mustan ... ne_amp.htm

Carolite hat geschrieben: Fr 2. Dez 2022, 17:16Wie gesagt nach User Tests/Youtube Reviews würde ich da eher dem hier den Vorzug geben: https://www.thomann.de/de/fender_mustan ... ne_amp.htm

Ok. Das Teil nennt sich "Kopfhörerverstärker", was ja nicht mein Ziel ist. Aber versteh' ich dich richtig: Weil der auch Bluetooth hat, kann ich den mit dem Bluetooth-Eingang der nuPro verbinden? Das könnte mir gefallen...

Gruß,
Lutz W.